Liebe: Unterschied zwischen den Versionen

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Die christliche oder vollkommene '''Liebe''' ist die [[Tugend]], durch die wir Gott um seiner selbst willen lieben. Die Regungen der Liebe sind das Wohlgefallen und das Wohlwollen. Das Wohlgefallen findet an dem guten und unendlich vollkommenen Gott gefallen. Aus ihm heraus fliesst Wohlwollen, indem man alles erhalten und fördern will, was Gott freut. Ausdruck wohlwollender Gesinnung gegen Gott sind das Lob Gottes, die Erfüllung von Gottes [[Dekalog|Geboten]] und Ratschlägen und die Sorge, dass auch andere Gottes Willen tun wollen.
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{{Überarbeiten|Sehr essayistisch, nicht enzyklopädisch; fast völlig unbelegt. Biblische Aspekte kommen nur am Rand vor.}}
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Die '''Liebe''' und der Tod sind die großen Geheimnisse menschlicher Existenz, "aufgeklärt" durch Jesus Christus. Christliche oder vollkommene Liebe ist seither die [[Tugend]], durch die wir, in der Kraft des Heiligen Geistes, Gott um seiner selbst willen zu lieben vermögen.  
  
Die Liebe gehört zu den drei göttlichen Tugenden: [[Glauben | Glaube]], [[Hoffnung]] und Liebe. [[Thomas von Aquin]] bezeichnet die Liebe sogar als die "Königin der Tugenden"; denn im Unterschied zu Glaube und Hoffnung, deren Wachstum durch die Schau Gottes in der ewigen Seligkeit (''visio beatifica'') eine Grenze gesetzt ist, kann die Liebe gleichsam bis ins Unendliche in der Ewigkeit weiterwachsen.
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'''Siehe auch:''' [[Agape]]
  
Die wahre Gottesliebe schützt den gläubigen Menschen vor Niedergeschlagenheit und irdischer Trauer.
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== Begriff ==
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Die Regungen der Liebe sind das Wohlgefallen und das Wohlwollen. Das Wohlgefallen findet an dem guten und unendlich vollkommenen Gott gefallen. Aus ihm heraus fliesst Wohlwollen, indem man alles erhalten und fördern will, was Gott freut. Ausdruck wohlwollender Gesinnung gegen Gott sind das Lob Gottes, die Erfüllung von Gottes [[Dekalog|Geboten]] und Ratschlägen und die Sorge, dass auch andere Gottes Willen tun wollen. Die Kirche kennt die zwei Gebote der Liebe, die sie zu den [[Formeln der katholischen Lehre]] zählt.
  
Die [[Römisch-Katholische Kirche]] kennt Liebe als die erste Frucht des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] (Quelle: Kompendium Katechismus der Katholischen Kirche).
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Die Liebe gehört zu den drei göttlichen Tugenden: [[Glauben | Glaube]], [[Hoffnung]] und Liebe. [[Thomas von Aquin]] bezeichnet die Liebe sogar als die "Königin der Tugenden", [[Gregor der Grosse]], als die Mutter und Hüterin aller Tugenden; denn im Unterschied zu Glaube und Hoffnung, deren Wachstum durch die Schau Gottes in der ewigen [[Seligkeit]] (''visio beatifica'') eine Grenze gesetzt ist, kann die Liebe gleichsam bis ins Unendliche in der Ewigkeit weiterwachsen.
  
=== Liebe als die Wesenheit Gottes===
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Die [[Römisch-Katholische Kirche]] kennt Liebe als die erste Frucht des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] (Quelle: Kompendium Katechismus der Katholischen Kirche, [[KKKK]]).
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=== Liebe als Wesen Gottes===
 
Gott "hat" nicht die Liebe, Er '''ist''' die Liebe – die Basis dafür ist die Eigenschaft [[Gott]]es, in Sich selbst [[Dreifaltigkeit|dreifaltig]] zu sein, denn nur dadurch kann Er in Sich selbst Liebe sein.
 
