Heilige Messe: Unterschied zwischen den Versionen
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Manche Beobachter erwarten, dass die Pflege der älteren Traditionen auch wieder eine mehr fromme, ehrfürchtige [[Zelebration]] der Messe in der heute amtlichen Form begünstigen könnte. Umgekehrt werden einige Elemente der älteren Form auch bei manchen ihrer Freunde nicht mehr einhellig praktiziert, etwa die Eingangs- und Schlussgebete. | Manche Beobachter erwarten, dass die Pflege der älteren Traditionen auch wieder eine mehr fromme, ehrfürchtige [[Zelebration]] der Messe in der heute amtlichen Form begünstigen könnte. Umgekehrt werden einige Elemente der älteren Form auch bei manchen ihrer Freunde nicht mehr einhellig praktiziert, etwa die Eingangs- und Schlussgebete. | ||
− | Einige in der nachkonziliaren Öffentlichkeit als markante ''Merkmale der Liturgiereform'' wahrgenommene Gebräuche, etwa die | + | Einige in der nachkonziliaren Öffentlichkeit als markante ''Merkmale der Liturgiereform'' wahrgenommene Gebräuche, etwa die [[Zelebrationsrichtung]]<ref>[http://www.kath.net/news/17217 Von der Wendung der Altäre ist im Konzilstext nicht die Rede] Gedanken von Josef Kardinal Ratzinger / Papst [[Benedikt XVI.]] über das Verschwinden der [[Kultsprache|lateinischen Sprache]] und die Wendung der Altäre zum Volk hin [[Kath.net]] am 5. Juli 2007</ref> zum Volk, die [[Handkommunion]] und der weitgehende Verzicht auf die [[latein]]ische [[Kultsprache]] wurden vom [[II. Vatikanum]] nicht ausdrücklich angeordnet. Die heilige Messe kann grundsätzlich immer auch auf Latein gefeiert werden, meist wird jedoch Latein an bestimmten Sonntagen oder Festen, bei Gottesdiensten mit vielen internationalen Teilnehmern, zu besonderen Anlässen oder in bestimmten Gruppen benutzt. Über die [[1968]] approbierten [[Hochgebet]]e I-IV hinaus entwickelten sich weitere Hochgebete moderner Gestaltung, von denen einige nach einer Zeit der Erprobung für besondere Anlässe in das [[Missale Romanum]] [[2002]] gelangten. |
Die regionalen Bischofskonferenzen haben eine eigene Zuständigkeit, die nur im Ausnahmefall den direkten, maßregelnden Durchgriff der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung oder des Papstes gestattet. Auch für das o.g. [[Motu proprio]] zum "usus antiquior" gilt, dass seine Umsetzung grundsätzlich vom Ortsbischof durchgeführt wird, der als ''der Liturge'' der Ortskirche amtiert. | Die regionalen Bischofskonferenzen haben eine eigene Zuständigkeit, die nur im Ausnahmefall den direkten, maßregelnden Durchgriff der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung oder des Papstes gestattet. Auch für das o.g. [[Motu proprio]] zum "usus antiquior" gilt, dass seine Umsetzung grundsätzlich vom Ortsbischof durchgeführt wird, der als ''der Liturge'' der Ortskirche amtiert. |
Version vom 15. Juli 2016, 15:14 Uhr
Die Heilige Messe ist das sakramentale Gedächtnis an das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi als unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers. Es ist die Bezeichnung des Gottesdienstes, der im Zentrum des liturgischen Lebens der Kirche steht. Die Kirche unter dem Wort Gottes feiert die Geheimnisse Christi zum Heil der Welt.
Andere gebräuchliche Bezeichnungen sind Eucharistiefeier, vom griechischen εὐχαριστέω eucharistéo "Dank sagen", Messfeier oder Messopfer. Die urchristliche Bezeichnung "Herrenmahl" hat sich nicht durchgesetzt. Zur Symbolik und Wirkung sowie zur historischen Entwicklung der Eucharistiefrömmigkeit siehe den Einzelartikel Eucharistie.
Innerhalb der römisch-katholischen Kirche gibt es verschiedene Riten, in denen die Heilige Messe gefeiert werden kann. In der Lateinischen Kirche wird fast nur der Römische Ritus verwendet, in den Ostkirchen gibt es hingegen mehrere, wie etwa den Byzantinischen Ritus (hier wird die Eucharistiefeier die Göttliche Liturgie genannt) oder den Syrisch-malabarischen Ritus.
