Katechismus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Katechismusentwicklung in Deutschland==
 
==Katechismusentwicklung in Deutschland==
[[Petrus Canisius]] gab den "Deutschen Katechismus" heraus. In nur zehn Jahren erschien das Werk in 55 Auflagen in neun Sprachen. Seine Katechismen wurden grundlegende Unterrichtsbücher für [[Kind]]er und Erwachsene. Daran orientiert ist das Buch von [[Ignaz Schuster]]: "Katechismus der katholischen Religion" (1845). 1887 gab es den "Kölner Katechismus" oder "Norddeutscher Einheitskatechismus" genannt. [[Jakob Linden]] bearbeitete den"mittleren Deharbe'sche Katechismus" neu (Regensburg 1900), die nach mehrmaliger Revision zwischen 1909 und 1913 in den meisten süddeutschen Diözesen eingeführt wurde. Er verknüpfte Biblische Geschichte, Katechismuswissen und Gebete, ein zusammenhängend erzählter Text in kindgemäßer und anschaulicher Sprache. Lindens Plan eines [[Einheitskatechismus]] für alle deutschen [[Diözese]]n wurde erst von [[Theodor Mönnichs]] (Düsseldorf 1925) geschaffen und in den allen Deutschen Diözesen (außer [[Erzbistum Freiburg|Freiburg]] und [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Rottenburg]]) als deutscher Einheitskatechismus eingeführt. Die Kommission des Deutschen [[Katechetenverein]]s hat im Auftrage der deutschen Bischöfe den Katechismus vollständig neu gestaltet. In dieser Form wurde er 1955 als „[[Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands]]“ (Lehrstückkatechismus für [[Kind]]er) eingeführt. Am 19. März 1966 gibt die [[DBK]] dem Deutschen [[Katechetenverein]] den Auftrag, den Katechismus von 1955 auf Vorkonziliares durchzusehen und eine "kleine Revision" zu machen, wobei die wichtigste Forderung, die Struktur nicht zu verändern, einzuhalten sei. Heraus kam das so genannte Arbeitsbuch "glauben-leben-handeln, Arbeitsbuch zur Glaubensunterweisung", das doch doch nicht eine so "kleine Revision" war (so der Schulpraktische Kommentar von Gabriele Miller und Josef Quadflieg). Seit ca 1969 erscheint nun für den Schulunterricht nun dieser und andere neue Katechismen, so der "Grundriß des Glaubens" (München 1980). 1975 ließen die Deutschen Bischöfe ein Religionsbuch für den Schulgebrauch mit dem Namen „Zielfelder“ zu (Das Inhaltsverzeichnis gab das Wort „Problemskizzen“ an. Die erstbebilderte Seite zeigt eine Buddha-Figur, ein Buddhist in einer Badehose am Ganges, ein [[Priester]], der die [[Heilige Messe]] in einem Saal am Tisch feiert und eine Inka oder Maya-Statue; Kösel-Verlag München 1975). 1985 gab die [[Deutsche Bischofskonferenz]] einen Katechismus mit dem Titel „[[Katholischer Erwachsenenkatechismus]], Das [[Glaubensbekenntnis]] der [[Kirche]]“ für Erwachsene heraus.
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[[Petrus Canisius]] gab den "Deutschen Katechismus" heraus. In nur zehn Jahren erschien das Werk in 55 Auflagen in neun Sprachen. Seine Katechismen wurden grundlegende Unterrichtsbücher für [[Kind]]er und Erwachsene. Daran orientiert ist das Buch von [[Ignaz Schuster]]: "Katechismus der katholischen Religion" (1845). 1887 gab es den "Kölner Katechismus" oder "Norddeutscher Einheitskatechismus" genannt. [[Jakob Linden]] bearbeitete den"mittleren Deharbe'sche Katechismus" neu (Regensburg 1900), die nach mehrmaliger Revision zwischen 1909 und 1913 in den meisten süddeutschen Diözesen eingeführt wurde. Er verknüpfte Biblische Geschichte, Katechismuswissen und Gebete, ein zusammenhängend erzählter Text in kindgemäßer und anschaulicher Sprache. Lindens Plan eines [[Einheitskatechismus]] für alle deutschen [[Diözese]]n wurde erst von [[Theodor Mönnichs]] (Düsseldorf 1925) geschaffen und in den allen Deutschen Diözesen (außer [[Erzbistum Freiburg|Freiburg]] und [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Rottenburg]]) als deutscher Einheitskatechismus eingeführt. Die Kommission des Deutschen [[Katechetenverein]]s hat im Auftrage der deutschen Bischöfe den Katechismus vollständig neu gestaltet. In dieser Form wurde er 1955 als „[[Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands]]“ (Lehrstückkatechismus für [[Kind]]er, "Der grüne Katechismus" genannt) eingeführt. Am 19. März 1966 gibt die [[DBK]] dem Deutschen [[Katechetenverein]] den Auftrag, den Katechismus von 1955 auf Vorkonziliares durchzusehen und eine "kleine Revision" zu machen, wobei die wichtigste Forderung, die Struktur nicht zu verändern, einzuhalten sei. Heraus kam das so genannte Arbeitsbuch "glauben-leben-handeln, Arbeitsbuch zur Glaubensunterweisung", das doch doch nicht eine so "kleine Revision" war (so der Schulpraktische Kommentar von Gabriele Miller und Josef Quadflieg). Seit ca 1969 erscheint nun für den Schulunterricht nun dieser und andere neue Katechismen, so der "Grundriß des Glaubens" (München 1980). 1975 ließen die Deutschen Bischöfe ein Religionsbuch für den Schulgebrauch mit dem Namen „Zielfelder“ zu (Das Inhaltsverzeichnis gab das Wort „Problemskizzen“ an. Die erstbebilderte Seite zeigt eine Buddha-Figur, ein Buddhist in einer Badehose am Ganges, ein [[Priester]], der die [[Heilige Messe]] in einem Saal am Tisch feiert und eine Inka oder Maya-Statue; Kösel-Verlag München 1975). 1985 gab die [[Deutsche Bischofskonferenz]] einen Katechismus mit dem Titel „[[Katholischer Erwachsenenkatechismus]], Das [[Glaubensbekenntnis]] der [[Kirche]]“ für Erwachsene heraus.
  
