Norbert von Xanten: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. August 2008, 16:26 Uhr
Der hl. Norbert von Xanten (* zw. 1080/1085 in Xanten (od. Gennep, Niederlande); † 6. Juni 1134 in Magdeburg) war der Stifter des Prämonstratenserordens und danach von 1126 bis 1134 Erzbischof von Magdeburg. Sein liturgischer Gedenktag ist der 6. Juni. Er ist Patron von Böhmen, Antwerpen und Prag.
Biographie
Norbert stammte aus altem Hochadel und wurde von seinen Eltern (mutmaßlich aus Genneo) für die geistliche Laufbahn bestimmt, da sein älterer Bruder schon eine weltliche Karriere eingeschlagen hatte.
Norbert wurde jung am St.-Viktor-Dom zu Xanten Stiftsherr und kam in den Dienst des Erzbischofs von Köln, eine Stellung, die ihn einerseits in den geistlichen Stand erhob und ihm entsprechende finanzielle Einkünfte zusicherte, andererseits so niedrig war (als Subdiakon), dass er ein weltliches Leben führen konnte. Als Berater von Heinrich V. zog er mit nach Rom, als dieser Papst Paschalis II. gefangen nahm, um so seine Kaiserkrönung zu erzwingen. Möglicherweise lag in seinen Erfahrungen dort eine Wurzel für seinen späteren Sinneswandel. Seine ihm vom Kaiser als Belohnung für seine Treue angebotene Ernennung zum Bischof von Cambrai lehnt er ab.
Um 1115 erfolgte seine eigentliche Umkehr, als anlässlich einer Reise nach Wreden, ein Blitz unmittelbar neben ihm einschlug und er vom Pferd geworfen wurde. Nach diesem Erlebnis, bei dem er dem Tod nur knapp entkommen war, gab er seine Stellungen bei Erzbischof und Kaiser auf und verzichtete auf Pfründe und Vermögen, das er Armen überließ. Er zog sich in ein Kloster zurück, lebte als strenger Büßer, um für seine frühere Lebensweise zu sühnen und bereitete sich schließlich auf die Priesterweihe vor. Nach seiner Weihe zum Priester verkündete er als Wanderprediger in Deutschland, Frankreich und Belgien die christliche Lehre von Gottesliebe, Versöhnung und Gericht. Er geißelte die Missstände in der Kirche scharf, so dass viele Priester und Bischöfe sich dadurch angegriffen fühlten. Sie verboten seine Predigten, sodass Papst Gelasius II. zu seinen Gunsten intervenieren musste.
Der Bischof von Laon hätte ihn gern als Reformer in seinem Bistum gehabt, doch den Klerikern dort war Norbert zu streng, sie schickten ihn weg. Stattdessen bot der Bischof ihm einige Orte an, wo er ein eigenes Kloster gründen könnte. In einer Traumvision zeigte Maria, einer Überlieferung nach, dem hl. Norbert eine Wiese mit einer verfallenen Kapelle, "Pratrum demonstratum" - davon leitet sich nun der Name Prémontré ab; dort gründete er 1120/21 mit 13 Gefährten ein Kloster, das sich zum Mutterkloster des größten Chorherren-Ordens der Kirche, der Prämonstratenser, entwickelte.
Der Reichstag zu Speyer berief Norbert 1126 zum Erzbischof von Magdeburg. Im selben Jahr bestätigte der Papst die Ordensgründung. Zum neuen Leiter und ersten Abt von Prémontré wurde auf Vorschlag Norberts sein Gefährte Hugo von Fosses gewählt. In Magdeburg hatte Norbert ähnliche Widerstände wie in Laon zu überwinden. Sein strenger Eifer und seine gewissenhafte Amtsführung stießen auf Widerstand, nur knapp konnte er einem Aufstand gegen sich entkommen. Seine beharrliche Geduld führte aber letztlich zu einer inneren Erneuerung in seiner Diözese. Er wandelte 1129 das bereits bestehende Stift "Unser Lieben Frauen" in Magdeburg in ein Prämonstratenserkloster um. Das Kloster wurde Ausgangspunkt des Wirkens der Prämonstratenser im Osten und ihrer Mission unter den Wenden und Slawen. Es bereitete damit die Besiedelung der Länder östlich von Elbe und Oder durch deutsche Siedler vor.
Als Erzkanzler des Reiches für Italien unternahm Norbert 1132/1133 mit Kaiser Lothar einen Romzug, von dem er, mit Malaria infiziert, geschwächt nach Magdeburg zurückkehrte und sich nicht mehr erholte. Sein Leben beschloss er am 6. Juni 1134 in Magdeburg als Metropolit einer im Entstehen begriffenen riesigen Kirchenprovinz im Osten. Papst Gregor XII. sprach ihn am 28. Juli 1582 heilig. Da Magdeburg protestantisch wurde, übertrug man 1626 Norberts Reliquien in eine Kapelle der Abteikirche Strahov in Prag.
Weblinks
- Prämonstratenser-Orden
- Eintrag im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)