Pornografie: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pornografie''' (vom [[Griechische Sprache|griech.]]: πόρνη, Hure, Dirne und γράφειν, schreiben<ref>Johannes Gründel in: [[LThK]] 3. Auflage, Band 8, Sp. 427(-428).</ref>) "besteht darin, tatsächliche oder vorgetäuschte [[Geschlechtsverkehr|geschlechtliche Akte]] vorsätzlich aus der Intimität der Partner herauszunehmen, um sie Dritten vorzuzeigen" ([[KKK]] 2354). Sie ist ein "schwerwiegendes soziales Problem" mit zerstörerischen Auswirkungen auf das Leben der Individuen, der [[Familie]]n und der [[Gesellschaft]].<ref>Ansprache [[Die Geißel der Pornografie bekämpfen]] an Mitglieder der "Religious Alliance Against Pomography" vom [[30. Januar]] [[1992]].</ref>  
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'''Pornografie''' (vom [[Griechische Sprache|griech.]]: πόρνη, Hure, Dirne und γράφειν, schreiben<ref>Johannes Gründel in: [[LThK]] 3. Auflage, Band 8, Sp. 427(-428).</ref>, πόρνηεια - Hurerei, [[Unzucht]], [[Götze]]ndienst) "besteht darin, tatsächliche oder vorgetäuschte [[Geschlechtsverkehr|geschlechtliche Akte]] vorsätzlich aus der Intimität der Partner herauszunehmen, um sie Dritten vorzuzeigen" ([[KKK]] 2354). Sie ist ein "schwerwiegendes soziales Problem" mit zerstörerischen Auswirkungen auf das Leben der Individuen, der [[Familie]]n und der [[Gesellschaft]].<ref>Papst [[Johannes Paul II.]]: Ansprache [[Die Geißel der Pornografie bekämpfen]] an Mitglieder der "Religious Alliance Against Pomography" vom [[30. Januar]] [[1992]].</ref>
  
==Die Pornografie verletzt und ist letztlich unsozial==
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==Die Wirkungen  der Pornografie==
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Der Mensch ist von [[Gott]] als sein Abbild und [[Ebenbild Gottes|Ebenbild]] geschaffen (Gen 1, 26-27). Die Pornografie verdunkelt diese [[Wahrheit]] über den Menschen, weil sie "die authentische Bedeutung der [[mensch]]lichen [[Sexualität]] als ein von [[Gott]] gegebenes Geschenk" verleugnet, "das beabsichtigt, die Einzelmenschen zur Liebe und zur Teilhabe am schöpferischen Werk Gottes durch verantwortete Fortpflanzung zu führen. Durch die Verkürzung des Leibes auf ein Mittel zur Befriedigung der Sinne vereitelt die Pornografie authentisches moralisches Wachstum und untergräbt die Entwicklung reifer und gesunder Beziehungen. Das führt unvermeidlich zur Ausbeutung besonders derjenigen Personen, die am meisten verwundbar sind, wie dies auf tragische Weise gezeigt wird, wenn Pornografie [[Kind]]er zum Gegenstand hat."<ref>Papst [[Johannes Paul II.]]: Ansprache [[Die Geißel der Pornografie bekämpfen]] an Mitglieder der "Religious Alliance Against Pomography" vom [[30. Januar]] [[1992]], Nr. 2.</ref> Pornographie ist daher unmoralisch und unsozial.
  
Da die Pornografie der [[Wahrheit]] über den Menschen entgegensteht, der als ein Abbild und [[Ebenbild Gottes]] geschaffen wurde (vgl. {{B|Gen|1|26-27}}) ist sie unmoralisch und letztlich unsozial. Von [[Natur]] aus verleugnet die Pornografie die authentische Bedeutung der [[mensch]]lichen [[Sexualität]] als ein von [[Gott]] gegebenes Geschenk, das beabsichtigt, die Einzelmenschen zur Liebe und zur Teilhabe am schöpferischen Werk Gottes durch verantwortete Fortpflanzung zu führen. Durch die Verkürzung des Leibes auf ein Mittel zur Befriedigung der Sinne vereitelt die Pornografie authentisches moralisches Wachstum und untergräbt die Entwicklung reifer und gesunder Beziehungen. Das führt unvermeidlich zur Ausbeutung besonders derjenigen Personen, die am meisten verwundbar sind, wie dies auf tragische Weise gezeigt wird, wenn Pornografie [[Kind]]er zum Gegenstand hat.<ref>Ansprache [[Die Geißel der Pornografie bekämpfen]] an Mitglieder der "Religious Alliance Against Pomography" vom [[30. Januar]] [[1992]], Nr. 2.</ref>
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"Die Pornografie verletzt die [[Keuschheit]]," so der [[Katechismus der Katholischen Kirche]], "weil sie den ehelichen Akt, die intime [[Hingabe]] eines Gatten an den anderen, entstellt. Sie verletzt die Würde aller Beteiligten (Schauspieler, Händler, Publikum) schwer; diese werden zum Gegenstand eines primitiven Vergnügens und zur Quelle eines unerlaubten Profits. Pornografie versetzt alle Beteiligten in eine Scheinwelt. Sie ist eine schwere Verfehlung bzw. [[schwere Sünde]].<ref>[[KKK]] 2354; vgl. KKK 2396, 2523.</ref> Papst [[Johannes Paul II.]] mahnte, die Pornografie versuche, eine "geistige Leere auszufüllen, indem sie sich die Anfälligkeit der Schwachen zunutze macht"<ref> [[Enzyklika]] ''[[Centesimus annus]]'' zum hundertsten Jahrestag des Rundschreibens “[[Rerum novarum]]“ 'vom [[5. Mai]] [[1991]], [[Centesimus annus (Wortlaut)#IV. Kapitel: Das Privateigentum und die universale Bestimmung der Güter|Nr. 36]].</ref>; sie erniedrige die Würde der [[Frau]] und behandele sie ausschließlich als Objekt sexueller Lust.<ref> [[Johannes Paul II.]]: [[Gründonnerstagsschreiben]] ''[[Non vi stupite]]'' über den heiligen [[Pfarrer von Ars]] vom [[25. März]] [[1995]].</ref>  
  
