Pfingsten

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Pfingsten (Giotto di Bondone, ca. 1305)
Das Pfingstereignis (Jan Joest, 1505-1508)

Pfingsten ist das Hochfest der Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel, die Frauen, Maria, die Mutter Jesu, und auf andere Jünger, insgesamt etwa 120 Personen, die im Abendmahlssaal versammelt waren (Apg 1,13-15; Apg 2,1-13). Es gilt als Gründungsfest der Kirche und wird am 50. Tag nach dem Osterfest und am 10. Tag nach Christi Himmelfahrt gefeiert.

Das Wort "Pfingsten" leitet sich aus dem griechischen πεντηκοστή (ἡμέρα) pentekostē (hēméra) ‚fünfzigster (Tag)‘) ab.

Geschichte des Pfingstfestes

Im Judentum wird sieben Wochen nach dem Paschafest, das חג השבועות 'Chag HaSchawuot' Shawuot (Wochenfest) begangen, an dem die Juden den Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai feiern. Gleichzeitig ist es ein frohes Erntefest nach Beendigung der Weizenernte.

Biblische Grundlage

Biblische Hinweise zur Verheißung des Heiligen Geistes als Beistand befinden sich unter anderem im Johannes-Evangelium:

Kapitel 14,16: "Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrhheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt."

Kapitel 14,26: "Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe."

Kapitel 16,7 ff: "Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde ist, Gerechtigkeit und Gericht ist."

Kapitel 16,13: "Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen"

Das Pfingstereignis selbst wird in der Apostelgeschichte im Kapitel 2 beschrieben:

1 Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. 2 Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. 3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. 4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. 5 In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6 Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. 7 Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? 8 Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: 9 Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, 10 von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, 11 Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden. 12 Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? 13 Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.

Liturgie

Das Pfingstfest wird seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil als "achter Ostersonntag", die Vollendung und Bestätigung von Ostern begangen. Es wird durch die Pfingstnovene vorbereitet. Im Stundengebet des Festes wird zur Vesper der Hymnus Veni creator Spiritus und in der heiligen Messe die Pfingstsequenz gebetet oder gesungen. Beim Singen von Veni creator Spiritus an Pfingsten in einer Kirche oder öffentlichen Kapelle kann ein vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen erlangt werden (vgl. Enchiridion indulgentiarum 1999).

Eine Pfingstoktav wird seit der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil nur noch in Gruppierungen gehalten, die die Liturgie nach dem Missale von 1962 feiern dürfen.

Liturgie

Hódie compléti sunt díes Pentecóstes, hódie Spíritus Sánctus in ígne discípulis appáruit, et tríbuit éis charísmatum dóna; mísit éos in univérsum múndum praedicáre et testificári: qui credíderit, et batizátus fúerit, sálvus érit. allelúia.

"Heute sind die fünfzig Tage erfüllt. Heute erschien der Heilige Geist den Jüngern im Zeichen des Feuers. Heute schenkte er ihnen die Gaben der Gnade. Er sandte sie aus in die ganze Welt, zu predigen und zu bezeugen: Wer glaubt und sich taufen lässt, der wird gerettet." Halleluja. (Zweite Vesper am Pfingstsonntag, Antiphon zum Magnificat)

"Wir haben das wahre Licht geschaut, wir haben den himmlischen Geist erhalten, wir haben den wahren Glauben gefunden. Wir beten die unteilbare Dreifaltigkeit an, denn sie hat uns errettet." (Byzantinische Liturgie, Troparion der Pfingstvesper)

Den österlichen Festcharakter bringt die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil neu formulierte Präfation der heiligen Messe am Pfingstsonntag zum Ausdruck:

"Denn heute hast du das österliche Heilswerk vollendet, heute hast du den Heiligen Geist gesandt über alle, die du mit Christus auferweckt und zu deinen Kindern berufen hast. Am Pfingsttag erfüllst du deine Kirche mit Leben: Dein Geist schenkt allen Völkern die Erkenntnis des lebendigen Gottes und vereint die vielen Sprachen im Bekenntnis des einen Glaubens. Darum preisen dich alle Völker auf dem Erdenrund in österlicher Freude." (Präfation am Pfingstfest)

Katholischer Katechismus

731 Am Pfingsttag (am Ende der sieben Osterwochen) vollendet sich das Pascha Christi in der Ausgießung des Heiligen Geistes. Dieser wird als göttliche Person offenbar, gegeben und mitgeteilt. Christus der Herr spendet den Geist in Überfülle [Vgl. {{#ifeq: Apostelgeschichte | Pfingsten |{{#if: Apg|Apg|Apostelgeschichte}}|{{#if: Apg |Apg|Apostelgeschichte}}}} 2{{#if:33|,33}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}.].

732 An diesem Tag wird die heiligste Dreifaltigkeit voll und ganz geoffenbart. Seit diesem Tag steht das von Christus angekündigte Reich allen offen, die an ihn glauben. Obwohl Menschen aus Fleisch und Blut, haben sie im Glauben schon Anteil an der Gemeinschaft der heiligsten Dreifaltigkeit. Durch sein unaufhörliches Kommen läßt der Heilige Geist die Welt in die „letzten Zeiten", die Zeit der Kirche eintreten: Das Reich Gottes wird schon als Erbe empfangen, ist aber noch nicht vollendet.

Anmerkungen

<references />