Islam: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Katholische Kirche und der Islam heute)
(erg abrahamit Rel, Monotheismus)
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Der '''Islam''' (= Unterwerfung) als eine der großen [[Weltreligion]]en geht auf den Propheten  Mohammed (* [[571]] in Mekka; † [[8. Juni]] [[632]] in Medina) zurück. Dabei existieren heute zwei Hauptrichtungen, der sunnitische und der schiitische Islam.  
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Der '''Islam''' (= Unterwerfung) als eine der großen [[Weltreligion]]en geht auf den Propheten  Mohammed (* [[571]] in Mekka; † [[8. Juni]] [[632]] in Medina) zurück. Dabei existieren heute zwei Hauptrichtungen, der sunnitische und der schiitische Islam. Mit Christentum und Judentum gehört er zu den [[Abrahamitische Religion|abrahamitischen Religionen]], die [[Abraham]] als gemeinsamen Stammvater kennen und an den einen [[Gott]] glauben ([[Monotheismus]]).
  
 
==Ursprung==
 
==Ursprung==

Version vom 22. September 2014, 14:44 Uhr

Der Islam (= Unterwerfung) als eine der großen Weltreligionen geht auf den Propheten Mohammed (* 571 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina) zurück. Dabei existieren heute zwei Hauptrichtungen, der sunnitische und der schiitische Islam. Mit Christentum und Judentum gehört er zu den abrahamitischen Religionen, die Abraham als gemeinsamen Stammvater kennen und an den einen Gott glauben (Monotheismus).

Ursprung

Die islamische Religion verwertet Quellen aus dem Alten und dem Neuen Testament, stellt jedoch als einzigartige und endgültige Offenbarung Gottes jene heraus, die - wie Moslems glauben - an den Propheten Mohammed ergangen ist. Der Koran als heiliges Buch des Islam ist gemäß verbreiteter muslimischer Auffassung eine gleichsam vom Himmel gefallene Offenbarung Gottes, die in keiner Weise hinterfragt werden darf.

Schriften des Islam

  • Koran
  • Hadith (schriftliche Überlieferungen, was andere später über den Propheten Mohammed und den Koran geschrieben haben)

Lehre

Der Islam lehrt einen starren Monotheismus; der christliche Glaube an die Dreifaltigkeit wird als angebliche Vielgötterei abgelehnt. Der Moraltheologe Anselm Günthör geht dabei davon aus, dass der Islam die Trinität missdeutet (vgl. "Sind alle Religionen gleich?").

Der Islam ruht auf "fünf Säulen":

  • Glaubensbekenntnis (Schahada): "Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet."
  • Gebet (Salat): fünfmal täglich in Richtung Mekka
  • Almosen (Zakat): eine Gabe bzw. eine Steuer für die Bedürftigen und Notleidenden
  • Fasten (Saum): Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan
  • Pilgerreise (Hadsch): Wallfahrt nach Mekka; mindestens einmal im Leben

Wer all dies befolgt, gilt als guter Muslim.

Gesellschaftspolitische Dimension

Das Verhältnis des Islam zur Gewalt ist bis in die Gegenwart nicht durch Gegenstand theoretischer Kontroverse (Stichwort "Heiliger Krieg"), sondern gibt aufgrund der Militanz radikalislamischer Gruppen auch des öfteren Anlass zu kriegerischen und terroristischen Auseinandersetzungen.

Islam und Christentum

Liebe

Während für die Christen „die Quelle und das Vorbild für die Liebe zu Gott und zum Nächsten die Liebe Christi zu seinem Vater, zur Menschheit und zu jedem Menschen“ ist, verstehen die muslimischen Gelehrten unter Liebe „eine zeitlose transzendente Kraft“, die die Rücksicht der Menschen im Umgang miteinander „anleitet und verwandelt“. Für Christen wie für Muslime ist Gott selbst die Quelle der Liebe.<ref>Zenit.org: Katholisch-muslimisches Forum: Menschenrechte stärken, Meldung vom 6. November 2008.</ref>

Die Katholische Kirche und der Islam heute

Das Zweite Vatikanische Konzil drückt die aktuelle Haltung zum Islam in der Erklärung Nostra aetate in Nr. 2 aus. Allgemein über die Religionen sagt es: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet." Auf den Islam konkret geht das Konzil in Nr. 3 ein: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde<ref>Vgl. Gregor VII., Ep. III.,21 ad Anazir (Al-Nasir), regem Mauritaniæ, ed. E. Caspar in MGH, Ep. sel. II, 1920, I, 288, 11-15; PL 148, 451 A.</ref>, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslim kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen."

Johannes Paul II. erklärte 2011: "Die Kirche erweist den muslimischen Gläubigen eine besondere Aufmerksamkeit, denen ihr Glaube an den alleinigen Gott, ihr Empfinden für das Gebet und ihre Wertschätzung für die sittliche Lebenshaltung gegeben ist".

Zitate

  • "Der Schöpfer der Himmel und der Erde, woher sollte Er ein Kind haben, wo Er keine Gefährtin hat?" (Sure 6,101)

Literatur

Weblinks

Pater Josef Herget CM: "Der Islam -Informationen für Christen" bei www.kupfergasse.de

Anmerkungen

<references />