Schöpfung und Verwandlung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Datei: CHristus_A&O.JPG|thumb|right| "Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende" ({{B|Offb|21|6}}) ]]'''
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[[Datei: CHristus_A&O.JPG|thumb|right| "Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende" (Offb 21 6) ]]
'''Erschaffung''' bedeutet, "[[Erschaffung|hervorbringen aus dem Nichts]], '''[[Transsubstantiation|Wesenserwandlung]]''' die Veränderung der [[Wesenheit]] des Hervorgebrachten. Beides ist Eigentümlichkeit des Tuns [[Gott]]es. Durch das Erschaffen wird er [[Schöpfer]], durch die Wesenserwandlung wird er Heiligmacher und Vollender genannt.
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Im Gegensatz zu '''Erschaffung''' hat der Begriff '''Schöpfung''' im Deutschen eine doppelte Bedeutung: Er meint das Schöpfungshandeln Gottes, des "Schöpfers", das "Hervorbringen aus dem Nichts" (''[[Creatio ex nihilo]]''), und das Ergebnis des Schöpfungsaktes Gottes, [[Himmel]] und [[Erde]], das [[Kosmos|Sichtbare]] und das Unsichtbare ([[Großes Glaubensbekenntnis]]), die Geschöpfe (Pflanzen, Tiere, Menschen).  
  
Das [[Hebräische Sprache|hebräische]] Wort ''ברא - bará´'' und das [[Griechische Sprache|griechische]] Wort ''κτίζω - ktízo'', die beide „schaffen“, „erschaffen“ bedeuten, werden in der [[Bibel|Heilige Schrift]] sowohl im Sinne von "aus dem Nichts geschaffen" (Creatio ex nihilo) verwendet, als auch mit Bezug auf das [[schöpfer]]ische, mühelos ausgeführte Handeln Gottes, welches völlig Neues, bisher nicht Gewesenes hervorbringt.
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== Das Schöpfungshandeln Gottes ==
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"Von „Schöpfung“ zu sprechen ist für die jüdisch-christliche Überlieferung mehr als von Natur zu sprechen, denn es hat mit einem Plan der Liebe Gottes zu tun, wo jedes Geschöpf einen Wert und eine Bedeutung besitzt. Die Natur wird gewöhnlich als ein System verstanden, das man analysiert, versteht und handhabt, doch die Schöpfung kann nur als ein Geschenk begriffen werden, das aus der offenen Hand des Vaters aller Dinge hervorgeht, als eine Wirklichkeit, die durch die Liebe erleuchtet wird, die uns zu einer allumfassenden Gemeinschaft zusammenruft."(Papst Franziskus: Enzyklika "[[Laudato si' (Wortlaut)|Laudato si’]]" Nr. 76) Nach der Erschaffung des Menschen heißt es in der Bibel: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut“ (Gen 1,31). Die Bibel lehrt, dass jeder Mensch aus Liebe erschaffen wurde, als Abbild Gottes und ihm ähnlich (vgl. Gen 1,26)(Papst Franziskus: Enzyklika "[[Laudato si' (Wortlaut)|Laudato si’]]" Nr. 65) Diese Aussage macht uns die unermessliche Würde jedes Menschen deutlich; „er ist nicht bloß etwas, sondern jemand. Er ist imstande, sich zu erkennen, über sich Herr zu sein, sich in Freiheit hinzugeben und in Gemeinschaft mit anderen Personen zu treten.“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 357.)
  
==[[Erschaffung]] am Anfang: Das [[Paradies]]==
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Gott hat die [[Geschöpf]]e ohne deren Zutun geschaffen, wird sie jedoch nicht ohne ihr Zutun erlösen.<ref> [[Kirchenlehrer]]in [[Katharina von Siena]]: [[Der Dialog]] 155: "Ich habe euch ohne euch geschaffen ... , doch Ich werde euch nicht ohne euch erlösen."</ref>
'''[[Datei:Schöpfer.jpg|thumb|right|Der [[Schöpfer]] des [[Engel|Unsichtbaren]] und [[Kosmos|Sichtbaren]] am Anfang der [[Schöpfung]] ]]'''
 
[[Gott]] bringt am Beginn etwas aus dem Nichts hervor. Es entsteht ein [[Seiendes]]. In {{B|Gen|1}} heißt es:  
 
Im Anfang schuf [[Gott]] [[Himmel]] und [[Erde]]. d.h. das Unsichtbare und das [[Kosmos|Sichtbare]]. Das Sichtbare besteht aus dem [[Firmament]], dem Land und dem Meer, Sonne, Mond, Sternen, [[Pflanzen]],[[Vögel]], [[Fische]], Landtieren und als krönenden Abschluss dem [[Mensch]]en.
 
  
===Wesenheitserkennung: Name===
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Das [[Hebräische Sprache|hebräische]] Wort ''ברא - bará´'' „schaffen“, „erschaffen“ wird ausschließlich für Gottes Schöpferhandeln gebraucht und nie mit einer Materialangabe verbunden. Das [[Griechische Sprache|griechische]] Wort ''κτίζω - ktízo'' wird in der christlichen Theologie sowohl im Sinne von "aus dem Nichts geschaffen" (''[[Creatio ex nihilo]]'') verwendet als auch mit Bezug auf das [[schöpfer]]ische, mühelos ausgeführte Handeln Gottes, welches völlig Neues, bisher nicht Gewesenes hervorbringt.
[[Adam (Stammvater)|Adam]] erkannte (bevor er sündigte) im [[Paradies]], das [[Sosein]] des von Gott geschaffenen [[Kosmos|Sichtbaren]] und gab dem Erkannten einen Namen. Es heißt: "Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle [[Tiere]] des Feldes und alle [[Vögel]] des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen" ({{B|Gen|2|19}}).
 
  
Das [[Altes Testament|Alte]] und [[Neues Testament|Neue Testament]] der [[Bibel|Heiligen Schrift]], durchzieht die Aussage, dass Gott der [[Schöpfer]] und der Herrscher aller Dinge ist. Im [[Credo]] wird Gott als „[[Schöpfer]] des Himmels und der [[Erde]]“ (''factorem [[Himmel|coeli]] et [[Erde|terrae]]'') bezeichnet.
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== Erlösungshandeln Gottes als neues Sein des Lebens in Christus ==
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Die Sündhaftigkeit des Menschen gilt in der Bibel und im christlichen Glauben als Beleidigung Gottes und Störung der von Gott der Schöpfung eingestifteten Ordnung, weil "Gott ein Gott der Ordnung und der Gerechtigkeit" ist. Der Mensch kann Gott unendlich beleidigen, aber "er kann nicht unendliche Gutmachtung erbringen". Somit muss Gott selbst das Unrecht bereinigen. (Joseph Ratzinger: ''Einführung in das Christentum'', S. 218.) Dies geschieht in der Tat göttlicher [[Versöhnung]] des Menschen und der ganzen Schöpfung mit Gott; sie werden durch Gottes Handeln zu einer neuen, veränderten Wirklichkeit verwandelt. Grundlegend sind dafür der Kreuzestod und die [[Auferstehung Christi|Auferweckung]] [[Jesus Christus|Jesu Christi]] zum Heil der Welt.  
  