Gott "hat" nicht die Liebe, Er '''ist''' die Liebe – die Basis dafür ist die Eigenschaft [[Gott]]es, in Sich selbst [[Dreifaltigkeit|dreifaltig]] zu sein, denn nur dadurch kann Er in Sich selbst Liebe sein.
Der [[Gott_Vater|Vater]] ist die Hingabe die den Anfang macht, der [[Jesus|Sohn]] ist die Liebe die antwortet, der [[Heiliger_Geist|Hl. Geist]] ist die Liebesfülle die überfließt.
 
*  Jede Form der menschlichen Liebe ist schon eine Antwort auf die Liebe Gottes. Wenn wir nicht dieses Geschenk der Liebe von Gott her hätten, könnte niemand lieben.
 
  
Vater, Sohn und Hl Geist ist Liebe auf Augenhöhe, auf gleicher Ebene. Dazu möchte Gott auch uns führen: Er lädt uns ein, Ihn in dieser Weise zu lieben – das ist nur möglich durch das Überfließen des Hl Geistes auf uns, der uns auf die Ebene der Sohneswürde anhebt.
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Der [[Gott_Vater|Vater]] ist die Hingabe die den Anfang macht, der [[Jesus|Sohn]] ist die Liebe die antwortet, der [[Heiliger_Geist|Hl. Geist]] ist die Liebesfülle des Vaters und des Sohnes die überfließt. Jede Form der menschlichen Liebe ist schon eine (zumindest natürliche) Antwort auf die Liebe Gottes.  
Die Philosophie unterscheidet als Formen der Liebe: [[Eros]], [[Philia]] und [[Agape]] bzw. [[Agape|Caritas]]
 
  
===Gottesliebe - Nächstenliebe - Selbstliebe===
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Vater, Sohn und Heiliger Geist ist Liebe auf "Augenhöhe", auf gleicher Ebene. Ähnlich möchte Gott auch uns führen: Er lädt uns ein, Ihn in dieser Weise zu lieben – das ist nur möglich durch das Überfließen des Heiligen Geistes auf uns, der uns übernatürlich auf die Ebene der (geschaffenen) Sohneswürde anhebt. Die natürlichweise unterscheiden wir drei Formen der Liebe: [[Eros]], [[Philia]] und [[Agape]] bzw. [[Agape|Caritas]].
Nicht immer in der Geschichte unseres Glaubens wurde auf eine rechte Ausgewogenheit der drei Ausrichtungen der Liebe Wert gelegt, obwohl es sich hier um das Hauptgebot handelt.  
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Die höchste Form der Liebe ist die Feindesliebe, allerdings ist die Hl. Schrift hier nicht eindeutig (vgl. Mt 5,44).
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===[[Gottesliebe]] - [[Nächstenliebe]] - Selbstliebe===
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Nicht immer in der Geschichte unseres Glaubens wurde auf eine rechte Ausgewogenheit der drei Ausrichtungen der Liebe Wert gelegt, obwohl es sich hier um das [[Hauptgebot]] handelt.  
  
 
''Luk. 10:27 Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. ''  
 
''Luk. 10:27 Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. ''  
  
Die Liebe Gottes ([[Agape|Caritas]]), die uns bedingungslos und unverdient geschenkt ist, macht uns nicht nur fähig Ihn zu lieben sondern auch, uns selbst anzunehmen; und da Gott uns liebt, dürfen wir uns selbst auch in gebührender Weise lieben. Selbst-Liebe darf man jedoch nicht mit Selbst-Sucht, Egoismus, verwechseln. Eine erste Grunderfahrung der Liebe stellt die Liebe der Eltern dar. Sie ist in hohem Maße Basis für eine gesunde menschliche Entwicklung. Selbst die Wissenschaft hat erkannt, dass Kinder, denen die elterliche Liebe komplett vorenthalten wurde (Heimkinder in kommunistischen Ländern)nicht lebensfähig sind.
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Die Liebe Gottes ([[Agape|Caritas]]), die uns bedingungslos und unverdient geschenkt ist, macht uns nicht nur fähig Ihn zu lieben sondern auch, uns selbst anzunehmen; und da Gott uns liebt, dürfen wir uns selbst auch in gebührender Weise lieben. Selbst-Liebe darf man jedoch nicht mit Selbst-Sucht, Egoismus, verwechseln. Eine erste Grunderfahrung der Liebe stellt die Liebe der Eltern dar. Sie ist in hohem Maße Basis für eine gesunde menschliche Entwicklung. Selbst die Wissenschaft hat erkannt, dass Kinder, denen die elterliche Liebe komplett vorenthalten wurde (Heimkinder]) nicht lebensfähig sind.
  
