Agape

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen

Agape (griechisch ἀγάπη agápē "Liebe", als Verb ἀγαπάω agapáo "lieben"), in der Vulgata mit Caritas oder dilectio (lateinisch) übersetzt, ist im Neuen Testament die höchste Stufe der Liebe. Es drückt die Liebe Gottes und die Liebe Jesu Christi aus und auch die die Liebe der Glaubenden gegenüber Gott, Jesus Christus und den anderen Menschen.<ref>[[Thomas Söding: Art. Agape. I. Der ntl. Sprachgebrauch in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 1, S. 220f</ref>

Außerdem wurde in der frühen Kirche mit dem griechischen Begriff Agape auch ein rituelles "Liebesmahl" der Gemeinde bezeichnet..

Agape als "Liebe"

Was Liebe in ihrer Vollendung ist, beschreibt Paulus in 1 Kor 13, dem "Hohenlied der Liebe". In seinem Brief an die Epheser schreibt er, dass die die Liebe (Agape/caritas) Christi alle Erkenntnis übersteigt (Eph 3,19 EU). Für Paulus gehören Gottesliebe (1 Kor 2,9) und Christusliebe (1 Kor 16,22) "als Ausdruck intensivsten personalen Vertrauens und Folge des Glaubens unverzichtbar zur Signatur christlicher Existenz" (Thomas Söding). Im Johannes-Evangelium heißt es: "Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden, und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren." (Joh 14,21) Urgrund und Vorbild der menschlichen Liebe ist die zuvorkommende Liebe Gottes zu den Menschen: "Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat." (1 Joh 4,19; vgl. Eph 5,2; 1 Joh 4,11). Die Hingabe Jesu Christi im Pascha-Mysterium, sein Tod am Kreuz, der in der Eucharistie gegenwärtig ist, unbd sein Dienst sind Vorbild für die Liebe der Christen. Jesus sagt, als er seinen Jüngern am Abend vor seinem Leiden die Füße wusch: "Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe." (Joh 13,14f)

Agape ist die schenkende Liebe, die nicht wartet, ob sie etwas zurückbekommt, eine Bewegung der Liebe, die dorthin zielt wo noch nichts ist, eine Kraft, die zum Leben liebt. Es geht nicht um tolle Gefühle, sondern um eine Grundhaltung des Lebens, die will, dass alle leben und blühen können.

Alle drei Aspekte der Liebe – Eros, Philia und Agape, gehören zusammen – in der Agape kommt die Liebe zur Vollendung. Ohne Agape bleiben alle anderen Formen der Liebe verkleidete Formen von Egoismus. Anfangs sind die Motive der Liebe noch sehr gemischt, aber es ist doch ein Funke schon da, der zur Fülle geführt, ja hingeläutert werden kann. Wenn jemand dem inneren Gesetz der Liebe folgt, ist Gott gegenwärtig, ob derjenige Gott erkannt hat oder nicht. (Vgl. Matthäus 25).

Agape ist eine hervorbringende Liebe, die das liebenswert macht, was jetzt noch nicht liebenswert ist. Eine Liebe, die den Anfang macht. Nur weil wir selber Beschenkte sind in der Hl. Eucharistie, können wir schenken. Jede Tat der Liebe und Hingabe wiederum wandelt uns selbst mehr und mehr zu Menschen der Liebe.

Liebe ist ein Charakterzug und meint das „ungeteilte Herz“. Wenn man ein liebender Mensch ist, kann man nicht sagen, den einen liebe ich und den anderen nicht. Wer seine Liebe noch „teilt“, liebt noch nicht wirklich vollkommen, denn da ist noch viel Egoismus dabei (Gruppenegoismus, Sippenegoismus, Nationalegoismus…)<ref>Auszug aus dem Vortrag zum Thema "Deus Caritas est" von Pater Dr.Clemens Pilar COp., auf CD erhältlich bei der Jüngergemeinschaft</ref>

Agape als Mahlfeier

Seit dem 2. Jahrhundert entwickelte sich die Agape als ein liturgisch gesprägtes abendliches Sättigungsmahl derr ganzen Gemeinde oder eines Teiles von ihr. Es war mit der Eucharistiefeier verbunden oder zeitlich davon getrennt. Entstehung und Entwicklung sind nicht eindeutig zu klären. Ignatius von Antiochia hat möglicherweise darunter eine Eucharistie und Liebesmahl verbindende Liturgie verstanden, vielleicht auch die Kirchenordnung der "Zwölf-Apostel-Lehre" (Didache). Der KJirchenvater Justin der Märtyrer berichtete um 150 von einer morgendlichen Eucharistiefeier, die vom Mahl gelöst war. Größer werdende Gemeinden, der Wechsel der Versammlungen von Privathäusern in gottesdienstliche Räume nach Ende der Christenverfolgungen sowie die Entstehung der Gebots der eucharistischen Nüchternheit führten zur Ausgestaltung der Agape als Sättigungsmahl mit lituirgischren Elementen oder auch als gesellige Zusammenkunft.

Vom 3. bis 5. Jahrhundert war die Agape auch der Ort der Armen- und Witwenfürsorge, wurde dann aber abgelöst durch die Kollrekte in der heiligen Messe. Im 20. Jahrhundert hab es eine Wiederbelebung der Agape in den Gemeinden, bisweilen auch verbunden mit drer feier der Eucharistie.<ref>Klemens Richter: Agape. II. Liturgisch In: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 1, Sp. 222f.</ref>

Papstwort

Zitate

  • "Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean an Wissen und Verstand." (Blaise Pascal)

Anmerkungen

<references />