==[[Erlösung]]: Die [[Wesensverwandlung]] in der Mitte<ref>vgl. {{B|Weish|18|14f}}: Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war,da sprang dein allmächtiges Wort vom [[Himmel]], vom königlichen Thron ...; Nova-[[Vulgata]]: cursu medium; {{Bibel|Weish|7|17-18}}: Er verlieh mir untrügliche Kenntnis der Dinge, sodass ich den Aufbau der Welt und das Wirken der [[Elemente]] verstehe, Anfang und Ende und Mitte der Zeiten, die Abfolge der Sonnenwenden und den Wandel der Jahreszeiten.</ref>: die [[Kirche]] ==
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Diese Verwandlung wird im Neuen Testament eine "Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist" genannt ("δια λουτρου παλιγγενεσιας και ανακαινωσεως πνευματος αγιου", "per lavacrum regenerationis et renovationis Spiritus Sancti", "durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist" (Tit 3,5; vgl. Mt 19, 28). Sie geschieht im Sakrament der [[Taufe]], in dem der Täufling "auf den Tod Jesu getauft" wird: "Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln." (Röm 6,4)
'''[[Datei:Ecce, VERBUM caro factum est.jpg|thumb|right|"Und das [[Gott Sohn|Wort]] ist [[Menschwerdung|Fleisch geworden]] und hat unter uns [[Tabernakel|gezeltet]]" ({{B|Joh|1|14}}) ]]'''
 
Das [[Neues Testament|Neue Testament]] übernimmt die alttestamentarische Lehre von [[Gott]] dem [[Schöpfer]], spricht jedoch zudem von der [[Menschwerdung]] Gottes in [[Christus]]. Im Prolog des [[Johannesevangelium]]s, einer Variation des Schöpfungsberichts aus der [[Genesis]], wird der [[Logos]] mit Gott gleichgesetzt. Der [[Paulus von Tarsus|Apostel Paulus]] schreibt über Jesus, den Mitschöpfer, im [[Kolosserbrief]]  {{Bibel|Kol|1|15ff}}: folgende Worte: "Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen [[Schöpfung]]. Denn in ihm wurde alles erschaffen in den [[Himmel]]n und auf [[Erde]]n, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Fürstentümer und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller [[Schöpfung]], in ihm hat alles Bestand. Er ist das [[Haupt der Kirche|Haupt]] [[Mystischer Leib Christi|des Leibes]], der Leib aber ist die [[Kirche]]. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles in den [[Himmel]]n und auf [[Erde]]n wollte er zu Christus führen, der [[Friede]] gestiftet hat am [[Kreuz]] durch sein [[Kostbares Blut Jesu Christi|Blut]]."
 
  
=== [[Taufe]] als Neuschöpfung: Neuer Name===
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== Verwandlung und Erneuerung der Welt in der Endzeit ==
[[Jesus Christus]] ist das [[Haupt der Kirche|Haupt]] [[Mystischer Leib Christi|des Leibes]], der Leib aber ist die [[Kirche]]. In diesen [[Mystischer Leib Christi|Mystischen Leib Christi]] wird der [[Mensch]] eingegliedert, wenn er an [[Christus]] und seine Sendung [[Glaube|glaubt]] und danach handelt. Diese Eingliederung geschieht durch die [[Taufe]]. <ref> Tagesgebet am Fest der [[Taufe des Herrn]]: Allmächtiger Gott, Dein einziger Sohn, vor aller Zeit aus Dir geboren, ist in unserem Fleisch sichtbar erschienen. Wie er uns gleich geworden ist in der menschlichen Gestalt, so werde unser Inneres neu [[Bild und Gleichnis Gottes|geschaffen nach seinem Bild]]. Darum bitten wir...</ref>Diese Zugehörigkeit zur Kirche ist nicht ein Beitritt zu einer gewöhnlichen Gemeinschaft, sondern er wird Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes (vgl. {{B|Eph|2|19}}). Die [[Taufe]] ist ein [[Begräbnis]] des alten Menschen der [[Sünde]] und ein Auferstehen vom ewigen [[Todsünde|seelischen Tod]] und zwar als [[Gnade|Geschenk]] von [[Gott]] (vgl. {{B|Röm|5|12ff}}, {{B|Röm|6|4}}). Dieses Auferstehen in der [[Taufe]], verwandelt den Menschen in eine Neue [[Schöpfung]] ({{B|Gal|6|15}}), <ref> vgl. {{B|2 Kor|5|17}}: Si quis ergo in Christo, nova creatura [καινη κτισις]; vetera transierunt, ecce, facta sunt nova.</ref> Christus lebt in ihm ({{B|Gal|2|20}}). Er wird ein anderer. Er wird [[Teilhabe an der göttlichen Natur|vergöttlicht]]. Er nimmt Anteil am Leben der Heiligsten [[Dreifaltigkeit]]. Einerseits gestaltet er sein Leben nach [[Christus]] und seinen Lebensvorstellungen, anderseits drückt ihm Gott ein [[unauslöschliches Merkmal]] auf. Da der Mensch nach der [[Taufe]] eine Neue Schöpfung ist, seine [[Wesenheit]] verwandelt wurde, erhält er einen Neuen Namen, einen Taufnamen. Er wird Gottes Sohn (vgl. {{B|Röm|9|26}}).
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Christen hoffen darauf, dass am Ende der Zeit, nachdem der alte Himmel und die alte Erde vergangen sind, Erde und Himmel verwandelt und erneuert werden. Die neutestamentliche [[Offenbarung des Johannes|Apokalypse des Johannes]] kleidet diese Hoffnung in die Vision des "[[Neues Jerusalem|neuen Jerusalems]]", einer Stadt, die aus dem Himmel herabfahren wird. Gott sitzt als Herr der Welt auf dem Thron im Himmel; der Seher schreibt: "Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. (Offb 21,1-5) Dieses "neue Leben" der Menschen wird als ''Visio beatifica'' ([[Anschauung Gottes]]) verstanden.
  
== Heimholung: Die [[Wesensverwandlung]] am Ende: Das [[Himmlisches Jerusalem|Himmlische Jerusalem]] ==
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== [[Erschaffung]] der Welt am Anfang ==
'''[[Datei:Hoc est corpus meum.png|miniatur|"Das ist [[Eucharistie|mein Leib]]" ({{B|Mt|26|26}}; {{B|Mk|14|22}}; {{B|Lk|22|19}}) ]]'''
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[[Datei:Philipp Schumacher 01.png|thumb|right|Der [[Schöpfer]] des [[Unsichtbaren]] und [[Kosmos|Sichtbaren]] am Anfang der [[Schöpfung]]]]
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[[Gott]] bringt am Beginn etwas aus dem Nichts hervor. Es entsteht das [[Seiendes|Seiende]]. In Gen 1 heißt es:
  
Die Veränderung des Wassers bei der [[Hochzeit zu Kana]] (vgl. {{B|Joh|2|9}}) in [[Wein]], ist ein Hinweis der [[Analogie|Ähnlichkeit]], der Verwandlung des Weines im Abendmahlssaal in sein [[Kostbares Blut Jesu Christi|Heiligstes Blut]] (vgl. {{B|Lk|22|20}}). Die Verwandlung des Brotes im Abendmahlssaal in den Heiligsten [[Leib Christi]], ist ebenso eine [[Wesensverwandlung]]. Jesus sagt: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das [[Ewiges Leben|ewige Leben]], und ich werde ihn [[Auferstehung des Fleisches|auferstehen lassen]] am [[Jüngster Tag|Jüngsten Tage]]" (vgl. {{B|Joh|6|54}}).
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Im Anfang schuf [[Gott]] [[Himmel]] und [[Erde]], im einzelnen Licht (und Finsternis), das Gewölbe des Himmels (das [[Firmament]]), das Trockene (Land) und die Ansammlung des Wassers unterhalb des Firmaments (Meer), [[Pflanzen]], Lichter am Himmelsgewölbe (Sonne, Mond, Sterne), Wassertiere, [[Vögel]], Wild[[tiere]] der Erde, Vieh und [[Reptilien|Kriechtiere]] und als letztes den [[Mensch]]en als sein eigenes [[Bild und Gleichnis]] ([[männlich]] und [[weiblich]]).
  