 
* [[Einheitskatechismus]] (findet mit seinen 29 Übersetzungen weltweite Verbreitung) '''1925'''
 
* [[Einheitskatechismus]] (findet mit seinen 29 Übersetzungen weltweite Verbreitung) '''1925'''

Version vom 27. Mai 2014, 09:54 Uhr

Katechismus der Katholischen Kirche.jpg

Ein Katechismus ist eine systematische Zusammenstellung der Glaubens- und Sittenlehre als Grundlage für die religiös-sittliche Unterweisung. Er wird in Form von Frage und Antwort, in Lehrstücken oder in biblischen Geschichten mit Katechismuswissen verknüpfend, dargestellt.

Geschichte

Ursprünglich wurde mit dem Katechismus die ganze katechetische Unterweisung benannt (so noch im CIC 1917 can. 1331 f). Ansätze zu bestimmten Formbildungen und knappen Zusammenfassungen der Heilslehre für die Glaubensverkündigung finden wir schon in der Heiligen Schrift (Apg 2, 14-40: 3.11-26: 10.34-43: Anklänge an das Apostolische Glaubensbekenntnis). Die Evangelien kann man einen und christlichen Katechismus nennen.

Die ersten katechetischen Urformen waren das Vater unser und das Apostolische Glaubensbekenntnis. Später kamen andere hinzu, wie die Zehn Gebote, die Aufzählung der Sakramente, Tugend und Sündenreihen. Eltern und Paten waren verantwortlich dafür, dass die Kinder sie erlernten. Einen Katechismus, als Hilfsbuch der Katechesen, als Zusammenfassung der ganzen Offenbarung, hat erst die Neuzeit geschaffen, zunächst für den Katecheten, so den Catechismus Romanus, dann für die Kinder. Die Sprache jedes Katechismus muss an der Heiligen Schrift und am kirchlichen Lehramt ausgerichtet sein.

In der Geschichte des Katechismus sehen wir zwei Bestrebungen am Werk:

  • dem Katechismus eine möglichst große Beständigkeit, Autorität und Einheitlichkeit zu geben,
  • ihn aber auch besser an Ort und Zeit sowie kindlicher Fassungskraft anzupassen.

Soll der Katechismus mehr die Glaubens- und Sittenlehre knapp und klar bieten oder mehr auf die Glaubensverkündigung ausgerichtet sein? Die Entwicklung ging dahin, dass wir einen katholischen Welt-Einheits-Katechismus als obrigkeitliche Vorlagebuch bekamen, das stets neu für die Verkündigung ausgebaut wird. Ein Schritt dahin war schon der 'Catemismus Catholicus des Kardinals Gasparri (Rom 1927).