Die Pornografie verletzt die [[Keuschheit]], weil sie den ehelichen Akt, die intime [[Hingabe]] eines Gatten an den anderen, entstellt. Sie verletzt die Würde aller Beteiligten (Schauspieler, Händler, Publikum) schwer; diese werden zum Gegenstand eines primitiven Vergnügens und zur Quelle eines unerlaubten Profits. Pornografie versetzt alle Beteiligten in eine Scheinwelt. Sie ist eine schwere Verfehlung bzw. [[schwere Sünde]] ([[KKK]] 2354; 2396; 2523). Die Pornografie erniedrigt die Würde der [[Frau]] und behandelt sie ausschließlich als Objekt sexueller Lust.<ref> [[Johannes Paul II.]]: [[Gründonnerstagsschreiben]] ''[[Non vi stupite]]'' über den heiligen [[Pfarrer von Ars]] vom [[25. März]] [[1995]].</ref> Die Pornografie versucht die entstandene geistige Leere auszufüllen, indem sie sich die Anfälligkeit der Schwachen zunutze macht.<ref> [[Enzyklika]] ''[[Centesimus annus]]'' zum hundertsten Jahrestag des Rundschreibens “[[Rerum novarum]]“ 'vom [[5. Mai]] [[1991]], [[Centesimus annus (Wortlaut)#IV. Kapitel: Das Privateigentum und die universale Bestimmung der Güter|Nr. 36]].</ref>
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Bereits Papst [[Paul VI.]] hatte in seiner Enzyklika [[Humanae vitae]] davor gewarnt, zu versuchen, Entartungen wie die Pornografie - die die Sinne aufpeitsche und den Sittenverfall befördere - unter Berufung auf Kunst und Wissenschaft oder mit dem Hinweis auf die Freiheit zu rechtfertigen.<ref>Paul VI.: Enzyklika ''[[Humanae vitae (Wortlaut)|Humanae vitae'' über die Rechte Ordnung der Weitergabe menschlichen Lebens]] vom 25. Juli 1968, Nr. 22.</ref>
  
Alle, denen der Fortschritt der menschlichen [[Kultur]] und der Schutz der wesentlichen Güter der Seele am Herzen liegt, müssen einstimmig verurteilen, was bei den modernen Massenmedien dazu beiträgt, die Sinne aufzupeitschen und Sittenverfall zu verbreiten, ebenso jede Form von Pornografie in Schrift, Wort und Darstellung. Man soll doch nicht versuchen, solche Entartung mit Berufung auf [[Kunst]] und [[Wissenschaft]] zu rechtfertigen<ref>Vgl. [[II. Vatikanum|2. Vatikanisches Konzil]] Dekret [[Inter mirifica]] über die sozialen [[Kommunikationsmittel]], [[Inter mirifica (Wortlaut)#Über die Beziehung zwischen Kunst und Sitte|Nr. 6-7]].</ref> oder mit dem Hinweis auf die [[Freiheit]], die vielleicht in diesem Bereich die staatlichen Stellen gewähren.<ref>[[Paul VI.]] [[Enzyklika]] ''[[Humanae vitae]]'' über die Rechte Ordnung der Weitergabe menschlichen Lebens vom [[25. Juli]] [[1968]], [[Humanae vitae (Wortlaut)#Schaffung einer für die Keuschheit gedeihlichen Atmosphäre|Nr. 22]].</ref> Die Väter der [[Bischofssynode]] verwiesen im Jahre 2015 auf die heutigen »kulturellen Tendenzen, die eine [[Affektivität]] ohne Grenzen zu propagieren scheinen […] eine narzisstische, instabile und veränderliche Affektivität, die dem Einzelnen nicht immer hilft, eine größere Reife zu erreichen«. Sie zeigten sich besorgt über »eine gewisse Verbreitung der Pornografie und der Vermarktung des Körpers, die auch durch den Missbrauch des Internets begünstigt wird«.<ref>[[Papst Franziskus]]: [[Nachsynodales Apostolisches Schreiben]] ''[[Amoris laetitia]]'' über die [[Liebe]] in der [[Familie]] vom [[19. März]] [[2016]], [[Amoris laetitia (Wortlaut)#Die heutige Situation der Familie|Nr. 41]].</ref>
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im Jahre 2015 verwiesen die Väter der [[Bischofssynode]] auf "kulturelle Tendenzen", die eine "narzisstische, instabile und veränderliche [[Affektivität]] ohne Grenzen zu propagieren" scheine, die für den Einzelnen nicht hilfreich sei, eine größere Reife zu erreichen. Sie zeigten sich besorgt über die Verbreitung der Pornografie und die Vermarktung des Körpers, die auch durch den Missbrauch des Internets begünstigt werde.<ref>[[Papst Franziskus]]: [[Nachsynodales Apostolisches Schreiben]] ''[[Amoris laetitia]]'' über die [[Liebe]] in der [[Familie]] vom [[19. März]] [[2016]], [[Amoris laetitia (Wortlaut)#Die heutige Situation der Familie|Nr. 41]].</ref>
  