Der Mensch besteht aus [[Seele]] und [[Leib]] (Fleisch), welche beim [[Tod]] getrennt werden. Die Wesensverwandlung der [[Taufe]] ist vor allem auf die [[Auferstehung]] der [[Seele]] hingeordnet, die der [[Eucharistie]] besonders auf die [[Auferstehung der Toten|Auferstehung des Leibes]]. So wird der [[Mensch]] wieder ein "Ganzer" sein, jedoch nicht irdisch, sondern mit überirdischen Eigenschaften. Zwar wird der irdische [[Tod]] damit (vorerst) nicht aufgehoben, jedoch zu einem Durchgang, der vor dem "Zweiten Tod" rettet (vgl. {{B|Offb|2|11}}).
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In Gen 2 ist die Schöpfung der Welt anders dargestellt:
  
"Du hast ins Leben alles gerufen, Herr, deine [[Schöpfung]] neigt sich zum [[Tod]]e: Hole sie heim," betet der Gläubige im [[Stundengebet]].<ref> [[Stundenbuch]] im [[Jahreskreis]], 1. Woche, [[Komplet]], [[Hymnus]]; Der heilige [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] sagte am 6. März in seiner Predigt in San Salvador: der Christ weiß, "dass alle Sünder heimgeholt werden können." - [[Weihnachtsansprachen Papst Johannes Pauls II.#1983]], Nr. 8.</ref> [[Irenäus von Lyon]] sagt von der [[Eucharistie]] ([[Blut Christi|gewandelter Wein]] und [[Hostie|gewandeltes Brot]]): "Wenn unsere Leiber an der [[Eucharistie]] teilnehmen, dann sind wir nicht mehr verweslich<ref> vgl. [[:Kategorie:Unverweste Heilige]] </ref>, da sie die [[Hoffnung]] auf die [[Auferstehung der Toten|Auferstehung für ewig]] haben" (Adv. haer. IV. 18, 5; vgl. V 2,2 f). Das [[Konzil von Trient]] sagt von der [[Eucharistie]]: "Er wollte überdies, dass es ein Unterpfand unserer künftigen Herrlichkeit und [[Ewige Seligkeit|ewigen Seligkeit]]" sei. ([[Sacrosancta oecumenica (3) (Wortlaut)#Beschluss von dem heiligsten Altarsakrament|vgl.]] 2. Kapitel)
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Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tränkte den Erdboden. Dann formte Gott den [[Mensch]]en, Staub vom Erdboden, und blies den Lebensatem (''Nefesch'') in seine Nase. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Darauf pflanzte Gott in Eden einen Garten (Garten Eden, das [[Paradies]]), setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte, und ließ aus dem Erdboden Bäume mit köstlichen Früchten wachsen. Damit der Mensch nicht allein sei, formte Gott aus dem Erdboden die [[Tiere]] des Feldes und die [[Vögel]] des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Der Mensch gab den Tieren einen Namen. Um eine Hilfe zu schaffen, die dem Menschen ebenbürtig war, ließ [[Gott]] den Menschen in einen tiefen Schlaf fallen und baute aus einer Rippe, die er vom Manne genommen hatte, eine Männin, die er dem Menschen zuführte.
  
=== [[Eucharistie]] als Vollendung der Neuschöpfung: Neuer Name===
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Das [[Altes Testament|Erste]] und das [[Neues Testament|Zweite Testament]] der [[Heiligen Schrift]] durchzieht die Aussage, dass Gott der [[Schöpfer]] und der Herrscher aller Dinge ist. Im [[Nizäno-Konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis|Nizäno-Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis]] wird Gott als „[[Schöpfer]] des Himmels und der [[Erde]], der [[Kosmos|sichtbaren]] und der unsichtbaren Welt“ (''factor [[Himmel|coeli]] et [[Erde|terrae]]'', ''visibilium omnium et invisibilium'') bekannt.
'''[[Datei:Neues Jerusalem.jpg|thumb|right|Das [[Neues Jerusalem|Neue Jerusalem]] {{BB|Offb|21}} ]]'''
 
Der [[Taufe|Getaufte]], dessen [[Seele]] auferstand, wurde und einen Taufnamen erhalten hat, [[Hoffnung|hofft]] noch auf die [[Auferstehung der Toten|Auferstehung des Leibes]] (vgl. [[Credo]])<ref> "Ich glaube an ... die [[Auferstehung des Fleisches]].</ref> um ganz vollkommener und [[übernatürlich]]er [[Mensch]] sein zu können. Ist sein Leib am [[Jüngster Tag|Jüngsten Tage]] auferstanden, erhält er wiederum einen neuen Namen: "Wer siegt, den werde ich ([[Christus]]) zu einer Säule im Tempe] meines [[Gott]]es machen und er wird immer darin bleiben. Und ich werde auf ihn den Namen meines Gottes, des [[Himmlisches Jerusalem|Neuen Jerusalems]], das aus dem [[Himmel]] von meinem [[Gott]] herabkommt und ich werde auf ihn auch meinen Namen schreiben ({{B|Offb|3|12}}). Ich werde ihm einen weißen Stein geben. Auf dem Stein steht ein neuer Name, der nur der kennt, der ihn empfängt ({{B|Offb|2|17}}). <br>
 
Der [[Ordenschrist]], der so leben möchte, wie man nach der Auferstehung im [[Himmel]] lebt,<ref> unverheiratet wie die [[Engel]]: "Denn nach der [[Auferstehung]] werden die [[Mensch]]en nicht mehr heiraten, sondern sein wie die [[Engel]] im [[Himmel]]. </ref> erhält im Hinblick auf diese andere Seinsart einen neuen Namen (Ordensnamen). Diese Auferstehung vollzieht sich nach dem [[Jüngstes Gericht|Allgemeinen Gericht]] und bezieht sich nicht nur auf den Einzelmenschen, sonderrn die gesamte [[Schöpfung]], die im [[Himmlisches Jerusalem|Himmlischen Jerusalems]] vereint sein wird. In der Schrift heißt es daher: "Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache (schaffe) alles neu." <ref> Nova [[Vulgata]] [[lateinisch]]: "Ecce nova facio omnia"; [[griechisch]]: iδου  καινα ποiω πανtα {{B|Offb|21|5}} </ref>
 
