Josefa Menendez

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Lebenslauf Schwester Josefa Menendez

Schwester Josefa Menendez

Laienschwester aus der Gesellschaft der Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen Jesu, 1890-1923, war eine stille, verborgene, demütige Seele. Ihre Familie lebte in Madrid. Als ältestes von vier Kindern mußte sie vom siebzehnten Jahre an als Schneiderin den Lebensunterhalt für ihre durch Krankheit der Eltern und frühen Tod des Vaters in enge Verhältnisse geratene Familie verdienen.

Dreißigjährig trat sie 1920 ins Kloster der Ordensfrauen in Poitiers (Frankreich) ein. Auch dort arbeitete sie als Schneiderin; sie fertigte die Kleider der Pensionatszöglinge an und unterwies junge Arbeiterinnen und Mitschwestern im Nähen.

Keiner ihrer Mitschwestern wurde die außergewöhnliche Begnadigung Josefas zur Zeit ihres Lebens bekannt. Oft hat sie den Herrn geschaut, mit ihm das Kreuz getragen und die Leiden seiner Passion für die Bekehrung der Sünder durchlitten. Schwere Versuchungen hat der Widersacher alles Guten ihr bereitet. Wie eine heilige Theresia hat auch Josefa die qualvollsten aller Prüfungen, die Höllenvisionen, oft und oft erlebt. Nur ihre Obern wußten um das Geheimnis. Unberufenen Augen hat Gott es auf wunderbare Weise verhüllt.

1938 erlaubte der Kardinalprotektor der Gesellschaft der Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen Jesu, Kardinal Eugen Pacelli, der nachmals als Pius XII. die Kirche Christi leitete, die Veröffentlichung der Botschaft Jesu an Schwester Josefa für die Seelen und begleitete deren Erscheinen mit den empfehlenden Worten:

"Ich zweifle nicht daran, daß die Veröffentlichung dieser Seiten dem heiligsten Herzen Jesu wohlgefällig sein wird. Sie künden ja von der großen Liebe, die er in seiner Dienerin so gnadenvoll entfacht hat. Mögen sie wirksam dazu beitragen, in vielen Seelen ein immer größeres und liebenderes Vertrauen auf das unendliche Erbarmen dieses göttlichen Herzens gegen die armen Sünder zu erwecken, die wir ja alle sind..."

Im Kloster »Les Feuillants« zu Poitiers starb am 29. Dezember 1923 Schwester Josefa Menendez im Alter von 33 Jahren eines heiligmäßigen Todes. Als bescheidene Laienschwester der Gesellschaft vom Heiligsten Herzen Jesu hatte sie nur vier Jahre verborgen im Orden gelebt. Allem Anschein nach gehörte sie zu denen, deren Name der Welt auf immer unbekannt bleiben und deren Bild selbst im Gedächtnis der Mitschwestern rasch verblassen sollte. Doch im Gegenteil, kaum zwanzig Jahre nach ihrem Tode beschäftigt sich die ganze Welt mit ihr. In Amerika, in Afrika, Asien und Ozeanien ruft man sie eifrig an und lauscht mit Andacht und Ehrfurcht der Botschaft, die sie im Auftrag des Herzens Jesu den Menschen vermittelt hat.

Josefas Seligsprechungsprozeß ist eingeleitet; über alles, was sie geschrieben hat, warten wir in Unterwürfigkeit das Urteil der Kirche ab.

Die charakteristischen Merkmale des Geistes Christi: Demut, Gehorsam und Liebe bürgen für die Echtheit von Josefas Berufung. Josefa war tief demütig; sie wußte aus innerer Erfahrung um ihre Schwäche und Nichtigkeit. Sie hätte den einfachen Weg eines gewöhnlichen Ordenslebens allem anderen vorgezogen. Das Ja zum Außergewöhnlichen brachte sie nur in Unterwerfung unter den göttlichen Willen zustande. Nie haben Visionen und Ekstasen einen Zwiespalt hineingetragen in Josefas Übung des klösterlichen Gehorsams. Fügsamkeit und kindliche Offenheit kamen aus ihrem tiefen Glaubensgeist. Im Gehorsam schrieb sie nieder, was sie innerlich erlebte und als Botschaft aus dem Munde des Herrn empfing. Willig lieferte sie es ihren Vorgesetzten zur Beurteilung aus.

Schwester Josefa wurde gewürdigt, in der Wunde des Herzens Jesu zu ruhen und den Pulsschlag seiner Liebe zu hören. Aus der Tiefe des göttlichen Herzens vernahm sie die Botschaft der Liebe und auch den Auftrag, sie für die Seelen niederzuschreiben:

"Denke an Meine Worte und glaube ihnen. Ich will dich in Meinem Herzen gefangenhalten und dich in Meiner Liebe besitzen, um dann deine Kleinheit und Armseligkeit zu einem Werkzeug Meines Erbarmens für viele Seelen zu machen, die druch deine Vermittlung gerettet werden. Später werde Ich dir die Geheimnisse Meines Herzens enthüllen, und sie werden vielen Seelen zum Heile gereichen. Ich will, daß du alles aufschreibst und bewahrst, was Ich dir sage. Alles wird man lesen, wenn du im Himmel bist. Nicht wegen deiner Verdienste will Ich Mich deiner bedienen, sondern damit die Seelen erkennen, wie Meine Allmacht sich armer und schwacher Werkzeuge bedient" (Der Herr zu Josefa, 11. Juni 1921).

Der Verbreitung dieser Botschaft dienen diese Seiten. Viele, viele treue, auserwählte und gottgeweihte Seelen sollen sie lesen. Tag für Tag werden sie Licht darin finden und Kraft zur Mitarbeit am Werke der Liebe Jesu durch rückhaltlose Hingabe und liebende Leidensbereitschaft zur Sühne und für die Rettung der Welt, wie der Herr es in der Botschaft von Josefa und von all den Seinen verlangt. Jede Seite entfacht in den Seelen heilige Glut. Jesu Wunsch ist, daß viele, viele Seelen davon erglühen, in heiliger Liebe brennen und die ganze Welt entflammen.

VORWORT

Diese Botschaft von der erbarmenden Liebe des heiligsten Herzens Jesu ist erschütternd!


