Mitteilung vom 23. Januar 1968

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Mitteilung

des Sekretariat des Consiliums
im Pontifikat von Papst
Paul VI.
an die Vorsitzenden der nationalen liturgischen Kommissionen
hinsichtlich einiger Normen für die Übertragung des Graduale Simplex in die Volkssprache
23. Januar 1968

(Offizieller lateinischer Text: N 4 (1968) 10)

(Quelle: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Band 1, S. 525-526, Randnummer 1028-1031. Eigene Übersetzung)

Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


1 Auf Nachfragen mehrerer Bischofskonferenzen bezüglich der Übertragung des Graduale Simplex in die Volkssprache erklärt das "Consilium" folgendes:

2 1. Die Bischofskonferenzen können für alle oder für einzelne Gesänge des Graduale Simplex die Muttersprache gestatten und einen zum Singen geeigneten Text gemäß Art. 38 der Konstitution über die heilige Liturgie und der Nr. 28-31 und 40 der Instruktion "Inter Oecumenici" vom 26. 9. 1964 approbieren.

3 2. Für jedes Messformular bzw. dessen Teile sollen der Psalm, die Antiphon und die Form des Gesangs, die dem Charakter der liturgischen Handlung entsprechen, bleiben, wie es im Graduale Simplex beschrieben wird (vgl. Instruktion "Musicam sacram" vom 5.3. 1967, Nr. 6 und 9).

Im einzelnen gilt folgendes:

a) Für die Psalmverse kann die von der zuständigen Autorität approbierte muttersprachliche Übertragung, die jedoch zum Singen geeignet sein muss, verwendet werden. Gegebenenfalls kann ihre Verseinteilung beibehalten werden.

b) Der Text der Antiphonen bedarf, auch wenn er aus dem Psalterium genommen ist, gelegentlich gewisser Änderungen, damit er seinen vollen Sinn erhält; er soll nämlich mit der liturgischen Zeit oder mit dem besonderen Fest in Einklang stehen, von den Gläubigen verstanden werden und den rhythmischen und stimmlichen Bedürfnissen des Volksgesangs entsprechen (vgl. Instruktion "Musicam sacram", Nr.54).

c) Die Formen des Gesangs des Graduale Simplex (d. h., mit Antiphon, die nach dem Psalmvers zu wiederholen ist, oder mit kurzem Responsum, das mit der Melodie des Verses eine Einheit bildet), können dem musikalischen und chorischen Empfinden der verschiedenen Völker angepasst werden. Doch soll jegliche profane und weltliche Vertonung vermieden werden.

4 3. Gelegentlich können die Texte der Antiphonen, die einzelnen Psalmverse oder der Psalm selbst, wie sie im Graduale Simplex vorliegen, Schwierigkeiten bereiten, so dass man einen anderen Text auswählen möchte:

- entweder, weil der Text in der vorliegenden Fassung pastorale Scheierigkeiten bereitet;

- oder, weil es günstiger erscheint, solche Psalmen und Antipoden auszuwählen, die vielleicht schon in Gebrauch und vielen bekannt sind und als geeignet erscheinen.

In diesen Fällen kann die Bischofskonferenz andere Texte auswählen, wobei jedoch die Prinzipien der Vorbemerkungen des Graduale Simplex zu beachten sind.