Freimaurer

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Version vom 7. Mai 2008, 18:29 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge) (Kirchliche Stellungnahmen zur Freimaurerei)
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Der Bund der Freimaurer (engl. freemason, urspr. freestone mason = Kunsthandwerker, der feinste Steinmetzarbeiten ausführt) ist eine geschlossene Männergesellschaft. Ihrem Selbstverständnis nach hat die Freimaurerei ihren Ursprung in den mittelalterlichen Bauhütten (engl. lodge; frz. loge), der bis auf Kainzurückgehe. Die Angehörigen der Bauhütten bildeten im Mittelalter eigene Bruderschaften von Maurern bzw. Handwerkern und Künstlern, die an Kirchenbauten beteiligt waren und, frei vom Zunftzwang, von Ort zu Ort ziehen konnten. Entsprechend der Tradition im Bauhandwerk wurde man mit fortschreitender Unterweisung zum Lehrling, Gesellen (bachelor) und Meister (master). Dieser Tradition sind auch die heutigen Initiationsgrade der Freimaurer (Lehrling, Geselle und Meister) sowie ihre Symbole entnommen (Winkel, Zirkel, Schurz, Setzhammer, Stein und Senkblei).

An der Wende zur Neuzeit (siehe Reformation) lösten die Bruderschaften sich auf oder wandelten sich in gesellschaftliche Zirkel um, die jetzt auch Mitglieder anderer Berufe wie Beamte, Ärzte, Offiziere und Schriftsteller aufnahmen (Angenommene Freimaurer) und die Humanität als eine allgemeine Menschheits"religion" zu ihrem Hauptziel erklärten. Zur Zeit der Aufklärung drangen Anschauungen des Rationalismus und Deismus in die Freimaurerlogen ein, wenig später aber auch alchemistische, rosenkreuzerische (vgl. Rosenkreuzer) und christlich-mystische Elemente, die das Programm bis heute bestimmen.

Als eine Art Prinzip gilt, dass Gott der Baumeister der Welt ist, ohne dass eine persönliche religiöse Praxis verlangt wird. Das die Bruderschaften verbindende Freimaurergeheimnis ist ein überliefertes Ritual, in das die "Lehrlinge" schrittweise eingeführt werden. Die Teilnahme an diesem symbolistischen Ritual ist die eigentlich verbindende Praxis, die eine Art hermetisch-magisches Imitat der Liturgie darstellt. Vom Standpunkt der Bruderschaft aus, können die Freimaurer draußen durchaus entgegengesetzte weltanschauliche oder religiöse Positionen vertreten. Daher tritt die Freimaurerei nicht öffentlich als Gruppe in der Gesellschaft in Erscheinung und vertritt auch kein eigenes Programm.

Der allgemeine Humanitäts- und Toleranzgedanke wird mit dieser arkandisziplinären Verbundenheit der Brüder selbst identifiziert, stellt also keine "Konfession" dar. Die in diesem Sinne interpretierte Menschenrechtsidee (u.a. Glaubens-, Gewissens- und Denkfreiheit, verstanden als Dogma der Unmöglichkeit einer wahren Religion) sowie Toleranz und Versöhnlichkeit zählen zu den höchsten Prinzipien, mit denen durch die Ausbreitung der Freimaurerei „der Tempel der Menschheit“ erbaut werden soll. Anders als die Weltpolitik der Nachkriegszeit seit 1945 ordnet die Freimaurerei die Menschenrechte (insb. die Religionsfreiheit) also nicht der Rechtssphäre zu.

Ein praktizierender Freimaurer ist außerstande, den Anspruch der katholischen Kirche, verbindliche Aussagen zur Glaubens- und Sittenlehre zu treffen, mit seiner Zugehörigkeit zur Bruderschaft zu vereinbaren. Die dortigen Pflichten müssen stets Vorrang vor jeder verbindlichen Religiosität genießen. Eine derart auf private Haltungen reduzierte Religiosität, gleich welcher Konfession, ist dem Freimaurer aber zugebilligt.

Im Jahr 1717 entstand in London aus vier Logen die „Groß-Loge von London und Westminster“ als erste weltanschaulich neutrale Großloge mit einem Großmeister an der Spitze. Das 1723 von dem Prediger der schottischen Presbyterianer James Anderson verfasste „Book of Constitutions“ stellt heute die Grundlage und das geistige Band der Freimaurer dar. In einem Kapitel, das mit „Die Alten Pflichten“ übersetzt wird, ist es den Logenbrüdern ausdrücklich verboten, über das Leben in den Logen zu berichten:

„Ihr sollt in Reden und Betragen vorsichtig sein, dass auch der scharf sinnigste Fremde nicht zu entdecken vermöge, was nicht geeignet ist, ihm eröffnet zu werden. Zuweilen müsst Ihr auch ein Gespräch ablenken und es klüglich zur Ehre der Ehrwürdigen Bruderschaft leiten.“

Während die angelsächsischen Freimaurer, die mit der anglikanischen Staatskirche und dem Königshaus in enger Verbindung standen, den christlichen Glauben nicht ablehnten, erwiesen sich die französischen, italienischen und lateinamerikanischen Freimaurer als weithin antichristlich. Auch aus diesem Grund ist die Mitgliedschaft bei den Freimaurern für Katholiken nicht erlaubt. Soweit die Freimaurerei, in manchen Strömungen, nur eine negative Religionsfreiheit propagiert (konfessionelle Neutralität des öffentlichen Lebens), ohne der Religion einen öffentlichen Geltungsanspruch zuzubilligen, besteht eine Nähe zum politischen Liberalismus. Jedoch ist die Freimaurerei keineswegs mit liberalen politischen Überzeugungen identisch. Manche Strömungen vertreten durchaus auch autoritäre Staatsideen.