Sie führt in die Geheimnisse des Jenseits. Im Leben der Schwester Josefa Menendez und in der Botschaft, welche die erbarmende Liebe Jesu durch sie an uns richtet, wird uns das Leben im Jenseits,

im Himmel, im Fegfeuer, in der Hölle,

spürbar nahe gebracht. Christus spricht zu ihr von der verzehrenden Liebe Seines Herzens zu den Seelen, auch zu den Seelen, die in Sünde dahinleben. Er will sie retten. Darum ist Er für sie gestorben. Er ruft Seelen, die zu ihrer Rettung mit Ihm sühnen und leiden. Schwester Josefa geht in ihrer Bereitschaft zum Mitleiden für die Seelen bis zum letzten, was der Herr von ihr wünscht und erwartet. Diese Treue in der Ganzhingabe an Jesus bis in Sein tiefstes Leiden hinein macht sie in Seinen Augen würdig, diese Botschaft von Seiner erbarmenden Liebe uns Menschen von heute zu verkünden.

Christus sprach zu Schwester Josefa:

»Viele werden nach deinem Tode diese Botschaft lesen... Sie werden an Meine erbarmende Liebe glauben... Viele, die in Sünde leben, werden sich bekehren und gerettet werden...« 


DAS BUCH “DIE LIEBE RUFT”

wurde auf Grund der Aufzeichnungen verfaßt, die Schwester Josefa Tag für Tag im Gehorsam niedergeschrieben hat. Sie ist um so glaubwürdiger, als diese Aufzeichnungen durch die genaue Erinnerung der Zeugen ihres Lebens, der Oberin und der Assistentin im Hause von Poitiers und des Dominikanerpaters Boyer, ihres Seelenführers, bestätigt werden. Die Menschen sind im allgemeinen in religiöser Hinsicht so oberflächlich, daß sie das Evangelium nicht gründlich zu lesen verstehen. Und so wie einst im Alten Bund Gott Seine Propheten sandte, um Glaube und Hoffnung Seines Volkes neu zu beleben, so erweckt Christus von Zeit zu Zeit Seelen, denen Er die Sendung anvertraut, den Menschen Seine Worte zu erklären und deren Tiefe und verborgenen Sinn zu enthüllen.

Durch die heilige Margareta Maria Alacoque verlieh Er der Andacht zum Heiligsten Herzen durch neue Sinngebung und neue Zielsetzung neuen Aufschwung. So verfuhr Er auch mit Schwester Josefa Menendez. Gottes Wege sind nicht unsere Wege, noch Seine Gedanken unsere Gedanken. Um besser zu beweisen, daß alles von Ihm kommt, wählt Er schwache Werkzeuge, die nach menschlichem Ermessen für das beabsichtigte Werk ungeeignet scheinen. Er läßt Seine Kraft in der Schwachheit aufleuchten. »Um Seine Kirche zu gründen«, sagt der heilige Paulus, »hat Er weder die Weisen noch die Großen der Welt erwählt.« Man hätte sonst ihrer Begabung oder ihrem Ansehen die rasche Ausbreitung des Christentums zuschreiben können. Er berief die Unwissenden, die Armen aus dem einfachen Volk, und machte sie zu Gefäßen der Auserwählung.

Und damit die Größe ihrer Sendung sie nicht blende und sie nicht zum Stolz versuche, gefällt Er sich darin, sie beständig ihr Nichts, ihr angeborenes Elend, ihre Schwäche fühlen zu lassen. Nur in wahrhaft demütigen Seelen sind Seine Gnaden in Sicherheit. Das ist die Weise der Vorsehung: Auf dem Nichts gründet Gott Seinen Ruhm.

»Hätte Ich eine Elendere gefunden als dich«, sagte Er zur heiligen Margareta Maria Alacoque, »so hätte Ich diese erwählt.« Schwester Josefa Menendez wird oftmals dieselben Worte hören:

»Hätte Ich einem elenderen Geschöpf begegnen können, so hätte Ich Meinen Blick darauf gerichtet. Da Ich es aber nicht gefunden habe, so bist du die Erwählte!.« Und kurz nachher fügte Er bei: “Ich habe dich erwählt, weil du ein unnützes und ganz armseliges Geschöpf bist, und damit in Wahrheit Ich es sei, Der da redet, bittet, handelt.”

JOSEFAS SENDUNG

Der Herr enthüllt sie ihr nach und nach. Mehrmals schon hatte Er gesagt, Er wolle sich ihrer bedienen, »um Seine Absichten zu verwirklichen 4« und» um viele Seelen zu retten, die Er um so teuren Preis erworben 5«. Am 24. Februar 1921 abends während der Heiligen Stunde erneuert Er Seinen Ruf in bestimmterer Form: »Die Welt kennt das Erbarmen Meines Herzens nicht. Ich will Mich deiner bedienen, um es ihr zu künden. Ich will, daß du ein Apostel Meiner Güte und Barmherzigkeit seist. Ich werde dich lehren, was es bedeutet, dich selbst ganz zu vergessen.« 

Und da Josefa ihre Befürchtungen ausdrückt, sagt Er: »Liebe, und fürchte nichts. Ich will, was du nicht willst, aber Ich kann, was du nicht kannst; es ist nicht an dir, zu wählen, sondern dich hinzugeben.« Einige Monate später, am Montag, den 11.Juni 1921, wenige Tage nach dem Herz-Jesu-Fest, an dem sie viele Gnaden empfangen hatte, sagte ihr der Herr:

»Denke an Meine Worte und glaube ihnen. Ich will dich in Meinem Herzen gefangenhalten und dich in Meiner Liebe besitzen, um dann deine Kleinheit und Armseligkeit zu einem Werkzeug Meines Erbarmens für viele Seelen zu machen, die durch deine Vermittlung gerettet werden. Später werde Ich dir die Geheimnisse Meines Herzens enthüllen, und sie werden vielen Seelen zum Heile gereichen.

Ich will, daß du alles aufschreibst und bewahrst, was Ich dir sage. Alles wird man lesen, wenn du im Himmel bist. Nicht wegen deiner Verdienste will Ich Mich deiner bedienen; sondern damit die Seelen erkennen, wie Meine Allmacht sich armer und schwacher Werkzeuge bedient.« 

Und da Josefa Ihn fragt, ob sie auch dies ihrer Oberin sagen solle, antwortet Er: »Schreibe es auf, und man wird es nach deinem Tode lesen.« 

So gibt sich Gottes Absicht immer deutlicher zu erkennen: Er erwählt Josefa zur lebendigen Opfergabe für die Seelen, besonders für die gottgeweihten. Er erwählt sie zur Künderin einer Botschaft des Erbarmens und der Liebe an die Welt. Ihre Sendung ist zweifach: sie soll Sühnopfer und Botin sein; und diese beiden Sendungen stehen in innerem Zusammenhang. Indem sie Sühnopfer ist, ist sie Botin; und weil sie Botin ist, muß sie Sühnopfer sein

DAS SÜHNOPFER

Wenn man sich auch als Sühnopfer anbieten kann, um dadurch Gott Freude und Ruhm zu bereiten, so führt Gott doch größtenteils nur jene Seelen auf diesen Weg, denen Er eine Mittlersendung anvertraut: sie sollen leiden und sühnen für andere, denen ihre Hinopferung zugute kommt. Sie ziehen Gnaden der Erbarmung auf die Seelen herab und halten die strafende göttliche Gerechtigkeit Von ihnen zurück.

