Offenbarung des Johannes: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die '''Offenbarung des Johannes''', auch '''geheime Offenbarung''', '''Johannes-Apokalypse''' oder schlicht '''Apokalypse''' genannt, ist das letzte Buch der [[Heilige Schrift|Heiligen Schrift]]. Es ist das Trostbuch der Heiligen Kirche. Das Buch besteht aus 22 Kapiteln und wurde auf der Insel [[Patmos]] Johannes, dem Evangelisten, geoffenbart. | ||
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− | 7 Schalen | + | Die ganze Offenbarung ist nach dem Zwiebelschalenprinzip aufgebaut. Die bekannte 7er-Reihe setzt sich dahingehend fort, dass das 7. Siegel die 7 Posaunen hervorbringt und die 7. Posaune die 3 Zeichen und das dritte Zeichen die 7 Schalen. Das ganze verdichtet sich immer mehr, je weiter man in der Offenbarung vordringt. |
− | + | Der Ablauf der Briefe und der Ablauf der Siegel geht nach der gleichen Ordnung vor. Alle bilden die große Ordnung, die die Ordnung bis zum Ablauf der Dinge darstellt. | |
== Inhalt == | == Inhalt == | ||
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+ | Der Heilige Johannes begegnete auf [[Patmos]] dem auferstandenen Christus. Dieser offenbarte ihm eine prophetische Schau, die von Johannes aufgezeichnet wurde und als Botschaft an die [[sieben Kirchen]] gesandt wurde. "Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füssen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige" (Off 1,17). | ||
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+ | In der Einführung erzählt Johannes, dass er in Gefangenschaft auf Patmos ist. Am Tag des Herrn hörte Johannes ein Posaune, die mit ihm sprach und ihm auftrug, an die sieben Gemeinden zu schreiben | ||
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+ | === Erster Teil: Die 7 Briefe an die Gemeinden === | ||
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+ | Inhaltlich geht es hier um die Vision des Weltenrichters, die auf [[Patmos]] auf zahlreichen Ikonen dargestellt wird. Der Weltenrichter wird mit dem zweischneidigen Schwert dargestellt. Es geht darum, dass hier von Anfang an zwischen Wahrheit und Lüge unterschieden wird. Hier geht es um Kirchengeschichte, die bis zum Ende führt, eine Kirchengeschichte, die nicht nur sagt, was passiert, sondern auch, was in Bälde geschieht. Christus spricht hier: "Ich bin der Erste und der Letzte". | ||
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+ | Johannes schreibt anschließend an die folgenden sieben Gemeinden einen Brief: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea. | ||
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US-Bestseller Autor [[Scott Hahn]] schreibt in seinem Buch "Das Mahl des Lammes" zur Apokalypse: "Ja, seien Sie aufmerksam! Denn die Offenbarung enthüllt mehr als eine 'Information'. Seit Ewigkeit ist sie eine persönliche Einladung an Sie und mich. Die Offenbarung Jesu Christi hat eine unmittelbare und überwältigende Bedeutung für unser Leben. Wir sind die enthüllte Braut Chrsti: wir sind seine Kirche." | US-Bestseller Autor [[Scott Hahn]] schreibt in seinem Buch "Das Mahl des Lammes" zur Apokalypse: "Ja, seien Sie aufmerksam! Denn die Offenbarung enthüllt mehr als eine 'Information'. Seit Ewigkeit ist sie eine persönliche Einladung an Sie und mich. Die Offenbarung Jesu Christi hat eine unmittelbare und überwältigende Bedeutung für unser Leben. Wir sind die enthüllte Braut Chrsti: wir sind seine Kirche." | ||