Deutscher Sprachraum

Im deutschen Sprachraum beginnen sich seit der Mitte des 17. Jahrhunderts die Christenlehrbruderschaften auszubreiten, und es entstehen für die Hand der Laienkatecheten, den Altersstufen der Kinder entsprechend, abgestufte Katechismen. Im Anschluß an Ko-Prozessionen, bei denen Symbole des Dekalogs und des Symbolums mitgetragen werden, erfolgt die Ko-Katechese. Die Hauskatechese bleibt die Grundlage der religiösen Unterweisung, bis mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht und der damit verbundenen Schulkatechese gegen Ende des 18. Jahrhunderts diese, zusammen mit der Kirchenkatechese, an Bedeutung verliert. Die für die Schulkatechese verfassten (Lesebuch-)Katechismen der Schüler berücksichtigen deren unterschiedlichen Auffassungsfähigkeiten, verteilen den Katechismen-Stoff auf verschiedene Schultypen und -klassen und bilden zusammen mit der jetzt entstehenden "biblischen Geschichte" die Grundlage der Katechese.

Für das 19. Jahrhundert sind die Diözesankatechismen, aber auch die Idee eines Einheits-Katechismus kennzeichnend. In den norddeutschen Diözesen ist der von Bernard Overberg verfasste "Katechismus der christlichen Lehre" (Münster 1804) bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts (1900 [104. Auflage]) in Gebrauch. Die verfassten Katechismen von Joseph Deharbes (Regensburg 1847 und 1853) erlangen in vielen Auflagen und Übersetzungen fast ein Jahrhundert lang Weltgeltung. Der auf dem I. Vatikanum überlegte Plan, einen Welt-Katechismus für die Katholische Kirche herauszugeben, konnte seinerzeit nicht mehr verwirklicht werden.

Johannes Nepomuk Neumann gab in Amerika einen kleinen deutschen Katechismus heraus, der 38 Auflagen erlebte, während es sein großer Katechismus immerhin auch auf 21 Auflagen brachte (schreibt Rudolf Graber in seinem Büchlein über Schulfragen 1979; ca. ab 1852).

Katechismusentwicklung in Deutschland

Petrus Canisius gab den "Deutschen Katechismus" heraus. In nur zehn Jahren erschien das Werk in 55 Auflagen in neun Sprachen. Seine Katechismen wurden grundlegende Unterrichtsbücher für Kinder und Erwachsene. Daran orientiert ist das Buch von Ignaz Schuster: "Katechismus der katholischen Religion" (1845). 1887 gab es den "Kölner Katechismus" oder "Norddeutscher Einheitskatechismus" genannt. Jakob Linden bearbeitete den"mittleren Deharbe'sche Katechismus" neu (Regensburg 1900), die nach mehrmaliger Revision zwischen 1909 und 1913 in den meisten süddeutschen Diözesen eingeführt wurde. Er verknüpfte Biblische Geschichte, Katechismuswissen und Gebete, ein zusammenhängend erzählter Text in kindgemäßer und anschaulicher Sprache. Lindens Plan eines Einheitskatechismus für alle deutschen Diözesen wurde erst von Theodor Mönnichs (Düsseldorf 1925) geschaffen und in den allen Deutschen Diözesen (außer Freiburg und Rottenburg) als deutscher Einheitskatechismus eingeführt. Die Kommission des Deutschen Katechetenvereins hat im Auftrage der deutschen Bischöfe den Katechismus vollständig neu gestaltet. In dieser Form wurde er 1955 als „Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands“ (Lehrstückkatechismus für Kinder, "Der grüne Katechismus" genannt) eingeführt. Am 19. März 1966 gibt die DBK dem Deutschen Katechetenverein den Auftrag, den Katechismus von 1955 auf Vorkonziliares durchzusehen und eine "kleine Revision" zu machen, wobei die wichtigste Forderung, die Struktur nicht zu verändern, einzuhalten sei. Heraus kam das so genannte Arbeitsbuch "glauben-leben-handeln, Arbeitsbuch zur Glaubensunterweisung", das doch doch nicht eine so "kleine Revision" war (so der Schulpraktische Kommentar von Gabriele Miller und Josef Quadflieg). Seit ca 1969 erscheint nun für den Schulunterricht nun dieser und andere neue Katechismen, so der "Grundriß des Glaubens" (München 1980). 1975 ließen die Deutschen Bischöfe ein Religionsbuch für den Schulgebrauch mit dem Namen „Zielfelder“ zu (Das Inhaltsverzeichnis gab das Wort „Problemskizzen“ an. Die erstbebilderte Seite zeigt eine Buddha-Figur, ein Buddhist in einer Badehose am Ganges, ein Priester, der die Heilige Messe in einem Saal am Tisch feiert und eine Inka oder Maya-Statue; Kösel-Verlag München 1975). 1985 gab die Deutsche Bischofskonferenz einen Katechismus mit dem Titel „Katholischer Erwachsenenkatechismus, Das Glaubensbekenntnis der Kirche“ für Erwachsene heraus.

