Le testimonianze di omaggio

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Datei:Maria Königin M.jpg
Maria wird zur Königin gekrönt
Predigtansprache

von Papst
Pius XII.
Königtum Mariens - eine Wirklichkeit
anlässlich der Marianischen Feier am 1. November 1954

1. November 1954

(Quelle: Das päpstliche Rundschreiben über das Königtum Mariens, Verlag für kirchliches Schrifttum, Köln; S. 12-16; Imprimatur, Coloniae, die 15 m. Novembris 1954, Jr. Nr. 4543 I/54 Teusch, vic. glis.)

Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


Die Bezeugungen von Verehrung und Frömmigkeit, die die katholische Welt der Gottesmutter in den vergangenen Monaten in so vielfältiger Form, in öffentlichen Kundgebungen wie auch in bescheidensten Äußerungen dargebracht hat, haben in überragender Weise ihre Liebe gegenüber der Jungfrau Maria und den Glauben an ihre unvergesslichen Vorzüge bewiesen. Um aber all diese Bekundungen durch eine in besonderer Weise ausgezeichnete Feierlichkeit des Marianischen Jahres zu krönen, möchten Wir das Fest "Mariae Königtum" einführen und feiern.

Niemand von Euch, geliebte Söhne und Töchter, wird sich darüber wundem oder denken, es handle sich darum, der Allerseligsten Jungfrau einen neuen Ehrentitel zu verleihen. Denn wiederholen vielleicht nicht die Christgläubigen schon seit Jahrhunderten in der Lauretanischen Litanei jene Anrufungen, die Maria mit dem Namen Königin grüßen? Und schließt das Rosenkranzgebet, das in frommer Betrachtung Freuden, Leiden und Verherrlichung der Gottesmutter vorstellt, nicht mit dem lichtvollen Gedanken an Maria, die, von ihrem Sohn in den Himmel aufgenommen, von ihm mit königlichem Diadem geschmückt wird?

Es war daher nicht Unsere Absicht, etwas Neues einzuführen, sondern mehr vor den Augen der Welt eine Wahrheit aufleuchten zu lassen, die dazu angetan ist, für ihre Leiden Heilmittel zu sein, sie von ihren Nöten zu befreien und sie zu den Höhen des Heils zu führen, das sie angsterfüllt sucht.

Weniger noch als das ihres Sohnes darf das Königtum Mariens in Zusammenhang mit dem Herrschertum des modernen politischen Lebens gebracht werden. Gewiss können die Herrlichkeiten des Himmels nicht anders als durch unvollkommene Worte und Ausdrücke der menschlichen Sprache dargestellt werden. Dies aber bedeutet keinesfalls, dass man, um Maria zu ehren, einer bestimmten Regierungsform oder einer bestimmten politischen Struktur zustimmen muss. Das Königtum Mariens ist eine Wirklichkeit, die über irdische Begriffe hinausgeht, die jedoch zur gleichen Zeit bis ins Innerste der Herzen eindringt und ihr tiefstes Wesen anrührt, in dem, was an ihm geistlich und unsterblich ist.

Der Ursprung der Herrlichkeiten Mariens, der feierliche Augenblick, der ihre Person und Sendung aufleuchten lässt, ist jener, in dem sie, voll der Gnaden, an den Erzengel Gabriel das "Fiat" richtete, mit dem sie ihre Einwilligung in den göttlichen Ratschluss gab. Dadurch wurde sie Mutter Gottes und Königin und erhielt das königliche Amt, über Einheit und Frieden des Menschengeschlechtes zu wachen. Durch sie haben wir das feste Vertrauen, dass die Menschheit langsam diesen Weg des Heils finden wird. Sie wird die Staatslenker und die Herzen der Völker zu Eintracht und Liebe führen.

Was also könnten die Christen in der gegenwärtigen Stunde, in der Einheit und Friede der Welt, da die Quellen des Lebens selbst in Gefahr sind, denn tun, als den Blick zu ihr zu richten, die ihnen mit königlicher Macht umkleidet erscheint? Wie sie das göttliche Kind, Erstgeborener aller Geschöpfe und der ganzen Schöpfung (vgl. Kol. 1,15), schon in ihren Mantel hüllte, so möge sie sich würdigen, jetzt alle Menschen und alle Völker in ihre wachsame, mütterliche Liebe zu hüllen. Möge sie sich würdigen, als Sitz der Weisheit, die Wahrheit des geoffenbarten Wortes, das die Kirche auf sie bezieht, aufleuchten zu lassen: "Per me reges regnant, et legum conditores iusta decernunti per me principes imperant, et potentes decernunt iustitiam" (Prov. 8, 15-16; Brev. Rom. in comm. Fest. B. Mariae Virg., I Noct. Lect. 1). "Durch mich regieren die Könige und verordnen die Gesetzgeber, was recht ist. Durch mich herrschen die Fürsten und verordnen die Gewaltigen Gerechtigkeit". - Wenn die Welt gegenwärtig ohne Unterlass darum ringt, ihre Einheit zu erlangen und den Frieden zu sichern, so ist die Anrufung des Königtums Mariens über allen irdischen Mitteln und über allen menschlichen Planungen, die ja doch in irgendeiner Weise schadhaft sind die Stimme des christlichen Glaubens und Hoffens, die da fest und stark sind durch göttliche Verheißungen und immerwährenden Beistand, die das Königtum Mariens zum Heil der Menschheit ausgeteilt hat.

