Judentum: Unterschied zwischen den Versionen
(→Jesus von Nazaret) |
Oswald (Diskussion | Beiträge) (Benedikt XVI. und das Judentum) |
||
(27 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | Das Judentum | + | {{Überarbeiten|Bis jetzt nur eine unwürdige Baustelle}} |
+ | Das '''Judentum''' oder die '''Juden''' sind die »Väter im [[Glaube]]n«, aus der das [[Christentum]] hervorgegangen ist. Das Volk Israel hat als erstes und einziges den Bund mit [[Gott]], dem einzigen [[Schöpfer]] der [[Welt]], bekannt. [[Jesus von Nazareth]], seine Eltern und die ersten [[Jünger]] waren Juden. | ||
+ | Der jüdische Glaube hat zwei wichtige Traditionen: Den [[Tanach]] (Schrift) und verschiedene mündliche Überlieferungen (z. B. Mischna, Talmud und Schulchan). | ||
== Inhalt == | == Inhalt == | ||
− | Der Rabbiner Eliahu Avichail formuliert | + | Der Rabbiner Eliahu Avichail formuliert in seiner "Einführung in die Grundlagen des jüdischen Glaubens und Gesetzes" dreizehn Grundlehren [http://www.hagalil.com/kovar/avi1.htm], welche für jeden Juden verbindlich sind. In den Grundregeln wird festgestellt, dass es ein |
− | "vollkommenes Sein, den Schöpfer "gibt. Er ist der Ursprung aller Existenz. Alles, was existiert, ist von Ihm abhängig. Er aber ist | + | "vollkommenes Sein, den Schöpfer" gibt. Er ist der Ursprung aller Existenz. Alles, was existiert, ist von Ihm abhängig. Er aber ist vollkommen unabhängig. Gott wird weiters als "eine absolute und vollständige Einheit, eins und einzig" bezeichnet. Gott ist im Judentum auch nicht materiell und nicht körperlich. Er ist nicht den Nhttp://www.kathpedia.com/skins/common/images/button_link.pngaturgesetzen unterworfen und kann mit menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen werden. Außerdem war Gott vor allem anderen und Er ist und wird bis in Ewigkeit sein. |
− | Ein Jude darf nur Gott dienen und muss seine Gebote und seinen | + | Ein Jude darf nur Gott dienen und muss seine Gebote und seinen Willen wahren. Im Judentum darf sonst niemand angebetet werden, weder Engel noch Naturkräfte, da diese alle von Gott geschaffen wurden. |
− | Das Judentum lehrt auch, dass die | + | Das Judentum lehrt auch, dass die Wünsche Gottes auf verschiedene Art und Weise durch ausgewählte Menschen geoffenbart werden. Die höchste Form der [[Prophetie]] geschah durch [[Moses]]. Niemand hat ihn - so lehrt das Judentum - übertroffen und keiner kam ihm gleich. Moses bekam von Gott die gesamte [[Torah]] für das Volk übergeben. Die Torah gilt ewig, kann niemals geändert oder durch |
ein anderes Gesetz ersetzt werden. Das Judentum lehrt weiters, dass Gott alles und umfassend weiß und niemand vor ihm verborgen ist. Er sieht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und auch alle Ursachen und Folgen. Im Judentum kontrolliert und überwacht Gott auch die Welt. Er belohnt den Menschen für seine guten Taten und bestraft ihn für seine schlechten Taten. Den eigentlichen Lohn und Hauptlohn bekommt der Mensch aber in der kommenden Welt. Die Juden erwarten am Ende der Tage auch den Messias, den Retter, einen vollkommenen König in einer vollkommenen Welt. Die Juden glauben auch an den Wiederaufbau von allem, was vernichtet wurde. | ein anderes Gesetz ersetzt werden. Das Judentum lehrt weiters, dass Gott alles und umfassend weiß und niemand vor ihm verborgen ist. Er sieht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und auch alle Ursachen und Folgen. Im Judentum kontrolliert und überwacht Gott auch die Welt. Er belohnt den Menschen für seine guten Taten und bestraft ihn für seine schlechten Taten. Den eigentlichen Lohn und Hauptlohn bekommt der Mensch aber in der kommenden Welt. Die Juden erwarten am Ende der Tage auch den Messias, den Retter, einen vollkommenen König in einer vollkommenen Welt. Die Juden glauben auch an den Wiederaufbau von allem, was vernichtet wurde. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