==Pornografie macht süchtig==
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===Pornografie macht süchtig===
  
Pornografie kann ebenso abhängig machen wie Rauschgift oder Alkohol. Das hat eine wissenschaftliche Studie der englischen Universität Cambridge ergeben. Die auf Suchtkrankheiten spezialisierte Neurowissenschaftlerin Valerie Voon hat Männer im Alter von 19 bis 34 Jahren untersucht, die sich dazu bekennen, zwanghaft Pornofilme anzuschauen. Aus eigener Kraft schafften sie es nicht, sich von ihrer Sucht zu befreien. Wenn Voon sie mit pornographischen Bildern konfrontierte, zeigte ihr Gehirn dieselben Reaktionen wie bei Alkoholkranken oder Drogensüchtigen. Pornografie mache mehr als ein Drittel (36 Prozent [im Jahre 2013]) aller Internet-Inhalte aus. Jede vierte Suchanfrage habe mit Sex zu tun, und ein Drittel aller heruntergeladenen Dateien enthalte Pornografie.<ref>[http://www.kath.net/news/43149 Wissenschaftlich erwiesen: Pornografie macht süchtig] [[Kath.net]] am 7 Oktober 2013</ref>
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"Pornografie kann ebenso abhängig machen wie Rauschgift oder Alkohol. Das hat eine wissenschaftliche Studie der englischen Universität Cambridge ergeben. Die auf Suchtkrankheiten spezialisierte Neurowissenschaftlerin Valerie Voon hat Männer im Alter von 19 bis 34 Jahren untersucht, die sich dazu bekennen, zwanghaft Pornofilme anzuschauen. Aus eigener Kraft schafften sie es nicht, sich von ihrer Sucht zu befreien. Wenn Voon sie mit pornographischen Bildern konfrontierte, zeigte ihr Gehirn dieselben Reaktionen wie bei Alkoholkranken oder Drogensüchtigen." "Pornografie mache mehr als ein Drittel (36 Prozent [im Jahre 2013]) aller Internet-Inhalte aus. Jede vierte Suchanfrage habe mit Sex zu tun, und ein Drittel aller heruntergeladenen Dateien enthalte Pornografie."<ref>[http://www.kath.net/news/43149 Wissenschaftlich erwiesen: Pornografie macht süchtig] [[Kath.net]] am 7 Oktober 2013</ref>
  
Laut einer Befragung von 2011 (Geiser, 2012) haben 91 % der 13-16-jährigen  Jungen und 44 % der gleichaltrigen Mädchen bereits pornografische Inhalte im Internet gesehen, sowie fast alle (98 %) der 16-19-jährigen Jungen (Weber et al, 2012). Zwei Drittel der männlichen Jugendlichen konsumiert wöchentlich bis täglich Pornografie (Pastötter et al, 2008). Während einige Kinder auf die frühe Konfrontation mit Pornografie traumatisiert, verwirrt und mit Angst reagieren, gewöhnen sich andere an den schnellen, jederzeit verfügbaren Kick als Selbstmedikation gegen Langeweile, Stress oder Einsamkeit. In beiden Fällen schildern uns Heranwachsende eine Veränderung ihrer Phantasien und ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung; sie nehmen sich selbst oder andere Menschen vermehrt sexualisiert und als Objekt wahr, wie auch Längsschnittstudien belegen.<ref>[http://www.kath.net/news/60220 Entmenschlichung der Sexualität] [[Kath.net]] am 9 Juli 2017</ref>
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Allerdings weist Philip Pöschl von der österreichischen Selbsthilfegruppe ''Safersurfing''<ref>[https://www.safersurfing.org/ueber-uns/phil-poeschl/ safersurfing.org]</ref> darauf hin, dass es treffender sei, von "Sexsucht" und "Internetsucht"  und nicht von "Pornographiesucht" zu sprechen.<ref>[http://www.kath.net/news/36924 kath.net, 14. Juni 2012.]</ref>  
  
==Die Verantwortung bezüglich der Pornografie ==
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"Laut einer Befragung von 2011 (Geiser, 2012) haben 91 % der 13-16-jährigen  Jungen und 44 % der gleichaltrigen Mädchen bereits pornografische Inhalte im Internet gesehen, sowie fast alle (98 %) der 16-19-jährigen Jungen (Weber et al, 2012). Zwei Drittel der männlichen Jugendlichen konsumiert wöchentlich bis täglich Pornografie (Pastötter et al, 2008). Während einige Kinder auf die frühe Konfrontation mit Pornografie traumatisiert, verwirrt und mit Angst reagieren, gewöhnen sich andere an den schnellen, jederzeit verfügbaren Kick als Selbstmedikation gegen Langeweile, Stress oder Einsamkeit. In beiden Fällen schildern uns Heranwachsende eine Veränderung ihrer Phantasien und ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung; sie nehmen sich selbst oder andere Menschen vermehrt sexualisiert und als Objekt wahr, wie auch Längsschnittstudien belegen."<ref>[http://www.kath.net/news/60220 Entmenschlichung der Sexualität] [[Kath.net]] am 9 Juli 2017</ref>
  
Man kann von sieben Gruppen sprechen, die bezüglich der Pornografie Verantwortung tragen: von den Medienschaffenden, den Eltern, den Erziehern, der Jugend, der breiten Öffentlichkeit, den staatlichen Autoritäten sowie der Kirche und den religiösen Gruppen.<ref> [[Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel]]: [[Pornographie und Gewalt in den Medien]]: eine pastorale Antwort vom [[7. Mai]] [[1989]], Nr. 22.</ref>
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==Maßnahmen gegen die Pornografie ==
  