Der Begriff Messe leitet sich ab von dem lateinischen Entlassungsruf an die Getauften im Römischen Ritus Ite, missa est! (Gehet, ihr seid entlassen/gesandt!)
Inhaltsverzeichnis
Mahl und Opfer
Unter den verschiedenen Aspekten der Eucharistie ist jener des Gastmahles, der am meisten ins Auge fällt. Die Eucharistiefeier entstand im Kontext des Paschamahles am Abend des Gründonnerstages. Daher ist ihrer Struktur die Bedeutung der Tischgemeinschaft eingeschrieben: ,,Nehmt und esst ... Dann nahm er den Kelch ... und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus” (Mt 26,26.27). Dieser Aspekt drückt die Gemeinschaftsbeziehung gut aus, die Gott mit uns aufnehmen will und die wir selbst untereinander entfalten müssen. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass das eucharistische Mahl auch und zuerst einen tiefen Opfercharakter besitzt.<ref>Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Ecclesia de eucharistia (17. April 2003), 10: AAS 95 (2003), 439; Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Instruktion Redemptionis sacramentum über einige Dinge bezüglich der heiligsten Eucharistie, die einzuhalten und zu vermeiden sind (25. März 2004), 38: L'Osservatore Romano, 24. April 2004, Suppl., S. KKK 1382.</ref> Christus legt uns darin das Opfer wieder vor, das er ein für allemal auf Golgota dargebracht hat. Wenn er darin auch als Auferstandener gegenwärtig ist, so trägt er doch die Zeichen seines Leidens, zu dessen ,,Gedächtnis” jede heilige Messe gefeiert wird. Daran erinnert uns die Liturgie in der Akklamation nach der Wandlung: ,,Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir ...”. Während die Eucharistie das Vergangene vergegenwärtigt, versetzt sie uns zugleich in die Zukunft der letzten Wiederkunft Christi am Ende der Geschichte. Dieser "eschatologische” Aspekt verleiht dem eucharistischen Sakrament eine mitreißende Dynamik, die den christlichen Weg mit dem Schritt der Hoffnung ausstattet.<ref>Johannes Paul II. Apostolisches Schreiben Mane nobiscum domine, vom 7. Oktober 2004, Nr. 15.</ref>
Messliturgie des Römischen Ritus
Der Römische Ritus entwickelte sich in der Kirche von Rom etwa ab dem zweiten Jahrhundert. Jahrhundertelang wurde dort die Liturgie in verschiedenen Formen gefeiert. Bis zum Ende des 4. Jahrhunderts war das Griechische die überwiegende Liturgiesprache. Etwa ab dem zweiten Jahrhundert dürfte das Lateinische beim Wortgottesdienst benutzt worden sein, während die eigentliche Eucharistiefeier möglicherweise bis ins vierte Jahrhundert auf griechisch gefeiert wurde. Ambrosius sprach dann bereits von einem "römischen Brauch".<ref>Hans Bernhard Meyer: Eucharistie: Geschichte, Theologie, Pastoral. Pustet, Regensburg 1989, ISBN 3-7917-1200-4 (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft, Teil 4), S. 167f.</ref> Wie diese Messliturgie anfänglich im einzelnen ausgesehen hat, ist "in tiefes Dunkel gehüllt", da die ältesten schriftlichen Aufzeichnungen aus dem 8. oder 9. Jahrhundert stammen. Die Texte und Abläufe, die hieraus für die Anfänge rekonstruiert werden können, weisen jedoch erstaunliche Übereinstimmungen mit der heutigen Praxis auf.<ref>Josef Andreas Jungmann S.J.: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. Bd. 1, 5. verbesserte Aufl., Herder Verlag Wien-Freiburg-Basel 1962, S. 63.</ref> Ab dem vierten Jahrhundert wurde die bischöfliche Liturgie in Rom in den ersten größeren Kirchbauten bestimmend, begünstig von der Förderung, die das Christentum durch Kaiser Konstantin den Großen genoss. Daneben bestand aber noch lange Zeit die Praxis von Hausmessen und Messfeiern im kleinen Kreis, über deren Form wenig bekannt ist, genau wie über die von Priestern in den kleinen Kirchen gefeierte Liturgie. Das Hochgebet scheint bald verbreitet unveränderlicher Teil in den heiligen Messen geworden zu sein, während in den übrigen Teilen der Messfeier "schöpferische Kraft" am Werke war, bis etwa ab dem 6. Jahrhundert stärker "tradierend-bewahrende" Tendenzen wirksam wurden.<ref>Hans Bernhard Meyer: Eucharistie: Geschichte, Theologie, Pastoral. Pustet, Regensburg 1989, ISBN 3-7917-1200-4 (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft, Teil 4), S. 169.</ref>
Nach dem Beschluss des Konzils von Trient (Tridentinum) wurde von Papst Pius V. ein einheitlicher Römischer Ritus festgelegt, um Fehlentwicklungen und Missstände in der Liturgie (abusus missae) zu beseitigen, die sich im Mittelalter entwickelt hatten. Das Missale Romanum von 1570 war mit geringfügigen Änderungen (zuletzt 1962) bis zur Liturgiereform nach dem 2. Vatikanischen Konzil gültig.