− | Die | + | Die Geschichte des Judentums besteht aus einer biblischen und aus einer talmudischen Periode. Die biblische Periode endete mit dem babylonischen Exil. |
Die talmudische Epoche, die zwischen dem Exil und dem Makkabäeraufstand begann, kann man in vier Perioden unterscheiden: | Die talmudische Epoche, die zwischen dem Exil und dem Makkabäeraufstand begann, kann man in vier Perioden unterscheiden: | ||
− | Die erste Periode dauerte bis zur | + | Die erste Periode dauerte bis zur Zerstörung des zweiten Tempels im Jahre 70 nach Christus. |
Die zweite Periode endete mit dem Abschluss der Misna gegen Ende des 2. Jahrhunderts nach Christus. Die dritte Periode dauerte bis zum Ende des sechsten Jahrhundert nach Christus. Die vierte Periode dauert bis zum heutigen Tage an. | Die zweite Periode endete mit dem Abschluss der Misna gegen Ende des 2. Jahrhunderts nach Christus. Die dritte Periode dauerte bis zum Ende des sechsten Jahrhundert nach Christus. Die vierte Periode dauert bis zum heutigen Tage an. | ||
== Jüdische Feste == | == Jüdische Feste == | ||
− | [[Yom Kippur-Fest]] | + | *[[Yom Kippur-Fest]] |
− | [[Laubhüttenfest]] | + | *[[Laubhüttenfest]] |
− | [[Chanukka]] | + | *[[Chanukka]] |
==Jüdische Gruppierungen== | ==Jüdische Gruppierungen== | ||
− | *Neturei Karta | + | ===aktuell=== |
+ | *Neturei Karta | ||
+ | *Samariter | ||
+ | |||
+ | ===ausgestorben === | ||
+ | *Pharisäer | ||
+ | *[[Essener]] | ||
+ | |||
+ | == Jesus als Jude == | ||
+ | Jesus von Nazaret war Jude, genauso wie seine Mutter Maria und seine Apostel. Er sprach aramäisch. Seine Eltern vollzogen an ihm die jüdischen Riten der Darstellung im Tempel und der [[Beschneidung]]. Er führte das Leben eines jüdischen Wanderpredigers und vollzog mit seinen Aposteln am Vorabend seiner Hinrichtung das jüdische [[Pascha]]mahl, bei dem er die Eucharistie stiftete. Im Matthäusevangelium sagt er, er sei nicht gekommen, das jüdische Gesetz und die Propheten aufzulösen, sondern sie zu erfüllen {{Bibel|Mt|5|17|EU}}. | ||
+ | |||
+ | ==Bibelstellen über das Judentum == | ||
+ | * Mt 8,12 | ||
+ | * Mt 27,25 | ||
+ | * Joh 8,38-45 | ||
+ | * Offb 2,9 | ||
+ | * Offb 3,9 | ||
+ | |||
+ | == Aktuelle katholische Aussagen über das Volk der Juden == | ||
+ | *[[Zweites Vatikanisches Konzil]]: Erklärung ''[[Nostra aetate]]'' "über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen" (28. Oktober 1965), Abschnitt 4: "Die Kirche bekennt, dass alle Christgläubigen als Söhne Abrahams dem Glauben nach in der Berufung dieses Patriarchen eingeschlossen sind und dass in dem Auszug des erwählten Volkes aus dem Lande der Knechtschaft das Heil der Kirche geheimnisvoll vorgebildet ist." Obwohl ein großer Teil der Juden das Evangelium nicht angenommen habe, "sind die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von Gott geliebt um der Väter willen; sind doch seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich". Zwar habe die jüdische Obrigkeit den Tod Christi vorangetrieben, aber man kann "die Ereignisse seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen". <br>Das Konzil distanziert sich damit deutlich und eindeutig vom früheren "Judenmord-Vorwurf", der auch in der Kirche verbreitet war und oftmals Motiv zu Judenverfolgungen war. In der Konzilserklärung beklagt die Kirche "alle Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgend jemandem gegen die Juden gerichtet haben". | ||
+ | *Der fortbestehende, nie gekündigte Bund Gottes mit dem jüdischen Volk: Papst [[Johannes Paul II.]] vertiefte den Neuansatz des Konzils, indem er am 17. November 1980 in Mainz in einer Rede vor Vertretern des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Rabbinerkonferenz das jüdische Volk als "Gottesvolk des von Gott nie gekündigten Alten Bundes" bezeichnete (vgl. {{B|Röm|9|4|EU}}, {{B|Röm|11|28-29|EU}}). | ||