Jesus Christus ist der einzige Mittler, der einzige Priester, die einzige Opfergabe; und Seine Hinopferung hat unendlichen Wert. Will sich der Herr gewisser Menschen als Opferseelen bedienen, so müssen sie, um in Sein Opfer mit einzugehen, mit Ihm nur ein Leben haben, an Seiner Gesinnung teilnehmen. Solche Seelen wählt Er selbst, und da sie freien Willen haben, verlangt Er ihre Zustimmung. Geben sie Ihm diese, so liefern sie sich Ihm dadurch gänzlich aus. Er verfügt daher unumschränkt über sie. Die heilige Theresia vom Kinde Jesu hat sich als Sühnopfer der barmherzigen Liebe angeboten; Marie de Vallees war besonders gekennzeichnet als Sühnopfer der göttlichen Gerechtigkeit; die heilige Margareta Maria Alacoque war sowohl der Gerechtigkeit als auch der Barmherzigkeit geopfert: dies gilt ebenso von Schwester Josefa Menendez, und der Herr erklärt es ihr ausdrücklich und noch genauer als der heiligen Margareta Maria.

»Ich habe dich als Sühnopfer Meines Herzens erwählt.« »Du bist das Sühnopfer Meiner Liebe.« - »Meiner Liebe und Meiner Barmherzigkeit.« 

So hat sie Teilnahme am Leiden Christi.

VERFOLGUNG DURCH DEN TEUFEL

Bald entführt Satan sie oft und öfter, trotz der Wachsamkeit der Obern. Unter deren Augen verschwindet sie plötzlich, und man findet sie erst lange Zeit später, auf einem Speicher zu Boden geworfen, unter Möbelstücken oder an irgendeinem einsamen Ort. In Gegenwart der Obern brennt der Teufel sie; ohne daß er den Anwesenden sichtbar wird, sehen diese Josefas Kleider in Flammen und tiefe Brandmale an ihrem Leibe.

Auch Heilige hatten Höllenvisionen

Gott erlaubt sogar, was in den Heiligenleben äußerst selten vorkommt (Mehrere Heilige hatten Höllenvisionen, nur wenige sind wirklich hinabgestiegen; noch seltener sind solche, die, wie Schwester Josefa, zur Sühne häufig zur Hölle hinabstiegen. Bei der heiligen Veronika Giuliani (geb. 1660, gest. 1727), einer Zeitgenossin der heiligen Margareta Maria und so wie diese und Schwester Josefa eine Opferseele, scheint das gleiche der Fall gewesen zu sein.) daß der Teufel sie lebendig in die Hölle versetzt. Sie verbringt dort lange Stunden, manchmal eine ganze Nacht, in unbeschreiblichen Todesängsten. Mehr als hundert Mal ist sie in diesen Abgrund niedergestiegen, und immer glaubte sie sich zum erstenmal hineinversenkt und meinte, seit Jahrhunderten dort zu weilen. Bis auf den Gotteshaß hat sie an allen Martern teilgenommen; eine besondere Qual bereitete es ihr, die fruchtlose Selbstanklage der Verdammten zu hören, ihre haßerfüllten Ausbrüche von Schmerz und Verzweiflung. Kommt sie aus der Hölle zurück, gebrochen und zerschlagen, so erscheint ihr alles Leid ein geringer Preis für die Rettung der Seelen; und hat sie wieder ins Leben zurückgefunden, so kann ihr Herz nicht an sich halten bei dem Gedanken, daß sie noch zu lieben vermag.

Ihre große Liebe trägt sie. Doch manchmal lastet die Prüfung schwer auf ihr. Wie Jesus in Gethsemani, so hat sie Stunden der Niedergeschlagenheit und der Todesangst. Als Zeugin des Untergangs so vieler Seelen fragt sie sich, wozu diese Höllenfahrten und schrecklichen Leiden? Rasch aber hat sie sich wieder in der Hand, und ihr Mut läßt nicht nach. Die allerseligste Jungfrau hilft ihr: »Während du kämpfst, hat der Angriff des Teufels weniger Macht über diese Seele.« (Über die Lebenden, für die sie leidet) Steigt sie zur Hölle hinab oder kommt sie aus der Ekstase wieder zu sich, so sind ihre Vorgesetzten an ihrer Seite und überwachen aufmerksam und mütterlich ihre Rückkehr zum normalen Leben; sie zeichnen die im Verlaufe dieser ergreifenden Stunden geäußerten Worte auf. Ebenso ist kein Zweifel möglich über die Tatsache der Entführungen Josefas durch den Teufel: sie geschahen vor den Augen der Obern, die machtlos waren, sie zu verhindern. Ebenso beglaubigt sind auch die Verbrennungen, die an ihrem lebendigen Leibe und an den Resten der geschwärzten Wäsche, die noch aufbewahrt sind, festgestellt werden konnten:

FEGFEUER

Tritt sie mit dem Fegfeuer in Verbindung und erfährt sie von den Seelen, die sie um Hilfe anflehen, Namen, Ort und Datum ihres Todes, so erweisen sich diese genauen Feststellungen jedesmal als richtig, wenn sie nachgeprüft werden.

SIE LEIDET FÜR ANDERE

Worte Jesu an Josefa: “Siehe, Josefa, ich will, daß dein Durst nach der Rettung der Seelen immer stärker werde und daß dieses Verlangen dich verzehre...” (21. Februar, 1921)

»Die Welt kennt das Erbarmen Meines Herzens nicht. Ich will Mich deiner bedienen, um es ihr zu künden.« (Der Herr zu Josefa, 24. Februar 1921)

Donnerstag, den 23. Juni, 1921 erscheint Er ihr während der hl. Messe und sagt: “Ich will, dass du heute um die Erlaubnis bittest, die heilige Stunde zu halten. Empfiehl Meinem ewigen Vater jenen Sünder und erinnere Ihn daran, dass Ich für diese Seele am Ölberg Todesangst erlitten habe. Opfere dem Vater mein Herz auf, opfere Ihm dein Leiden in Vereinigung mit dem Meinem auf... Deine Schmerzen sind nichts im Vergleich mit der Freude, die Mir die Rückkehr des Sünders bereiten wird.”