Von der unerschöpflichen Güte der Allerseligsten Jungfrau, die Wir heute als königliche Mutter des Herrn anrufen, erwarten Wir jedoch auch andere, nicht weniger kostbare Gaben. Sie soll nicht nur die dunklen Pläne und die ungerechten Werke der Feinde der geeinigten und christlichen Menschheit zunichte machen, sondern darüber hinaus den Menschen von heute etwas von ihrem Geist selbst mitteilen. Damit meinen Wir jenen mutigen, ja kühnen Willen, der in schwierigen Lagen, vor Gefahren und Hindernissen ohne jedes Zögern die notwendigen Entscheidungen zu treffen versteht, sie kraftvoll und ohne Schwanken in die Tat umsetzt und so die Schwachen mitreißt, die Müden, die Zweifelnden und all diejenigen, die nicht mehr an die Gerechtigkeit und Erhabenheit der Sache glauben, um die sie kämpfen. Wer sieht da nicht, in welch hohem Maße Maria diesen Geist in sich selbst verwirklicht hat und wie sehr sie verdient, als „starke Frau“ gepriesen zu werden? Ihr "Magnificat", dieses hohe Lied der Freude und des unbesiegbaren Vertrauens an Gottes Macht, deren Werke zu vollbringen sie auf sich nimmt, durchdringt sie mit heiligem kühnen Mut, mit einer Kraft, die der Natur als solcher unbekannt ist.

Wie sehr wünschen Wir, dass all diejenigen, die heute die Verantwortung tragen für den guten und rechten Gang der öffentlichen Angelegenheiten, dieses leuchtende Beispiel wahrhaft königlicher Gesinnung nachahmen! Sieht man hingegen nicht, wie sich bisweilen auch in ihren Reihen eine Art Müdigkeit bemerkbar macht, Resignation, Passivität, die sie daran hindern, den schwierigen Fragen der Gegenwart mit Festigkeit und Ausdauer entgegenzutreten? Lassen nicht vielleicht manche bisweilen die Ereignisse einfach an sich vorübergehen, anstatt sie mit gesunder und konstruktiver Tat zu meistern?

Ist es demnach nicht dringend notwendig, alle lebendigen Kräfte zu mobilisieren, die sich noch in Reserve befinden? Alle wachzurufen, die sich der gefahrvollen psychologischen Depression nicht voll bewusst sind, der sie verfallen sind? Wenn jedoch auch das Königtum Mariens einen geeigneten symbolischen Ausdruck in der "acies ordinata", einem zum Kampf aufgestellten Heer (Off. in Assumptione B. M. V., passim) findet, so wird dabei doch niemand an irgendwelche kriegerischen Unternehmen denken, sondern nur an die Stärke der Seele, die wir bei der seligsten Jungfrau als in heroischem Grad verwirklicht bewundern und die ihren Ursprung in der Gewissheit hat, auf Gottes Anordnung in der Welt tatkräftig zu handeln.

Könnte doch das Gebet, das Wir an das Königtum der Mutter Gottes richten, den um ihre Verantwortung bedachten Menschen die Gnade erflehen, Verzagtheit und Trägheit zu besiegen! Leben wir doch in einer Stunde, in der niemand sich auch nur einen Augenblick Ruhe gönnen darf, während in so vielen Ländern die Freiheit ungerechterweise unterdrückt, die Wahrheit von einer emsigen und betrügerischen Propaganda verschleiert wird, die Kräfte des Übels aber gleichsam über die Erde entfesselt scheinen.