− | P. [[Johannes Lechner]] von der [[Gemeinschaft | + | P. [[Johannes Lechner]] von der [[Gemeinschaft vom Heiligen Johannes]] schreibt in dem Buch "Johannes der Theologe": "Diese Prophetie der Apokalypse ist von hoher Aktualität. Das nachsynodale Schreiben "[[Ecclesia in Europa]]" ist ganz im Licht der Geheimen Offenbarung geschrieben. Sie gibt uns also Licht für die aktuelle Situation Europas. Sie ist ein Buch des Trostes und der Hoffnung, denn sie zeigt uns den Sieg der Liebe Gottes über alle Mächte der Zerstörung und der Finsternis; die geheime Offenbarung - das Buch vom [[Geistlicher Kampf|geistlichen Kampf]] par excellence, wie man ein treuer Jünger 'under pressure' sein kann, treu bis zum Tod. In der Nachfolge Christi lernen wir die innere und äußere Bedrängnis kennen. ... |
Johannes stellt sich uns in 1,9 als Bruder vor, der teilhat an der Bedrängnis (thlipsis) aber auch an der Königsherrschaft (basilea) und der standhaft aushält in Geduld (hypomone)." | Johannes stellt sich uns in 1,9 als Bruder vor, der teilhat an der Bedrängnis (thlipsis) aber auch an der Königsherrschaft (basilea) und der standhaft aushält in Geduld (hypomone)." | ||
− | In der Apokalypse wird aufgezeigt, dass das Geschehen letztlich in der Herrlichkeit des [[Neuen Jerusalem]] mündet. "Die ganze Bewegung der Geschichte mit all ihren Wirken und Gräuel mündet letztlich in den großen Sieg Gottes. Doch ist Jesus auch in seiner pilgernden Kirche gegenwärtig als der Auferstandene | + | In der Apokalypse wird aufgezeigt, dass das Geschehen letztlich in der Herrlichkeit des [[Neues Jerusalem|Neuen Jerusalem]] mündet. "Die ganze Bewegung der Geschichte mit all ihren Wirken und Gräuel mündet letztlich in den großen Sieg Gottes. Doch ist Jesus auch in seiner pilgernden Kirche gegenwärtig als der Auferstandene inmitten der [[Sieben goldene Leuchter|sieben goldenen Leuchter]]. Der Auferstandene erwartet uns nicht nur am Ende, er geht auch den Weg mit uns." (P. Johannes Lechner) |
− | Der Bibelwissenschaftler [[Reto Nay]] sagt in einem Interview: "In der Apokalypse geht es um die Kirchengeschichte. Sie zeigt, dass die Kirchengeschichte die Weltgeschichte ist, und dass sich an der Kirche die Dinge dieser Zeit entscheiden. Das ist die Apokalypse, ganz kurz gesagt. Sie zeigt uns, wie wir durch die individuellen Ereignisse des Alltags und vielleicht auch der Politik hineinblicken können in die Art und Weise, wie die Heilige Trinität hier auf Erden diese Dinge zur Vollendung bewegt." [http://www.kath.net/ | + | Der Bibelwissenschaftler [[Reto Nay]] sagt in einem Interview: "In der Apokalypse geht es um die Kirchengeschichte. Sie zeigt, dass die Kirchengeschichte die Weltgeschichte ist, und dass sich an der Kirche die Dinge dieser Zeit entscheiden. Das ist die Apokalypse, ganz kurz gesagt. Sie zeigt uns, wie wir durch die individuellen Ereignisse des Alltags und vielleicht auch der Politik hineinblicken können in die Art und Weise, wie die Heilige Trinität hier auf Erden diese Dinge zur Vollendung bewegt." [http://www.kath.net/news/17719] |
== Autor == | == Autor == | ||
=== Kirchliche Tradition === | === Kirchliche Tradition === | ||
− | [[ | + | [[Datei:Patmos3.jpg|thumb|right|Patmos, Der Adler, das Symbol des Hl. Johannes]] |
− | Dir kirchliche Tradition sieht in dem Autor der Johannes-Apokalypse den hl. [[Apostel Johannes|Johannes]], den [[Lieblingsjünger]] des Herrn und Autor des [[Johannes- | + | Dir kirchliche Tradition sieht in dem Autor der Johannes-Apokalypse den hl. [[Apostel Johannes|Johannes]], den [[Lieblingsjünger]] des Herrn und Autor des [[Johannes-Evangelium]]s. |