Forma ordinaria
Das Zweite Vatikanische Konzil reformierte die Liturgie der römisch-katholischen Kirche, nachdem vor allem in Deutschland und Frankreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Liturgische Bewegung unter Führung namhafter Liturgiewissenschaftler und Seelsorger (Romano Guardini, Ildefons Herwegen, Pius Parsch, Urbanus Bomm, Odo Casel, Johannes Pinsk, Theodor Schnitzler, Ludwig Wolker) und Abteien (Solesmes, Maria Laach, Beuron) Grundlagenforschung betrieben und neue Formen erprobt hatten. Bedeutsam war in diesem Prozess 1947 die Enzyklika Mediator Dei von Papst Pius XII., die diese Bestrebungen aufgriff und bejahte.
Das Konzil forderte für die Riten den "Glanz edler Einfachheit" und bestimmte: "Bei dieser Erneuerung [der Liturgie] sollen Texte und Riten so geordnet werden, dass sie das Heilige, dem sie als Zeichen dienen, deutlicher zum Ausdruck bringen, und so, dass das christliche Volk sie möglichst leicht erfassen und in voller, tätiger und gemeinschaftlicher Teilnahme mitfeiern kann." (Enzyklika Sacrosanctum concilium Nr. 21 und 32) Es nahm einen Wunsch des heiligen Papstes Pius X. auf, der die "tätige Teilnahme" der Gläubigen "an den hochheiligen Mysterien und am öffentlichen feierlichen Gebet der Kirche" besonders betont hatte. Als Liturgiesprache wurde neben dem Latein die Benutzung der Volkssprache erlaubt. Das Konzila hat auch die frühchristliche Praxis der Konzelebration aller anwesenden Bischöfe und Priester wieder belebt; vorgeschrieben ist sie für Bischofsweihe, die Priesterweihe, bei der Benediktion eines Abtes und bei der Chrisammesse, empfohlen wird sie für die Konventsmesse, bei Konzilien, Bischofsversammlungen und Synoden, bei Zusammenkünften von Priestern und für die Feier vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag.
Nachdem inzwischen auch die ältere Form des lateinischen Ritus begrenzt wieder zugelassen ist, wird die infolge des Konzils erneuerte amtliche Form des lateinische Ritus ("usus instauratus") als "ordentliche Form" bezeichnet (forma ordinaria).
Novus Ordo promulgatus est, ut in locum veteris substitueretur post maturam deliberationem, atque ad exsequendas normas quae a Concilio Vaticano II impertitae sunt. Haud dissimili ratione, Decessor Noster S. Pius V post Concilium Tridentinum Missale auctoritate sua recognitum adhiberi iusserat. (Papst Paul VI., im Konsistorium am 24. Mai 1976) [Dt.: Nach reiflicher Überlegung wurde die neue Ordnung in Kraft gesetzt, um an die Stelle der älteren zu treten; und so die Weisungen auszuführen, welche das II. Vatikanum erlassen hat. Aus ganz ähnlicher Erwägung hat Unser Vorgänger, der Hl. Pius V., nach dem Konzil von Trient das von seiner Autorität gebilligte Messbuch herausgegeben.]
Forma extraordinaria
Der Ablauf und die Ordnung der außerordentlichen Form des Römischen Ritus (auch Usus antiquior, "ältere Praxis" genannt) folgt der Editio typica des Missale Romanum von 1962, die liturgischen Veränderungen von Pius XII. und Johannes XXIII. werden also mitvollzigen, die Entwicklung ab dem Pontifikat von Papst Paul VI. jedoch nicht. Im Volksmund hat sich für diese Zelebrationsform der Begriff "Tridentinische Messe" herausgebildet, obwohl die Form der Messfeier im "Römischen Ritus" des Trienter Konzils ("Concilium Tridentinum") sehr wohl mehrfach geändert worden war, so erheblich durch Papst Pius X. und zuletzt 1960 durch den Codex Rubricarum, eine von Papst Pius XII. begonnene und durch Papst Johannes XXIII. herausgegebene Sammlung liturgischer Vorschriften.