  
==Der Heilige Geist, bei der dreifachen Erschaffung==
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Als Adam und [[Eva (Mutter der Menschheit)|Eva]] im [[Paradies]] [[Todsünde|schwer gesündigt]] haben, wurden sie sterblich (vgl [[Altes Testament Einheitsübersetzung 1979 Teil A#Buch Genesis Kapitel 3|Gen 3, 1-24]]). Auch [[König David]] war sich der schwere des [[Ehebruch]]s bewusst und bat [[Gott]] in [[Demut]], ihm wieder ein [[Taufe|reines Herz zu erschaffen]] und durch einen [[Firmung|gefirmten]] [[Geist]] zu erneuern ([[Altes Testament Einheitsübersetzung 1979 Teil B#Psalm 50|Ps 51, 1-19]]),<ref> hebr.: לֵ֣ב טָ֭הוֹר בְּרָא־לִ֣י אֱלֹהִ֑ים וְר֥וּחַ נָ֝כ֗וֹן חַדֵּ֥שׁ בְּקִרְבִּֽי׃ (Ps 51, 12); [[griech.]]: καρδίαν καϑαρὰν κτίσον ἐν ἐμοί, ὁ ϑεός, καὶ πνεῦμα εὐϑὲς ἐγκαίνισον ἐν τοῖς ἐγκάτοις μου. ([[Vetum Testamentum Septuaginta Pars C#Liber Psalmorum - Ψαλμοί 50|Ps 50,12]]); [[lat.]]: Cor mundum crea in me, Deus, et spiritum firmum innova in visceribus meis ([[Vetum Testamentum Vulgata 1979 Pars B#Cor mundum crea in me (LIBER PSALMORUM PSALMUS 51|Ps 51, 12]]); </ref> das sich dann  im Kreuzestod des Gottessohnes [[Jesus Christus]] realisierte. Der [[Ezechiel (Prophet)|Prophet Ezechiel]] kündigt die Neuerschaffung mit den Worten an: "Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen einen neuen Geist. Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch" ([[Altes Testament Einheitsübersetzung 1979 Teil B#Das Buch Ezechiel Kapitel 11|Ez 11, 19]]), das sich dann durch die [[Menschwerdung|Fleischwerdung]] [[Gott]]es in [[Jesus Christus]] verwirklicht. Das Herz des Menschen wird wieder Fleisch; die Versteinerung des Herzens wird zum Stein des ewigen Gedächtnisses des Namens der Person (vgl. Offb 2, 17).<ref>Wessen Herz in der [[Todsünde]] bleibt, dessen Herz bleibt versteinert. Er ist nicht im [[Buch des Lebens]] verzeichnet.</ref>
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== Die Verwandlung in der Mitte der Zeit (vgl. Weish 18, 14): die [[Kirche]] ==
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[[Datei:Eucharistie11.png|miniatur|Taufprozession zum Berg des Kreuzes. Kommentar zum Hohenlied, Reichenau um 1000, Bamberg Staatliche Bibliothek. ]]
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Das [[Neues Testament|Zweite Testament]] steht in der jüdischen Tradition des Glaubens an [[Gott]] als dem [[Schöpfer]] und verkündet die [[Menschwerdung]] Gottes in [[Christus]]. Im Prolog des [[Johannesevangelium]]s wird Jesus Christus als der ''[[Logos]]'' vorgestellt, der "bei Gott" und Gott gleich ist, als "einziger Sohnes vom Vater". Das Wort ist "Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt".
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Der [[Paulus von Tarsus|Apostel Paulus]] schreibt über Jesus, den Mitschöpfer, im [[Kolosserbrief]]  Kol 1, 15ff: folgende Worte: "Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen [[Schöpfung]]. Denn in ihm wurde alles erschaffen in den [[Himmel]]n und auf [[Erde]]n, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Fürstentümer und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller [[Schöpfung]], in ihm hat alles Bestand. Er ist das [[Haupt der Kirche|Haupt]] [[Mystischer Leib Christi|des Leibes]], der Leib aber ist die [[Kirche]]. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles in den [[Himmel]]n und auf [[Erde]]n wollte er zu Christus führen, der [[Friede]] gestiftet hat am [[Kreuz]] durch sein [[Kostbares Blut Jesu Christi|Blut]]."
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=== [[Taufe]] als Neuschöpfung: Neuer Name ===
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[[Jesus Christus]] ist das [[Haupt der Kirche|Haupt]] [[Mystischer Leib Christi|des Leibes]], der Leib aber ist die [[Kirche]]. In diesen [[Mystischer Leib Christi|Mystischen Leib Christi]] wird der [[Mensch]] eingegliedert, wenn er an [[Christus]] und seine Sendung [[Glaube|glaubt]] und danach handelt. Diese Eingliederung geschieht durch die [[Taufe]].<ref> Tagesgebet am Fest der [[Taufe des Herrn]]: Allmächtiger Gott, Dein einziger Sohn, vor aller Zeit aus Dir geboren, ist in unserem Fleisch sichtbar erschienen. Wie er uns gleich geworden ist in der menschlichen Gestalt, so werde unser Inneres neu [[Bild und Gleichnis Gottes#Die Vollendung der ganzen Schöpfung in Christus|geschaffen nach seinem Bild]]. Darum bitten wir...</ref>Diese Zugehörigkeit zur Kirche ist nicht ein Beitritt zu einer gewöhnlichen Gemeinschaft, sondern er wird Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes (vgl. Eph 2, 19). Die [[Taufe]] ist ein [[Begräbnis]] des alten Menschen der [[Sünde]] und eine Auferweckung vom ewigen [[Todsünde|seelischen Tod]] und zwar als [[Gnade|Geschenk]] von [[Gott]] (vgl. Röm 5, 12ff, Röm 6, 4). Dieses Auferstehen in der [[Taufe]], verwandelt den Menschen in eine Neue [[Schöpfung]] (Gal 6, 15), <ref> vgl. 2 Kor 5, 17: Si quis ergo in Christo, nova creatura [καινη κτισις]; vetera transierunt, ecce, facta sunt nova.</ref> Christus lebt in ihm ({{B|Gal|2|20}}). Er wird ein anderer. Er wird [[Teilhabe an der göttlichen Natur|vergöttlicht]]. Er soll "an Wesen und Gestalt seines Sohnes", des Erstgebornen der ganzen Schöpfung als Adoptivsohn teilzuhaben ([[Neues Testament Einheitsübersetzung 1979#Der Brief an die Römer Kapitel 8|Röm 8, 29]]). Er [[Teilhabe an der göttlichen Natur|nimmt Anteil am Leben]] der Heiligsten [[Dreifaltigkeit]]. Einerseits gestaltet er sein Leben nach [[Christus]] und seinen Lebensvorstellungen, anderseits drückt ihm Gott ein [[unauslöschliches Merkmal]] auf. Da der Mensch nach der [[Taufe]] eine Neue Schöpfung geworden ist und verwandelt wurde, erhält er einen Neuen Namen, einen Taufnamen.
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== Heimholung: Die Verwandlung am Ende: Das [[Himmlisches Jerusalem|Himmlische Jerusalem]] ==
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Die Verwandlung des Brotes und Weines im Abendmahlssaal in den Leib und das Blut Christi bewirkt für den, der sie empängt, die Hoffnung auf ein ewiges Leben. Jesus sagt: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das [[Ewiges Leben|ewige Leben]], und ich werde ihn [[Auferstehung des Fleisches|auferstehen lassen]] am [[Jüngster Tag|Jüngsten Tage]]" (vgl. Joh 6, 54).
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Der Mensch besteht aus [[Seele]] und [[Leib]] (Fleisch), welche beim [[Tod]] getrennt werden. Bei seiner Auferweckung wird der [[Mensch]] wieder ein "Ganzer" sein, jedoch verwandelt in ein das unvergängliches Leben. ([[Ad resurgendum cum Christo|ArcC]])
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"Du hast ins Leben alles gerufen, Herr, deine [[Schöpfung]] neigt sich zum [[Tod]]e: Hole sie heim," betet der Gläubige im [[Stundengebet]].<ref> [[Stundenbuch]] im [[Jahreskreis]], 1. Woche, [[Komplet]], [[Hymnus]]; Der heilige [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] sagte am 6. März 1983 in seiner Predigt in San Salvador: der Christ weiß, "dass alle Sünder heimgeholt werden können." - [[Weihnachtsansprachen Papst Johannes Pauls II.#1983]], Nr. 8.</ref> [[Irenäus von Lyon]] sagt von der [[Eucharistie]] ([[Blut Christi|gewandelter Wein]] und [[Hostie|gewandeltes Brot]]): "Wenn unsere Leiber an der [[Eucharistie]] teilnehmen, dann sind wir nicht mehr verweslich<ref> vgl. [[:Kategorie:Unverweste Heilige]] </ref>, da sie die [[Hoffnung]] auf die [[Auferstehung der Toten|Auferstehung für ewig]] haben" (Adv. haer. IV. 18, 5; vgl. V 2,2 f). Das [[Konzil von Trient]] sagt von der [[Eucharistie]]: "Er wollte überdies, dass es ein Unterpfand unserer künftigen Herrlichkeit und [[Ewige Seligkeit|ewigen Seligkeit]]" sei. ([[Sacrosancta oecumenica (3) (Wortlaut)#Beschluss von dem heiligsten Altarsakrament|vgl.]] 2. Kapitel)
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=== [[Eucharistie]] als Vollendung der Neuschöpfung: Neuer Name ===
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[[Datei:Neues Jerusalem.jpg|thumb|right|Das [[Neues Jerusalem|Neue Jerusalem]] (Offb 21)]]
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Der [[Taufe|Getaufte]], dessen [[Seele]] auferstand und einen Taufnamen erhalten hat, [[Hoffnung|hofft]] noch auf die [[Auferstehung der Toten|Auferstehung des Leibes]] (vgl. [[Credo]])<ref> "Ich glaube an ... die [[Auferstehung des Fleisches]].</ref> um ganz vollkommener und [[übernatürlich]]er [[Mensch]] sein zu können. Ist sein Leib am [[Jüngster Tag|Jüngsten Tage]] auferstanden, erhält er wiederum einen neuen Namen: "Wer siegt, den werde ich ([[Christus]]) zu einer Säule im Tempel meines [[Gott]]es machen und er wird immer darin bleiben. Und ich werde auf ihn den Namen meines Gottes, des [[Himmlisches Jerusalem|Neuen Jerusalems]], das aus dem [[Himmel]] von meinem [[Gott]] herabkommt und ich werde auf ihn auch meinen Namen schreiben (B Offb 3, 12). Ich werde ihm einen weißen Stein geben, auf dem ein neuer Name steht, der nur der kennt, der ihn empfängt (Offb 2, 17).  Dieser ist seit Erschaffung der Welt im [[Buch des Lebens]] verzeichnet.
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== Das Wirken des Heiligen Geistes in der Heilsgeschichte ==
 