Ereignisse zur Freimaurerei

  • 24. Juni 1717 Vier Londoner (England) Freimaurerlogen schließen sich zur ersten Groß-Loge der Welt zusammen. Dieses Datum gilt als der Geburtstag der spekulativen Geistesmaurerei.
  • 24. Juni 1917 Die Freimaurerei feiert in aller Welt das 200jährige Bestehen ihres Bundes. Die Antwort des Himmels ist die Ankündigung des Triumphzuges des Unbefleckten HERZENS MARIENS in Fatima:
  • Im Oktober 1917 entrollten die Freimaure auf dem Petersplatz in Rom, unter den Fenstern des Vatikans, ein Satansbanner, auf dem in grässlicher Verzerrung der Erzengel Michael dargestellt war, der sich in den Klauen Luzifers befand und von diesem zu Boden geworfen wurde. Auf einem Transparent standen die Worte: „Satan muss herrschen im Vatikan und der Papst muss sein Sklave sein!" Unter den Augenzeugen, die das teuflische Schauspiel auf dem Petersplatz miterlebten, befand sich ein junger Theologiestudent aus Polen; Frater Maximilian Kolbe. Er reagierte auf die Provokation der „Söhne der Finsternis" und entschloss sich, gegen den Kampfbund Satans, die Fraumaurerei, einen Kampfbund Mariens zu gründen. Zusammen mit sechs gleichgesinnten Gefährten weihte er sich am 16. Oktober 1917, drei Tage nach der letzten Erscheinung der Gottesmutter in Fatima und neun Tage vor dem Ausbruch der Oktoberrevolution in Russland, gänzlich und bedingungslos der Unbefleckten Jungfrau. Unter ihrer Führung wollten sie Werkzeuge sein, über die Maria nach Belieben verfügen konnte. Es entstand die „Miliz der Immakulata", die 1918 von Papst Benedikt XV. gesegnet, 1922 als „fromme Vereinigung" und 1927 als „Erzbruderschaft" kirchenrechtlich errichtet wurde.

Kirchliche Stellungnahmen zur Freimaurerei

  • 28. April 1751 Bulle „Provides” Er bestätigt die Schreiben der Vorgänger, wobei die Strafe der Exkommunikation für den Beitritt zu den Freimaurern ausgesprochen wird.
  • 13. März 1825 Konstitution gegen die Freimaurerei, Carbonari und geheime Sekten. Leo XII. bestätigt und wiederholt die Aussagen der Konstitutionen vom Klemens XII. von 8. April 1738; Benedikt XIV. vom 28. April 1751; Pius VII. vom 13. September.1821 – allen Gläubigen wir unter der Strafe der Exkommunikation die Beteiligung verboten.
  • 20. April 1884 Enzyklika Humanum genus über die Freimaurerei, die glandestine (Ehe ohne kirchlich vorgeschriebene Form) Gesellschaft Diese Enzyklika zählt Leo zu seinen hauptsächlichen Erlassen.
  • 10. Mai 1884 Heiliges Officium, Instruktion „Ad gravissima avertenda“ an alle katholischen Bischöfe der Welt über die glandestine Ehe und das Verhalten gegenüber der Freimaurer.
  • 15. Oktober 1890 Enzyklika „Dall´ alto dell´ apostolico seggio” über die Freimaurerei und der Sozialismus in Italien.
  • 8. Dezember 1892 Enzyklika „Inimica vis” und „Custodi Di Quella Fede“ über die Freimaurerei.
  • 19. März 1902 Apostolischer Brief Pervenuti all´anno über die Kampf gegen die Kirche und dem Herd Antikirchlicher Machenschaften der Freimaurerei,
  • Kongregation für die Glaubenlehre, Klarstellung vom 17. Februar 1981 des Briefes den Kongregation an einige Bischofskonferenzen vom 19. Juli 1974 über die Exkommunikation beim Eintritt in freimaurerische und ähnliche Vereinigungen (CIC 1917 can. 2335; AAS 73 [1981] 240-241).
  • Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung vom 26. November 1983, dass im Neuen Rechtbuch der Katholischen Kirche (CIC) die Freimaurer zwar nicht erwähnt werden, jedoch das negative Urteil der Zugehörigkeit eines Katholiken bestehen bleibt.

Literatur

  • Gary Allen, Die Insider, Baumeister der „Neuen-Weltordnung“, Verlag für Außergewöhnliche Perspektiven (VAP) Preusisch Oldendorf 1990 (10 Auflage; 1. Auflage 1971); Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel: “None dare call it a conspiracy" (1971). Das Werk war auch mit dem Titel „Die Insider, Wohltäter oder Diktatoren“ zuerst verlegt. Neuere Auflagen enthalten einen ausführlicheren Anhang.

Trilogie: Manfred Adler, Die Söhne der Finsternis:

  • 1. Teil: Die geplante Weltregierung Miriam Verlag Jestetten 1999 (6. Auflage; 1. Auflage 1975)
  • 2. Teil: Weltmacht Zionismus Miriam Verlag Jestetten (1. Auflage 1975)
  • 3. Teil: Theologische Finsternis Miriam Verlag Jestetten 1996 (3. Auflage; 1. Auflage 1976)
  • Fritz Feuling, Die Freimaurer unsere Brüder ?, Veränderte Freimaurerei oder veränderte Kirche Miriam Verlag Jestetten 1975
  • Manfred Adler, Die Freimaurer und der Vatikan Schmid Verlag 2006
  • Hans Baum + Robert Prantner, Freimaurerei und Kirche sind unvereinbar Christiana Verlag Stein am Rhein / Schweiz 1998 (6. Auflage).

Siehe auch: Die ständige Anweisung der Alta Vendita

Weblinks