Daraufhin litt Josefa viele Schmerzen. Sie berichtet: Gegen elf Uhr, glaube ich, wachte ich auf, wie in den letzten Nächten. Ich war in ein Feuer getaucht, das ich nicht beschreiben kann. Es ist unmöglich, diese Schmerzen zu lindern, die durch die geringste Bewegung noch heftiger werden.

Auch die Muttergottes erscheint ihr

Gegen zwei Uhr morgens kam die allerseligste Jungfrau und hielt einen weißen Schleier in Händen; den breitete sie über mein Bett, und der Schmerz verschwand. Sie stand neben mir und sah mich mit großer Traurigkeit an. Da sie nichts sagte, sprach ich von jener Seele und flehte sie an, sie selbst möge bitten, daß Er ihr die Gelegenheit zur Sünde nehmen und ihr die Kraft gebe, auf den rechten Weg zurückzukehren. Da traten Tränen in ihre Augen, und sie sagte mir: “Wie tief er gefallen ist!... Er hat sich täuschen lassen... Doch Mut! Tu alles, was Mein Sohn dir sagt. Bitte Ihn um die Strafe, die dieser Sünder verdient. So wird ihn die göttliche Gerechtigkeit verschonen. Fürchte dich nicht vor dem Leiden. Nie wird dir die Kraft dazu fehlen, und wenn du nicht mehr kannst, so werde ich dir Mut geben und dir helfen. Ich bin die Zuflucht der Sünder, jene Seele wird nicht verlorengehen.”

Das Herz und Blut Jesu Aufopfern

Jesus zu Josefa: (2. Juli. 1921) “Vereinige all dein Tun mit Meinem Wirken und opfere dem himmlischen Vater Mein kostbares Blut auf...

Jesus zu Josefa: (27. Juli. 1921) “Sprich mit Mir: Mein Vater! Sieh das unendlich kostbare Blut Deines Sohnes!... Sieh Sein Herz, Seine Wunden, Sein Blut... Er opfert Dir alles für das Heil der Seelen.”

Jesus zu Josefa: (30. Juli. 1921) »>Ich richte die Seelen, nachdem sie gefallen sind, immer wieder auf, wenn sie sich in Liebe demütigen. Ihre Schwäche betrübt Mich nicht, wenn sie einzig wünschen, Mich zu verherrlichen und zu trösten. In ihrer Kleinheit erlangen sie Verzeihung für viele andere... Ich liebe die Demut, aber wie viele entfernen sich von Mir durch ihren Stolz!

5. August 1921. Jesus erklärt ihr, daß die Liebe auch der kleinsten Überwindung Wert verleiht: »Wenn ein Mensch etwas aus natürlicher Berechnung... nicht aber aus Liebe zu Mir tut, so ist sein Verdienst dabei gering, selbst wenn die Tat ihn viel kostet. Bringt er Mir dagegen etwas noch so Geringfügiges in großer Liebe dar, so tröstet er Mein Herz so sehr, daß Es sich ihm zuneigt und all seine Armseligkeit vergißt...

Jesus sagte noch: “Leide mit viel Liebe... Opfere ohne Unterlaß Mein Blut für die Seelen auf...

LIEBESFLAMME

Der Vorabend des Dreifaltigkeitsfestes, Samstag, 26. Mai, 1923 bedeutet für Josefa einen Höhepunkt göttlicher Auserwählung: Nach der Hl. Kommunion sah ich Jesus... Er sagte unter anderem: ...Ja, du wirst aus der Liebe leben, und deine Seele wird unstillbaren Durst leiden,... Mich zu verherrlichen, Mir Seelen zu gewinnen! Dein Herz wird sich in der Liebesflamme verzehren...



Schwester Josefa Menendez Visionen über Fegefeuer, arme Seelen und Hölle

Josefas Aufzeichnungen über die Hölle Über diesen Gegenstand schrieb Josefa verhältnismäßig wenig. Sie tat es nur aus Gehorsam und auf die Weisung der allerseligsten Jungfrau vom 25. Oktober 1922: »Alles, was Jesus dich in der Hölle sehen oder leiden läßt, ist nicht nur zu deiner eigenen Läuterung bestimmt, sondern du sollst es auch deinen Obern sagen. Denk nicht an dich, sondern einzig an die Ehre des Herzens Jesu und an das Heil vieler Seelen.« 

Vor allem nennt Josefa die größte Höllenqual: nicht mehr lieben zu können.

»Ein Verdammter schrie: Das ist meine Qual... lieben zu wollen und es nicht mehr zu können. Es bleibt mir nur noch Haß und Verzweiflung. Wenn jemand von uns hier ein einziges Mal einen einzigen Akt der Liebe aussprechen könnte, so wäre es nicht mehr die Hölle. Aber wir können es nicht. Unsere Nahrung ist Hassen und Verabscheuen. (23. März )

Und ein anderer: Hier ist die größte Qual, Den nicht lieben können, Den wir hassen müssen. Der Hunger nach Liebe verzehrt uns, aber es ist zu spät. .. Auch du wirst denselben Hunger empfinden: hassen, verabscheuen und wünschen, daß die Seelen verlorengehen. Das ist unser einziges Verlangen! (26. März 1922)

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IN DER HÖLLE .

Das folgende Bekenntnis hat die demütige Schwester nur mit größter Überwindung im Gehorsam niedergeschrieben: Wenn ich in all diesen Tagen in die Hölle gezerrt werde und der Teufel den andern befiehlt, mich zu quälen, antworten sie: “Das können wir nicht. Sie hat sich schon kasteit für den” (und sie bezeichnen den Herrn durch eine Gotteslästerung). Dann befiehlt er, daß man mir Schwefel zu trinken gebe, und sie antworten wieder: “Sie hat ja freiwillig Durst gelitten.” “Sucht! sucht! um irgendein Glied zu finden, für das sie Genuß und die eigene Befriedigung gesucht hatte...”

Ich habe auch bemerkt, daß, wenn sie mich fesseln, um mich in die Hölle zu führen, sie mich niemals dort binden können, wo ich meine Bußwerkzeuge getragen habe. All dies schreibe ich im Gehorsam.. ...... (1. April 1922)

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Josefa beschreibt auch die Selbstanklagen der Verdammten. »Manche schreien wegen der furchtbaren Schmerzen an ihren Händen. Ich glaube, daß sie gestohlen haben; denn sie sagen: “Wo ist das geblieben, was du weggenommen hast? Ihr verfluchten Hände! Warum wollte ich haben, was mir nicht gehörte, da ich es ja doch nicht länger als ein paar Tage behalten konnte?” Andere beschuldigen ihre Zunge, ihre Augen, jeder klagt das an, was die Ursache seiner Sünde war: “Den Genuß, den du dir gegönnt hast, mußt du jetzt teuer bezahlen, mein Leib! Du hast es so gewollt!”