Nach Erscheinen des nachkonzilaren Missale von 1970 war die bisherige Liturgieform seit etwa 1974 fast nur noch für ältere und behinderte Priester gestattet, und dies auch nicht im Rahmen von Gemeindemessen. Schon 1984 (Quattuor abhinc annos) wurde die Zurückdrängung der "alten Messe" durch ein Indult gelockert, das 1988 ausgeweitet wurde.
Unter Berücksichtigung der neuen Regelungen des Heiligen Stuhles vom 7. Juli 2007, welche auch diese ältere Form des lateinischen Ritus zulassen, wird der "tridentinische" Meßritus als "außerordentlicher" oder älterer lateinischer Ritus bezeichnet. Im Begleitschreiben zum Motu proprio Summorum pontificum spricht der Papst selbst vom "älteren Gebrauch", dem usus antiquior, des Römischen Ritus, der jetzt grundsätzlich jedem Priester gestattet ist und nicht mehr an die Mitgliedschaft in einer bestimmten Gemeinschaft gebunden ist. Außerdem ist jeder Pfarrer berechtigt und jeder Bischof gehalten, wenn auch nur bei entsprechender Nachfrage seitens der Gläubigen, Gelegenheiten zur Mitfeier von Messen nach dem älteren Messbuch von 1962 in seiner Diözese einzurichten.
Das II. Vatikanische Konzil hatte entschieden, "dass die Feier in Gemeinschaft der vom Einzelnen gleichsam privat vollzogenen vorzuziehen ist“ (SC 27). Seit 2007 ist jedoch wieder die "Privatmesse" (jetzt missa sine populo "Messe ohne Volk" genannt) gestattet, bei der der Priester im Beisein eines Ministranten oder bei Vorliegen eines gerechten und vernünftigen Grundes auch allein zelebriert. Er kann dies nur an Tagen tun, an denen er keine Gemeindemesse zelebriert.
Beide Formen des Römischen Ritus, die forma ordinaria und der usus antiquior, sind damit gleichberechtigt, in der liturgischen Praxis aber von sehr ungleicher Bedeutung. Die Forma ordinaria ist der Regelfall in allen Bischofs- und Pfarrkirchen. Man schätzt, dass in ca. 145 Orten in Deutschland im Jahre 2011 eine "tridentinische" Sonntagsmesse stattfindet gegenüber ca. 35 im Jahre 2007 vor dem Motu proprio vom 7. Juli desselben Jahres.
Ablauf der heiligen Messe (Ordo Missae)
Für den deutschsprachigen Raum gilt das MISSALE ROMANUM EDITIO TYPICA TERTIA 2002 in der Fassung der "Grundordnung des Römischen Messbuchs - Vorauspublikation zum Deutschen Messbuch", approbiert von den deutschsprachigen Bischofskonferenzen und rekognosziert von der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung (Arbeitshilfen Nr. 215. Herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2007).<ref> MISSALE ROMANUM EDITIO TYPICA TERTIA 2002 in der Fassung der "Grundordnung des Römischen Messbuchs - Vorauspublikation zum Deutschen Messbuch"</ref>
Dargestellt ist im folgenden die Gemeindemesse (lat. Missa cum populo „Messe mit dem Volk“), gefeiert vom Sacerdos celebrans („zelebrierender Priester“). Bischofsmesse (Pontifikalamt), Papstmesse und die klösterliche Konventsmesse haben im Wesentlichen denselben Aufbau.<ref>Quellen: *Bis 1962: Anselm Schott OSB: Das vollständige Römische Meßbuch lateinisch und deutsch, Verlag Herder, 4. Auflage, Freiburg 1934, S. 454-488
*Gotteslob (2013), Nr. 581-591</ref>
Bis 1962 | Missale von 1970 |
---|---|
Vorbereitungsgebet (Stufengebet) mit Confiteor |
|
Vormesse | Eröffnung |
Introitus (Eingangslied) mit Kreuzzeichen des Zelebranten |
Einzug - Gesang |
Verehrung des Altars Kreuzzeichen Liturgischer Gruß, ggf. Einführung | |
Allgemeines Schuldbekenntnis oder (sonntags) Taufgedächtnis | |
Kyrie | Kyrie |
Gloria | Gloria |
Oratio (Kirchengebet) | Tagesgebet (Collecta) |