===Der Eltern===
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Der Heilige Stuhl sieht die Medienschaffenden, die staatlichen Autoritäten, die Kirche und religilösen Gruppen, aber auch Eltern und Erzieher in der Verantwortung, die Folgen der Pornografie zu bekämpfen.<ref> [[Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel]]: [[Pornographie und Gewalt in den Medien]]: eine pastorale Antwort vom [[7. Mai]] [[1989]], Nr. 22.</ref> Die politische Gemeinschaft hat nach Auffassung der Kirche die [[Pflicht]], den [[Familie]]n und insbesondere den Jugendlichen durch gesetzgeberische Maßnahmen und geeignete Hilfeeinrichtungen Schutz auch gegenüber den Gefahren der Pornografie zu gewähren.<ref>[[KKK]] 2211.</ref> Die Kirche hält "das Recht auf Intimität für den ehelichen und familiären Bereich" für besonders schützenswert.<ref>[[Nachsynodales Apostolisches Schreiben]] ''[[Familiaris consortio]]'' vom [[22. November]] [[1981]], [[Familiaris consortio (Wortlaut)#Die Charta der Familienrechte|Nr. 46]]; [[Kongregation für das katholische Bildungswesen]] ''[[Orientierung zur Erziehung in der menschlichen Liebe]]'' Hinweise zur [[Sexualität|geschlechtlichen]] [[Erziehung]] vom [[1. November]] [[1983]], [[Orientierung zur Erziehung in der menschlichen Liebe (Wortlaut)#AUFGABE DER BÜRGERLICHEN GESELLSCHAFT|Nr. 65]].</ref>  Von den staatlichen Kräften erwartet sie, die Herstellung und Verbreitung pornographischer Materialien - vor allem in ihrer organisierten Form - zu verhindern.<ref>[[KKK]] 2354; 2396; 2523.</ref><ref> [[Nachsynodales Apostolisches Schreiben]] ''[[Familiaris consortio]]'' vom [[22. November]] [[1981]], [[Familiaris consortio (Wortlaut)#Verletzungen der Würde der Frau|Nr. 24]].</ref>
  
[[Eltern]] müssen ihren [[Kinder]]n eine angemessene [[Erziehung]] zur Keuschheit zuteil werden zu lassen. Besonders schwierig ist diese Aufgabe heute auch wegen der über die sozialen Kommunikationsmittel ausgestrahlten Pornografie, die sich nach kommerziellen Kriterien richtet und das Zartgefühl der Heranwachsenden abstumpft. Dagegen müssen sich die Eltern in zweifacher Hinsicht zur Wehr setzen: durch eine vorbeugende und kritische Erziehung den Kindern gegenüber und durch energische Beschwerden bei der Staatsgewalt. Die Eltern haben als einzelne oder zu mehreren das Recht und die Pflicht, für das Wohl ihrer Kinder Sorge zu tragen und von der Staatsgewalt Gesetze zu verlangen, die es unterbinden und verhindern, dass auf Kosten des Zartgefühls der Kinder und Jugendlichen solche Geschäfte gemacht werden. [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] unterstreicht diese Aufgabe der Eltern und umreißt sie in ihrer Richtung und Zielsetzung: "Angesichts einer Kultur, die in weiten Kreisen die menschliche Geschlechtlichkeit ,banalisiert', weil sie diese in verkürzter und verarmter Weise interpretiert und lebt, indem sie sie einzig mit dem Leib und dem egoistisch verstandenen Vergnügen in Verbindung setzt, muss der erzieherische Dienst der Eltern entschieden auf eine Kultur der Geschlechtlichkeit hinzielen, die wahrhaft und vollmenschlich ist; die Geschlechtlichkeit ist ja ein Reichtum der ganzen [[Person]] – [[Leib]], [[Gemüt]] und [[Seele]] – und zeigt ihre tiefste Bedeutung darin, dass sie die Person zur Hingabe ihrer selbst in der Liebe führt"<ref>[[Nachsynodales Apostolisches Schreiben]] ''[[Familiaris consortio]]'' vom [[22. November]] [[1981]],Nr. 37.</ref><ref>Der ganze Abschnitt: [[Päpstlicher Rat für die Familie]]: ''[[Menschliche Sexualität, Wahrheit und Bedeutung]]'' Orientierungshilfen für die [[Erziehung]] in der [[Familie]] vom [[8. Dezember]] [[1995]], [[Menschliche Sexualität, Wahrheit und Bedeutung (Wortlaut)#Die Bedeutung der elterlichen Pflicht|Nr. 44+46]].</ref>
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[[Eltern]] müssen um eine angemessene [[Erziehung]] ihrer Kinder zur Keuschheit besorgt sein, die auch wegen der über die sozialen Kommunikationsmittel ausgestrahlten Pornografie schwieriger geworden ist, weil diese sich nach kommerziellen Kriterien richtet und das Zartgefühl der Heranwachsenden abstumpft. [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] kennzeichnet die Problematik wie folgt: "Angesichts einer Kultur, die in weiten Kreisen die menschliche Geschlechtlichkeit ,banalisiert', weil sie diese in verkürzter und verarmter Weise interpretiert und lebt, indem sie sie einzig mit dem Leib und dem egoistisch verstandenen Vergnügen in Verbindung setzt, muss der erzieherische Dienst der Eltern entschieden auf eine Kultur der Geschlechtlichkeit hinzielen, die wahrhaft und vollmenschlich ist; die Geschlechtlichkeit ist ja ein Reichtum der ganzen [[Person]] – [[Leib]], [[Gemüt]] und [[Seele]] – und zeigt ihre tiefste Bedeutung darin, dass sie die Person zur Hingabe ihrer selbst in der Liebe führt."<ref>[[Nachsynodales Apostolisches Schreiben]] ''[[Familiaris consortio]]'' vom [[22. November]] [[1981]],Nr. 37.</ref><ref>Der ganze Abschnitt: [[Päpstlicher Rat für die Familie]]: ''[[Menschliche Sexualität, Wahrheit und Bedeutung]]'' Orientierungshilfen für die [[Erziehung]] in der [[Familie]] vom [[8. Dezember]] [[1995]], [[Menschliche Sexualität, Wahrheit und Bedeutung (Wortlaut)#Die Bedeutung der elterlichen Pflicht|Nr. 44+46]].</ref>
 