[[Datei:Heiligen.Geist.Taube.Vatikan.jpg|thumb|right| [[Veni Sancte Spiritus|Komm, o Geist der Heiligkeit]], aus des [[Himmel]]s Herrlichkeit, Sende Deines Lichtes Strahl]]
 
[[Datei:Heiligen.Geist.Taube.Vatikan.jpg|thumb|right| [[Veni Sancte Spiritus|Komm, o Geist der Heiligkeit]], aus des [[Himmel]]s Herrlichkeit, Sende Deines Lichtes Strahl]]
'''A''' Im Schöpfungsbericht am Beginn der [[Bibel]], wird der [[Heiliger Geist|Heilige Geist]], die dritte göttliche [[Person]] erwähnt, die erst im [[Neues Testament|Neuen Testament]] klarer erfasst wird: Es heißt: "Im Anfang schuf Gott [[Himmel]] und [[Erde]]; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und [[Heiliger Geist|Gottes Geist]] <ref>{{B|Gen|1|2}}: Nova-[[Vulgata]] [[lateinisch]]: spiritus DEI ferebatur super aquas; [[Septuaginta]]: πνευμα θεου </ref> schwebte über den Wassern."  
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'''A''' Im ersten Schöpfungsbericht am Beginn der [[Bibel]] (Gen 1,1-2,4a) wird der Geist Gottes genannt: Es heißt: "Im Anfang schuf Gott [[Himmel]] und [[Erde]]; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist <ref>{{B|Gen|1|2}}: Nova-[[Vulgata]] [[lateinisch]]: spiritus DEI ferebatur super aquas; [[Septuaginta]]: πνευμα θεου </ref> schwebte (oder brütete: מְרַחֶפֶת) über den Wassern."  
  
'''B''' In der "Mitte", erklärt der [[Erzengel Gabriel]] [[Maria von Nazareth|Maria]], wie dies geschehe, dass sie eine [[Kind]] bekommen solle, ohne dass sie einen man erkenne. Er sagt: "Sei gegrüßt Maria, voll der [[Gnade]] ... Der [[Heiliger Geist|Heilige Geist]] wird über Dich kommen und die Kraft des Höchsten wird Dich überschatten. <ref> {{B|Lk|1|28}} und {{B|Lk|1|35}}: Nova-[[Vulgata]]: [[Heiliger Geist|Spiritus Sanctus]] superveniet in Te; [[griechisch]]: πνευμα άγιον </ref>
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'''B I''' In der "Mitte der Zeit", der Zeit des Erlösers Jesus Christus, erklärt der [[Erzengel Gabriel]] [[Maria von Nazareth|Maria]], wie dies geschehe, dass sie eine [[Kind]] bekommen solle, ohne dass sie einen Mann erkenne. Er sagt: "Sei gegrüßt Maria, voll der [[Gnade]] ... [[Heiliger Geist]] wird über Dich kommen und die Kraft des Höchsten wird Dich überschatten. <ref> Lk 1, 28 und B Lk 1, 35: Nova-[[Vulgata]]: [[Heiliger Geist|Spiritus Sanctus]] superveniet in Te; [[griechisch]]: πνευμα άγιον </ref> Bei der Taufe Jesu durch Johannes kam "der Geist wie eine Taube auf Jesus herab" (Mk 1,9-11 parr).
  
'''C''' Am "Ende" wandelt [[Gott]] von neuem: Der [[Priester]] hält (gleichsam schwebend) bei der [[Heilige Wandlung|Heiligen Wandlung]] seine Hände ([[in persona Christi capitis]]) über die [[Eucharistische Gaben|Opfergaben]] und ruft den [[Heiliger Geist|Heilige Geist]] <ref> ist die "personifizierte Liebe" [[Gott Vater]]s und [[Gott Sohn|Gott des Sohnes]]. </ref> herab, indem er spricht: "... der [[Heiliger Geist|GEIST]] heilige diese Gaben, damit sie werden [[Leib Christi|Leib]] † und [[Kostbares Blut Jesu Christi|Blut]] unseres Herrn [[Jesus Christus]] ..." <ref> Quaesumus igitur, Domine, ut idem [[Heiliger Geist|Spiritus Sanctus]] haec munera sanctificare dignetur, ut [[Leib Christi|Corpus]] et [[Kostbares Blut Jesu Christi|Sanguis]] fiant Domini nostri [[Jesus Christus|Jesu Christi]]. </ref> <ref>vgl. auch: Opferungsgebet der [[Heilige Messe|Heiligen Messe]] am 4. [[Advent]]ssonntag: "Herr, unser [[Gott]], wir legen die Gaben auf den [[Altar]]. Heilige sie durch [[Heiliger Geist|deinen Geis]]t, der mit seiner Kraft die [[Jungfrau Maria]] überschattet hat." </ref>. Somit entscheidet der [[Priester]], ob, wann und wo das '''[[übernatürlich]]e Leben''' des Gottmenschen [[Jesus Christus]] im [[Mystischer Leib Christi|Mystischen Leib Christi]], der [[Kirche]], erschaffen wird. In ähnlicher Weise tut dies der Gläubige im [[Gemeinsames Priestertum|Gemeinsamen Priestertum]] durch die Liebesgemeinschaft im [[Sakrament]] der [[Ehe]], wenn dieser entscheidet: ob, wann und wo, [[Gott]] durch die '''natürliche Leben'''sweitergabe schafft (schaffen kann). Darum vergleicht der heilige [[Paulus von Tarsus|Paulus]] in {{B|Eph|5|32}} den [[Mystischer Leib Christi|Mystischen Leib Christi]] mit der [[Ehe]]. [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] versucht diese Wirklichkeit in der [[Theologie des Leibes]] in [[Begriff]]e zu fassen und zu erklären.
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'''B II''' In der Eucharistiefeier hält der [[Priester]] hält ([[in persona Christi capitis]]) in der [[Heilige Messe|heiligen Messe]] bei der [[Epiklese]] seine Hände  über die [[Eucharistische Gaben|Opfergaben]] und erfleht den [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]], indem er spricht: "... der [[Heiliger Geist|Geist]] heilige diese Gaben, damit sie werden [[Leib Christi|Leib]] † und [[Kostbares Blut Jesu Christi|Blut]] unseres Herrn [[Jesus Christus]] ..." <ref> Quaesumus igitur, Domine, ut idem [[Heiliger Geist|Spiritus Sanctus]] haec munera sanctificare dignetur, ut [[Leib Christi|Corpus]] et [[Kostbares Blut Jesu Christi|Sanguis]] fiant Domini nostri [[Jesus Christus|Jesu Christi]].</ref><ref>vgl. auch: Gasbengebet der [[Heilige Messe|Heiligen Messe]] am 4. [[Advent]]ssonntag: "Herr, unser [[Gott]], wir legen die Gaben auf den [[Altar]]. Heilige sie durch [[Heiliger Geist|deinen Geist]], der mit seiner Kraft die [[Jungfrau Maria]] überschattet hat."</ref>.
  