  • Einheitskatechismus (findet mit seinen 29 Übersetzungen weltweite Verbreitung) 1925
  • Clemens August Graf von Galen: Katholische Glaubenslehre Zum Download.
  • Lehrstückkatechismus: "Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands1955
  • "glauben-leben-handeln, Arbeitsbuch zur Glaubensunterweisung" 1969
  • Katholischer Kurz-Katechismus, Gemäß dem Direktorium Catechisticum Generale, Rom-Vatican 1971, deutsche Ausgabe, Parzeller-Fulda 1973, ursprünglich herausgegeben von einer interdiözesanen Katechetengemeinschaft im Albertus-Magnus-Kolleg Königstein e.V., 1999 unverändert neu herausgegeben von Glück und Freude durch Glaubens wissen; Mit kirchlicher Druckerlaubnis (24. Auflage; Zum Download) 1971
  • Botschaft des Glaubens, Ein katholischer Katechismus hrsg. von Andreas Baur und Wilhelm Plöger, Verlag Ludwig Auer, Donauwörth, 1979
  • Raphael Nießner, Gott mein Vater, Ein erstes Religionsbuch (DIN A 4 – 120 Seiten, auch zum malen) Verlagsbuchandlung der Benediktiner, Abteilung Katechese, D-93352 Rohr i. NB, Tel. 08783/9600-0 (Mit kirchlicher Druckerlaubnis und Apostolischem Segen von Papst Johannes Paul II. am 26. Mai 1981).
  • Raphael Nießner, Biblische Geschichte (DIN A 4 – 145 Seiten, Verlagsbuchandlung der Benediktiner, Abteilung Katechese, D-93352 Rohr i. NB, Tel. 08783/9600-0 (Mit Apostolischem Segen von Papst Johannes Paul II. am 26. Mai 1981).
  • Katholischer Erwachsenenkatechismus, Das Glaubensbekenntnis der Kirche“ 1985
  • Winfried Henze: Glauben ist Schön
  • Martin Ramm: Kleiner Katechismus des katholischen Glaubens ([1])

Katechismusentwicklung in Österreich

In auflagenstarken Religionsbüchern von Wilhelm Pichler verknüpfte dieser Biblische Geschichte und Katechismuswissen. 1928 gab er den ersten Lehrstückkatechismus, bei dem das bisher übliche Frage-Antwort-Schema durch einen zusammenhängend erzählten Text in kindgemäßer und anschaulicher Sprache ersetzt wurde. Heute wird sein Katholisches Religionsbuch, das von 1925 bis 1965, an den österreichischen Volksschulen zugelassen war und das 1992 in Neuauflage erschienen ist, wieder von Katechismusbefürwortern als Alternative zu offiziell approbierten, aber inhaltlich unzureichenden Lehrbüchern verwendet.

  • Wilhelm Pichler, Katholisches Religionsbüchlein für die unteren Klassen der Volksschule, Wien 1913, 1968 (34. Auflage)
  • Wilhelm Pichler, Katholisches Religionsbuch
  • Wilhelm Pichler, Katechismus der katholischen Religion, Wien 1928.
  • Katechismus- und Religionsbuchreihe für Kinder und Jugendliche aus 8 Bänden. Jeder Band besteht aus Textbuch
- Arbeitsbuch
- Elternhandbuch, Salzburg (erhältlich im KathShop, [2]).

Katechismen aus der Schweiz

Päpstliches zum Katechismus

Klemens XIII.
Leo XIII.
Paul VI.
  • 19. Januar 1972 Papst Paul VI. nennt den Katechismus das "Buch der Theologie und der Mystik, es ist das Buch der religiösen Grundwahrheiten.
Johannes Paul II.
Benedikt XV.
Franziskus

Weblinks

Anmerkungen

<references />