+ | |||
+ | * Zur Förderung der Beziehungen zum Judentum hatte [[Benedikt XVI.]] drei Synagogen besucht, mehr als alle [[Päpste]] vor ihm. Er nannte die Juden nicht mehr »unsere älteren Brüder«, wie Wojtyla es tat, sondern »Väter im Glauben«. Beim Besuch in der Synagoge von Rom rief er im Januar 2010 Juden und Christen dazu auf, den Weg der Aussöhnung und des [[Dialog]]s fortzusetzen. Die Neuorientierung der katholischen Kirche durch das Konzil sei unwiderruflich. Entschieden verurteilte er jede Form von [[Antisemitismus]] und entschuldigte sich für das Fehlverhalten von Katholiken gegenüber jüdischen Mitbürgern. »[[Christ]]en und Juden haben großenteils ein gemeinsames geistliches Erbe«, rief er aus, »sie beten zum selben Herrn, haben die gleichen Wurzeln« und das ethische Grundgesetz der [[Zehn Gebote]]. Gemeinsam müssten sie sich nun für die Achtung Gottes in einer Welt einsetzen, die das [[Übernatürlich]]e oft für überflüssig hält und sich neue Götter schafft.<ref>[http://www.kath.net/news/71554 Erste Jahre von Papst Benedikt XVI.: „Es hatte sich etwas gedreht“] [[Kath.net]] am 7. Mai 2020, Leseprobe aus ''[[Benedikt XVI.]] Ein Leben'' Droemer/knaur 2020 (1184 Seiten; ISBN 978-3-426-27692-1; Hardcover).</ref> | ||
+ | |||
+ | *"Die Barmherzigkeit ist auch über die Grenzen der Kirche hinaus bedeutsam. Sie verbindet uns mit dem Judentum und dem Islam, für die sie eine der wichtigsten Eigenschaften Gottes darstellt. Das Volk Israel hat als erstes diese Offenbarung erhalten, die in der Geschichte als der Beginn eines unermesslichen Reichtums bleibt, den es der ganzen Menschheit anzubieten gilt. Die Seiten des Alten Testamentes sind voll von Barmherzigkeit, denn sie erzählen von den Werken des Herrn, die dieser für sein Volk in den schwierigsten Momenten seiner Geschichte vollbracht hat. [...] Dieses Jubiläumsjahr, das wir im Geist der Barmherzigkeit leben, mag die Begegnung mit diesen Religionen und mit anderen ehrwürdigen religiösen Traditionen fördern. Es mache uns offener für den Dialog, damit wir uns besser kennen und verstehen lernen. Es überwinde jede Form der Verschlossenheit und Verachtung und vertreibe alle Form von Gewalt und Diskriminierung." (Papst [[Franziskus (Papst)|Franziskus]], Bulle [[Misericordiae vultus]] Nr. 23, 11. März 2015) | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
Zeile 36: | Zeile 62: | ||
August Wünsche: Der Talmud in seinen haggadischen Bestandteilen, Paderborn 2005 | August Wünsche: Der Talmud in seinen haggadischen Bestandteilen, Paderborn 2005 | ||
− | == | + | == Messianischer Glaube == |
− | Juden | + | Juden sehen mehrheitlich in Jesus nicht den den von Gott gesandten [[Messias]]. In jüngerer Zeit gewinnt das sog. "Messianische Judentum" an Gewicht. Das sind Juden, die Jesus als den Messias bekennen, aber bis jetzt noch nicht um die [[Christ|christliche]] [[Taufe]] bitten. |
+ | |||
+ | == Lehramtliche Texte == | ||
+ | '''[[Pius XI.]]''' | ||
+ | * 25. März 1928 [[Heiliges Offizium]]: [[Dekret]] zur Verurteilung des [[Antisemitismus]] ([[AAS]] XX [1928] S. 103-104). | ||
+ | * [[14. März]] [[1937]] [[Enzyklika]] ''[[Mit brennender Sorge]]'' [[Enzyklika]] an die [[Erzbischof|Erzbischöfe]] und [[Bischof|Bischöfe]], [[Deutschland]]s über die Lage der Katholischen Kirche im "[[Nationalsozialismus|Dritten Reich]]". | ||
+ | |||
+ | '''[[Paul VI.]]''' | ||
+ | * [[28. Oktober]] [[1965]] [[Zweites Vatikanisches Konzil]] [[Erklärung]] ''[[Nostra aetate]]'' über das Verhältnis der [[Kirche]] zu den nichtchristlichen [[Religion]]en. | ||
