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Die Antike teilte die Menschen nach ihrer Konstitution in verschiedene Typen ein, wobei man den Menschen in Verbindung mit dem Kosmos als Mikrokosmos, der vom Makrokosmos seine Impulse empfängt, betrachtete. Claudius Galenus, neben Hippokrates der berühmteste Arzt der Antike (129-199 n. Chr.), unterschied vier Reaktionstypen, nämlich den Phlegmatiker, den Sanguiniker, den Melancholiker und den Choleriker. Entsprechend der Humorallehre (Säftelehre) glaubte man allgemein, dass die Gesundheit des Menschen von der richtigen Zusammensetzung und Mischung seiner Körpersäfte abhinge. So brachte Galenus seine Typen mit einer entsprechenden Säftemischung in Verbindung, woraus das jeweilige Temperament abgeleitet wurde: Der Phlegmatiker wird gekennzeichnet und geprägt durch die Trägheit des Schleims (zu griech. "phlegma" = Schleim), der Sanguiniker durch die Lebhaftigkeit des fließenden Blutes (zu lat. "sanguis" = Blut), der Melancholiker durch die depressive Verstimmung der schwarzen Galle (zu griech. "rnelanos" = schwarz) und der Choleriker durch die Reizbarkeit der Galle (zu griech. "chole" = Galle).
 
Die Antike teilte die Menschen nach ihrer Konstitution in verschiedene Typen ein, wobei man den Menschen in Verbindung mit dem Kosmos als Mikrokosmos, der vom Makrokosmos seine Impulse empfängt, betrachtete. Claudius Galenus, neben Hippokrates der berühmteste Arzt der Antike (129-199 n. Chr.), unterschied vier Reaktionstypen, nämlich den Phlegmatiker, den Sanguiniker, den Melancholiker und den Choleriker. Entsprechend der Humorallehre (Säftelehre) glaubte man allgemein, dass die Gesundheit des Menschen von der richtigen Zusammensetzung und Mischung seiner Körpersäfte abhinge. So brachte Galenus seine Typen mit einer entsprechenden Säftemischung in Verbindung, woraus das jeweilige Temperament abgeleitet wurde: Der Phlegmatiker wird gekennzeichnet und geprägt durch die Trägheit des Schleims (zu griech. "phlegma" = Schleim), der Sanguiniker durch die Lebhaftigkeit des fließenden Blutes (zu lat. "sanguis" = Blut), der Melancholiker durch die depressive Verstimmung der schwarzen Galle (zu griech. "rnelanos" = schwarz) und der Choleriker durch die Reizbarkeit der Galle (zu griech. "chole" = Galle).
  
[[Isidor von Sevilla]] beschrieb (ca.) im 7. Jahrhundert das Verhältnis von Welt und Mensch folgendermaßen: "Im übernatürlichen Sinne wird aber die Welt in passender Weise als Mensch bezeichnet: Denn wie sie aus vier [[Elemente]]n zusammengesetzt ist, so besteht er aus vier Säften ([[Temperament]]en), und zwar in einem bestimmten gemischten Verhältnis. Deshalb haben die Alten den Menschen in einen Zusammenhang mit dem Bau der Welt gestellt, da auf griechisch die Welt ,[[Kosmos]]', der Mensch aber ,Mikrokosmos', das heißt kleine Welt, genannt wird ... " [[Hildegard von Bingen]] bestätigt dieses im Mittelalter vorhandene Menschenbild als einem Mikrokosmos, das heißt als einem Abbild der sichtbaren Welt in verkleinertem Maßstab.<ref>vgl. [[Hildegard von Bingen]]: ''[[Causae et curae|Heilwissen]], Von den Ursachen und der Behandlung von Krankheiten''. Übersetzt und herausgegeben von Manfred Pawlik, [[Pattloch Verlag]]  1997, S. 13-14 (3. Auflage; 307 Seiten; ISBN 3-629-00594-1).</ref>
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[[Isidor von Sevilla]] beschrieb (ca.) im 7. Jahrhundert das Verhältnis von Welt und Mensch folgendermaßen: "Im übernatürlichen Sinne wird aber die Welt in passender Weise als Mensch bezeichnet: Denn wie sie aus vier [[Elemente]]n zusammengesetzt ist, so besteht er aus vier Säften ([[Temperament]]en), und zwar in einem bestimmten gemischten Verhältnis. Deshalb haben die Alten den Menschen in einen Zusammenhang mit dem Bau der Welt gestellt, da auf griechisch die Welt ,[[Kosmos]]', der Mensch aber ,Mikrokosmos', das heißt kleine Welt, genannt wird ... " Das phlegmatische Temperament verkörperte das Wasser, das sanguinische die Luft, das melancholische die Erde und das cholerische das Feuer. Dabei ist natürlich anzumerken, dass Menschentypen keine starren Einordnungsbilder, sondern lediglich Orientierungsnormen sein dürfen, welche unendlich viele Übergangs- und Mischformen zulassen!  [[Hildegard von Bingen]] bestätigt dieses im Mittelalter vorhandene Menschenbild als einem Mikrokosmos, das heißt als einem Abbild der sichtbaren Welt in verkleinertem Maßstab.<ref>vgl. [[Hildegard von Bingen]]: ''[[Causae et curae|Heilwissen]], Von den Ursachen und der Behandlung von Krankheiten''. Übersetzt und herausgegeben von Manfred Pawlik, [[Pattloch Verlag]]  1997, S. 13-14 (3. Auflage; 307 Seiten; ISBN 3-629-00594-1).</ref>
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 27. März 2019, 10:55 Uhr