Der Name des Autors Johannes steht außer Zweifel, da er selbst im Text der Johannes-Apokalypse dreimal bezeugt ist. [[Justin]] identifiziert den Seher Johannes mit dem Zebbedäussohn. Er schreibt: ''"Ein Mann von den Unsrigen namens Johannes, einer der Apostel des Christus, hat in einer im zuteil gewordenen Offenbarung geweissagt, dass diejenigen, die an unseren Christus gläubig geworden sind, in Jerusalem wohnen werden (vgl. Offb 20,4-6) und dass danach die allgemeine und, kurz gesagt, ewige Auferstehung aller Menschen zugleich und das Gericht stattfinden werden."'' (Justin: Dialog mit dem Juden Tryphon, 81,4) | Der Name des Autors Johannes steht außer Zweifel, da er selbst im Text der Johannes-Apokalypse dreimal bezeugt ist. [[Justin]] identifiziert den Seher Johannes mit dem Zebbedäussohn. Er schreibt: ''"Ein Mann von den Unsrigen namens Johannes, einer der Apostel des Christus, hat in einer im zuteil gewordenen Offenbarung geweissagt, dass diejenigen, die an unseren Christus gläubig geworden sind, in Jerusalem wohnen werden (vgl. Offb 20,4-6) und dass danach die allgemeine und, kurz gesagt, ewige Auferstehung aller Menschen zugleich und das Gericht stattfinden werden."'' (Justin: Dialog mit dem Juden Tryphon, 81,4) | ||
− | Die Alte Kirche ([[Irenäus von Lyon]] (Adversus Haereses IV 30,4; V 26,1), [[Tertullian]] (Gg. Markion III 14; IV 5), [[Klemens von Alexandrien]] (Pädagog II 119,1; Quis dives? 42), [[Hippolyt von Rom]] (Über den Antichrist 26; 50) und [[Origines]]) ging davon aus, dass der Verfasser des vierten Evangeliums, bzw. der Zebbedäussohn auch der Verfasser der Johannes-Apokalypse ist. | + | Die Alte Kirche ([[Irenäus von Lyon]] (Adversus Haereses IV 30,4; V 26,1), [[Tertullian]] (Gg. Markion III 14; IV 5), [[Klemens von Alexandrien]] (Pädagog II 119,1; Quis dives? 42), [[Hippolyt von Rom]] (Über den [[Antichrist]] 26; 50) und [[Origines]]) ging davon aus, dass der Verfasser des vierten Evangeliums, bzw. der Zebbedäussohn auch der Verfasser der Johannes-Apokalypse ist. |
Papst Benedikt XVI. hatte im Rahmen der Generalaudienz vom 23. August 2006 erneut bestätigt, dass die Apokalpyse dem Evangelisten Johannes geoffenbart wurde. (Vgl. Die Tagespost, 26. August 2006, Rede im Wortlaut) | Papst Benedikt XVI. hatte im Rahmen der Generalaudienz vom 23. August 2006 erneut bestätigt, dass die Apokalpyse dem Evangelisten Johannes geoffenbart wurde. (Vgl. Die Tagespost, 26. August 2006, Rede im Wortlaut) | ||
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+ | *''Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.'' | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
− | + | * [[Scott Hahn]]: Das Mahl des Lammes. Die Messe als [[Himmel]] auf Erden. Sankt Ulrich. Augsburg 2003. ISBN 3-929246-94-5 | |
− | * Scott Hahn: Das Mahl des Lammes. Die Messe als Himmel auf Erden. Sankt Ulrich. Augsburg 2003. ISBN 3-929246-94-5 | + | * [[Hans Buob]]: Die Geheimme Offenbarung. [[Unio Verlag]] (254 Seiten). |
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* Klemens Stock: Das letzte Wort hat Gott. Apokolypse als Frohbotschaft. Tyrolia Verlag. Innsbruck 1985 | * Klemens Stock: Das letzte Wort hat Gott. Apokolypse als Frohbotschaft. Tyrolia Verlag. Innsbruck 1985 | ||
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* P. [[Marie-Dominique Philippe]]: Johannes der Theologe. Salterrae. Maria Roggendorf. ISBN 3-910297-13-8 | * P. [[Marie-Dominique Philippe]]: Johannes der Theologe. Salterrae. Maria Roggendorf. ISBN 3-910297-13-8 | ||
