Blogozese: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Weblogs der Blogozese begleiten kritisch und kreativ die Entwicklung der katholischen Kirche sowie deren mediale und gesellschaftliche Rezeption. Vor allem in innerkirchlichen Debatten zur [[Ekklesiologie]] und [[Liturgik]] beziehen die Weblogs engagiert Stellung. Auch im Zusammenhang mit der zunehmend als „Missbrauch des Missbrauchs“ wahrgenommenen Medien-Kampagne gegen die Katholische Kirche im Frühjahr 2010 hat sich die Blogozese zu Wort gemeldet.<ref>Einen Überblick bietet [http://breviariumpauli.blogspot.com/2010/03/im-westen-was-neues-die-blogozese.html ''Im Westen was Neues: Die Blogözese schlägt zurück''] auf „Breviarium Pauli“ (03/2010)</ref>  
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Die Weblogs der Blogozese begleiten kritisch und kreativ die Entwicklung der katholischen Kirche sowie deren mediale und gesellschaftliche Rezeption. Vor allem in innerkirchlichen Debatten zur [[Ekklesiologie]] und [[Liturgik]] beziehen die Weblogs engagiert Stellung.<ref>Jüngst im Kontext des [[Theologen-Memorandums 2011]], zu dem auf einem von Peter Winnemöller eingerichteten Weblog am 8. Februar 2011 eine [http://petitionproecclesia.wordpress.com/ Petition] erschienen ist, die von vielen katholischen Bloggern mitgetragen wird.</ref> Auch im Zusammenhang mit der zunehmend als „Missbrauch des Missbrauchs“ wahrgenommenen Medien-Kampagne gegen die Katholische Kirche im Frühjahr 2010 hat sich die Blogozese zu Wort gemeldet.<ref>Einen Überblick bietet [http://breviariumpauli.blogspot.com/2010/03/im-westen-was-neues-die-blogozese.html ''Im Westen was Neues: Die Blogözese schlägt zurück''] auf „Breviarium Pauli“ (03/2010)</ref>  
  
 
Als Produkte Einzelner sind die Weblogs der Blogozese oft subjektiv, gehen aber i. d. R. weit über das klassische Anliegen eines Weblogs, „öffentliches Tagebuch“ zu sein, hinaus und befördern die einschlägigen Debatten.
 
Als Produkte Einzelner sind die Weblogs der Blogozese oft subjektiv, gehen aber i. d. R. weit über das klassische Anliegen eines Weblogs, „öffentliches Tagebuch“ zu sein, hinaus und befördern die einschlägigen Debatten.

Version vom 8. Februar 2011, 14:24 Uhr

Blogozese (auch Blogoezese oder Blogözese; von „Blog“ für Weblog und „Diözese“) ist die Bezeichnung für das Netzwerk katholischer Weblogs im deutschsprachigen Raum.

Ursprung des Begriffs

Bei Blogozese handelt sich um eine Eigenbezeichnung der Weblog-Betreiber, die erstmals 2005 verwendet wurde.

Nachdem der Begriff zunächst mit leicht (selbst-)ironischer Konnotation oder ganz offen in satirischer Absicht<ref>Definition von Blogozese auf Catholicism Wow (06/2005)</ref> eingeführt wurde, kam er in den letzten Jahren zunehmend ernsthaft als Sammelbezeichnung für katholische Weblogs in Gebrauch.

Einordnung

Katholische Weblogs gehören zu den wichtigsten Angeboten der Kirche und ihrer Mitglieder im Rahmen des benutzergenerierten Internets („Web 2.0“). Die Blogozese ist ein loses Netzwerk katholischer Weblogs, das im Wesentlichen zur Koordination von Online-Projekten sowie zur Kooperation der Weblogs untereinander genutzt wird. Die Beziehungen der Mitglieder erfolgt im Rahmen der Arbeit an den jeweiligen Beiträgen hauptsächlich durch Zitation und Verweis („Links“).

Zugehörigkeit, Mitgliedschaft

Die Zugehörigkeit zur Blogozese erfolgt konkludent durch Teilnahme an Diskussionen und Bezugnahme auf Beiträge. Eine formale Mitgliedschaft in der Blogozese gibt es nicht. Die katholischen Weblog-Betreiber, die sich der Blogozese zugehörig fühlen, bezeichnen sich selbst auch als Blogozesane oder Kath-Blogger.

Bei gelegentlichen Treffen der Weblog-Betreiber zum Kennenlernen und Erfahrungsaustausch werden die Beziehungen vertieft.

Teilnehmer

An der Blogozese sind etwa 120<ref>Stand: 12/2010, basierend auf einer Schätzung nach Auswertung einiger Linkverzeichnisse (Blogrolls). Die genaue Zahl der katholischen Weblogs ist schwer zu ermitteln, da immer wieder neue Weblogs hinzukommen oder bestehende eingestellt werden. Zu erwarten ist, dass die Blogozese in den kommenden Monaten und Jahren per Saldo weiter wächst.</ref> Weblogs beteiligt. Sie sind in Form und Stil sehr verschieden und setzen inhaltlich ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Die verbindende Gemeinsamkeit ist das katholische Profil.