Wenn das Königtum Mariens den Herrschern der Völker den Zeitbedürfnissen entsprechendes Verhalten und Ratschläge einzuflößen imstande ist, so hört sie selbst nie auf, alle Völker der Erde und alle Schichten der Bevölkerung mit ihren Gnaden zu überhäufen. Im grauenvollen Geschehen der Passion am Fuße des Kreuzes hat sie das bitterste Opfer gebracht, das von einer Mutter verlangt werden kann. Seitdem umsorgte sie mit ihrem mütterlichen Sinn die ersten Christen, die von ihr an Sohnes statt angenommenen Kinder. Königin, mehr als sonst durch die erhabene Würde ihrer Seele und durch den Reichtum göttlicher Gaben, hört sie nie auf, die Schätze ihrer Liebe und ihrer milden Fürsorge unter die mit Elend beladenen Menschen zu verteilen. Weit davon entfernt, sich auf Rechtsverlangen und Herrscheransprüche zu gründen, kennt das Königtum Mariens nichts als dies: die völlige, großmütige Hingabe ihrer selbst.

In dieser Weise also übt Maria ihr Königtum aus: Sie nimmt unsere Ehrenbezeugungen entgegen und hört auf unsere Gebete, auch auf die bescheideneren und unvollkommensten. Beseelt vom Verlangen, die Gefühle des gesamten christlichen Volkes auszudrücken, wenden Wir Uns daher an die Seligste Jungfrau mit diesem Gebet:

Gebet des Heiligen Vaters zu Maria Königin

Aus der Tiefe dieses Tränentales, durch das die gequälte Menschheit sich mühsam schleppt - mitten in den Wogen dieses unseres Meeres, das immerwährend von den Stürmen der Leidenschaften hin- und herbewegt wird, erheben wir unsere Augen zu Dir, o Maria, geliebteste Mutter, um durch die Betrachtung Deiner Herrlichkeit neu gestärkt zu werden und um Dich als die Königin und Herrin des Himmels und der Erde, also auch als unsere Königin und Herrin zu grüßen.

Mit berechtigtem Kindesstolz wollen wir Dein Königtum lobpreisen und es als eine Würde anerkennen, die der höchsten Erhabenheit Deines ganzen Wesens gebührt, o lieblichste und wahre Mutter Dessen, der da König ist durch eigenes Recht durch Erbschaft und durch Erwerb.

Herrsche, o Mutter und Herrin, indem Du uns den Weg zum Heiligwerden zeigst, unsere Schritte lenkst und uns beistehst, damit wir niemals von ihm abirren.

Wie Du droben im Himmel herrschest über die Scharen der Engel, die Dir als ihrer Fürstin zujubeln, und über die Legionen der Heiligen, die sich erfreuen an der Betrachtung Deiner strahlenden Schönheit so herrsche auch über das ganze Menschengeschlecht! Vor allem aber herrsche dadurch, dass Du jenen die Deinen Sohn überhaupt noch nicht kennen, die Pfade zum Glauben öffnest.

Herrsche über die Kirche, die Deine milde Königsherrschaft verkündet und feiert und mitten in den Drangsalen unserer Tage zu Dir als einer sicheren Zuflucht eilt. Herrsche besonders über den Teil der Kirche, der verfolgt und unterdrückt ist. Gib ihm die Kraft alle Bedrängnisse tapfer auszuhalten - die Standhaftigkeit, dem ungerechten Druck nicht nachzugeben - das Licht, um nicht in den feindlichen Hinterhalt zu fallen - die Festigkeit, den offenen Angriffen zu trotzen und endlich in jedem Augenblick die unerschütterliche Treue zu Deinem Reich.

Herrsche über unseren Verstand, dass wir nur das Wahre suchen, über unseren Willen, dass wir nur dem Guten folgen, über unser Herz, dass wir einzig und allein das lieben, was Du selber liebst.

Herrsche über die Einzelnen und über die Familien wie über die Stände und über die Völker, über die Zusammenkünfte der Mächtigen und über die Beratungen der Weisen wie über die schlichten Wünsche und Absichten der Kleinen.

Herrsche auf den Straßen und Plätzen, in den Städten und Dörfern, auf den Bergen und in den Tälern, in der Luft, zu Wasser und zu Land. Und nimm gnädig auf das fromme Flehen derer, die wissen, dass Dein Reich ein Reich der Barmherzigkeit ist, in welchem jede Bitte gehört, jeder Schmerz gestillt, jede Heimsuchung gemildert, jede Krankheit geheilt wird, ja in welchem - gleichsam auf ein Zeichen Deiner sanften Hände - das Leben sogar vom Tode freudestrahlend aufersteht.

Erlange uns die Gnade, dass jene, die Dir jetzt in allen Teilen der Welt entgegenjubeln und Dich als Königin und Herrin anerkennen, dereinst im Himmel die Fülle Deines Reiches genießen dürfen in der seligen Schau Deines Sohnes, der mit dem VATER und dem HEILIGEN GEISTE lebt und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Weblinks