 
===Des Jugendlichen===
 
 
 
Papst [[Benedikt XVI.]] wendet sich im [[Vorwort zum Jugendkatechismus Youcat]] an die [[Jugend]]lichen und betont: "Ihr braucht göttliche Hilfe, wenn Euer Glaube nicht austrocknen soll wie ein Tautropfen in der Sonne, wenn … Eure [[Liebe]] nicht in Pornografie ertrinken soll."
 
 
 
===Der Staatsgewalt===
 
 
 
Die politische Gemeinschaft hat die [[Pflicht]], die [[Familie]] in Ehren zu halten, ihr beizustehen und ihr den Schutz gegenüber der Gefahr der Pornografie ([[KKK]] 2211), mit Hilfe von entsprechenden Einrichtungen und Gesetzgebungen zu gewährleisten.<ref> [[Nachsynodales Apostolisches Schreiben]] ''[[Familiaris consortio]]'' vom [[22. November]] [[1981]], [[Familiaris consortio (Wortlaut)#Die Charta der Familienrechte|Nr. 46]]; [[Kongregation für das katholische Bildungswesen]] ''[[Orientierung zur Erziehung in der menschlichen Liebe]]'' Hinweise zur [[Sexualität|geschlechtlichen]] [[Erziehung]] vom [[1. November]] [[1983]], [[Orientierung zur Erziehung in der menschlichen Liebe (Wortlaut)#AUFGABE DER BÜRGERLICHEN GESELLSCHAFT|Nr. 65]].</ref>  Die Staatsgewalt hat die Herstellung und Verbreitung pornographischer Materialien zu verhindern ([[KKK]] 2354; 2396; 2523), vor allem in ihrer organisierten Form.<ref> [[Nachsynodales Apostolisches Schreiben]] ''[[Familiaris consortio]]'' vom [[22. November]] [[1981]], [[Familiaris consortio (Wortlaut)#Verletzungen der Würde der Frau|Nr. 24]].</ref><ref> Ein Beispiel aus der Politik: [http://www.kath.net/news/40892 Island und Großbritannien: Maßnahmen gegen Pornografie] [[Kath.net]] am 13. April 2013</ref>
 
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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* [[Christa Meves]]/Thomas Schirrmacher: ''Ausverkaufte Würde - Der Pornographieboom und seine psychischen Folgen'', Hänssler Verlag 2000 (123 Seiten, 1. Auflage, ISBN 3-7751-3544-8).
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* [[Christa Meves]]:  ''Wer Wind sät ..., Die Folgen der Entschämung und Jugendverführung zum Sex'' [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1998/2002 (189 Seiten; 1./2. Auflage; ISBN 3-7171-1052-7).
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* Chris Duwe und ... und Regula Lehmann: ''Einfach mal anklicken!? Herausforderung Internet-Pornografie: Ein Lesebuch für Kinder und ihre Eltern (von 6 bis 12 Jahren) 2019 (1. Auflage, 48 Seiten, ISBN 978-3038481669, [https://ehefamiliebuch.at/familie-sexualerziehung.html]).
 
* Diakoniewerk Kirchröder Turm return Fachstelle Mediensucht Hannover (Herausgeber), Tabea Freitag (Autor), Jakob Pastötter (Vorwort): „Fit for Love? Praxisbuch zur Prävention von Internet-Pornografiekonsum“ 2013.
 
* Diakoniewerk Kirchröder Turm return Fachstelle Mediensucht Hannover (Herausgeber), Tabea Freitag (Autor), Jakob Pastötter (Vorwort): „Fit for Love? Praxisbuch zur Prävention von Internet-Pornografiekonsum“ 2013.
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* Shelley Lubben: Pornographie – Die größte Illusion der Welt, Ruhland Verlag 2016 (330 Seiten; ISBN: 978-3-88509-107-3)
  
==Päpstliche Lehramtstexte==
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==Päpstliche Aussagen==
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
* [[7. Mai]] [[1989]] [[Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel]]: [[Pornographie und Gewalt in den Medien]]: eine pastorale Antwort.
 
* [[7. Mai]] [[1989]] [[Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel]]: [[Pornographie und Gewalt in den Medien]]: eine pastorale Antwort.
 
* [[30. Januar]] [[1992]] Ansprache [[Die Geißel der Pornografie bekämpfen]] an Mitglieder der "Religious Alliance Against Pomography".
 
* [[30. Januar]] [[1992]] Ansprache [[Die Geißel der Pornografie bekämpfen]] an Mitglieder der "Religious Alliance Against Pomography".
 
* 11. September 1992 [[Päpstlicher Rat für die Familie]]: Schlusserklärung ''[[Eine zeitgenössische Sklaverei]]'' der lnternationalen Konferenz über die sexuelle Ausbeutung der [[Kind]]er durch [[Prostitution]] und Pornografie vom 9. bis 11. September 1992 in Bangkok/Thailand.
 