+ | * 1. Dezember 1974 [[Päpstliche Kommission für die Beziehungen zu dem Judentum]]: Richtlinien und Hinweise ''[[Datée du 28 octorbre 1965]]'' für die Konzilserklärung [[Nostra aetate]] Art. 4. | ||
+ | |||
+ | '''[[Johannes Paul II.]]''' | ||
+ | * 24. Mai 2001 [[Päpstliche Bibelkommission]]: ''[[Das jüdische Volk und seine Heilige Schrift in der christlichen Bibel]]''. | ||
+ | |||
+ | '''[[Benedikt XVI.]]''' | ||
+ | * [[12. Februar]] [[2009]] ''[[Ansprache am 12. Februar 2009|Audienzansprache]]'' bei einem Treffen mit jüdischen Spitzenvertretern, den Leitern der „Conference of Major American Jewish Organizations“ ''' | ||
+ | |||
+ | '''[[Franziskus (Papst)|Franziskus]]''' | ||
+ | * 10. Dezember 2015 [[Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum]]: „[[Denn unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt]]“ (Röm 11,29), Reflexionen zu theologischen Fragestellungen in den katholisch-jüdischen Beziehungen aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums von „[[Nostra aetate]]“ (Nr. 4) | ||
− | == | + | == Anmerkungen == |
+ | <references /> | ||
− | [[Kategorie:Judentum]] | + | [[Kategorie:Judentum|!]] |
+ | [[Kategorie: Abrahamitische Religion]] |
Aktuelle Version vom 7. Mai 2020, 12:14 Uhr
Vorlage:Überarbeiten Das Judentum oder die Juden sind die »Väter im Glauben«, aus der das Christentum hervorgegangen ist. Das Volk Israel hat als erstes und einziges den Bund mit Gott, dem einzigen Schöpfer der Welt, bekannt. Jesus von Nazareth, seine Eltern und die ersten Jünger waren Juden.
Der jüdische Glaube hat zwei wichtige Traditionen: Den Tanach (Schrift) und verschiedene mündliche Überlieferungen (z. B. Mischna, Talmud und Schulchan).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Der Rabbiner Eliahu Avichail formuliert in seiner "Einführung in die Grundlagen des jüdischen Glaubens und Gesetzes" dreizehn Grundlehren [1], welche für jeden Juden verbindlich sind. In den Grundregeln wird festgestellt, dass es ein "vollkommenes Sein, den Schöpfer" gibt. Er ist der Ursprung aller Existenz. Alles, was existiert, ist von Ihm abhängig. Er aber ist vollkommen unabhängig. Gott wird weiters als "eine absolute und vollständige Einheit, eins und einzig" bezeichnet. Gott ist im Judentum auch nicht materiell und nicht körperlich. Er ist nicht den Nhttp://www.kathpedia.com/skins/common/images/button_link.pngaturgesetzen unterworfen und kann mit menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen werden. Außerdem war Gott vor allem anderen und Er ist und wird bis in Ewigkeit sein. Ein Jude darf nur Gott dienen und muss seine Gebote und seinen Willen wahren. Im Judentum darf sonst niemand angebetet werden, weder Engel noch Naturkräfte, da diese alle von Gott geschaffen wurden. Das Judentum lehrt auch, dass die Wünsche Gottes auf verschiedene Art und Weise durch ausgewählte Menschen geoffenbart werden. Die höchste Form der Prophetie geschah durch Moses. Niemand hat ihn - so lehrt das Judentum - übertroffen und keiner kam ihm gleich. Moses bekam von Gott die gesamte Torah für das Volk übergeben. Die Torah gilt ewig, kann niemals geändert oder durch ein anderes Gesetz ersetzt werden. Das Judentum lehrt weiters, dass Gott alles und umfassend weiß und niemand vor ihm verborgen ist. Er sieht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und auch alle Ursachen und Folgen. Im Judentum kontrolliert und überwacht Gott auch die Welt. Er belohnt den Menschen für seine guten Taten und bestraft ihn für seine schlechten Taten. Den eigentlichen Lohn und Hauptlohn bekommt der Mensch aber in der kommenden Welt. Die Juden erwarten am Ende der Tage auch den Messias, den Retter, einen vollkommenen König in einer vollkommenen Welt. Die Juden glauben auch an den Wiederaufbau von allem, was vernichtet wurde.