Lehrgottesdienst | Wortgottesdienst |
Epistola (Lectio) | Erste Lesung |
Graduale (Stufenlied) mit Allelujalied oder Tractus Sequenz (an bestimmten Festtagen) |
Antwortpsalm |
Zweite Lesung (an Sonn- und Festtagen) | |
Ruf vor dem Evangelium (Halleluja oder Christusruf) evtl. vorher Sequenz | |
Evangelium | Evangelium |
manchmal: Predigt | Homilie (Predigt) |
Credo (an Sonntagen und Hochfesten) | Glaubensbekenntnis (an Sonntagen und Hochfesten) |
Fürbitten (Allgemeines Gebet) | |
Opfermesse | Eucharistiefeier |
Opfervorbereitung (Opferung) Offertorium (Opferungslied) Darbringung des Brotes Vermischung des Weines mit Wasser Darbringung des Weines Selbstaufopferung Anrufung des Heiligen Geistes Händewaschung (Lavabo) Aufopferungsgebet zur allerheiligsten Dreifaltigkeit |
Gabenbereitung evtl. Gabenprozession Händewaschung |
Orate, fratres Secreta (Stillgebet) |
Einladung zum Gabengebet Gabengebet |
Opferhandlung | Eucharistisches Hochgebet |
Präfatio Sanctus |
Präfation Sanctus |
Canon Missae: Te igitur (Empfehlung der Opfergaben) Memento, Domine (Gedächtnis der Lebenden) Communicantes (Gedächtnis der Heiligen) Hanc igitur (Bitte um Annahme der Opfergaben) Quam oblationem (Bitte um Verwandlung der Opfergaben) Wandlung: Qui pridie (Brot), Simili modo (Wein) Unde et memores (Gedächtnis des Erlösungswerkes Christi Supra quae propition (Bitte um Annahme des Opfers) Supplices (Bitte um unsere Einigung mit dem Opfer Christi) Memento etiam (Gedächtnis der Toten) Nobis quoque peccatoribus (Bitte um Gemeinschaft mit den Heiligen) Per quem haec omnia (Feierlicher Lobpreis Gottes) |
Hochgebet: evtl. Postsanctus Epiklese Einsetzungsbericht Anamnese Darbringungsgebet Kommunionepiklese Interzessionen Schlußdoxologie |
Opfermahl | Kommunion |
Paternoster Libera nos (Weiterführung der letzten Vaterunserbitte) |
Gebet des Herrn mit Weiterführung |
Brotbrechung und Vermischung der heiligen Gestalten | |
Friedensgebet ggf. Friedensgruß | |
Agnus Dei | Lamm Gottes mit Brechung des Brotes |
Friedensgebet (mit Friedenskuss) | |
Domine Jesu Christe (Letzte Bitten vor Empfang der Kommunion) |
|
Kommunion des Priesters Falls die Kommunionspendung an die Gläubigen erfolgt, wird vorher Confiteor mit Erbarmensbitte gesprochen. Reinigung von Kelch und Patene mit Gebeten |
Einladung zur Kommunion Kommunionspendung Gesang zur Kommunion Reinigung von Kelch und Patene (still) |
Communio | Stille und Danksagung |
Postcommunio (Schlussgebet) | Schlussgebet |
Entlassung | Abschluss |
Ankündigung der Entlassung Placeat tibi (Bitte um Annahme des Opfers) Segen |
Mitteilungen Segen Entlassungsruf |
Schlussevangelium Altarkuss und Auszug |
Altarkuss und Auszug |
Merkmale des römischen Liturgietyps
Die Grundstruktur der amtlichen Form der Messe von 1969 und der vorher gültigen Form ist gleich. Denn nach ausdrücklicher päpstlicher Weisung galt auch für die Liturgiereform, dass der Typ und das Wesentliche des römischen Ritus gewahrt bleiben müsse. Typisch "römisch" ist bereits der Gedanke, dass ein "pragmatischer" Umgang mit der Liturgie und ihre Anpassung an neue Situationen möglich ist. (Das kommt am deutlichsten in Art. 37-40 der Liturgiekonstitution Sacrosanctum concilium zum Ausdruck.)
Dazu gehört die eher knappe, pragmatische Grundkonzeption des Ritus, die eine einheitliche Ordnung mit einem Variationsspielraum verknüpft; sowie einige tragende Merkmale der Messfeier, insbesondere des Hochgebets. (Man vergleiche dazu die unten dargestellten nichtrömischen Riten.)