* 11. September 1992 [[Päpstlicher Rat für die Familie]]: Schlusserklärung ''[[Eine zeitgenössische Sklaverei]]'' der lnternationalen Konferenz über die sexuelle Ausbeutung der [[Kind]]er durch [[Prostitution]] und Pornografie vom 9. bis 11. September 1992 in Bangkok/Thailand.
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'''[[Benedikt XVI.]]'''
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* 21. Mai 2010 [[Veränderungen in den Normae de gravioribus delictis 2010|Veränderungen in den Normae de gravioribus delictis]]: Art. 6 2° Der Erwerb, die Aufbewahrung und die Verbreitung pornographischer Bilder von Minderjährigen unter vierzehn Jahren in jedweder Form und mit jedwedem Mittel durch einen Kleriker in übler Absicht.<br>
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* 2011 Papst [[Benedikt XVI.]] bringt im [[Vorwort zum Jugendkatechismus Youcat]] die Sorge zum Ausdruck, dass die Liebe Jugendlicher "nicht in Pornografie ertrinken soll", und er bittet dafür um den Beistand Gottes.
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'''[[Franziskus (Papst)|Franziskus]]'''
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* September 2018 Papst Franziskus warnte die Jugendlichen vor der Porno-Industrie, mit der viel Geld verdient werde. Sie sei eine "Entartung" des Zwecks, für den Gott den Menschen und seine [[Sexualität]] geschaffen habe.<ref>[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/papst-zu-jugendlichen-sex-ist-geschenk-gottes Papst zu Jugendlichen: "Sex ist Geschenk Gottes"] [[Katholisch.de]] am 19. September 2018</ref>
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* 3. Dezember 2019 Das Schutzalter der "Normen über schwerere Verbrechen", deren Behandlung der [[Glaubenskongregation]] vorbehalten sind, wird von 14 auf 18 Jahre erhöht. Der neu gefasste Satz lautet nun: "Der Erwerb, die Aufbewahrung und die Verbreitung pornografischer Bilder von Minderjährigen unter achtzehn Jahren in jedweder Form und mit jedwedem Mittel durch einen Kleriker in übler Absicht."<ref>[http://www.kath.net/news/70117 Vatikan hebt Altersgrenze für Opfer von Kinderpornografie] [[Kath.net]] am 21. Dezember 2019; [https://www.vatican.va/roman_curia/secretariat_state/2019/documents/rc-seg-st-20191203_rescriptum_ge.html Dokument auf der Vatikanseite]</ref>
  
 
→ [[Selbstbefriedigung]]
 
→ [[Selbstbefriedigung]]
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
* [https://www.horeb.org/xyz/podcast/standp/20170528st.mp3 Radio Horeb, Standpunktsendung] Ausweg aus der Pornografie – mein (Philip Pöschl) Weg in die Freiheit. 28.05.2017 - Laufzeit: 01:30:11 - Dateigröße: 41,29 MB
 
* [https://www.horeb.org/xyz/podcast/standp/20170528st.mp3 Radio Horeb, Standpunktsendung] Ausweg aus der Pornografie – mein (Philip Pöschl) Weg in die Freiheit. 28.05.2017 - Laufzeit: 01:30:11 - Dateigröße: 41,29 MB
* {{Kathtube|Vortrag beim 17. Kongress "Freude am Glauben": ´Entmenschlichung der Sexualität: Irrwege und Auswege´|43478|Autor=Diplom-Psychologin  Tabea Freitag|Datum=9. Juli 2017|size=51:16 Std.}}
 
 
* [https://www.safersurfing.eu www.safersurfing.eu] Österreichischer Verein zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Internet vor suchtfördernden Inhalten, im besonderen Pornografie.
 
* [https://www.safersurfing.eu www.safersurfing.eu] Österreichischer Verein zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Internet vor suchtfördernden Inhalten, im besonderen Pornografie.
* [http://www.kathtube.com/player.php?id=44987 Pornografie in der Ehe]: Bibel-TV - Hinter der Fassade - [http://www.kathtube.com/player.php?id=44986 Pornosucht] (Jeremy Hammond) 6:11 min. - auf [[Kathtube]] 1:27:00 Std.
 
 
* [http://www.kath.net/news/36924 Das Internet hat Pornografie für jeden leicht zugänglich gemacht] [[Kath.net]] am 14. Juni 2012
 
* [http://www.kath.net/news/36924 Das Internet hat Pornografie für jeden leicht zugänglich gemacht] [[Kath.net]] am 14. Juni 2012
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* [https://www.horeb.org/mediathek/podcasts/leben-in-beziehung/?tx_sicpodcastlist_pi1%5Buid%5D=44018&tx_sicpodcastlist_pi1%5Baction%5D=show&tx_sicpodcastlist_pi1%5Bcontroller%5D=Podcast&cHash=01d0d6861ee6b9a4e631c7b8a1c71764 Pornographie - Konsum mit Folgen]. Ref.: [[Tabea Freitag]], Psychologische Psychotherapeutin am 7. Dezember 2021 bei [[Radio Horeb]]
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* [https://www.kath.net/news/78645 Papst Franziukus verurteilt Pornografie als "Geißel" - Leihmutterschaft ist Bedrohung der menschlichen Würde] [[Kath.net]] am 11. Juni 2022
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Version vom 9. April 2024, 14:21 Uhr