Geschichte
Die Geschichte des Judentums besteht aus einer biblischen und aus einer talmudischen Periode. Die biblische Periode endete mit dem babylonischen Exil.
Die talmudische Epoche, die zwischen dem Exil und dem Makkabäeraufstand begann, kann man in vier Perioden unterscheiden:
Die erste Periode dauerte bis zur Zerstörung des zweiten Tempels im Jahre 70 nach Christus. Die zweite Periode endete mit dem Abschluss der Misna gegen Ende des 2. Jahrhunderts nach Christus. Die dritte Periode dauerte bis zum Ende des sechsten Jahrhundert nach Christus. Die vierte Periode dauert bis zum heutigen Tage an.
Jüdische Feste
Jüdische Gruppierungen
aktuell
- Neturei Karta
- Samariter
ausgestorben
- Pharisäer
- Essener
Jesus als Jude
Jesus von Nazaret war Jude, genauso wie seine Mutter Maria und seine Apostel. Er sprach aramäisch. Seine Eltern vollzogen an ihm die jüdischen Riten der Darstellung im Tempel und der Beschneidung. Er führte das Leben eines jüdischen Wanderpredigers und vollzog mit seinen Aposteln am Vorabend seiner Hinrichtung das jüdische Paschamahl, bei dem er die Eucharistie stiftete. Im Matthäusevangelium sagt er, er sei nicht gekommen, das jüdische Gesetz und die Propheten aufzulösen, sondern sie zu erfüllen ({{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Judentum |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 5{{#if:17|,17}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).
Bibelstellen über das Judentum
- Mt 8,12
- Mt 27,25
- Joh 8,38-45
- Offb 2,9
- Offb 3,9
Aktuelle katholische Aussagen über das Volk der Juden
- Zweites Vatikanisches Konzil: Erklärung Nostra aetate "über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen" (28. Oktober 1965), Abschnitt 4: "Die Kirche bekennt, dass alle Christgläubigen als Söhne Abrahams dem Glauben nach in der Berufung dieses Patriarchen eingeschlossen sind und dass in dem Auszug des erwählten Volkes aus dem Lande der Knechtschaft das Heil der Kirche geheimnisvoll vorgebildet ist." Obwohl ein großer Teil der Juden das Evangelium nicht angenommen habe, "sind die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von Gott geliebt um der Väter willen; sind doch seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich". Zwar habe die jüdische Obrigkeit den Tod Christi vorangetrieben, aber man kann "die Ereignisse seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen".
Das Konzil distanziert sich damit deutlich und eindeutig vom früheren "Judenmord-Vorwurf", der auch in der Kirche verbreitet war und oftmals Motiv zu Judenverfolgungen war. In der Konzilserklärung beklagt die Kirche "alle Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgend jemandem gegen die Juden gerichtet haben". - Der fortbestehende, nie gekündigte Bund Gottes mit dem jüdischen Volk: Papst Johannes Paul II. vertiefte den Neuansatz des Konzils, indem er am 17. November 1980 in Mainz in einer Rede vor Vertretern des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Rabbinerkonferenz das jüdische Volk als "Gottesvolk des von Gott nie gekündigten Alten Bundes" bezeichnete (vgl. {{#ifeq: Vorlage:Röm (Bibel) | Judentum |{{#if: Röm|Röm|Vorlage:Röm (Bibel)}}|{{#if: Röm |[[Vorlage:Röm (Bibel)|Röm]]|[[Vorlage:Röm (Bibel)]]}}}} 9{{#if:4|,4}} EU
| BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}, {{#ifeq: Vorlage:Röm (Bibel) | Judentum |{{#if: Röm|Röm|Vorlage:Röm (Bibel)}}|{{#if: Röm |[[Vorlage:Röm (Bibel)|Röm]]|[[Vorlage:Röm (Bibel)]]}}}} 11{{#if:28-29|,28-29}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).
