Norbert von Xanten

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hl. Norbert von Xanten (Abtei Strahov)

Norbert von Xanten (* um 1080 / 1085 in Xanten oder in Gennep, Niederlande; † 6. Juni 1134 in Magdeburg), Gründer des Prämonstratenserordens, des größten Chorherrenordens der Kirche. Erzbischof von Magdeburg.

Biografie

Norberts Geburtsort ist umstritten. Es konkurieren Xanten und Gennep in den Niederlanden darum der Geburtsort Norberts zu sein. Gennep an der Niers gehörte seit 1424 zum Herzogtum Kleve.

Norbert von Xanten war adeliger Herkunft und wurde von seinen Eltern für die geistliche Laufbahn bestimmt, da sein älterer Bruder schon eine weltliche Karriere eingeschlagen hatte.

Norbert von Xanten wurde jung am St.-Viktor-Dom zu Xanten Stiftsherr und kam in den Dienst des Erzbischofs von Köln, eine Stellung, die ihn einerseits in den geistlichen Stand erhob und ihm entsprechende finanzielle Einkünfte zusicherte, andererseits so niedrig war (als Subdiakon), dass er ein weltliches angenehmes Leben führen konnte. Später begleitet er Heinrich V. als Berater nach Rom, als dieser Papst Paschalis II. gefangen nahm, um so seine Kaiserkrönung zu erzwingen. Möglicherweise lag in seinen Erfahrungen dort eine Wurzel für seinen späteren Sinneswandel. Seine ihm vom Kaiser als Belohnung für seine Treue angebotene Ernennung zum Bischof von Cambrai lehnt er ab.

Um 1115 erfolgte seine eigentliche Umkehr, als anlässlich einer Reise nach Wreden, ein Blitz unmittelbar neben ihm einschlug und er vom Pferd geworfen wurde. Nach diesem Erlebnis, bei dem er dem Tod nur knapp entkommen war, gab er seine Stellungen bei Erzbischof und Kaiser auf und verzichtete auf Pfründe und Vermögen, das er Armen überließ. Er zog sich in ein Kloster zurück, lebte als strenger Büßer, um für seine frühere Lebensweise zu sühnen und bereitete sich schließlich auf die Priesterweihe vor. Nach zwei Jahren seiner Weihe zum Priester und innerer Einkehr verkündete er als Wanderprediger in Deutschland, Belgien und Frankreich die christliche Lehre von Gottesliebe, Versöhnung und Gericht. Er geißelte die Missstände in der Kirche scharf, so dass viele Priester und Bischöfe sich dadurch angegriffen fühlten. Sie verboten seine Predigten, sodass Papst Gelasius II. zu seinen Gunsten intervenieren musste.

Der Bischof von Laon hätte ihn gern als Reformer in seinem Bistum gehabt, doch den Klerikern dort war Norbert von Xanten zu streng, sie schickten ihn weg. Stattdessen bot der Bischof ihm einige Orte an, wo er ein eigenes Kloster gründen könnte. In einer Traumvision zeigte Maria, einer Überlieferung nach, dem hl. Norbert von Xanten eine Wiese mit einer verfallenen Kapelle, "Pratrum demonstratum" - davon leitet sich nun der Name Prémontré ab. Auf der Suche nach einer Verbindung des urkirchlichen Ideals geschwisterlicher Liebe mit einem Leben in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam gründete er 1120/1121 mit 13 Gefährten ein Kloster, das sich zum Mutterkloster des größten Chorherren-Ordens der Kirche, der Prämonstratenser, entwickelte. Die klösterliche Lebensweise, nach der Regel des hl. Augustinus, verbindet Gebet und Meditation mit seelsorglichen Aufgaben.

Der Reichstag zu Speyer berief Norbert von Xanten 1126 zum Erzbischof von Magdeburg. Im selben Jahr bestätigte der Papst die Ordensgründung. Zum neuen Leiter und ersten Abt von Prémontré wurde auf Vorschlag Norberts von Xanten sein Gefährte Hugo von Fosses gewählt. In Magdeburg hatte Norbert von Xanten ähnliche Widerstände wie in Laon zu überwinden. Sein strenger Eifer und seine gewissenhafte Amtsführung stießen auf Widerstand, nur knapp konnte er einem Aufstand gegen sich entkommen. Seine beharrliche Geduld führte aber letztlich zu einer inneren Erneuerung in seiner Diözese. Er wandelte 1129 das bereits bestehende Stift "Unser Lieben Frauen" in Magdeburg in ein Prämonstratenserkloster um. Das Kloster wurde Ausgangspunkt des Wirkens der Prämonstratenser im Osten und ihrer Mission unter den Wenden und Slawen. Es bereitete damit die Besiedelung der Länder östlich von Elbe und Oder durch deutsche Siedler vor.

Als Erzkanzler des Reiches für Italien unternahm Norbert von Xanten 1132/1133 mit Kaiser Lothar einen Romzug, von dem er, mit Malaria infiziert, geschwächt nach Magdeburg zurückkehrte und sich nicht mehr erholte. Sein Leben beschloss er am 6. Juni 1134 in Magdeburg als Metropolit einer im Entstehen begriffenen riesigen Kirchenprovinz im Osten.

Verehrung

Kanonisation

  • Norbert wurde 1582 durch Papst Gregor XII. selig gesprochen
  • Im Jahr 1621 sprach ihn Papst Gregor XV. heilig.
  • Im Jahr 1981 erhob Papst Johannes Paul II. Norbert zum Patron des Magdeburger Landes.

Attribute

Kelch mit Spinne, Monstranz, Friedenspalme, Kreuz mit 2 Querbalken

Patronate

Borbert von Xanten ist Patron in folgenden "Anliegen"

  • Menschen
für eine glückliche Entbindung
  • Geographie
Antwerpen
Prag
von Böhmen,
des Magdeburger Landes
seit 1974 des Bistums Magdeburg
  • Religion
des Prämonstratenserordens

Gedenktage

6. Juni
nicht gebotener Gedenktag
Regionalkalender deutsches Sprachgebiet
Diözesankalender Paderborn
Hochfest im Prämonstratenserorden
gebotener Gedenktag im Orden der Augustiner-Chorherren / -frauen
Übertragung der Gebeine: 24. April


Orte, die mit Norbert von Xanten in Verbindung stehen

Biographische Orte

Orte mit Reliquien des Heiligen

Da Magdeburg protestantisch wurde, übertrug man 1626 die Reliquien Norberts von Xanten in eine Kapelle der Abteikirche Strahov in Prag.

Weltliche Ehrungen

Zum 850. Todestag des hl. Norbert im Jahr 1984 brachte die Deutsche Bundespost eine Sondermarke heraus. Sie zeigt eine Figur Norbert von Xanten aus dem Chorgestühl der Kirche St. Verena im Ort Rot an der Rot.

Weblinks