(2. April 1922)

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Mir scheint, daß die Seelen sich vor allem der Sünden gegen die Reinheit, der Diebstähle und unredlichen Geschäfte anklagen und daß die meisten deswegen verdammt sind. (6. April 1922)

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Ich habe viele Weltleute in diesen Abgrund stürzen sehen, und man kann weder beschreiben noch verstehen, was für einen Schrei sie ausstießen und wie furchtbar sie dann heulten: “Auf ewig verdammt!... Ich habe mich getäuscht. Ich bin verloren. Ich bin auf immer hier. Es gibt keine Rettung mehr! Sei auch du verdammt!”

Alle klagten die Ursache ihres Verderbens an: die einen bestimmte Menschen, andere einen gewissen Umstand. (September 1922)

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Heute sah ich viele Seelen in die Hölle stürzen.

Ich glaube, es waren Weltleute. Der Satan schrie:

“Jetzt ist die Welt mir verfallen. Ich kenne nun das beste Mittel, um die Seelen zu packen: man braucht nur ihre Genußsucht zu reizen. Nein!.. Das “Ich” zuerst... das will ich vor allem andern! Nur keine Demut! Genießen!... Das sichert mir den Sieg. Dadurch stürzen sie in Massen hier hinab!” (4. Okt.)

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Ich hörte, wie der Teufel, dem eine Seele entronnen war, sich gezwungen sah, seine Ohnmacht zu bekennen: “Schande! Schande! Warum entkommen mir so viele Seelen? Sie waren mein (und er zählte ihre Sünden auf). Ich mühe mich rastlos, und sie entkommen mir doch, weil jemand für sie leidet und sühnt!” (15. Januar 1923)

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Heute nacht war ich nicht in der Hölle, aber ich wurde an einen Ort gebracht, wo kein Licht war; nur in der Mitte glühte eine Art rotes Feuer. Ich lag gefesselt, ohne die geringste Bewegung machen zu können. Rings um mich her waren sieben oder acht Wesen; ihre schwarzen Leiber waren nur von dem Widerschein des Feuers beleuchtet. Sie saßen und redeten. Einer sagte: “Wir müssen sehr vorsichtig sein, damit man uns nicht erkennt, denn wir könnten leicht entdeckt werden.”

Satan antwortete: ,Ihr könnt durch die Gleichgültigkeit eindringen... Ja, ich glaube, wenn ihr euch so verbergt, daß sie euch nicht erkennen, könnt ihr sie gegen das Gute und das Böse gleichgültig stimmen. Nach und nach könnt ihr dann ihren Willen zum Bösen geneigt machen.

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Verführt die anderen zum Ehrgeiz, damit sie nur noch ihren Vorteil und die Vermehrung ihres Reichtums suchen, ohne sich darum zu kümmern, ob es rechtmäßig sei oder nicht.

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In jenen erweckt die Vergnügungssucht und Fleischeslust. Sie sollen im Laster verblendet werden!” (Hier gebrauchte er gemeine Ausdrücke.)

Und noch jene anderen... Ihr wißt, wohin ihre Herzen neigen. Nur zu !Vorwärts!

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Entfacht in ihnen die Liebe, die Leidenschaft! Macht eure Sache gut, ohne Rast, ohne Gnade und Barmherzigkeit. Wir müssen die Welt verderben. Und daß mir diese Seelen nicht entkommen!”

Die andern antworteten von Zeit zu Zeit: Wir sind deine Sklaven. Wir wollen rastlos arbeiten. Ja, viele kämpfen gegen uns. Aber wir wollen Tag und Nacht unaufhörlich arbeiten. Wir erkennen deine Macht an”, usw... So redeten sie alle. Und jener, der, wie ich glaube, Satan selber war, sagte schauerliche Worte. Ich hörte in der Ferne Geräusche wie von Bechern oder Gläsern, und er schrie:

Laßt sie nur schlemmen!.. Dann haben wir gewonnenes Spiel. Sie sollen ihr Gelage weiter halten, sie, die so sehr auf ihren Genuß bedacht sind. So kommt ihr ihnen leicht bei!”

Er sagte dann noch Dinge, die zu furchtbar sind, als daß man sie aussprechen oder niederschreiben könnte. Darauf verschwanden sie, als ob sie vom Qualm verschlungen wurden.«(3. Februar 1923)

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Der Teufel schrie vor Wut, weil eine Seele ihm entging: “Jagt ihr Angst ein! Bringt sie zur Verzweiflung! Ha, wenn sie auf die Barmherzigkeit dieses... (und er lästerte den Herrn) vertraut, dann habe ich sie verloren! Doch nein! Erfüllt sie mit Furcht! Laßt sie keinen Augenblick in Ruhe, und vor allem: bringt sie zur Verzweiflung.”

Da durchdrang ein Wutschrei die ganze Hölle, und als der Satan mich aus diesem Abgrund hinauswarf, drohte er mir immer weiter. Unter anderem sagte er:

“Ist's möglich? Ist es wirklich wahr, daß schwache Geschöpfe mehr können als ich in all meiner Macht? Aber ich will mich verbergen, um unbeachtet zu bleiben. Der kleinste Winkel genügt mir, um die Versuchung dorthin zu bringen: hinter ein Ohr, zwischen die Seiten eines Buches, unter ein Bett. Manche achten nicht auf mich, aber ich rede, rede... und am Ende bleiben doch ein paar Worte hängen. Ja, ich werde mich da verbergen, wo man mich nicht entdeckt.«  (7.-8. Februar 1923)


Josefa nach ihrer Rückkehr aus der Hölle:

»Ich sah mehrere Seelen hinabstürzen, darunter ein fünfzehnjähriges Mädchen, das seinen Eltern fluchte, weil sie es nicht in der Furcht Gottes erzogen und nicht gelehrt hatten, daß es eine Hölle gibt. Das Mädchen sagte, sein Leben, obgleich es so kurz war, sei voll von Sünden gewesen; denn es habe seinen Sinnen, seinen Leidenschaften jegliche Lust gewährt. Es klagte sich vor allem darüber an, schlechte Bücher gelesen zu haben...« (22. März 1923)

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Ferner schreibt sie: » ...Da waren Seelen, die verfluchten den Ruf Gottes, den sie einmal gehört und nicht befolgt hätten..., weil sie nicht unbekannt und abgetötet leben wollten... (18. März 1922)

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Einmal, als ich in der Hölle war, sah ich viele Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, die verfluchten ihre Gelübde, ihren Orden und alles, was ihnen das Licht und die Gnade hätte geben können, die sie verloren haben.