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''' C ''' Eschatologie
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! [[Mensch]] - [[Tod]]<br>[[Adam (Stammvater)|erster Adam]] !! [[Menschwerdung]]<br>[[Jesus Christus|zweiter Adam]]  !! [[Eucharistie]]                          !! [[Auferstehung]]
 
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!{{B|Gen|2|17}}                                                                              || {{B|Joh|1|1-18}}                                                                    || {{B|Joh|6|51-56}}                      || {{B|Offb|20|6}}, vgl. {{BB|Offb|20|14}}
 
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!der [[Seele]]                                                                               || [[Seele]] (Blut)                                                                      || [[Wein]]<ref>[[Johannes Paul II.]]: die [[Priester]] bieten der [[Kirche]] den "Wein des Heils" (in der [[Eucharistie]]) dar: ''[[Pastores dabo vobis]]'', [[Pastores dabo vobis (Wortlaut)#Die Gleichgestaltung mit Jesus Christus, dem Haupt und Hirten, und die pastorale Liebe|Nr. 22]]; [[Hildegard von Bingen]] beschreibt in ihrem Buch [[Causae et curae]] den Wein so: "Der Wein ist das Blut der Erde und ist in der Erde wie das Blut im Menschen. Er hat eine gewisse Gemeinsamkeit mit dem Blut des Menschen..." Das Buch wurde übersetzt und herausgegeben von Manfred Pawlik, [[Pattloch Verlag]] Augsburg 1997, S. 177.</ref> → [[Blut Christi]]                || Erste Auferstehung ([[Taufe]], [[Beichte]]) der [[Seele]]
 
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!des [[Leib]]es                                                                       || [[Leib]] (Fleisch)                                                                 || Brot → [[Leib Christi]], Fleisch  || [[Auferstehung der Toten|Zweite Auferstehung]] ([[Eucharistie]]) des [[Leib]]es
 
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!fehlen des [[Heiligen Geist]]es <br>durch die Ursünde        || Menschwerdung durch <br>den [[Heiligen Geist]]              ||[[Wandlung]] im [[Heiligen Geist]]  ||verwandelt durch den [[Heiligen Geist]]<br> [[Übernatürlich|überirdisch]] und unvergänglich {{B|1 Kor|15|1-58}}
 
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==Literatur==
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{{Vorlage:Leiste Trinitas}}
* [[Robert Ernst]]: Die [[Eucharistie|eucharistische]] [[Wesensverwandlung]] ([[Imprimatur]] Leonie [Lüttich] am 1. Juli 1950 [[Generalvikar|vic. gen]]) + Die [[Auferstehung des Fleisches]], Markus Verlag Eupen 1982 (52 Seiten).
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{{Vorlage:Leiste resurrectio}}
 
 
[[Datei:Sohnschaft.jpg|miniatur|400px| Überblicksgraphik durch die [[Analogie des Glaubens]] ]]
 
  
 
==Lehramtstexte==
 
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''' siehe auch:''' [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] [[Apostolisches Schreiben|Nachsyndodalen Apostolischen Schreiben]] [[Verbum Domini]], [[Verbum Domini (Wortlaut)#Kosmische Dimension des Wortes|Nr. 8f]].
 
''' siehe auch:''' [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] [[Apostolisches Schreiben|Nachsyndodalen Apostolischen Schreiben]] [[Verbum Domini]], [[Verbum Domini (Wortlaut)#Kosmische Dimension des Wortes|Nr. 8f]].
 
→ [[Bräutigam und Braut]]
 
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
*[http://www.kath.net/detail.php?id=29430 Homo mirabiliter formatus] (Predigt von [[Joachim Kardinal Meisner]]) [[Kath.net]] am 25. Dezember 2010
 
 
*[http://www.kathtube.com/player.php?id=40650 Weserverwandlung der Welt] Papst [[Benedikt XVI.]] im Juni 2016, Video auf [[Kathtube]]
 
*[http://www.kathtube.com/player.php?id=40650 Weserverwandlung der Welt] Papst [[Benedikt XVI.]] im Juni 2016, Video auf [[Kathtube]]
  

Aktuelle Version vom 9. November 2023, 09:50 Uhr

"Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende" (Offb 21 6)

Im Gegensatz zu Erschaffung hat der Begriff Schöpfung im Deutschen eine doppelte Bedeutung: Er meint das Schöpfungshandeln Gottes, des "Schöpfers", das "Hervorbringen aus dem Nichts" (Creatio ex nihilo), und das Ergebnis des Schöpfungsaktes Gottes, Himmel und Erde, das Sichtbare und das Unsichtbare (Großes Glaubensbekenntnis), die Geschöpfe (Pflanzen, Tiere, Menschen).

Das Schöpfungshandeln Gottes

"Von „Schöpfung“ zu sprechen ist für die jüdisch-christliche Überlieferung mehr als von Natur zu sprechen, denn es hat mit einem Plan der Liebe Gottes zu tun, wo jedes Geschöpf einen Wert und eine Bedeutung besitzt. Die Natur wird gewöhnlich als ein System verstanden, das man analysiert, versteht und handhabt, doch die Schöpfung kann nur als ein Geschenk begriffen werden, das aus der offenen Hand des Vaters aller Dinge hervorgeht, als eine Wirklichkeit, die durch die Liebe erleuchtet wird, die uns zu einer allumfassenden Gemeinschaft zusammenruft."(Papst Franziskus: Enzyklika "Laudato si’" Nr. 76) Nach der Erschaffung des Menschen heißt es in der Bibel: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut“ (Gen 1,31). Die Bibel lehrt, dass jeder Mensch aus Liebe erschaffen wurde, als Abbild Gottes und ihm ähnlich (vgl. Gen 1,26)(Papst Franziskus: Enzyklika "Laudato si’" Nr. 65) Diese Aussage macht uns die unermessliche Würde jedes Menschen deutlich; „er ist nicht bloß etwas, sondern jemand. Er ist imstande, sich zu erkennen, über sich Herr zu sein, sich in Freiheit hinzugeben und in Gemeinschaft mit anderen Personen zu treten.“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 357.)

Gott hat die Geschöpfe ohne deren Zutun geschaffen, wird sie jedoch nicht ohne ihr Zutun erlösen.<ref> Kirchenlehrerin Katharina von Siena: Der Dialog 155: "Ich habe euch ohne euch geschaffen ... , doch Ich werde euch nicht ohne euch erlösen."</ref>

Das hebräische Wort ברא - bará´ „schaffen“, „erschaffen“ wird ausschließlich für Gottes Schöpferhandeln gebraucht und nie mit einer Materialangabe verbunden. Das griechische Wort κτίζω - ktízo wird in der christlichen Theologie sowohl im Sinne von "aus dem Nichts geschaffen" (Creatio ex nihilo) verwendet als auch mit Bezug auf das schöpferische, mühelos ausgeführte Handeln Gottes, welches völlig Neues, bisher nicht Gewesenes hervorbringt.

