Dogmatik

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Dogmatik oder Dogmatische Theologie heißt die "wissenschaftliche Darstellung der ganzen theoretischen, von Gott geoffenbarten Lehre über Gott selbst und seine Tätigkeit auf Grund des kirchlichen Dogmas."<ref>Ludwig Ott: Grundriss der katholischen Dogmatik Herder Verlag 1981, S. 4 (10. Auflage; Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 2.12.1969 Der Generalvikar Dr. Schlund): nach Matthias Joseph Scheeben, Dogmatik, Einleitung Nr. 2.</ref>

Die Dogmatik in der Priesterausbildung, soll systematisch und geordnet gelehrt werden, so dass zuallererst die Texte der Heiligen Schrift dargelegt werden. Die Seminaristen sollen lernen, durch spekulative Reflexion tiefer die Mysterien des Heils zu durchdringen und die zwischen ihnen bestehenden Zusammenhänge (Analogie des Glaubens) begreifen (Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 2016, Nr. 168).

Methode

Die Methode der Dogmatik ist positiv und spekulativ, weshalb man eine positive und eine spekulative Dogmatik unterscheidet.

Die positive Dogmatik weist nach, dass eine theologische Lehre vom kirchlichen Lehramt zu glauben vorgelegt ist (symbolisches Moment) und in den Quellen der Offenbarung, der Heiligen Schrift und der Tradition, enthalten ist (biblisch-patristisches Moment). Indem sie die kirchliche Lehre gegenüber falschen Auffassungen verteidigt, wird sie zur Kontroverstheologie (apologetisches oder polemisches Moment).

Die spekuIative Dogmatik, die mit der sogenannten scholastischen bzw. neuschoalstischen Theologie identisch ist, strebt durch Anwendung der menschlichen Vernunft auf den Offenbarungsinhalt soweit als möglich eine Einsicht in die Glaubenswahrheiten an.

Die positive und die spekulative Methode dürfen nicht. voneinander getrennt werden. Das Ideal liegt in der harmonischen Verbindung von auctoritas und ratio.<ref>Ludwig Ott: Grundriss der katholischen Dogmatik Herder Verlag 1981, S. 4.</ref>

Aufgabe, Zweck und Voraussetzung der Dogmatik

Der Intellekt des Glaubens muss die Quellen der göttlichen Wahrheit (Offenbarung: Heilige Schrift und Tradition) auslegen, indem "er die logischen und begrifflichen Strukturen der Aussagen aufnimmt, in denen sich die Lehre der Kirche artikuliert, aber auch und vorrangig die Heilsbedeutung sichtbar werden lässt, die diese Aussagen für den einzelnen und für die Menschheit enthalten. Von der Gesamtheit dieser Aussagen gelangt der Glaubende zur Kenntnis der Heilsgeschichte, die in der Person Jesu Christi und in seinem Ostergeheimnis ihren Höhepunkt hat. Durch seine Zustimmung aus dem Glauben hat er an diesem Geheimnis teil. Die dogmatische Theologie muss ihrerseits imstande sein, den universalen Sinn des Geheimnisses des dreieinigen Gottes und des Heilsplanes sowohl in erzählerischer Weise als auch vor allem in Form der Argumentation darzulegen. Das muss sie mit Hilfe von Ausdrücken und Begriffen tun, die aus der Urteilskraft heraus formuliert und allgemein mitteilbar sind. Denn ohne den Beitrag der Philosophie ließen sich theologische Inhalte, wie zum Beispiel das Sprechen über Gott, die Personbeziehungen innerhalb der Trinität, das schöpferische Wirken Gottes in der Welt, die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen, die Identität Christi, der wahrer Gott und wahrer Mensch ist, nicht veranschaulichen." 
Die Vernunft des Gläubigen, muss "eine natürliche, wahre und stimmige Kenntnis der geschaffenen Dinge, der Welt und des Menschen" erlangen, "die auch Gegenstand der göttlichen Offenbarung sind; mehr noch: die Vernunft des Gläubigen muss in der Lage sein, diese Kenntnis begrifflich und in der Form der Argumentation darzulegen. Die spekulative dogmatische Theologie setzt daher implizit eine auf die objektive Wahrheit gegründete Philosophie vom Menschen, von der Welt und, radikaler, vom Sein voraus."<ref> Johannes Paul II.: Enzyklika Fides et ratio über das Verhältnis von Glaube und Vernunft vom 14. September 1998, Nr. 66.</ref>

Einteilung der Dogmatik nach Ludwig Ott

Einleitend: Begriff und Gegenstand der Theologie; Die Theologie als Wissenschaft; Begriff und Methode der Dogmatik; Begriff und Einteilung des Dogmas; Die Entwicklung des Dogmas; Die katholischen Wahrheiten; Die theologischen Meinungen; Die theologischen Gewissheitsgrade; Die theologischen Zensuren

  1. Die Lehre von Gott dem Einen und Dreipersönlichen (Vater, Sohn und Heiliger Geist).
  2. Die Lehre vom Gott dem Schöpfer (der sichtbaren und der unsichtbaren Welt), genannt Schöpfungslehre.
  3. Die Lehre von der Person (Christologie) und dem Werk des Erlöser (Soteriologie) und seiner Mutter Maria (Mariologie).
  4. Die Lehre von Gott dem Heiligmacher (Die Lehre von der Gnade (Gnadenlehre), der Kirche (Ekklesiologie) und der Sakramentenlehre).
  5. Die Lehre von Gott dem Vollender (Die Lehren über die Letzen Dingen, des Einzelnen und der gesamten Schöpfung, genannt Eschatologie.