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Ich sah auch geistliche Würdenträger. Einer warf sich vor, die Güter, die ihm nicht gehörten, mißbraucht zu haben... (28. September 1922)

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Da waren Priester, die verfluchten ihre Zunge, welche die Wandlungsworte gesprochen; ihre Finger, die den Leib des Herrn berührt, die Lossprechungen, die sie andern erteilt hatten, ohne daß sie es verstanden, ihre eigene Seele zu retten; die Gelegenheit zur Sünde, die sie zum Sturz in die Hölle brachte. (6. April 1922)

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Ein Priester sagte: Ich habe mich von Gift genährt; denn ich habe das Geld verausgabt, das mir nicht gehörte, und er beschuldigte sich, Meßstipendien verwendet zu haben, ohne die Messen zu lesen.

Ein anderer sagte, er habe einer Geheimgesellschaft angehört, in der er Kirche und Religion verraten und für Geld furchtbare Gotteslästerungen und Sakrilegien ermöglicht habe. Ein anderer sagte, er sei verdammt, weil er sündhaften Vorführungen beigewohnt hätte. Danach hätte er nicht das heilige Meßopfer darbringen dürfen. Aber er hätte es getan und sieben Jahre lang so gelebt.« 

Josefa bemerkt, daß die meisten der verdammten Priester und Ordensleute sich furchtbarer Sünden gegen die Keuschheit anklagen; ferner Sünden gegen das Gelübde der Armut, des unerlaubten Gebrauches der Ordensgüter, ernster Verfehlungen gegen die Nächstenliebe (Eifersucht, Rachsucht, Haß usw.), der Nachlässigkeit und Lauheit, der Bequemlichkeit, der sie nachgegeben und die sie zu schweren Sünden geführt hätte; der schlechten Beichten aus Menschenfurcht, Mangel an Mut und Ehrlichkeit u.s.w.

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Im folgenden wird der vollständige Wortlaut von Schwester Josefas Aufzeichnungen über die »Hölle der gottgeweihten Seelen« vom 4. September 1922 wiedergegeben:

»An diesem Tage hatte ich über das besondere Gericht der gottgeweihten Seelen betrachtet. Ich konnte von diesen Gedanken nicht loskommen, obgleich sie mich so bedrückten. Plötzlich fühlte ich mich gefesselt und von einer so schweren Last überwältigt, daß ich mit größerer Klarheit denn je erkannte, was es um die Heiligkeit Gottes ist und wie sehr Er die Sünde verabscheut.

In einem blitzartigen Aufleuchten sah ich mein ganzes Leben vor mir, angefangen von meiner ersten Beichte bis zum heutigen Tag. Alles war mir gegenwärtig: meine Sünden, die Gnadenerweise Gottes, der Tag meines Eintritts ins Kloster, meine Einkleidung, meine Gelübdeablegung, die geistlichen Lesungen und Unterweisungen, die Ratschläge, die guten Anregungen, alle Hilfe, die ich in meinem Ordensleben empfangen hatte. Man kann nicht beschreiben, welch furchtbare Verwirrung die Seele in diesem Augenblick empfindet: ,Jetzt ist alles vorbei. Ich bin auf immer verloren.” (Josefa beschuldigt sich selbst keiner einzigen Sünde, die sie in die Hölle hätte stürzen können. Der Herr will nur, daß sie deren schreckliche Folgen an sich erfährt, als habe sie diese tatsächlich verdient.)

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Im gleichen Augenblick befand ich mich in der Hölle, ohne jedoch hinuntergezogen worden zu sein wie sonst immer. Die Seele stürzt sich von selbst hinab; sie wirft sich hinab, als wolle sie vor Gottes Angesicht verschwinden, um Ihn hassen und verfluchen zu können.

Meine Seele versenkte sich in einen Abgrund von unermeßlicher Tiefe. Sofort hörte ich andere Seelen frohlocken, da sie mich in diesen gleichen Peinen sahen. Es ist ein Martyrium, diese furchtbaren Schreie zu hören; aber ich glaube, daß nichts mit der Qual der Seele verglichen werden kann, die nach Verwünschungen dürstet, und je mehr sie flucht, desto mehr steigert sich dieser Durst! So etwas hatte ich noch nie erfahren. Bisher wurde meine Seele bei den furchtbaren Gotteslästerungen von Schmerz erfüllt, wenngleich sie selbst auch keinen Akt der Liebe erwecken mochte. Aber heute war es das Gegenteil.

Ich sah die Hölle wie immer: die langen Gänge, die Höhlungen, das Feuer. Ich hörte dieselben Seelen schreien, Gott lästern; denn - ich habe es schon mehrmals geschrieben - obgleich man keine körperlichen Formen sieht, fühlt man doch die Schmerzen, als hätte man einen Leib, und man erkennt die Seelen. Die einen schreien: “Oh, da bist du ja! So wie wir! Wir waren frei, die Gelübde abzulegen oder nicht! Aber jetzt!...” und sie verfluchten ihre Gelübde.

Dann wurde ich in eine gluterfüllte Höhlung gestoßen und wie zwischen brennende Bretter zusammengepreßt. Es war, als drängen rotglühende Eisenspitzen in meinen Körper. Es kam mir vor, als wollte man mir die Zunge ausreißen, ohne es zu können; das verursachte mir fast unerträgliche Schmerzen. Die Augen scheinen aus den Höhlen zu treten, ich glaube, weil das Feuer sie so sehr brennt. Kein einziger Fingernagel bleibt von den entsetzlichsten Schmerzen verschont. Man kann kein Glied rühren, noch seine Lage verändern, um sich Erleichterung zu verschaffen, denn der Körper ist wie zusammengepreßt und gekrümmt. In den Ohren gellen Verzweiflungsschreie, die keinen Augenblick nachlassen. Ein ekelerregender, übler Geruch erfüllt alles und benimmt einem den Atem; es ist, als ob verwesendes Fleisch mit Pech und Schwefel verbrenne; das heißt, man kann diesen Geruch eigentlich mit gar nichts in der Welt vergleichen.