+ | * [[Hans Urs von Balthasar]], Das Buch des Lammes, Zur Offenbarung des [[Johannes Verlag Einsiedeln]] Freiburg im Breisgau 2004 | ||
+ | * Josef Hammer: Die Geheime Offenbarung ein Schicksalsbuch der [[Engel]] und [[Mensch]]en, [[Katholisches Bibelwerk]] 1958 (160 Seiten). | ||
+ | * Maria Theresia Muckermann: Die Jungfrau der Offenbarung, [[Johann Wilhelm Naumann Verlag]] 1950 (Erste Ausgabe; 99 S.). | ||
+ | * [[Paula Schlier]]: Die letzte Weltennacht. Schauungen zur Apokalypse. [[Miriam Verlag]] 1974/1976 (306 S.; ISBN 3874490955). | ||
+ | * Jakob Häne, Apokalypse - Geheime Offenbarung [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1976 (1. Auflage; 104 Seiten) | ||
+ | * Rosel Termolen: Die Apokalypse. das Buch der geheimen Offenbarungen. [[Pattloch Verlag]] 1999 (328 Seiten). | ||
+ | * Hans Alexander Eder: Einstieg in die Geheime Offenbarung [[Benedetto Verlag]]<br> | ||
+ | :1. Band: Das Buch mit den sieben Siegeln. Von Fatima zur Apokalypse (164 Seiten; ISBN 978-3-9523604-1-5). <br> | ||
+ | :2. Band: Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben [[Benedetto Verlag]] (360 Seiten; ISBN 978-3-9523604-2-2). <br> | ||
+ | :3. Band: Botschaft des Lebens. Das Bild von Guadalupe und die Gottesmutter [[Benedetto Verlag]] (300 Seiten; ISBN 978-3-905953-01-5). | ||
+ | * Josef Himmelreich: Weltgeschichte als Gottesgericht : Die geheime Offenbarung in der Kunst. Credo-Reihe , Bd. 18 : [[Credo Verlag]] Wiesbaden 1955 (29 Seiten) | ||
+ | stament. [[Lexikon]] und [[Konkordanz]] Mimep-Docete Pessano, Italien 1993 (984 Seiten; erhältlich beim [[Fe Medienverlag]]). | ||
+ | * P. Morant: Das Kommen des Herrn, Eine Erklärung der Offenbarung des Johannes, Zürich 1969. | ||
− | + | → [[Das versiegelte Buch der Offenbarung des Johannes]] | |
+ | == Weblinks == | ||
+ | * ''Die Geheime Offenbarung des Johannes - Botschaft für alle Zeiten'', Mit Pater [[Hans Buob]] bei [[EWTN]], ([https://mediathek.ewtn.tv/sendung/die-geheime-offenbarung-des-johannes 9 Videos] bei [[EWTN]]) | ||
[[Kategorie:Neues Testament]] | [[Kategorie:Neues Testament]] | ||
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Aktuelle Version vom 14. Juni 2024, 09:15 Uhr
Die Bibel |
4 Evangelien
{{#switch:Offenbarung des Johannes|Evangelium|Synoptiker|Evangelium nach Matthäus|Evangelium nach Markus|Evangelium nach Lukas|Evangelium nach Johannes|= |
Apostelgeschichte |
14 Paulusbriefe
{{#switch:Offenbarung des Johannes|Paulusbriefe|Brief an die Römer|1. Brief an die Korinther|2. Brief an die Korinther|1. Brief an die Galater|2. Brief an die Galater|Brief an die Epheser|Brief an die Philipper|Brief an die Kolosser|1. Brief an die Thessalonicher|2. Brief an die Thessalonicher|1. Brief an Timotheus|2. Brief an Timotheus|1. Brief an Titus|2. Brief an Titus|Brief an Philemon|Brief an die Hebräer|= |
7 Katholische Briefe
{{#switch:Offenbarung des Johannes|Katholische Briefe|Brief des Jakobus|Petrusbriefe|1. Brief des Petrus|2. Brief des Petrus|Johannesbriefe|1. Brief des Johannes|2. Brief des Johannes|3. Brief des Johannes|Brief des Judas|= |
Johannesoffenbarung |
Die Offenbarung des Johannes, auch geheime Offenbarung, Johannes-Apokalypse oder schlicht Apokalypse genannt, ist das letzte Buch der Heiligen Schrift. Es ist das Trostbuch der Heiligen Kirche. Das Buch besteht aus 22 Kapiteln und wurde auf der Insel Patmos Johannes, dem Evangelisten, geoffenbart.
