Altkatholische Kirche

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Die Altkatholische Kirche (in der Schweiz: Christkatholische Kirche) formierte sich nach dem Ersten Vatikanischen Konzil, nachdem namhafte Theologen (in Deutschland z.B. Ignaz von Doellinger), es aus Gewissensgründen abgelehnt hatten, das dort verabschiedete Unfehlbarkeitsdogma sowie das Jurisdiktionsprimat des Papstes anzuerkennen. Die römisch-katholische Kirche exkommunizierte daraufhin diejenigen Gläubigen, die die beiden Dogmen nicht anerkennen konnten bzw. wollten, diese wiederum fanden sich, da sie sich immer noch als Katholiken verstanden in einer Notkirche zusammen, da sie die Hoffnung hegten, dass sie wieder zur Römisch-Katholischen Kirche stossen könnten, sobald die Dogmen nicht mehr bindend seien. Da sich dies jedoch nicht einstellte organisierten sich die Altkatholiken heute in vielen Bundesländern (z.B. Bayern, NRW, Baden-Württemberg, Berlin, Hessen) in öffentlich-rechtliche anerkannten Kirchen. Die Altkatholiken verstehen sich als in der apostolischen Sukzession stehend und gehören der Utrechter Union an, zu der beispielsweise auch die Christkatholische Kirche der Schweiz sowie die altkatholische Kirchen in Österreich, den Niederlanden, Polen und Tschechien gehören, unselbständige Gemeinden gibt es in Kroatien, Dänemark, Frankreich, Italien und Kanada. Der Sitz des deutschen Bischofs der Altkatholiken ist Bonn, wo auch ein altkatholisches Seminar an der Universität Bonn für das Studium der altkatholischen Theoligie zur Verfügung steht, ebenso in Bonn ist daher auch das altkatholische Priesterseminar angesiedelt.

Wesentliche Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zur Römisch-Katholischen Kirche

Gemeinsam sind beiden

-> das nicäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis.

-> die dogamitschen Entscheidungen der ökumenischen Kirche (d.h. diejenigen vor dem Ersten Vatikanischen Konzil).

-> das Sakramentsverständnis (7 Sakramente, wobei bei einzelnen durchaus Unterschiede bestehen, so erkennt die altkatholische Kirche bei der Kommunion nicht die Transsubstantiation an. Beim Sakrament der Ehe wird zwar auch von einer Unauflöslichkeit ausgegangen, in genau umrissenen Fällen kommt aber auch eine kirchliche Wiederverheiratung in Betracht. Das Sakrament der Beichte wird bei den Altkatholiken nicht als Ohrenbeichte abgenommen. Schließlich steht das Sakrament der Weihe (Priester und Diakonenweihe) auch Frauen offen (Frauenordination) sowie ist nicht mit einem Zwangszölibat verbunden).

-> die katholische Liturgie, wobei sich die altkatholische Kirche stärker auf die urkirchliche Liturgie bezieht und die ökumenische Limaliturgie zelebriert .<ref>Die Tagespost vom 23. Mai 2009: Vatikan und Altkatholiken erzielen Fortschritte</ref>

Die Internationale Römisch-Katholische/Altkatholische Dialogkommission hat Gemeinsamkeiten zwischen beiden Kirchen in einem Dokument "Kirche und Kirchengemeinschaften" ausgearbeitet und am 12. Mai 2009 in Salzburg vorgestellt und danach den Gremien der beiden Kurchen zur Beratung vorgelegt.

Die größten Divergenzen zwischen beiden Kirchen bestehen danach in der Frauenordination in der altkatholichen Kirche, der Marienverehrung sowie in der Übernahme ehemals römisch-kathlischer Priester in die alt-katholische Kirche (oftmals nach einer Eheschließung).

Synodale Verfassung der altkatholischen Kirche

Definitionsgemäß besteht der stärkste Unterschied zwischen der römisch-katholischen und der altkatholischen Kirche in der Nichtanerkennung des Unfehlbarkeitsdogmas des Papstes. Hieraus entwickelte sich auch, dass die altkatholischen Gemeinden ebenso wie die Kirchen auf Länderebene synodal verfasst sind, d.h. zwar nicht in Glaubensfragen, aber in Fragen der Gemeindeorganisation werden alle Entscheidungen synodal, d.h. durch Gemeindeversammlungen auf demokratische Weise gefällt.

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

Die altkatholische Kirche auf Wikipedia.de

Webseite der Altkatholischen Kirche in Deutschland