- Zur Förderung der Beziehungen zum Judentum hatte Benedikt XVI. drei Synagogen besucht, mehr als alle Päpste vor ihm. Er nannte die Juden nicht mehr »unsere älteren Brüder«, wie Wojtyla es tat, sondern »Väter im Glauben«. Beim Besuch in der Synagoge von Rom rief er im Januar 2010 Juden und Christen dazu auf, den Weg der Aussöhnung und des Dialogs fortzusetzen. Die Neuorientierung der katholischen Kirche durch das Konzil sei unwiderruflich. Entschieden verurteilte er jede Form von Antisemitismus und entschuldigte sich für das Fehlverhalten von Katholiken gegenüber jüdischen Mitbürgern. »Christen und Juden haben großenteils ein gemeinsames geistliches Erbe«, rief er aus, »sie beten zum selben Herrn, haben die gleichen Wurzeln« und das ethische Grundgesetz der Zehn Gebote. Gemeinsam müssten sie sich nun für die Achtung Gottes in einer Welt einsetzen, die das Übernatürliche oft für überflüssig hält und sich neue Götter schafft.<ref>Erste Jahre von Papst Benedikt XVI.: „Es hatte sich etwas gedreht“ Kath.net am 7. Mai 2020, Leseprobe aus Benedikt XVI. Ein Leben Droemer/knaur 2020 (1184 Seiten; ISBN 978-3-426-27692-1; Hardcover).</ref>
- "Die Barmherzigkeit ist auch über die Grenzen der Kirche hinaus bedeutsam. Sie verbindet uns mit dem Judentum und dem Islam, für die sie eine der wichtigsten Eigenschaften Gottes darstellt. Das Volk Israel hat als erstes diese Offenbarung erhalten, die in der Geschichte als der Beginn eines unermesslichen Reichtums bleibt, den es der ganzen Menschheit anzubieten gilt. Die Seiten des Alten Testamentes sind voll von Barmherzigkeit, denn sie erzählen von den Werken des Herrn, die dieser für sein Volk in den schwierigsten Momenten seiner Geschichte vollbracht hat. [...] Dieses Jubiläumsjahr, das wir im Geist der Barmherzigkeit leben, mag die Begegnung mit diesen Religionen und mit anderen ehrwürdigen religiösen Traditionen fördern. Es mache uns offener für den Dialog, damit wir uns besser kennen und verstehen lernen. Es überwinde jede Form der Verschlossenheit und Verachtung und vertreibe alle Form von Gewalt und Diskriminierung." (Papst Franziskus, Bulle Misericordiae vultus Nr. 23, 11. März 2015)
Literatur
Daniel Krochmalnik: Im Garten der Schrift, Wie Juden die Bibel lesen, Augsburg 2006
August Wünsche: Der Talmud in seinen haggadischen Bestandteilen, Paderborn 2005
Messianischer Glaube
Juden sehen mehrheitlich in Jesus nicht den den von Gott gesandten Messias. In jüngerer Zeit gewinnt das sog. "Messianische Judentum" an Gewicht. Das sind Juden, die Jesus als den Messias bekennen, aber bis jetzt noch nicht um die christliche Taufe bitten.
Lehramtliche Texte
- 25. März 1928 Heiliges Offizium: Dekret zur Verurteilung des Antisemitismus (AAS XX [1928] S. 103-104).
- 14. März 1937 Enzyklika Mit brennender Sorge Enzyklika an die Erzbischöfe und Bischöfe, Deutschlands über die Lage der Katholischen Kirche im "Dritten Reich".
- 28. Oktober 1965 Zweites Vatikanisches Konzil Erklärung Nostra aetate über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen.
- 1. Dezember 1974 Päpstliche Kommission für die Beziehungen zu dem Judentum: Richtlinien und Hinweise Datée du 28 octorbre 1965 für die Konzilserklärung Nostra aetate Art. 4.
- 24. Mai 2001 Päpstliche Bibelkommission: Das jüdische Volk und seine Heilige Schrift in der christlichen Bibel.
- 12. Februar 2009 Audienzansprache bei einem Treffen mit jüdischen Spitzenvertretern, den Leitern der „Conference of Major American Jewish Organizations“
- 10. Dezember 2015 Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum: „Denn unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt“ (Röm 11,29), Reflexionen zu theologischen Fragestellungen in den katholisch-jüdischen Beziehungen aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums von „Nostra aetate“ (Nr. 4)
Anmerkungen
<references />