Inhaltsverzeichnis
Einteilung
Die Offenbarung ist der Brief der zwei Visionen (Die Vision des Weltenrichters und die Vision des Lammes) in fünf Teilen:
Das Buch ist in fünf Teilen angeordnet, die in einer gewissen 3-er-Kapitel-Reihe zu finden sind.
- Erster Teil: Die 7 Briefe an die Gemeinden (Kapitel 1-3)
- Zweiter Teil: Die 7 Siegel (Kapitel 6-7)
- Dritter Teil: Die 7 Posaunen (Kapitel 8-11)
- Vierter Teil: Die 3 Zeichen (Kapitel 12-14)
- Fünfter Teil: Die 7 Schalen (Kapitel 15-)
Die ganze Offenbarung ist nach dem Zwiebelschalenprinzip aufgebaut. Die bekannte 7er-Reihe setzt sich dahingehend fort, dass das 7. Siegel die 7 Posaunen hervorbringt und die 7. Posaune die 3 Zeichen und das dritte Zeichen die 7 Schalen. Das ganze verdichtet sich immer mehr, je weiter man in der Offenbarung vordringt.
Der Ablauf der Briefe und der Ablauf der Siegel geht nach der gleichen Ordnung vor. Alle bilden die große Ordnung, die die Ordnung bis zum Ablauf der Dinge darstellt.
Inhalt
Der Heilige Johannes begegnete auf Patmos dem auferstandenen Christus. Dieser offenbarte ihm eine prophetische Schau, die von Johannes aufgezeichnet wurde und als Botschaft an die sieben Kirchen gesandt wurde. "Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füssen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige" (Off 1,17).
In der Einführung erzählt Johannes, dass er in Gefangenschaft auf Patmos ist. Am Tag des Herrn hörte Johannes ein Posaune, die mit ihm sprach und ihm auftrug, an die sieben Gemeinden zu schreiben
Erster Teil: Die 7 Briefe an die Gemeinden
Inhaltlich geht es hier um die Vision des Weltenrichters, die auf Patmos auf zahlreichen Ikonen dargestellt wird. Der Weltenrichter wird mit dem zweischneidigen Schwert dargestellt. Es geht darum, dass hier von Anfang an zwischen Wahrheit und Lüge unterschieden wird. Hier geht es um Kirchengeschichte, die bis zum Ende führt, eine Kirchengeschichte, die nicht nur sagt, was passiert, sondern auch, was in Bälde geschieht. Christus spricht hier: "Ich bin der Erste und der Letzte".
Johannes schreibt anschließend an die folgenden sieben Gemeinden einen Brief: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea.
In diesem Teil werden jeder der sieben Gemeinden, eine der acht Siegesfrüchte zugeordnet.
Zweiter Teil: Die 7 Siegel
Dritter Teil: Die 7 Posaunen
Vierter Teil: Die 3 Zeichen
Fünfter Teil: Die 7 Schalen
Verschiedene Kommentatoren zur Offenbarung
US-Bestseller Autor Scott Hahn schreibt in seinem Buch "Das Mahl des Lammes" zur Apokalypse: "Ja, seien Sie aufmerksam! Denn die Offenbarung enthüllt mehr als eine 'Information'. Seit Ewigkeit ist sie eine persönliche Einladung an Sie und mich. Die Offenbarung Jesu Christi hat eine unmittelbare und überwältigende Bedeutung für unser Leben. Wir sind die enthüllte Braut Chrsti: wir sind seine Kirche."