Das Wort Charakter kommt aus der griechischen Sprache (χαρακτήρ charaktér) und bedeutet "Prägestempel", "Prägung". Es wurde ursprünglich für den Vorgang der Prägung von Münzen verwendet. Der Charakter ist die Wesensart eines Menschen, die Art wie er fühlt, denkt und handelt. Der Charakter jedes Menschen ist die Grundlage für die Entfaltung der Persönlichkeit.

Eine Spezialbedeutung liegt vor, wenn man von einen Menschen ausdrücklich sagt, er "habe Charakter". In dieser Wendung ist "Charakter" positiv gefüllt; sie drückt aus, dass er positive Wesenseigenschaften, Prinzpienfestigkeit oder Selbstbewusstsein hat (vgl. Charisma).

Die Heilige Schrift weist auf die Bedeutung der verschiedenen Charaktere hin (Spr 22,17): „Eisen wird an Eisen geschliffen, so schleift einer den Charakter des andern.“

Traditionelle Unterscheidung der Charaktere

  • Choleriker (Bezug zum Elemente Feuer)
  • Sanquiniker (Bezug zum Element Luft)
  • Phlegmatiker (Bezug zum Element Wasser)
  • Melancholiker (Bezug zum Element Erde)

Die Antike teilte die Menschen nach ihrer Konstitution in verschiedene Typen ein, wobei man den Menschen in Verbindung mit dem Kosmos als Mikrokosmos, der vom Makrokosmos seine Impulse empfängt, betrachtete. Claudius Galenus, neben Hippokrates der berühmteste Arzt der Antike (129-199 n. Chr.), unterschied vier Reaktionstypen, nämlich den Phlegmatiker, den Sanguiniker, den Melancholiker und den Choleriker. Entsprechend der Humorallehre (Säftelehre) glaubte man allgemein, dass die Gesundheit des Menschen von der richtigen Zusammensetzung und Mischung seiner Körpersäfte abhinge. So brachte Galenus seine Typen mit einer entsprechenden Säftemischung in Verbindung, woraus das jeweilige Temperament abgeleitet wurde: Der Phlegmatiker wird gekennzeichnet und geprägt durch die Trägheit des Schleims (zu griech. "phlegma" = Schleim), der Sanguiniker durch die Lebhaftigkeit des fließenden Blutes (zu lat. "sanguis" = Blut), der Melancholiker durch die depressive Verstimmung der schwarzen Galle (zu griech. "rnelanos" = schwarz) und der Choleriker durch die Reizbarkeit der Galle (zu griech. "chole" = Galle).

Isidor von Sevilla beschrieb (ca.) im 7. Jahrhundert das Verhältnis von Welt und Mensch folgendermaßen: "Im übernatürlichen Sinne wird aber die Welt in passender Weise als Mensch bezeichnet: Denn wie sie aus vier Elementen zusammengesetzt ist, so besteht er aus vier Säften (Temperamenten), und zwar in einem bestimmten gemischten Verhältnis. Deshalb haben die Alten den Menschen in einen Zusammenhang mit dem Bau der Welt gestellt, da auf griechisch die Welt ,Kosmos', der Mensch aber ,Mikrokosmos', das heißt kleine Welt, genannt wird ... " Das phlegmatische Temperament verkörperte das Wasser, das sanguinische die Luft, das melancholische die Erde und das cholerische das Feuer. Dabei ist natürlich anzumerken, dass Menschentypen keine starren Einordnungsbilder, sondern lediglich Orientierungsnormen sein dürfen, welche unendlich viele Übergangs- und Mischformen zulassen! Hildegard von Bingen bestätigt dieses im Mittelalter vorhandene Menschenbild als einem Mikrokosmos, das heißt als einem Abbild der sichtbaren Welt in verkleinertem Maßstab.<ref>vgl. Hildegard von Bingen: Heilwissen, Von den Ursachen und der Behandlung von Krankheiten. Übersetzt und herausgegeben von Manfred Pawlik, Pattloch Verlag 1997, S. 13-14 (3. Auflage; 307 Seiten; ISBN 3-629-00594-1).</ref>

Literatur

Character indelebilis

Weblinks

Anmerkungen

<references />