Erlösungshandeln Gottes als neues Sein des Lebens in Christus

Die Sündhaftigkeit des Menschen gilt in der Bibel und im christlichen Glauben als Beleidigung Gottes und Störung der von Gott der Schöpfung eingestifteten Ordnung, weil "Gott ein Gott der Ordnung und der Gerechtigkeit" ist. Der Mensch kann Gott unendlich beleidigen, aber "er kann nicht unendliche Gutmachtung erbringen". Somit muss Gott selbst das Unrecht bereinigen. (Joseph Ratzinger: Einführung in das Christentum, S. 218.) Dies geschieht in der Tat göttlicher Versöhnung des Menschen und der ganzen Schöpfung mit Gott; sie werden durch Gottes Handeln zu einer neuen, veränderten Wirklichkeit verwandelt. Grundlegend sind dafür der Kreuzestod und die Auferweckung Jesu Christi zum Heil der Welt.

Diese Verwandlung wird im Neuen Testament eine "Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist" genannt ("δια λουτρου παλιγγενεσιας και ανακαινωσεως πνευματος αγιου", "per lavacrum regenerationis et renovationis Spiritus Sancti", "durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist" (Tit 3,5; vgl. Mt 19, 28). Sie geschieht im Sakrament der Taufe, in dem der Täufling "auf den Tod Jesu getauft" wird: "Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln." (Röm 6,4)

Verwandlung und Erneuerung der Welt in der Endzeit

Christen hoffen darauf, dass am Ende der Zeit, nachdem der alte Himmel und die alte Erde vergangen sind, Erde und Himmel verwandelt und erneuert werden. Die neutestamentliche Apokalypse des Johannes kleidet diese Hoffnung in die Vision des "neuen Jerusalems", einer Stadt, die aus dem Himmel herabfahren wird. Gott sitzt als Herr der Welt auf dem Thron im Himmel; der Seher schreibt: "Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. (Offb 21,1-5) Dieses "neue Leben" der Menschen wird als Visio beatifica (Anschauung Gottes) verstanden.

Erschaffung der Welt am Anfang

Der Schöpfer des Unsichtbaren und Sichtbaren am Anfang der Schöpfung

Gott bringt am Beginn etwas aus dem Nichts hervor. Es entsteht das Seiende. In Gen 1 heißt es:

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, im einzelnen Licht (und Finsternis), das Gewölbe des Himmels (das Firmament), das Trockene (Land) und die Ansammlung des Wassers unterhalb des Firmaments (Meer), Pflanzen, Lichter am Himmelsgewölbe (Sonne, Mond, Sterne), Wassertiere, Vögel, Wildtiere der Erde, Vieh und Kriechtiere und als letztes den Menschen als sein eigenes Bild und Gleichnis (männlich und weiblich).

In Gen 2 ist die Schöpfung der Welt anders dargestellt:

Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tränkte den Erdboden. Dann formte Gott den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies den Lebensatem (Nefesch) in seine Nase. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Darauf pflanzte Gott in Eden einen Garten (Garten Eden, das Paradies), setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte, und ließ aus dem Erdboden Bäume mit köstlichen Früchten wachsen. Damit der Mensch nicht allein sei, formte Gott aus dem Erdboden die Tiere des Feldes und die Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Der Mensch gab den Tieren einen Namen. Um eine Hilfe zu schaffen, die dem Menschen ebenbürtig war, ließ Gott den Menschen in einen tiefen Schlaf fallen und baute aus einer Rippe, die er vom Manne genommen hatte, eine Männin, die er dem Menschen zuführte.

Das Erste und das Zweite Testament der Heiligen Schrift durchzieht die Aussage, dass Gott der Schöpfer und der Herrscher aller Dinge ist. Im Nizäno-Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis wird Gott als „Schöpfer des Himmels und der Erde, der sichtbaren und der unsichtbaren Welt“ (factor coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium) bekannt.

Als Adam und Eva im Paradies schwer gesündigt haben, wurden sie sterblich (vgl Gen 3, 1-24). Auch König David war sich der schwere des Ehebruchs bewusst und bat Gott in Demut, ihm wieder ein reines Herz zu erschaffen und durch einen gefirmten Geist zu erneuern (Ps 51, 1-19),<ref> hebr.: לֵ֣ב טָ֭הוֹר בְּרָא־לִ֣י אֱלֹהִ֑ים וְר֥וּחַ נָ֝כ֗וֹן חַדֵּ֥שׁ בְּקִרְבִּֽי׃ (Ps 51, 12); griech.: καρδίαν καϑαρὰν κτίσον ἐν ἐμοί, ὁ ϑεός, καὶ πνεῦμα εὐϑὲς ἐγκαίνισον ἐν τοῖς ἐγκάτοις μου. (Ps 50,12); lat.: Cor mundum crea in me, Deus, et spiritum firmum innova in visceribus meis (Ps 51, 12); </ref> das sich dann im Kreuzestod des Gottessohnes Jesus Christus realisierte. Der Prophet Ezechiel kündigt die Neuerschaffung mit den Worten an: "Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen einen neuen Geist. Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch" (Ez 11, 19), das sich dann durch die Fleischwerdung Gottes in Jesus Christus verwirklicht. Das Herz des Menschen wird wieder Fleisch; die Versteinerung des Herzens wird zum Stein des ewigen Gedächtnisses des Namens der Person (vgl. Offb 2, 17).<ref>Wessen Herz in der Todsünde bleibt, dessen Herz bleibt versteinert. Er ist nicht im Buch des Lebens verzeichnet.</ref>

Die Verwandlung in der Mitte der Zeit (vgl. Weish 18, 14): die Kirche

Taufprozession zum Berg des Kreuzes. Kommentar zum Hohenlied, Reichenau um 1000, Bamberg Staatliche Bibliothek.

Das Zweite Testament steht in der jüdischen Tradition des Glaubens an Gott als dem Schöpfer und verkündet die Menschwerdung Gottes in Christus. Im Prolog des Johannesevangeliums wird Jesus Christus als der Logos vorgestellt, der "bei Gott" und Gott gleich ist, als "einziger Sohnes vom Vater". Das Wort ist "Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt".

Der Apostel Paulus schreibt über Jesus, den Mitschöpfer, im Kolosserbrief Kol 1, 15ff: folgende Worte: "Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen in den Himmeln und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Fürstentümer und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles in den Himmeln und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut."

Taufe als Neuschöpfung: Neuer Name

Jesus Christus ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche. In diesen Mystischen Leib Christi wird der Mensch eingegliedert, wenn er an Christus und seine Sendung glaubt und danach handelt. Diese Eingliederung geschieht durch die Taufe.<ref> Tagesgebet am Fest der Taufe des Herrn: Allmächtiger Gott, Dein einziger Sohn, vor aller Zeit aus Dir geboren, ist in unserem Fleisch sichtbar erschienen. Wie er uns gleich geworden ist in der menschlichen Gestalt, so werde unser Inneres neu geschaffen nach seinem Bild. Darum bitten wir...</ref>Diese Zugehörigkeit zur Kirche ist nicht ein Beitritt zu einer gewöhnlichen Gemeinschaft, sondern er wird Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes (vgl. Eph 2, 19). Die Taufe ist ein Begräbnis des alten Menschen der Sünde und eine Auferweckung vom ewigen seelischen Tod und zwar als Geschenk von Gott (vgl. Röm 5, 12ff, Röm 6, 4). Dieses Auferstehen in der Taufe, verwandelt den Menschen in eine Neue Schöpfung (Gal 6, 15), <ref> vgl. 2 Kor 5, 17: Si quis ergo in Christo, nova creatura [καινη κτισις]; vetera transierunt, ecce, facta sunt nova.</ref> Christus lebt in ihm ({{#ifeq: Brief des Paulus an die Galater | Schöpfung und Verwandlung |{{#if: Gal|Gal|Brief des Paulus an die Galater}}|{{#if: Gal |Gal|Brief des Paulus an die Galater}}}} 2{{#if:20|,20}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Er wird ein anderer. Er wird vergöttlicht. Er soll "an Wesen und Gestalt seines Sohnes", des Erstgebornen der ganzen Schöpfung als Adoptivsohn teilzuhaben (Röm 8, 29). Er nimmt Anteil am Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit. Einerseits gestaltet er sein Leben nach Christus und seinen Lebensvorstellungen, anderseits drückt ihm Gott ein unauslöschliches Merkmal auf. Da der Mensch nach der Taufe eine Neue Schöpfung geworden ist und verwandelt wurde, erhält er einen Neuen Namen, einen Taufnamen.