Die Entscheidung des II. Vatikanums, zu einer kommunikativeren und mehr pastoralen Form der Messfeier überzugehen (zugunsten stärkerer "actuosa participatio", tätiger Teilnahme der Getauften, wie sie bereits der heilige Papst Pius X. gewünscht hatte), für die in etwa der Typus der römischen Messe des 6.-8. Jahrhunderts das Vorbild darstellt, macht aber eine Mischform nahezu unmöglich. Allerdings ist zu erwarten, dass ältere und neuere Form sich im Falle eines friedlichen Miteinanders innerhalb der lateinischen Kirche gegenseitig beeinflussen.
Manche Beobachter erwarten, dass die Pflege der älteren Traditionen auch wieder eine mehr fromme, ehrfürchtige Zelebration der Messe in der heute amtlichen Form begünstigen könnte. Umgekehrt werden einige Elemente der älteren Form auch bei manchen ihrer Freunde nicht mehr einhellig praktiziert, etwa die Eingangs- und Schlussgebete.
Einige in der nachkonziliaren Öffentlichkeit als markante Merkmale der Liturgiereform wahrgenommene Gebräuche, etwa die Zelebrationsrichtung<ref>Von der Wendung der Altäre ist im Konzilstext nicht die Rede Gedanken von Josef Kardinal Ratzinger / Papst Benedikt XVI. über das Verschwinden der lateinischen Sprache und die Wendung der Altäre zum Volk hin Kath.net am 5. Juli 2007</ref> zum Volk, die Handkommunion und der weitgehende Verzicht auf die lateinische Kultsprache wurden vom II. Vatikanum nicht ausdrücklich angeordnet. Die heilige Messe kann grundsätzlich immer auch auf Latein gefeiert werden, meist wird jedoch Latein an bestimmten Sonntagen oder Festen, bei Gottesdiensten mit vielen internationalen Teilnehmern, zu besonderen Anlässen oder in bestimmten Gruppen benutzt. Über die 1968 approbierten Hochgebete I-IV hinaus entwickelten sich weitere Hochgebete moderner Gestaltung, von denen einige nach einer Zeit der Erprobung für besondere Anlässe in das Missale Romanum 2002 gelangten.
Die regionalen Bischofskonferenzen haben eine eigene Zuständigkeit, die nur im Ausnahmefall den direkten, maßregelnden Durchgriff der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung oder des Papstes gestattet. Auch für das o.g. Motu proprio zum "usus antiquior" gilt, dass seine Umsetzung grundsätzlich vom Ortsbischof durchgeführt wird, der als der Liturge der Ortskirche amtiert.
Abendmessen
In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde von Papst Pius XII. die Erlaubnis erteilt, auch nachmittags die Heilige Messe feiern zu dürfen. Den große Nutzen von Abendmessen sehend, behielt er diese Anordnung bei. Diese ging auch in den Kanon 1248 des Kirchenrechts von 1983 und in den Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 2180 ein.
Quellen
- Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch
- Schott Messbuch Originaltexte der authentischen deutschen Ausgabe des Messbuches und des Messlektionars.
Literatur
- Papst Benedikt XVI.: Herz des christlichen Lebens. Gedanken zur Heiligen Messe und zum Sonntag Sankt Ulrich Verlag
- Martin Ramm: Zum Altare Gottes will ich treten - Die Messe in ihren Riten erklärt [1](kostenlos, DIN A 6, Mit kirchlicher Druckerlaubnis)
- Martin von Cochem: Erklärung des heiligen Messopfers Nebst einem Gebetsanhang zumeist aus seinen Erbauungsschriften, Zeitgemäß bearbeitet von einem Priester der Diözese Hildesheim (Kirchliche Druckerlaubnis Limburg an der Lahn, den 10. Juni 1953 Merkel, Generalvikar). Herausgegeben von Lorenz Beer: Josef Habbel Verlag 1914 (416 Seiten).
- Johannes Schmid: Das heilige Messopfer – der verborgene Schatz, Schwarzenfeld / Obpf., Selbstverlag des Passionistenklosters, 8. unveränderte Auflage (Imprimatur: Monacchii, die 17. Martii 1949 P. Walter Mickel C.P. Prov.; Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien vom 30. März 1940, Zahl 1772.)
- Klaus Gamber: Opfer und Mahl. Gedanken zur Feier der Eucharistie im Geist der Kirchenväter. Kommissionsverlag Friedrich Pustet Regensburg 1982 (70 Seiten; ISBN 3-7917-0778-7)
- Alois Meusburger: Das eucharistische Opfer Christi Lins Verlag, 1956 (31 Seiten).