Literatur

  • siehe: Dogmatiken von: Matthias Joseph Scheeben (6 Bücher); Leo Scheffczyk/Anton Ziegenaus (8 Bände)
  • Ludwig Ott: Grundriss der katholischen Dogmatik Herder Verlag 1981 (10. Auflage; Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 2.12.1969 Der Generalvikar Dr. Schlund; 11. Auflage Verlag nova & vetera 2005 (686 Seiten; ISBN 3-936741-25-5).
  • Michael Schmaus: Der Glaube der Kirche Dogmatik 6 Bände in 13 Teilbänden EOS Verlag St. Ottilien 1979-1982 (2. wesentlich verbesserte Auflage; 262-426 Seiten; Format: 12 x 19, 5 cm; geb.),
  • Josef Pohle (1852.1922): Lehrbuch der Dogmatik (in Fraktur), Schöningh Verlag Paderborn, Band I+II+III 1902-1905 (bis zur 7. Auflage 1920); Neubearbeitung von Michael Gierens (1888-1937), 8. Auflage; neubearbeitet von Josef Gummersbach SJ (1894-1964), (10. Auflage), Band I: 1952 (701 Seiten), Band 2: 1956 (853 Seiten), Band 3: 1960 (744 Seiten).
  • Franz Diepkamp: Katholische Dogmatik nach den Grundsätzen des hl. Thomas, 3 Bände, neu bearbeitet und hg. von Klaudius Jüssen, Münster Band 1: 1958 (13. Auflage), Band 2: 1959 (12. Auflage), Band 3: 1962 (13. Auflage). Nachdruck in einem Band: Alverna Verlag Wil 2013 (1265 Seiten, ISBN 978-3-033-03750-2, Festeinband).
  • Franz Diepkamp: Katholische Dogmatik nach den Grundsätzen des heiligen Thomas , Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung 1921-1922 auch 1934 (Gebundene Ausgabe):
    • Bd. I: Einleitung in die Dogmatik / Die Lehre von Gott dem Einen / Die Lehre von Gott dem Dreieinigen
    • Bd. II: Die Lehre von der Schöpfung / Die Lehre von der Erlösung durch Jesus Christus / Die Lehre von der Gnade
    • Bd. III: Die Lehre von den Sakramenten / Die Lehre von den letzten Dingen
  • Johannes Peter Junglas: Die Lehre der Kirche. Eine Laiendogmatik, Verlag der Buchgemeinde Bonn 1949, S. (400 Seiten; 5. Auflage; Imprimatur Coloniae, die 30. m. Maii 1949 Dr. David vic. gen.).
  • Joseph Braun: Handlexikon der Katholischen Dogmatik, Herder & Co. GmbH Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau 1926 (Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).
  • Bernhard Bartmann: Lehrbuch der Dogmatik, Herdersche Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1921 (Zweite verbesserte und vermehrte Auflage; Imprimatur Friburgi Brisgoviae, die 7 Septembris 1911 Thomas, Archiepps). Beim gleichen Verlag gab er 1929 eine zweibändiges dogmatisches Werk mit dem gleichen Titel heraus, das ebenfalls die kirchliche Druckerlaubnis enthält.
  • Johann Auer und Joseph Ratzinger: Kleine Katholische Dogmatik. 9 Bände in 10 Teilbänden, Regensburg 1977-1990, ISBN 3-7917-0798-1.
  • Gerhard L. Müller: Katholische Dogmatik Freiburg 2005 (ISBN 3-451-28652-1).
  • Johann Baptist Heinrich: Lehrbuch der katholischen Dogmatik, herausgegeben von P. Huppert, Kirchheim Verlag Mainz 1898-1900 (920 Seiten).
  • Joseph Bautz: Grundzüge der katholischen Dogmatik (in Frakturschrift, Mit Genehmigung des Erzbischofes von Mainz), Kirchheim Verlag Mainz: 4 Theile in 2 oder 4 Bänden, Mit einem Register, 1. Auflage:
    • Erster Theil: Einleitung in die dogmatische Theologie. Die Lehre vom Einen und Dreieinigen Gott, 1888 (210 Seiten).
    • Zweiter Theil: Die Lehre von Gott dem Schöpfer. Die Lehre von Gott dem Erlöser, (206 Seiten).
    • Dritter Theil: Die Lehre von der Gnade. Die Lehre von den Sacramenten im allgemeinen, 1890 (166 Seiten).
    • Vierter Theil: Die Lehre von den Sacramenten im einzelnen. Die Lehre von den letzten Dingen 1893 (353 Seiten).
Zweite verbesserte Auflage [eruierbar] 1899 (214+227 Seiten), 1901 (187+374 Seiten).
  • Heinrich Klee: Katholische Dogmatik. Kirchheim Verlag Schott und Thielmnann Mainz; Gerold Verlag Wien 1835 (1. Auflage, Gebundene Ausgabe), Band 1: Generaldogmatik, 1839 (380 Seiten, 2. Aufl); Band 2: Specielle Dogmatik, 1840 (508 Seiten, 2. Aufl); Band 3: Specielle Dogmatik, 1841 (388 Seiten, 2. Aufl); Die 3. Auflage 1844 ist (fast) unverändert; In einem Band: 1861 (867 Seiten, 4. Auflage).

Weblinks

Anmerkungen

<references />