Das alles habe ich empfunden wie früher auch, und obgleich diese Qualen furchtbar sind, wären sie nichts ohne die Seelenpein. Aber die Seele leidet auf unaussprechliche Weise. Wenn ich bisher in die Hölle hinabgestiegen war, hatte ich unsagbar gelitten, weil ich glaubte, aus dem Kloster ausgetreten und dafür verdammt zu sein. Aber diesmal nicht. Ich war in der Hölle mit einem besonderen Merkmal als Ordensfrau, mit dem Merkmal einer Seele, die ihren Gott gekannt und geliebt hat, und ich sah bei anderen Seelen dasselbe Zeichen. Ich könnte nicht sagen, woran man es erkennt, vielleicht daran, daß die andern Verdammten und die Teufel sie besonders lästern... auch viele Priester! Ich kann nicht erklären, worin dieses Leiden bestand, das ganz anders war als das, was ich früher empfunden hatte. Denn wenn schon die Seelenqual eines Weltmenschen furchtbar ist, so ist sie doch nichts im Vergleich mit dem Leiden einer gottgeweihten Seele. Unaufhörlich prägen sie die drei Worte: “Armut, Keuschheit, Gehorsam” wie ein nagender Gewissensbiß der Seele ein.

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Armut! Du warst frei, und du hast sie gelobt. Warum hast du dir dann solches Wohlleben verschafft? Warum bist du so anhänglich an jene Dinge geblieben, die dir nicht gehörten? Warum hast du deinem Leib jene Bequemlichkeit gewährt? Warum hast du dir die Freiheit herausgenommen, über Dinge zu verfügen, die das Gut der Ordensgemeinde waren? Wußtest du nicht, daß du keinerlei Besitzrecht mehr hattest? daß du selbst aus freien Stücken darauf verzichtet hattest? Warum dieses Murren, wenn dir etwas fehlte oder wenn du glaubtest, weniger gut behandelt zu werden als die andern?... Warum?

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Keuschheit! Du selbst hast das Gelübde der Keuschheit freiwillig abgelegt und wußtest genau, was es erforderte. Du selbst hast dich verpflichtet. Du selbst hast es gewollt.. . Und dann ?Wie hast du es gehalten? Und beständig antwortet die Seele in unaussprechlicher Pein: “Ja, ich habe dieses Gelübde gemacht, und ich war frei. Ich hätte es nicht ablegen brauchen. Aber ich habe es getan, und ich war frei!”

Die Qual, die diese Gewissensbisse und die Schmähungen der übrigen Verdammten verursachen, läßt sich nicht mit Worten schildern!

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Gehorsam! Du selbst hast dich freiwillig verpflichtet, deiner Ordensregel und deinen Obern zu gehorchen. Warum also hast du das abgeurteilt, was man dir auftrug ? Warum warst du den Ordensbräuchen nicht treu? Warum hast du dich dieser Verpflichtung des gemeinsamen Lebens entzogen? Erinnere dich an das süße Joch deiner heiligen Regel. Und du hast es nicht tragen wollen! “Und jetzt mußt du uns gehorchen”, heulen die teuflischen Stimmen, ,nicht nur einen Tag, nicht nur ein Jahr, nicht nur ein Jahrhundert, nein, immer, für die ganze Ewigkeit! “Du hast es so gewollt. Du warst frei!”

Die Seele verliert keinen Augenblick das Bewußtsein, daß sie einst Gott zu ihrem Bräutigam erwählt hat, daß sie Ihn über alles geliebt und um Seinetwillen auch den vielen erlaubten Freuden und allem, was ihr auf Erden das Liebste war, entsagt und zu Beginn ihres Ordenslebens die Süßigkeit, Kraft und Reinheit der Gottesliebe verkostet hat. Jetzt muß sie ihren Herrn und Gott, Den sie erwählt hatte, um Ihn zu lieben, um einer ungeordneten Leidenschaft willen in alle Ewigkeit hassen!

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Dieses Hassen - müssen ist ein Durst,

der sie verzehrt... Keine Erinnerung, keine Vorstellung kann ihr die geringste Erleichterung verschaffen. Ihre Schande bereitet ihr eine der größten Qualen. Es ist, als schrien alle Verdammten, die sie umringen, ständig auf sie ein: “Was Wunder, daß wir verloren sind? Wir hatten nicht die gleichen Hilfsmittel wie du! Aber was hat dir gefehlt? Du hast im Hause des Königs gelebt... und am Mahl der Auserwählten teilgenommen.”

Alles, was ich schreibe, ist nur ein Schatten, verglichen mit dem, was die Seele leidet. Denn es gibt keine Worte für solche Qualen. (4. Sept.)

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Josefas Aufzeichnungen über das Fegefeuer:

Josefa ist niemals in das Fegefeuer hinabgestiegen. Aber sie hat viele Seelen gesehen und gehört, die Gebete von ihr erbitten oder ihr sagen wollten, daß Josefas Sühne leiden sie vor der Hölle bewahrt hätte. Gewöhnlich klagten sich die Armen Seelen demütig der Ursachen ihres Fegefeuerleidens an.

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Zeugnisse von Priestern und Ordensleuten:

»Ich war zum geistlichen Stande berufen und habe diese Gnade durch das Lesen schlechter Bücher verloren. Ich habe auch mein Skapulier mißachtet und weggeworfen.« (27. Juli 1921)

»Ich lebte in großer Eitelkeit. Der Herr hat ein sehr schmerzliches Mittel angewandt, um mich vor der Hölle zu bewahren.« (10. April 1921)

»Ich war nicht eifrig genug in meinem Ordensleben.«

»Ich habe lange im Kloster gelebt, aber in den letzten Jahren, habe ich mehr an meine Pflege und an mein Wohlsein gedacht als daran, den Heiland zu lieben. Das Verdienst eines deiner Opfer hat mir die Gnade eines guten Todes erlangt, und dir verdanke ich auch, daß ich nicht jahrelang im Fegefeuer büßen muß, wie ich es eigentlich verdient hätte. Nicht der Eintritt ins Kloster ist entscheidend, sondern der Eintritt in die Ewigkeit.« (7. April 1922)

»Ich bin seit einem Jahr und drei Monaten im Fegefeuer. Ohne deine kleinen Opfer müßte ich noch viele Jahre dort bleiben. Jene, die in der Welt gelebt haben, tragen weniger Verantwortung als gottgeweihte Seelen! Wie viele Gnaden erhalten diese, und welche Verantwortung, wenn sie nicht davon Gebrauch machen! Die Ordensleute wissen viel zu wenig, wie sie ihre Fehler hier büßen müssen! Die Zunge wird furchtbar gequält, um die Fehler gegen das Stillschweigen zu büßen; die ausgetrocknete Kehle sühnt die Sünden gegen die Nächstenliebe, die Einengung in diesem Kerker den Ungehorsam. In meinem Orden gibt es wenig Annehmlichkeiten und wenig Bequemlichkeiten, aber man kann sie sich doch immer verschaffen; und wie muß man hier den geringsten Mangel an Abtötung büßen! Seine Augen bewachen, um sich die Befriedigung einer kleinen Neugier zu versagen, kostet zuweilen große Anstrengung. Aber hier erleiden die Augen den Schmerz, Gott nicht schauen zu können!« (10. April 1922)