- Franz Edlinger: Brot und Wein : tut dies zu meinem Gedächtnis. dip3-Bildungsservice Wilhering 2014 (1. Auflage; 25 S.; ISBN 978-3-903028-04-3 geh.)
- Franz Edlinger: Heilige Messe : eine Einführung. dip3-Bildungsservice Wilhering 2014 (1. Auflage; 34 S.; ISBN 978-3-903028-06-7 geh.).
- Josef Andreas Jungmann S.J.: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. 2 Bände. Herder Verlag Wien; Imprimatur; in sechs Sprachen übersetzt; 1. Aufl. 1948; 2. Aufl. 1949, 3. verb. Aufl. 1952, 4. erg. Aufl., 1958, 5. verbesserte Aufl. Herder, Wien-Freiburg-Basel 1962 (I: 633 S.; II: 641 S.) und Nova & vetera Verlag Bonn 2004 - Nachdruck der 5. Aufl.; Format: 17 x 24,5 cm; ISBN 3-936741-13-1; [2]).
- Alfons Maria Rathgeber: Das Heilige Messopfer, Sebaldus Verlag Nürnberg, 2. Auflag; Kirchliche Druckerlaubnis Bamberg 22.9.1933 Dr. Wolkenau Generalvikar.
- Pius Parsch: Meßerklärung im Geiste der liturgischen Erneuerung, Verlag Volksliturgisches Apostolat Klosterneuenburg b. Wien 1950 (3. Auflage; 447 Seiten).
- Max Schenk: Das Heilige Messopfer: theologische Überlegungen zur Eucharistielehre der Kirche. Christiana Verlag 1995 (1. Aufl. 160 S.; ISBN 3-7171-0990-1; ISBN-13: 9783717109907).
- Urbanus Bomm: Lateinisches-deutsches Volksmessbuch: das vollständige Römische Messbuch für alle Tage des Jahres mit Erklärungen und einem Choralanhang, Benziger Verlag Einsiedeln 1955 (9. Auflage; 1751+80 Seiten).
- Klemens Kiser: Das Heilige Meßopfer in Schauungen erlebt, Bruder Kostka (Joseph Wasel) Theresia Verlag 2001 (4. Auflage ISBN 3-908542-60-X; z.B. beim Miriam Verlag erhältlich).
- Franz Xaver Rudrof: Heilige Messe, Geheimnis unseres Glaubens, Betrachtungen in Wort und Bild (Imprimatur Anápolis 31.07.1996 Luiz Generalvikar; ISBN 1-896442-18-8).
- Vom Geheimnis der Heiligen Messe, Verlag Kösel-Pustet München (168 Seiten)
- Franz Adolph: Die Messe im deutschen Mittelalter Verlag nova & vetera
- Josef Walter: Die Heilige Messe, der größte Schatz der Welt, und die Weise ihn zu benützen. - Ein Belehrungs- und Erbauungsbuch für das christliche Volk, Verlag der Preßvereins-Buchhandlung Brixen 1909 (7., mit Beispielen vermehrte Auflage; 556 Seiten).
- Leonhard von Porto Maurizio: Das hl. Meßopfer, der größte Schatz auf Erden Theresia Verlag
- Feiert das heilige Opfer mit dem Hohenpriester Jesus Christus Lins Verlag 1962 (48 Seiten)
- Arnold Angenendt: Offertorium. Das mittelalterliche Meßopfer. Aschendorff Verlag, Münster 2013 (Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen, Bd. 101).
- Raniero Cantalamessa: Die Eucharistie – unsere Heiligung. Köln 1998, ISBN 3-925746-74-9.
- Johannes H. Emminghaus: Die Messe. Wesen – Gestalt – Vollzug. St. Benno Verlag Leipzig 1980; Österreichisches Katholisches Bibelwerk, 6. Aufl., durchgesehen und überarbeitet von Theodor Maas-Ewerd, Klosterneuburg 1997; Taschenbuch: Katholisches Bibelwerk Stuttgart, 5. Aufl. 1997, ISBN 3-460-32222-5.
- Prosper Guéranger: Die Heilige Messe. Erklärung der Gebete und Zeremonien der heiligen Messe. Sarto Verlag Stuttgart 2004, ISBN 3-932691-42-3.
- Romano Guardini: Besinnung vor der Feier der Heiligen Messe. 6. Auflage, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1956
- Hans Bernhard Meyer: Eucharistie: Geschichte, Theologie, Pastoral. Pustet, Regensburg 1989, ISBN 3-7917-1200-4 (Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft, Teil 4).