Pornografie (vom griech.: πόρνη, Hure, Dirne und γράφειν, schreiben<ref>Johannes Gründel in: LThK 3. Auflage, Band 8, Sp. 427(-428).</ref>, πόρνηεια - Hurerei, Unzucht, Götzendienst) "besteht darin, tatsächliche oder vorgetäuschte geschlechtliche Akte vorsätzlich aus der Intimität der Partner herauszunehmen, um sie Dritten vorzuzeigen" (KKK 2354). Sie ist ein "schwerwiegendes soziales Problem" mit zerstörerischen Auswirkungen auf das Leben der Individuen, der Familien und der Gesellschaft.<ref>Papst Johannes Paul II.: Ansprache Die Geißel der Pornografie bekämpfen an Mitglieder der "Religious Alliance Against Pomography" vom 30. Januar 1992.</ref>

Die Wirkungen der Pornografie

Der Mensch ist von Gott als sein Abbild und Ebenbild geschaffen (Gen 1, 26-27). Die Pornografie verdunkelt diese Wahrheit über den Menschen, weil sie "die authentische Bedeutung der menschlichen Sexualität als ein von Gott gegebenes Geschenk" verleugnet, "das beabsichtigt, die Einzelmenschen zur Liebe und zur Teilhabe am schöpferischen Werk Gottes durch verantwortete Fortpflanzung zu führen. Durch die Verkürzung des Leibes auf ein Mittel zur Befriedigung der Sinne vereitelt die Pornografie authentisches moralisches Wachstum und untergräbt die Entwicklung reifer und gesunder Beziehungen. Das führt unvermeidlich zur Ausbeutung besonders derjenigen Personen, die am meisten verwundbar sind, wie dies auf tragische Weise gezeigt wird, wenn Pornografie Kinder zum Gegenstand hat."<ref>Papst Johannes Paul II.: Ansprache Die Geißel der Pornografie bekämpfen an Mitglieder der "Religious Alliance Against Pomography" vom 30. Januar 1992, Nr. 2.</ref> Pornographie ist daher unmoralisch und unsozial.

"Die Pornografie verletzt die Keuschheit," so der Katechismus der Katholischen Kirche, "weil sie den ehelichen Akt, die intime Hingabe eines Gatten an den anderen, entstellt. Sie verletzt die Würde aller Beteiligten (Schauspieler, Händler, Publikum) schwer; diese werden zum Gegenstand eines primitiven Vergnügens und zur Quelle eines unerlaubten Profits. Pornografie versetzt alle Beteiligten in eine Scheinwelt. Sie ist eine schwere Verfehlung bzw. schwere Sünde.<ref>KKK 2354; vgl. KKK 2396, 2523.</ref> Papst Johannes Paul II. mahnte, die Pornografie versuche, eine "geistige Leere auszufüllen, indem sie sich die Anfälligkeit der Schwachen zunutze macht"<ref> Enzyklika Centesimus annus zum hundertsten Jahrestag des Rundschreibens “Rerum novarum“ 'vom 5. Mai 1991, Nr. 36.</ref>; sie erniedrige die Würde der Frau und behandele sie ausschließlich als Objekt sexueller Lust.<ref> Johannes Paul II.: Gründonnerstagsschreiben Non vi stupite über den heiligen Pfarrer von Ars vom 25. März 1995.</ref>

Bereits Papst Paul VI. hatte in seiner Enzyklika Humanae vitae davor gewarnt, zu versuchen, Entartungen wie die Pornografie - die die Sinne aufpeitsche und den Sittenverfall befördere - unter Berufung auf Kunst und Wissenschaft oder mit dem Hinweis auf die Freiheit zu rechtfertigen.<ref>Paul VI.: Enzyklika Humanae vitae über die Rechte Ordnung der Weitergabe menschlichen Lebens vom 25. Juli 1968, Nr. 22.</ref>

im Jahre 2015 verwiesen die Väter der Bischofssynode auf "kulturelle Tendenzen", die eine "narzisstische, instabile und veränderliche Affektivität ohne Grenzen zu propagieren" scheine, die für den Einzelnen nicht hilfreich sei, eine größere Reife zu erreichen. Sie zeigten sich besorgt über die Verbreitung der Pornografie und die Vermarktung des Körpers, die auch durch den Missbrauch des Internets begünstigt werde.<ref>Papst Franziskus: Nachsynodales Apostolisches Schreiben Amoris laetitia über die Liebe in der Familie vom 19. März 2016, Nr. 41.</ref>

Pornografie macht süchtig

"Pornografie kann ebenso abhängig machen wie Rauschgift oder Alkohol. Das hat eine wissenschaftliche Studie der englischen Universität Cambridge ergeben. Die auf Suchtkrankheiten spezialisierte Neurowissenschaftlerin Valerie Voon hat Männer im Alter von 19 bis 34 Jahren untersucht, die sich dazu bekennen, zwanghaft Pornofilme anzuschauen. Aus eigener Kraft schafften sie es nicht, sich von ihrer Sucht zu befreien. Wenn Voon sie mit pornographischen Bildern konfrontierte, zeigte ihr Gehirn dieselben Reaktionen wie bei Alkoholkranken oder Drogensüchtigen." "Pornografie mache mehr als ein Drittel (36 Prozent [im Jahre 2013]) aller Internet-Inhalte aus. Jede vierte Suchanfrage habe mit Sex zu tun, und ein Drittel aller heruntergeladenen Dateien enthalte Pornografie."<ref>Wissenschaftlich erwiesen: Pornografie macht süchtig Kath.net am 7 Oktober 2013</ref>

Allerdings weist Philip Pöschl von der österreichischen Selbsthilfegruppe Safersurfing<ref>safersurfing.org</ref> darauf hin, dass es treffender sei, von "Sexsucht" und "Internetsucht" und nicht von "Pornographiesucht" zu sprechen.<ref>kath.net, 14. Juni 2012.</ref>

