Abtei Strahov
Die Prämonstratenser-Abtei Strahov befindet sich im Erzbistum Prag in (Tschechien).
Inhaltsverzeichnis
Kloster
Derzeitiger Abt ist P. Michael Josef Pojezdný.
Geschichte
Das Strahov-Kloster am Hang des Petrin-Hügels (Laurentiusberg) besteht bereits sei 850 Jahren.
Nach einer Pilgerreise ins Heilige Land im Jahr 1138 hatte der Bischof von Olmütz, Heinrich Zdik, die Idee, ein Prämonstratenserkloster in Prag zu gründen. Ein erster Versuch misslang. 1143 wurde aber die Abtei Strahov endgültig gegründet und mit Mönchen von Steinfeld bei Köln besiedelt. 1149 wurde eine Steinkirche errichtet. Gero, ein Kölner Kanoniker wurde erster Abt der Abtei, welche schnell aufblühte und einige Prager Bischöfe hervorbrachte. Zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert kümmerten sich die Äbte stark ums öffentliche Leben im Königreich und werden oft in Dokumenten genannt. Am 19. Oktober 1259 wurde das Kloster durch ein Feuer zerstört, aber der Abt Jan I. (1250-1266) baute sie wieder in neuer Pracht auf. Ein erster Einbruch erfolgte, als die Hussiten am 8. Mai 1420 das Kloster brandschatzten und plünderten. Hauptursache des Ärgers der Hussiten war, dass der Prämonstratenserbischof Jan Zelezny ein Haupankläger von Jan Hus auf dem Konzil von Konstanz war. Darauf folgte bis zum Ende des 16. Jh. eine Zeit des Niedergangs, bis es 1577/78 keine Mönche mehr hatte.
1586 wurde Jan Lohelius zum Abt gewählt und begann den geistigen und materiellen Wiederaufbau des Klosters. Um 1594 lebte eine Gemeinschaft von 12 Mönchen im Kloster. Nachdem Jan Lohelius zum Erzbischof von Prag gewählt worden war, führte Kašpar Questenberg (1620-1640) sein Werk weiter. Dieser organisierte auch die Überführung der Reliquien des Ordensgründers Norbert von Xanten von Magdeburg nach Strahov, wo sie noch heute sind.
Gegen Ende des Dreissigjährigen Kriegs wurde die Abtei von einem Finnischen Regiment der Schwedischen Armee gebrandschatzt und geplündert. Viele kostbare Objekte, Manuskripte und Bücher der Bibliothek wurden gestohlen. Nach dem Krieg wurde das Kloster wieder aufgebaut. 1679 wurde der Bibliothekssaal (heutiger Theologischer Bibliothekssaal) vollendet.
Während der Beschiessung von Prag durch die Franzosen im Jahr 1742 wurde Strahov erneut stark beschädigt, konnte aber bald wieder im Barockstil aufgebaut werden. Als Kaiser Joseph II. in Böhmen 58 Klöster aufhob, konnte Strahov trotzdem weiter bestehen, weil Abt Wenzel Mayer durch seine Förderung von Schulen die Gunst des Hofes gewonnen hatte.
Unter Abt Václav Mayer war die letzte Bauperiode: der neue Bibliothekssaal (heutiger Philosophischer Bibliothekssaal) wurde errichtet. Die Klostergebäude blieben unverändert bis 1950 das kommunistische Regime alle klösterlichen Aktivitäten verbot und im gesamten Gebäudekomplex archäologische Grabungen initiierte. Zu dieser Zeit wurde ein Teil der romanischen Baussubstanz sehr sorgfältig erneuert.
Nach 1989 wurde die Abtei den Prämonstratensern zurückgegeben und die kostspieliege Wiederinstandsetzung begonnen, welche bis heute fortdauert.
Bibliothek der Abtei
Die Abtei hat einer der schönsten Bibliotheken der Welt.
Weblinks
- Offizielle Website
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)