Neokatechumenaler Weg

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Der maßgeblich von Kiko Arguello 1964 in den Slums von Madrid ins Leben gerufene neokatechumenale Weg ist ein katholisches Bildungs- und Lebensprogramm (so gen. Itinerar), das zur Wiederentdeckung der Taufgnade und zur persönlichen Berufung zu einem christlichen Leben aufruft und ermutigt. Das Katechumenat nach der Taufe wurde als Weg zur neuen Evangelisierung Europas erstmals von Papst Paul VI. explizit im Apostolischen Schreiben Evangelii nuntiandi von 1975 gefordert.

Strukturell und organisatorisch ist das Neokatechumenat auf ein extremes Minimum festgelegt und will sich bewusst nicht von den Diözesen und Pfarreien abgrenzen, sondern insbesondere die Pfarrei wiederbeleben. Der Neokatechumenale Weg besteht aus kleinen Gemeinschaften. Das Modell dieser Gemeinschaften ist die Heilige Familie. "In der Gemeinschaft werden die Getauften im Glauben wachsen, in dem sie, der Kirche unterstellt, in Demut, Einfachheit und Lob wachsen." (Statut des Neokatechumenalen Weges vom 9. Juni 2002, Art.7 §2)

"Das Neokatechumenat als Itinerar der Wiederentdeckung der christlichen Initiation vollzieht sich in der Regel in der Pfarrei, dem priviligierten Ort, in dem die Kirche als Mutter und Lehrerein die Kinder Gottes im Taufbrunnen zeugt und sie zum neuen Leben austrägt." (Statut des Neokatechumenalen Weges vom 9. Juni 2002, Art.6 §1)

Wegen des anspruchsvollen und als theologisch konservativ kritisierten Itinerars in kleinen Gruppen, wird dem Neokatechumenat bisweilen vorgeworfen, die Pfarrgemeinden in (eigene) "elitäre" Zirkel und das (übrige) Gemeindevolk zu "spalten".

"Der Neokatechumenale Weg zielt darauf ab, in seinen Empfängern ein reifes Bewusstsein der Zugehörigkeit zur Pfarrei zu fördern und Beziehungen tiefer Gemeinschaft und Mitarbeit mit allen anderen Gläubigen und den verschiedenen Realitäten der Pfarrgemeinde zu erwecken" (Statut, Art.6 §3 )

Jedoch hat der neokatechumenale Weg starken Zulauf in vielen Ländern gefunden. In Deutschland gibt es ca. 50 Gemeinschaften. Der missionarische Erfolg hat überdies zahlreiche geistliche Berufungen geweckt, so dass mittlerweile mehrere missionarische Priesterseminare ins Leben gerufen wurden, die sich allesamt unter das Patronat der Mutter des Erlösers stellen (Redemptoris Mater). In Deutschland gibt es zwei Seminare "Redemptoris Mater", in Bonn und Berlin.

Liturgische Besonderheiten wurden dem Neokatechumenat zugebilligt, das sich seitens des Gründungscharismas diesbezüglich auf urkirchliche Praxis beruft. Manches in dieser liturgischen Praxis in kleinen Gruppen beruht auf Anregungen des Liturgiereformers Annibale Bugnini, ist aber eingestandenermaßen nicht zur Umsetzung in der allgemeinen Liturgie der Kirche geeignet.

Die Zahl der Anhänger des Neokatechumenats hat mittlerweile sicherlich international die Millionengrenze überschritten.

Link zu den Statuten des Neokatechumenalen Weges (PDF Datei): [[1]]