Heimholung: Die Verwandlung am Ende: Das Himmlische Jerusalem

Die Verwandlung des Brotes und Weines im Abendmahlssaal in den Leib und das Blut Christi bewirkt für den, der sie empängt, die Hoffnung auf ein ewiges Leben. Jesus sagt: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferstehen lassen am Jüngsten Tage" (vgl. Joh 6, 54).

Der Mensch besteht aus Seele und Leib (Fleisch), welche beim Tod getrennt werden. Bei seiner Auferweckung wird der Mensch wieder ein "Ganzer" sein, jedoch verwandelt in ein das unvergängliches Leben. (ArcC)

"Du hast ins Leben alles gerufen, Herr, deine Schöpfung neigt sich zum Tode: Hole sie heim," betet der Gläubige im Stundengebet.<ref> Stundenbuch im Jahreskreis, 1. Woche, Komplet, Hymnus; Der heilige Papst Johannes Paul II. sagte am 6. März 1983 in seiner Predigt in San Salvador: der Christ weiß, "dass alle Sünder heimgeholt werden können." - Weihnachtsansprachen Papst Johannes Pauls II.#1983, Nr. 8.</ref> Irenäus von Lyon sagt von der Eucharistie (gewandelter Wein und gewandeltes Brot): "Wenn unsere Leiber an der Eucharistie teilnehmen, dann sind wir nicht mehr verweslich<ref> vgl. Kategorie:Unverweste Heilige </ref>, da sie die Hoffnung auf die Auferstehung für ewig haben" (Adv. haer. IV. 18, 5; vgl. V 2,2 f). Das Konzil von Trient sagt von der Eucharistie: "Er wollte überdies, dass es ein Unterpfand unserer künftigen Herrlichkeit und ewigen Seligkeit" sei. (vgl. 2. Kapitel)

Eucharistie als Vollendung der Neuschöpfung: Neuer Name

Das Neue Jerusalem (Offb 21)

Der Getaufte, dessen Seele auferstand und einen Taufnamen erhalten hat, hofft noch auf die Auferstehung des Leibes (vgl. Credo)<ref> "Ich glaube an ... die Auferstehung des Fleisches.</ref> um ganz vollkommener und übernatürlicher Mensch sein zu können. Ist sein Leib am Jüngsten Tage auferstanden, erhält er wiederum einen neuen Namen: "Wer siegt, den werde ich (Christus) zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen und er wird immer darin bleiben. Und ich werde auf ihn den Namen meines Gottes, des Neuen Jerusalems, das aus dem Himmel von meinem Gott herabkommt und ich werde auf ihn auch meinen Namen schreiben (B Offb 3, 12). Ich werde ihm einen weißen Stein geben, auf dem ein neuer Name steht, der nur der kennt, der ihn empfängt (Offb 2, 17). Dieser ist seit Erschaffung der Welt im Buch des Lebens verzeichnet.

Das Wirken des Heiligen Geistes in der Heilsgeschichte

Komm, o Geist der Heiligkeit, aus des Himmels Herrlichkeit, Sende Deines Lichtes Strahl

A Im ersten Schöpfungsbericht am Beginn der Bibel (Gen 1,1-2,4a) wird der Geist Gottes genannt: Es heißt: "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist <ref>{{#ifeq: Genesis | Schöpfung und Verwandlung |{{#if: Gen|Gen|Genesis}}|{{#if: Gen |Gen|Genesis}}}} 1{{#if:2|,2}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}: Nova-Vulgata lateinisch: spiritus DEI ferebatur super aquas; Septuaginta: πνευμα θεου </ref> schwebte (oder brütete: מְרַחֶפֶת) über den Wassern."

B I In der "Mitte der Zeit", der Zeit des Erlösers Jesus Christus, erklärt der Erzengel Gabriel Maria, wie dies geschehe, dass sie eine Kind bekommen solle, ohne dass sie einen Mann erkenne. Er sagt: "Sei gegrüßt Maria, voll der Gnade ... Heiliger Geist wird über Dich kommen und die Kraft des Höchsten wird Dich überschatten. <ref> Lk 1, 28 und B Lk 1, 35: Nova-Vulgata: Spiritus Sanctus superveniet in Te; griechisch: πνευμα άγιον </ref> Bei der Taufe Jesu durch Johannes kam "der Geist wie eine Taube auf Jesus herab" (Mk 1,9-11 parr).

B II In der Eucharistiefeier hält der Priester hält (in persona Christi capitis) in der heiligen Messe bei der Epiklese seine Hände über die Opfergaben und erfleht den Heiligen Geist, indem er spricht: "... der Geist heilige diese Gaben, damit sie werden Leib † und Blut unseres Herrn Jesus Christus ..." <ref> Quaesumus igitur, Domine, ut idem Spiritus Sanctus haec munera sanctificare dignetur, ut Corpus et Sanguis fiant Domini nostri Jesu Christi.</ref><ref>vgl. auch: Gasbengebet der Heiligen Messe am 4. Adventssonntag: "Herr, unser Gott, wir legen die Gaben auf den Altar. Heilige sie durch deinen Geist, der mit seiner Kraft die Jungfrau Maria überschattet hat."</ref>.

C Eschatologie

Göttliche Person Offenbarer-Zuordnung : Ordnung Schöpfungs-
geschichte
Vater
Schöpfer Himmels und der Erde Anfang - Paradies -
aus dem Nichts geschaffen -
Alter Bund
Sohn
Erlöser Mitte - Kirche -
Menschwerdung -
Neuer und ewiger Bund
Heiliger Geist
Heiligmacher
oder Heimholer
Ende - Himmlisches Jerusalem



Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. (Joh 11, 25)
Mensch - Tod
erster Adam
Menschwerdung
zweiter Adam
Eucharistie Auferstehung zum Ewigen Leben
Gen 2, 17 Joh 1, 1-18 Joh 6,51-58 Joh 5, 24 (Erste)- Offb 20, 6 - vgl. Offb 20, 14
der Geist-Seele Seele (Blut) WeinBlut Christi Auferweckung oder Erste Auferstehung: Taufe, Beichte vgl. Kol 2,12; Eph 2, 6 der unsterblichen Geist-Seele
des Leibes Leib (Fleisch) BrotLeib Christi, Fleisch Zweite Auferstehung: Eucharistie-Wegzehrung des sterblichen Leibes
Verlust des Heiligen Geistes durch die Ursünde Menschwerdung durch den Heiligen Geist, dem Lebendigmacher Wandlung im Heiligen Geist wiedergeboren Joh 3, 3ff, verwandelt, verklärt, verherrlicht Phil 3, 21 durch den Heiligen Geist- überirdisch (himmlisch) und unvergänglich 1 Kor 15, 1-58

Anmerkungen siehe Version: https://www.kathpedia.de/index.php?title=Vorlage:Leiste_resurrectio&diff=192551&oldid=192535


Lehramtstexte

Pius X.

Johannes Paul II.

siehe auch: Papst Benedikt XVI. Nachsyndodalen Apostolischen Schreiben Verbum Domini, Nr. 8f.

Weblinks

Anmerkungen

<references />