Eine andere gottgeweihte Seele klagte sich an, gegen die Nächstenliebe gefehlt und bei der Wahl einer ihrer Oberinnen gemurrt zu haben. (12. April )

»Ich war bis jetzt im Fegefeuer, weil ich während meines Ordenslebens zu viel und unüberlegt gesprochen habe. Oft teilte ich anderen meine Eindrücke und Klagen mit, und diese Reden hatten viele Fehler gegen die Nächstenliebe bei einigen meiner Mitschwestern zur Folge.« 

Die Muttergottes, die bei dieser Erscheinung zugegen war, fügte hinzu: »Diese Lehre sollte man sich wohl zu Herzen nehmen, denn viele Seelen scheitern an dieser Klippe.« 

Und der Heiland sagte mit besonderem Ernst:

»Diese Seele ist im Fegefeuer, weil sie das Stillschweigen nicht treu gehalten hat, denn ein derartiger Fehler zieht manche andere nach sich. Zunächst übertritt man dadurch die Ordensregel; dann sind solche Verfehlungen oft die Ursache zu Sünden gegen die Nächstenliebe oder den Ordensgeist, zum Streben nach einer Befriedigung des Herzens, die gottgeweihten Seelen nicht ansteht. Und außerdem verfehlt man nicht nur sich selbst, sondern verleitet auch eine oder mehrere andere zur Untreue. Darum ist diese Seele im Fegefeuer und verzehrt sich vor Sehnsucht nach Mir.«(22. Februar 1923)

»Ich bin im Fegefeuer, weil ich mich nicht genug um die Seelen bekümmert habe, die mir von Gott anvertraut waren. Ich hatte nicht richtig verstanden, welchen Wert eine unsterbliche Seele hat und welche Hingabe dieses kostbare Gut erfordert.« August 1922

»Ich war nicht ganz anderthalb Stunden lang im Fegefeuer, um einige Fehler gegen das Gottvertrauen zu büßen. Wohl habe ich Gott immer sehr geliebt, aber doch mit einer gewissen Angst. Allerdings wird eine gottgeweihte Seele sehr streng gerichtet; denn der Herr richtet uns nicht als unser Bräutigam, sondern als unser Gott. Dennoch muß man während des Lebens ein unermeßliches Vertrauen auf Seine Barmherzigkeit haben und glauben, daß Er gut gegen uns ist. Wie viele Gnaden verlieren die gottgeweihten Seelen, die nicht genug Vertrauen auf Ihn haben.« (September 1922)

»Ich bin im Fegfeuer, weil ich es nicht verstand, die Seelen, die Jesus mir anvertraute, so zu betreuen, wie sie es verdient hätten. Ich habe mich von menschlichen und natürlichen Rücksichten leiten lassen, ohne genügend Gott selbst in den Seelen, die mir anvertraut waren, zu sehen, wie die Obern es immer sollten. Denn ebenso wie alle Ordensleute in ihren Obern Gott den Herrn erkennen sollen, so sollen auch die Obern Ihn in ihren geistlichen Söhnen und Töchtern sehen.« 

»Ich danke dir, weil du beigetragen hast, mich aus den Leiden des Fegfeuers zu befreien!...« 

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»Oh, wenn die Ordensleute wüßten, wohin eine ungeordnete Regung führen kann, würden sie sich bemühen, ihre Natur zu beherrschen und ihre Leidenschaften im Zaum zu halten.« (April 1923)

»Mein Fegfeuer wird lange dauern, denn ich habe während meiner Krankheit nicht den Willen Gottes angenommen und das Opfer meines Lebens nicht mit voller Ergebung und Hingabe dargebracht.

Die Krankheit ist zwar eine große Gnade, weil man in ihr viele Sünden abbüßen kann. Aber wenn man nicht acht gibt, kann sie auch Veranlassung geben, vom echten Ordensgeist abzuweichen... zu vergessen, daß man Armut, Keuschheit und Gehorsam gelobt und sich Gott als Opfer geweiht hat.

Unser Heiland ist ganz Liebe, O ja! aber auch ganz Gerechtigkeit!« (November 1923)

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NACHWORT

Die Kraft der Botschaft, die uns Schwester Josefa übermittelt, ergibt sich aus ihrer engen Verbindung mit der ewigen Offenbarung der unendlichen Barmherzigkeit des Heilands. Eindringlicher denn je empfiehlt der Herr die

Andacht zu Seinem heiligsten Herzen.

Die Offenbarungen an die heilige Margareta Maria Alacoque richteten sich gegen die Irrlehren, die Angst vor Gott verbreiteten Wir kennen die unvergleichlich herrlichen Verheißungen, durch die der Heiland furchtsame Seelen gewinnen wollte.

Das Christentum ist heutzutage in eine Katastrophe hineingerissen, welche die ganze Menschheit in eine Art von Verzweiflung zu stürzen droht. Wer wird uns retten? Der Herr offenbart sich in dieser schweren Zeit reinen Seelen, um uns durch sie kundzutun: »Folgt vertrauensvoll dem Aufruf des Herzens Jesu! In Ihm wird euch Erlösung und Sieg zuteil!«

Papst Leo XIII. schreibt in seiner Enzyklika »Annum sacrum« vom 25. Mai 1899: ...»Heute erscheint ein anderes göttliches Zeichen als glückliche Vorbedeutung vor unseren Augen: es ist das heiligste Herz Jesu, das vom Kreuze überragt ist und mit wunderbarer Klarheit inmitten der Flammen erstrahlt. Von Ihm laßt uns das Heil des Menschengeschlechtes erflehen und erhoffen.«

Papst Pius XII. stellte in seiner Enzyklika »Mystici Corporis« fest, daß “die heute so erfreuliche innigere Verehrung des heiligsten Herzens Jesu viele zu einer tieferen Betrachtung der unerforschlichen Reichtümer Christi geführt habe, die in der Kirche hinterlegt sind...” Er erinnert uns, daß die Sühne eine erste Pflicht für das Heil der Völker ist. Er bittet uns, den blutigen Spuren unseres göttlichen Königs zu folgen; mit Ihm zu sterben, um mit Ihm zu leben; andächtig, womöglich täglich am eucharistischen Opfer teilzunehmen... unser Fleisch durch freiwillige Buße abzutöten... Papst Pius XII. sagt: »Sofern uns wirklich das Heil der gesamten Menschheitsfamilie am Herzen liegt, die durch göttliches Blut erlöst ist, so müssen wir unsere Bitten in die Hände Mariens legen.«

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