P. Johannes Lechner von der Gemeinschaft vom Heiligen Johannes schreibt in dem Buch "Johannes der Theologe": "Diese Prophetie der Apokalypse ist von hoher Aktualität. Das nachsynodale Schreiben "Ecclesia in Europa" ist ganz im Licht der Geheimen Offenbarung geschrieben. Sie gibt uns also Licht für die aktuelle Situation Europas. Sie ist ein Buch des Trostes und der Hoffnung, denn sie zeigt uns den Sieg der Liebe Gottes über alle Mächte der Zerstörung und der Finsternis; die geheime Offenbarung - das Buch vom geistlichen Kampf par excellence, wie man ein treuer Jünger 'under pressure' sein kann, treu bis zum Tod. In der Nachfolge Christi lernen wir die innere und äußere Bedrängnis kennen. ... Johannes stellt sich uns in 1,9 als Bruder vor, der teilhat an der Bedrängnis (thlipsis) aber auch an der Königsherrschaft (basilea) und der standhaft aushält in Geduld (hypomone)."
In der Apokalypse wird aufgezeigt, dass das Geschehen letztlich in der Herrlichkeit des Neuen Jerusalem mündet. "Die ganze Bewegung der Geschichte mit all ihren Wirken und Gräuel mündet letztlich in den großen Sieg Gottes. Doch ist Jesus auch in seiner pilgernden Kirche gegenwärtig als der Auferstandene inmitten der sieben goldenen Leuchter. Der Auferstandene erwartet uns nicht nur am Ende, er geht auch den Weg mit uns." (P. Johannes Lechner)
Der Bibelwissenschaftler Reto Nay sagt in einem Interview: "In der Apokalypse geht es um die Kirchengeschichte. Sie zeigt, dass die Kirchengeschichte die Weltgeschichte ist, und dass sich an der Kirche die Dinge dieser Zeit entscheiden. Das ist die Apokalypse, ganz kurz gesagt. Sie zeigt uns, wie wir durch die individuellen Ereignisse des Alltags und vielleicht auch der Politik hineinblicken können in die Art und Weise, wie die Heilige Trinität hier auf Erden diese Dinge zur Vollendung bewegt." [1]
Autor
Kirchliche Tradition
Dir kirchliche Tradition sieht in dem Autor der Johannes-Apokalypse den hl. Johannes, den Lieblingsjünger des Herrn und Autor des Johannes-Evangeliums.
Der Name des Autors Johannes steht außer Zweifel, da er selbst im Text der Johannes-Apokalypse dreimal bezeugt ist. Justin identifiziert den Seher Johannes mit dem Zebbedäussohn. Er schreibt: "Ein Mann von den Unsrigen namens Johannes, einer der Apostel des Christus, hat in einer im zuteil gewordenen Offenbarung geweissagt, dass diejenigen, die an unseren Christus gläubig geworden sind, in Jerusalem wohnen werden (vgl. Offb 20,4-6) und dass danach die allgemeine und, kurz gesagt, ewige Auferstehung aller Menschen zugleich und das Gericht stattfinden werden." (Justin: Dialog mit dem Juden Tryphon, 81,4)
Die Alte Kirche (Irenäus von Lyon (Adversus Haereses IV 30,4; V 26,1), Tertullian (Gg. Markion III 14; IV 5), Klemens von Alexandrien (Pädagog II 119,1; Quis dives? 42), Hippolyt von Rom (Über den Antichrist 26; 50) und Origines) ging davon aus, dass der Verfasser des vierten Evangeliums, bzw. der Zebbedäussohn auch der Verfasser der Johannes-Apokalypse ist.
Papst Benedikt XVI. hatte im Rahmen der Generalaudienz vom 23. August 2006 erneut bestätigt, dass die Apokalpyse dem Evangelisten Johannes geoffenbart wurde. (Vgl. Die Tagespost, 26. August 2006, Rede im Wortlaut)
Zweifel an der Autorenschaft
Gaius v. Rom hielt die Apokalypse für falsch und schrieb sie nicht Johannes, sondern dem Gnostiker Kerinth zu, da er in der Offenbarung die Lehre eines Chiliasmus zu finden meinte. Dionysius aus Alexandrien (+ 264), ein Originesschüler, stellte in seinem Offenbarungs-Kommentar, einer kritischen Arbeit, fest, dass Sprache und Stil der Johannes-Apokalypse und des Johannes-Evangeliums so unterschiedlich sind, dass sie nicht vom gleichen Autor stammen können. Papias von Hierapolis (+125) will den Seher Johannes mit dem Presbyter Johannes identifizieren. In seiner Auslegung der Herrenworte (in der Kirchengeschichte des Eusebius erhalten) zählt Papias die Apostel namentlich auf; unter ihnen befindet sich auch Johannes und er nennt ferner einen Herrenjünger Johannes (Presbyter), der offenbar von dem Apostel verschieden ist. Der Presbyter Johannes ist vermutlich ein Schüler des Apostels Johannes.