- Theodor Schnitzler: Was die Messe bedeutet. Hilfen zur Mitfeier. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 1990, ISBN 3-451-17689-0.
- Thomas Schumacher: Die Feier der Eucharistie. Liturgische Abläufe – geschichtliche Entwicklungen – theologische Bedeutung. Pneuma, München 2009, ISBN 978-3-942013-00-0.
Messbüchlein für Kinder
- Judith Wundlechner, Die Geheimnisse der Kirche und der Heiligen Messe Fe-Medienverlag (64 Seiten)
- Hartmut Bieber, Mein kleines Bilder-Messbuch, Butzon & Bercker Verlag 2004 (5. Auflage; 22 Kartonseiten) ISBN 3-7666-0130-X
- Sonntagsbüchlein Theresia Verlag
Medien
- CD: Die Messe - Dein Leben (Wesen und den Aufbau der hl. Messe). Von P. Andreas Lauer FSSP (bestellbar bei Engelbert Recktenwald; Digitalisierung einer LP des Herder Verlags aus dem Jahr 1959).
Päpstliche Schreiben
→ Päpstliche Schreiben beim Artikel Eucharistie, Liturgiereform, Communicatio in sacris bezüglich der Eucharistiefeier
- 17. September 1562 Konzil von Trient Sacrosancta oecumenica (10) über das Opfer der Heiligen Messe.
- 26. März 1929 Hl. Kongr. für die Sakramentenordnung: Instruktion Dominus salvator noster an die Ordinarien - was bei der heiligen Messe, der Aufbewahrung und Austeilung des allerheiligsten Sakramentes zu beachten ist.
- 4. Dezember 1963 Zweites Vatikanisches Konzil, Konstitution Sacrosanctum concilium über die heilige Liturgie, Nr. 47-58.
- 15. Mai 1969 Kongregation für den Gottesdienst, Instruktion Actio pastoralis Messen für besondere Gruppen.
- 1. November 1973 Kongregation für den Gottesdienst, Direktorium Pueros baptizatos für die Heilige Messe mit Kindern.
- 3. Oktober 1984 Gottesdienstkongregation, Schreiben "Quattuor abhinc annos" über die Gewährung des Indults, die Heilige Messe nach dem Missale Romanum in der Ausgabe von 1962 feiern zu dürfen.
- 25. März 2004 Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung: Instruktion Redemptionis sacramentum über einige Dinge bezüglich der heiligsten Eucharistie, die einzuhalten und zu vermeiden sind (Kapitel II, III, und V).
Siehe auch: Schott-Messbuch, Eucharistie, Eucharistische Anbetung, Kommunion, Kirchenjahr, Ritus, Römischer Ritus, Messbund
Weblinks
- Grundordnung des Römischen Messbuchs, Vorabpublikation der Deutschen Bischofskonferenz (2007) (PDF; 545 kB)
- Die Messfeier – Dokumentensammlung - Auswahl für die Praxis, Arbeitshilfen 77, Deutsche Bischofskonferenz (2009) (PDF; 578 kB
- eucharistie-online: Detaillierte Informationen zu Abläufen, liturgiegeschichtlichen Entwicklungen und theologischer Bedeutung
- Wort und Antwort, Gabe und Aufgabe (Erläuterungen zur Messe, Liturgisches Institut der deutschsprachigen Schweiz)
- Kathtube, Video Die Heilige Messe verstehen 1 23 4 5 6 7 8 9
- Einführungen in die hl. Messe bei www.summorum-pontificum.de
- Rund um des usus antiquior bei introibo.net
- Kathtube, Video Anleitung des außerordentlichen Römischen Ritus für Priester (engl.)
- Wichtige Zitate von Joseph Kardinal Ratzinger bei Kathnews von Andreas Gehrmann
- Pflege der 'Alten Messe' ist Aufgabe für die ganze Kirche Kath.net am 11. August 2010
- Eine Basilika im Freien – Würdige Massenzelebrationen sind möglich, Papst Benedikt XVI. in Aquileia am 8. Mai 2011 Katholisches.info am 10. Mai 2011
- Der Wert der "Heiligen Messe"
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Jesus Christus tiefer in der Heiligen Messe begegnen, Exerzitienvorträge in Wigratzbad mit dem Referent Karl Wallner:
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- Hirtenbrief "Eucharistie und Wort-Gottes-Feier" von Bischof Klaus Küng
Anmerkungen
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