Was man selbst nicht mag, mag man auch nicht verschenken: Erst wenn man sich selbst auch in der eigenen Fehlerhaftigkeit angenommen hat, ist man fähig sich zu verschenken in der Liebe zu einem "Du", und weiter dann in der sich schenkenden Liebe zum Nächsten, die nicht mehr auf eine Gegenleistung wartet, die [[Agape|Caritas]] ist. Dazu wiederum müssen wir immer offener werden für die Liebe Gottes, die dann in uns und durch uns wirkt. Gott wird dann weiters jede Liebestat, die wir dem Nächsten tun, annehmen, als sei sie für Ihn getan worden. Im Tun der Nächstenliebe werden wir auch selbst wiederum mit der Liebe Gottes beschenkt, die unser Leben immer reicher macht.
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Was man selbst nicht mag, mag man auch nicht verschenken: Erst wenn man sich selbst auch in der eigenen Fehlerhaftigkeit angenommen hat, ist man fähig, sich zu verschenken in der Liebe zu einem "Du", und weiter dann in der sich schenkenden Liebe zum Nächsten, die nicht mehr auf eine Gegenleistung wartet, die [[Agape|Caritas]] ist. Dazu wiederum müssen wir immer offener werden für die Liebe Gottes, die dann in uns und durch uns wirkt. Gott wird dann weiters jede Liebestat, die wir dem Nächsten tun, annehmen, als sei sie für Ihn getan worden. Im Tun der Nächstenliebe werden wir auch selbst wiederum mit der Liebe Gottes beschenkt, die unser Leben immer reicher macht.
  