Neben einigen offiziellen Angeboten der diözesanen (Medien-)Pastoral („Bistumsblog“ des Bistums Osnabrück, „Sendezeit“ des Erzbistums Freiburg) sind die Weblogs der Blogozese in der Mehrzahl das Ergebnis privater Initiative engagierter Katholiken (Kleriker und Laien), die einzeln oder in Gruppen ihre Weblogs unterhalten.

Nicht direkt zur Blogozese gehören die Weblogs und Homepages katholischer Journalisten wie Peter Seewald, Matthias Matussek und Alexander Kissler. Dennoch bestehen über Kommentare zu ihren Arbeiten, die in den Weblogs erscheinen, und durch die Zitation von journalistischen Beiträgen vielfältige Verbindungen.

Ebenfalls von der Blogozese im engeren Sinne abzugrenzen sind umfangreichere Textsammlungen und Portale wie Katholisches oder das Portal zur katholischen Geisteswelt von Pater Engelbert Recktenwald.

Themen, Inhalte

Die Weblogs der Blogozese begleiten kritisch und kreativ die Entwicklung der katholischen Kirche sowie deren mediale und gesellschaftliche Rezeption. Vor allem in innerkirchlichen Debatten zur Ekklesiologie und Liturgik beziehen die Weblogs engagiert Stellung.<ref>Jüngst im Kontext des Theologen-Memorandums 2011, zu dem auf einem von Peter Winnemöller eingerichteten Weblog am 8. Februar 2011 eine Petition erschienen ist, die von vielen katholischen Bloggern mitgetragen wird.</ref> Auch im Zusammenhang mit der zunehmend als „Missbrauch des Missbrauchs“ wahrgenommenen Medien-Kampagne gegen die Katholische Kirche im Frühjahr 2010 hat sich die Blogozese zu Wort gemeldet.<ref>Einen Überblick bietet Im Westen was Neues: Die Blogözese schlägt zurück auf „Breviarium Pauli“ (03/2010)</ref>

Als Produkte Einzelner sind die Weblogs der Blogozese oft subjektiv, gehen aber i. d. R. weit über das klassische Anliegen eines Weblogs, „öffentliches Tagebuch“ zu sein, hinaus und befördern die einschlägigen Debatten.

Methoden, Form

In der Blogozese ist eine große Vielfalt an Formen der Darbietung anzutreffen. Das Spektrum reicht von analytischen bis zu künstlerischen Beiträgen: Theologische und philosophische Erörterungen, Sachtexte in verschiedenen journalistischen Genres (Essay, Reportage, Kommentar, Glosse), bildliche Darstellungen (Karikatur, Comic), belletristische Arbeiten (Kurzgeschichten, Gedichte) sowie spirituelle Texte aus Bibel, Tradition und Liturgie (Perikopen der Heiligen Messe vom Tage, Betrachtungen, Meditationen, Gebete). Dem Medium entsprechend wird auch von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Ton- und Bilddokumente (Fotos, Musikstücke, Videos) einzubinden.

Preise, Auszeichnungen

Die Blogozese vergibt unregelmäßig Auszeichnungen an verdiente Mitglieder, z. B. den Pauluspreis für besondere Verdienste in der kirchlichen Verkündigung, der 2010 Sabine Beschmann („Impavidi progrediamur“) verliehen wurde. Zudem wurde 2010 erstmals der von Alipius Müller („Klosterneuburger Marginalien“) ins Leben gerufene Schwester-Robusta-Preis der deutschsprachigen Blogozese verliehen, mit dem in der Kategorie „Qualität“ neben Alipius Müllers Weblog (Gold) auch die Weblogs von Josef Bordat („Jobo72“, Silber) und Matthias Staab („Credo ut intelligam“, Bronze) ausgezeichnet wurden.

Die jeweiligen Sieger in den anderen Kategorien sind:

Des weiteren wurde eine Reihe von Blogs mit Sonderpreisen ausgezeichnet, die von der Leserschaft vergeben wurden. Alle Preisträger sind dem offiziellen Endergebnis der Robusta-Abstimmung zu entnehmen. Ob es eine Neuauflage des Wettbewerbs geben wird oder ob der Preis demnächst sogar regelmäßig (etwa jährlich) verliehen wird, ist derzeit offen.<ref>Alipius Müller zur Zukunft des Robusta-Preises: „Wenn [..] das Interesse am Robusta-Preis bei Bloggern und Lesern auf einem akzeptablen Niveau bleibt, gibt's vielleicht die Robusta 2011 oder auch die Robusta 2012.“</ref>

Weitere nennenswerte Weblogs

http://literaturundleben.blogspot.com

Quellen

<references />

Weblinks