"Laut einer Befragung von 2011 (Geiser, 2012) haben 91 % der 13-16-jährigen Jungen und 44 % der gleichaltrigen Mädchen bereits pornografische Inhalte im Internet gesehen, sowie fast alle (98 %) der 16-19-jährigen Jungen (Weber et al, 2012). Zwei Drittel der männlichen Jugendlichen konsumiert wöchentlich bis täglich Pornografie (Pastötter et al, 2008). Während einige Kinder auf die frühe Konfrontation mit Pornografie traumatisiert, verwirrt und mit Angst reagieren, gewöhnen sich andere an den schnellen, jederzeit verfügbaren Kick als Selbstmedikation gegen Langeweile, Stress oder Einsamkeit. In beiden Fällen schildern uns Heranwachsende eine Veränderung ihrer Phantasien und ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung; sie nehmen sich selbst oder andere Menschen vermehrt sexualisiert und als Objekt wahr, wie auch Längsschnittstudien belegen."<ref>Entmenschlichung der Sexualität Kath.net am 9 Juli 2017</ref>

Maßnahmen gegen die Pornografie

Der Heilige Stuhl sieht die Medienschaffenden, die staatlichen Autoritäten, die Kirche und religilösen Gruppen, aber auch Eltern und Erzieher in der Verantwortung, die Folgen der Pornografie zu bekämpfen.<ref> Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel: Pornographie und Gewalt in den Medien: eine pastorale Antwort vom 7. Mai 1989, Nr. 22.</ref> Die politische Gemeinschaft hat nach Auffassung der Kirche die Pflicht, den Familien und insbesondere den Jugendlichen durch gesetzgeberische Maßnahmen und geeignete Hilfeeinrichtungen Schutz auch gegenüber den Gefahren der Pornografie zu gewähren.<ref>KKK 2211.</ref> Die Kirche hält "das Recht auf Intimität für den ehelichen und familiären Bereich" für besonders schützenswert.<ref>Nachsynodales Apostolisches Schreiben Familiaris consortio vom 22. November 1981, Nr. 46; Kongregation für das katholische Bildungswesen Orientierung zur Erziehung in der menschlichen Liebe Hinweise zur geschlechtlichen Erziehung vom 1. November 1983, Nr. 65.</ref> Von den staatlichen Kräften erwartet sie, die Herstellung und Verbreitung pornographischer Materialien - vor allem in ihrer organisierten Form - zu verhindern.<ref>KKK 2354; 2396; 2523.</ref><ref> Nachsynodales Apostolisches Schreiben Familiaris consortio vom 22. November 1981, Nr. 24.</ref>

Eltern müssen um eine angemessene Erziehung ihrer Kinder zur Keuschheit besorgt sein, die auch wegen der über die sozialen Kommunikationsmittel ausgestrahlten Pornografie schwieriger geworden ist, weil diese sich nach kommerziellen Kriterien richtet und das Zartgefühl der Heranwachsenden abstumpft. Papst Johannes Paul II. kennzeichnet die Problematik wie folgt: "Angesichts einer Kultur, die in weiten Kreisen die menschliche Geschlechtlichkeit ,banalisiert', weil sie diese in verkürzter und verarmter Weise interpretiert und lebt, indem sie sie einzig mit dem Leib und dem egoistisch verstandenen Vergnügen in Verbindung setzt, muss der erzieherische Dienst der Eltern entschieden auf eine Kultur der Geschlechtlichkeit hinzielen, die wahrhaft und vollmenschlich ist; die Geschlechtlichkeit ist ja ein Reichtum der ganzen PersonLeib, Gemüt und Seele – und zeigt ihre tiefste Bedeutung darin, dass sie die Person zur Hingabe ihrer selbst in der Liebe führt."<ref>Nachsynodales Apostolisches Schreiben Familiaris consortio vom 22. November 1981,Nr. 37.</ref><ref>Der ganze Abschnitt: Päpstlicher Rat für die Familie: Menschliche Sexualität, Wahrheit und Bedeutung Orientierungshilfen für die Erziehung in der Familie vom 8. Dezember 1995, Nr. 44+46.</ref>

Literatur

  • Christa Meves/Thomas Schirrmacher: Ausverkaufte Würde - Der Pornographieboom und seine psychischen Folgen, Hänssler Verlag 2000 (123 Seiten, 1. Auflage, ISBN 3-7751-3544-8).
  • Christa Meves: Wer Wind sät ..., Die Folgen der Entschämung und Jugendverführung zum Sex Christiana Verlag Stein am Rhein 1998/2002 (189 Seiten; 1./2. Auflage; ISBN 3-7171-1052-7).
  • Chris Duwe und ... und Regula Lehmann: Einfach mal anklicken!? Herausforderung Internet-Pornografie: Ein Lesebuch für Kinder und ihre Eltern (von 6 bis 12 Jahren) 2019 (1. Auflage, 48 Seiten, ISBN 978-3038481669, [1]).
  • Diakoniewerk Kirchröder Turm return Fachstelle Mediensucht Hannover (Herausgeber), Tabea Freitag (Autor), Jakob Pastötter (Vorwort): „Fit for Love? Praxisbuch zur Prävention von Internet-Pornografiekonsum“ 2013.
  • Shelley Lubben: Pornographie – Die größte Illusion der Welt, Ruhland Verlag 2016 (330 Seiten; ISBN: 978-3-88509-107-3)

Päpstliche Aussagen

Johannes Paul II.

Benedikt XVI.

Franziskus

Selbstbefriedigung

Weblinks

Anmerkungen

<references />