Im Volksmund gängig ist auch der Begriff der "Helfenden Liebe", den sich die Kaiserswerther Schwestern zum Wahlspruch machten. Für [[Benedikt XVI.]] wird die hingebende Liebe als Agape bezeichnet; die Liebe dessen, der ausschließlich das "Wohl des anderen" sucht.
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Im Volksmund gängig ist auch der Begriff der "Helfenden Liebe", den sich die [[Kaiserswerther Schwestern]] zum Wahlspruch machten. Dabei werden die Begriffe Liebe und [[Sexualität]] voneinander getrennt.
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Der [[Kirchenlehrer]] [[Augustinus von Hippo]] hält eine von aufrichtiger Liebe erfüllte Seele für so sicher, dass er sagt: "Liebe und dann tue, was du willst. Schweigst du, so schweige aus Liebe; redest du, rede aus Liebe, musst du zurechtweisen, tue es aus Liebe, schonest du, schone aus Liebe. Die Liebe muss in deinem [[Herz]]en wurzeln: Aus solcher Wurzel kann nur Gutes kommen" (Tract. 7 in 1 ep. S. Joannis).<ref>[[Giovanni Battista Scaramelli]]: ''Regeln zur Unterscheidung der Geister'', [[Fe Medienverlag]] Kisslegg 2008, S.21.</ref>
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==Biblische Hinweise==
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"Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer." (Hos 6,6).
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== Lehramtliches ==
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'''[[Pius XI.]]'''
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* 1924 [[Einheitskatechismus#1. Glaube]].
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'''[[Benedikt XVI.]]'''
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* Erste [[Enzyklika]]: '''[[Deus caritas est]]''' (Gott ist die Liebe), 25. Dezember 2005 [https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/verlautbarungen/VE_171.pdf].
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] Erste [[Enzyklika]] [[Deus caritas est]] (Gott ist die Liebe) vom 25. Dezember 2005.
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* [[Stefan von Kempis]] (Hsgr.): ''[[Liebe]] - die schönsten Texte der Päpste''. [[Katholisches Bibelwerk Stuttgart]] 2019 (geb., 120 Seiten, ISBN 978-3-460-32170-0).
* Giafranco Ravasi, Über die Liebe, Verlag Neue Stadt München (124 Seiten)
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* [[Thomas von Aquin]]: ''[[Summa theologica]]. Die deutsche Thomas-Ausgabe'', [[lateinisch]]-[[deutsch]], St II-II 23 - 33, Band 17A: ''Die Liebe'' (1. Teil), Verschiedene Verlage 1959 (mit [[Imprimatur]]).
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* [[Franz von Sales]]: ''Die Liebe vollendet alles. Hundert Worte Klassiker.'' [[Verlag Neue Stadt]] (ISBN 978-3-87996-733-9).
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* [[Josef Pieper]]: ''Über die Liebe''. [[Kösel Verlag]], München 1972 (1./2. Auflage; ISBN 3-466-40131-3; 207 Seiten).
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* [[Gianfranco Ravasi]]: ''Über die Liebe''. [[Verlag Neue Stadt]] München (124 Seiten).
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* Adolf Fuchs (Autor): ''Wo die Liebe lebt - da ist Gott''. [[Kanisius Verlag]], Freiburg/Schweiz 1986 (95 Seiten;  ISBN 3857642130).
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* [[Karol Wojtyła]]: Liebe und Verantwortung. Eine ethische Studie. Kösel, München 1979; Karol Wojtyła ([[Johannes Paul II.]]): Liebe und Verantwortung. Eine ethische Studie. Auf der Grundlage des polnischen Textes neu übersetzt und herausgegeben von [[Josef Spindelböck]], Verlag St. Josef, St. Pölten 2007, ISBN 978–3-901853–14–2.
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== Weblinks ==
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* [https://recktenwald.podigee.io/14-facetten Facetten der Liebe] Gedanken über Spaemanns "Antinomien der Liebe" von [[Engelbert Recktenwald]] am 11. Januar 2018
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Früchte des Heiligen Geistes|!01]]
 
[[Kategorie:Früchte des Heiligen Geistes|!01]]
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[[Kategorie:Tugenden]]
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[[Kategorie:Barmherzigkeit]]

Version vom 9. März 2024, 13:43 Uhr

Vorlage:Überarbeiten Die Liebe und der Tod sind die großen Geheimnisse menschlicher Existenz, "aufgeklärt" durch Jesus Christus. Christliche oder vollkommene Liebe ist seither die Tugend, durch die wir, in der Kraft des Heiligen Geistes, Gott um seiner selbst willen zu lieben vermögen.

Siehe auch: Agape

Begriff

Die Regungen der Liebe sind das Wohlgefallen und das Wohlwollen. Das Wohlgefallen findet an dem guten und unendlich vollkommenen Gott gefallen. Aus ihm heraus fliesst Wohlwollen, indem man alles erhalten und fördern will, was Gott freut. Ausdruck wohlwollender Gesinnung gegen Gott sind das Lob Gottes, die Erfüllung von Gottes Geboten und Ratschlägen und die Sorge, dass auch andere Gottes Willen tun wollen. Die Kirche kennt die zwei Gebote der Liebe, die sie zu den Formeln der katholischen Lehre zählt.

Die Liebe gehört zu den drei göttlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe. Thomas von Aquin bezeichnet die Liebe sogar als die "Königin der Tugenden", Gregor der Grosse, als die Mutter und Hüterin aller Tugenden; denn im Unterschied zu Glaube und Hoffnung, deren Wachstum durch die Schau Gottes in der ewigen Seligkeit (visio beatifica) eine Grenze gesetzt ist, kann die Liebe gleichsam bis ins Unendliche in der Ewigkeit weiterwachsen.

Die Römisch-Katholische Kirche kennt Liebe als die erste Frucht des Heiligen Geistes (Quelle: Kompendium Katechismus der Katholischen Kirche, KKKK).