In heutigen Zeit vertreten einige Autoren die Identität des Autors der Apokalypse mit dem Apostel Johannes, wie etwa W. Hadorn, J. Sickenberger und G. Maier;
andere sehen in dem Autor der Apokalypse den von Papias erwähnten Presbyter Johannes, wie O. Böcher, A.Y. Collins und Ph. Vielhauer;
wieder andere sehen in dem Autor einen weiteren historischen Johannes, der nicht näher definiert werden kann.
Abfassungszeit
Als Entstehungszeit kann man die 90er Jahre annehmen. Irenäus von Lyon spricht von einer Entstehung am Ende der Zeit Kaiser Domitians (81-96), also um 95. Im Jahre 60/61 fand in Laodizea ein großes Erdbeben statt. Es kann angenommen werden, dass das Erdbeben und seine Folgen schon lange zurücklagen, denn der Autor erwähnt es nicht und spricht statt dessen von großem Wohlstand in Laodizea. Auch dies stützt die Zeitangabe von 90-95.
Patmos
Die Johannes-Apokalypse wurde auf der griechischen Insel Patmos dem heiligen Johannes in einer Grotte geoffenbart.
Zitate
- Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.
Literatur
- Scott Hahn: Das Mahl des Lammes. Die Messe als Himmel auf Erden. Sankt Ulrich. Augsburg 2003. ISBN 3-929246-94-5
- Hans Buob: Die Geheimme Offenbarung. Unio Verlag (254 Seiten).
- Klemens Stock: Das letzte Wort hat Gott. Apokolypse als Frohbotschaft. Tyrolia Verlag. Innsbruck 1985
- P. Marie-Dominique Philippe: Johannes der Theologe. Salterrae. Maria Roggendorf. ISBN 3-910297-13-8
- Hans Urs von Balthasar, Das Buch des Lammes, Zur Offenbarung des Johannes Verlag Einsiedeln Freiburg im Breisgau 2004
- Josef Hammer: Die Geheime Offenbarung ein Schicksalsbuch der Engel und Menschen, Katholisches Bibelwerk 1958 (160 Seiten).
- Maria Theresia Muckermann: Die Jungfrau der Offenbarung, Johann Wilhelm Naumann Verlag 1950 (Erste Ausgabe; 99 S.).
- Paula Schlier: Die letzte Weltennacht. Schauungen zur Apokalypse. Miriam Verlag 1974/1976 (306 S.; ISBN 3874490955).
- Jakob Häne, Apokalypse - Geheime Offenbarung Christiana Verlag Stein am Rhein 1976 (1. Auflage; 104 Seiten)
- Rosel Termolen: Die Apokalypse. das Buch der geheimen Offenbarungen. Pattloch Verlag 1999 (328 Seiten).
- Hans Alexander Eder: Einstieg in die Geheime Offenbarung Benedetto Verlag
- 1. Band: Das Buch mit den sieben Siegeln. Von Fatima zur Apokalypse (164 Seiten; ISBN 978-3-9523604-1-5).
- 2. Band: Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben Benedetto Verlag (360 Seiten; ISBN 978-3-9523604-2-2).
- 3. Band: Botschaft des Lebens. Das Bild von Guadalupe und die Gottesmutter Benedetto Verlag (300 Seiten; ISBN 978-3-905953-01-5).
- Josef Himmelreich: Weltgeschichte als Gottesgericht : Die geheime Offenbarung in der Kunst. Credo-Reihe , Bd. 18 : Credo Verlag Wiesbaden 1955 (29 Seiten)
stament. Lexikon und Konkordanz Mimep-Docete Pessano, Italien 1993 (984 Seiten; erhältlich beim Fe Medienverlag).
- P. Morant: Das Kommen des Herrn, Eine Erklärung der Offenbarung des Johannes, Zürich 1969.
→ Das versiegelte Buch der Offenbarung des Johannes