Enzyklika

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Enzyklika (lat. encyclios, dieses von altgriechisch εγκύκλιος enkyklios „einen Kreis bildend“) bezeichnet heute die seit 1740 (Benedikt XIV. "Ubi primum") in Gebrauch gekommene Form moderner päpstlicher Rundschreiben zur Ausübung seines ordentlichen Lehramtes. Sie nehmen in verbindlicher Weise Stellung zu theologischen pastoralen oder gesellschaftlichen Fragen.

Seit Papst Leo XIII. (1878-1903) sind die Enzykliken eine Hauptquelle der Verkündigung der Kirche. Sie verpflichten die Gläubigen stets zur gehorsamen Annahme.<ref>vgl. Georg May in: LThK 3, Band 3, Sp. 697f.</ref> Eine Enzyklika ist nicht "an sich" unfehlbar aber, so lehrt Papst Pius XII. "man darf ... nicht meinen, das, was in den Enzykliken (Encyclicis Litteris) vorgelegt wird, erfordere an sich keine Zustimmung, weil die Päpste in ihnen nicht die höchste Vollmacht ihres Lehramtes ausüben. Dies wird nämlich vom ordentlichen Lehramt gelehrt; auch von ihm gilt jenes Wort: ,Wer euch hört, hört mich (Jesus Christus)' ({{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Enzyklika |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 10{{#if:16|,16}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}); und meistens gehört das, was in Enzykliken vorgelegt und eingeschärft wird, schon anderweitig zur katholischen Lehre. Wenn aber die Päpste in ihren Akten zu einer bis dahin umstrittenen Frage vorsätzlich Stellung nehmen, dann ist allen klar, dass diese Frage nach der Absicht und dem Willen derselben Päpste nicht mehr als Gegenstand der freien Erörterung unter den Theologen angesehen werden kann" (DH 3885). Daraus ergibt sich, dass Enzykliken von der Gattung her ein höherer Verbindlichkeitsgrad zukommt als einer päpstlichen Ansprache und im allgemeinen ein niedrigerer als einem Dogma. Doch auch einer Lehre in Glaubens- oder Sittenfragen, die der Papst bei der Ausübung des authentischen Lehramtes nicht definitiv als verpflichtend zu verkündigen beabsichtigt, ist von seiten der Gläubigen "religiöser Verstandes- und Willensgehorsam" entgegenzubringen; "die Gläubigen müssen also sorgsam meiden, was ihr nicht entspricht" (CIC 1983, can 752).

Der Sprachgebrauch lässt nicht erkennen, dass sie in »Litterae encyclicae« und »Epistula encyclica« unterschieden werden. Während Papst Leo XIII. zunächst nur die Bezeichnung »Epistula encyclica« gebrauchte, wird die Enzyklika »Grande munus« (1880) erstmals »Litterae encylicae« genannt. Ein grundlegender Unterschied ist damit nicht angezeigt. Beide Arten von Enzykliken stellen »formelle Lehrschreiben und situationale Gelegenheitsschreiben« dar (Pfeiffer 39). Die verschiedene Bezeichnung erlaubt daher nicht, daraus Rückschlüsse hinsichtlich des Lehrgehalts bzw. -gewichts zu ziehen. Doch werden Enzykliken mit vorwiegend paränetischem Charakter vorwiegend als »Epistula encyclica« betitelt. Sie rücken damit in die Nähe der »Adhortatio Apostolica« (Apostolisches Mahnwort). Auch die Adressaten bedingen nicht ohne weiteres die unterschiedliche Bezeichnung. Allerdings sind die »Litterae encyclicae« nur im Ausnahmefall nicht an die Gesamtkirche gerichtet (z.B. das »Rundschreiben« Pius' XI. »Mit brennender Sorge« 1937 - die einzige deutsche Enzyklika; der Titel der vatikanischen italienschen Übersetzung lautet: »lettera enciclica«). Dagegen wenden sich die »Epistula encyclica« zuweilen an einen begrenzten Kreis (so die »Epistula encyclica« Pius' XII. »Le pelerinage de Lourdes« 1957 an die Bischöfe und Gläubigen Frankreichs anläßlich der bevorstehenden Jahrhundertfeiern der Erscheinungen in Lourdes).<ref> Anton Bodem in: Marienlexikon, herausgegeben von Remigius Bäumer und Leo Scheffczyk im Auftrag des Institutum Marianum Regensburg. EOS Verlag St. Ottilien, Band 2 - 1989, Artikel Enzykliken, S. 363 .</ref> Seit der Enzyklika Pacem in terris von Papst Johannes' XIII. kann das Rundschreiben an den Klerus und die Christgläubigen des ganzen Erdkreise und an alle Menschen guten Willens gerichtet sein.<ref>Was ist eine Enzyklika? von Pater Max Cappabianca.</ref> Ein Vergleich der verschiedenen Enzykliken z.B. mit der »Adhortatio Apostolica« »Marialis cultus« (1974) von Paul VI. zeigt außerdem, dass sich kein wesentlicher Unterschied hinsichtlich des Inhalts und der Zielsetzung zwischen all diesen päpstlichen Dokumenten feststellen lässt, so dass jeder Überblick über die mariologischen bzw. marianischen Aussagen der Päpste auch solche Mahnschreiben mitberücksichtigen muss.<ref> Anton Bodem in: Marienlexikon, herausgegeben von Remigius Bäumer und Leo Scheffczyk im Auftrag des Institutum Marianum Regensburg. EOS Verlag St. Ottilien, Band 2 - 1989, Artikel Enzykliken, S. 363 .</ref>

Zum unerreichten Vorbild aller Nachfolger wurden die über 80 Enzykliken des über 25 Jahre regierenden Papstes Leo XIII.. Die Nachfolger im 20. Jahrhundert verfassten deutlich weniger Enzykliken, mitunter aber eine größere Anzahl weniger feierliche Apostolische Schreiben:

Siehe auch: Antrittsenzyklika, Liste von Lehramtstexten

Literatur

  • Päpstliche Rundschreiben im Laufe der Jahrhunderte von Hermann Tüchle in: Wilhelm Sandfuchs (Hrsg.) Das Wort der Päpste, Echter Verlag Würzburg 1965, S. 9-17 (226 S.).
  • Arthur Peiffer : Die Enzykliken und ihr formaler Wert für die dogmatische Methode Ein Beitrag zur theologischen Erkenntnislehre (Reihe: Studia Friburgensia, Neue Folge, Band 47), Universitätsverlag, Freiburg i. Ue, 1968 (221 Seiten, Softcover, Broschiert. gr. 8°).

Weblinks

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Anmerkungen

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