Liebe als Wesen Gottes

Gott "hat" nicht die Liebe, Er ist die Liebe – die Basis dafür ist die Eigenschaft Gottes, in Sich selbst dreifaltig zu sein, denn nur dadurch kann Er in Sich selbst Liebe sein.

Der Vater ist die Hingabe die den Anfang macht, der Sohn ist die Liebe die antwortet, der Hl. Geist ist die Liebesfülle des Vaters und des Sohnes die überfließt. Jede Form der menschlichen Liebe ist schon eine (zumindest natürliche) Antwort auf die Liebe Gottes.

Vater, Sohn und Heiliger Geist ist Liebe auf "Augenhöhe", auf gleicher Ebene. Ähnlich möchte Gott auch uns führen: Er lädt uns ein, Ihn in dieser Weise zu lieben – das ist nur möglich durch das Überfließen des Heiligen Geistes auf uns, der uns übernatürlich auf die Ebene der (geschaffenen) Sohneswürde anhebt. Die natürlichweise unterscheiden wir drei Formen der Liebe: Eros, Philia und Agape bzw. Caritas.

Die höchste Form der Liebe ist die Feindesliebe, allerdings ist die Hl. Schrift hier nicht eindeutig (vgl. Mt 5,44).

Gottesliebe - Nächstenliebe - Selbstliebe

Nicht immer in der Geschichte unseres Glaubens wurde auf eine rechte Ausgewogenheit der drei Ausrichtungen der Liebe Wert gelegt, obwohl es sich hier um das Hauptgebot handelt.

Luk. 10:27 Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.

Die Liebe Gottes (Caritas), die uns bedingungslos und unverdient geschenkt ist, macht uns nicht nur fähig Ihn zu lieben sondern auch, uns selbst anzunehmen; und da Gott uns liebt, dürfen wir uns selbst auch in gebührender Weise lieben. Selbst-Liebe darf man jedoch nicht mit Selbst-Sucht, Egoismus, verwechseln. Eine erste Grunderfahrung der Liebe stellt die Liebe der Eltern dar. Sie ist in hohem Maße Basis für eine gesunde menschliche Entwicklung. Selbst die Wissenschaft hat erkannt, dass Kinder, denen die elterliche Liebe komplett vorenthalten wurde (Heimkinder]) nicht lebensfähig sind.

Was man selbst nicht mag, mag man auch nicht verschenken: Erst wenn man sich selbst auch in der eigenen Fehlerhaftigkeit angenommen hat, ist man fähig, sich zu verschenken in der Liebe zu einem "Du", und weiter dann in der sich schenkenden Liebe zum Nächsten, die nicht mehr auf eine Gegenleistung wartet, die Caritas ist. Dazu wiederum müssen wir immer offener werden für die Liebe Gottes, die dann in uns und durch uns wirkt. Gott wird dann weiters jede Liebestat, die wir dem Nächsten tun, annehmen, als sei sie für Ihn getan worden. Im Tun der Nächstenliebe werden wir auch selbst wiederum mit der Liebe Gottes beschenkt, die unser Leben immer reicher macht.

Im Volksmund gängig ist auch der Begriff der "Helfenden Liebe", den sich die Kaiserswerther Schwestern zum Wahlspruch machten. Dabei werden die Begriffe Liebe und Sexualität voneinander getrennt.

Der Kirchenlehrer Augustinus von Hippo hält eine von aufrichtiger Liebe erfüllte Seele für so sicher, dass er sagt: "Liebe und dann tue, was du willst. Schweigst du, so schweige aus Liebe; redest du, rede aus Liebe, musst du zurechtweisen, tue es aus Liebe, schonest du, schone aus Liebe. Die Liebe muss in deinem Herzen wurzeln: Aus solcher Wurzel kann nur Gutes kommen" (Tract. 7 in 1 ep. S. Joannis).<ref>Giovanni Battista Scaramelli: Regeln zur Unterscheidung der Geister, Fe Medienverlag Kisslegg 2008, S.21.</ref>

Biblische Hinweise

"Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer." (Hos 6,6).

Lehramtliches

Pius XI.

Benedikt XVI.

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />