Glaubensbekenntnis
Ein Glaubensbekenntnis (lat. Professio fidei), nach dem üblicherweise ersten lat. Wort auch "Credo" genannt, beinhaltet verschiedene Funktionen:
- Es fasst die zentralen Glaubensinhalte einer Religion zusammen, auch um sich inhaltlich gegen andere Religionen abzugrenzen.
- Es ist eine Selbstverpflichtung für den Bekennenden, nach diesen Glaubensinhalten zu leben.
- Es markiert die Art und Weise, in der diese Glaubensinhalte verstanden werden sollen.
Mit dem Credo (Ich glaube) tritt der einzelne Christ persönlich in die Gemeinschaft der Glaubenden ein und bekennt sich zum persönlichen und gemeinsamen Glauben.
Das meist verwendete ist das Apostolische Glaubensbekenntnis.
Das Glaubensbekenntnis behandelt der Katechismus der Katholischen Kirche in seinem ersten Teil.
Inhaltsverzeichnis
Verschiedene Bekenntnisse
Neues Testament
Schon in den Schriften des Neuen Testaments sind christliche Bekenntnisse enthalten:
- Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem er durch die rechte Hand Gottes erhöht worden war und vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen hatte, hat er ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört. - Apostelgeschichte 2, 32-33 (Einheitsübersetzung)
- Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. - 1. Korintherbrief 15, 3-5 (Einheitsübersetzung)
Das bislang jüngste Bekenntnis mit kirchenamtlichem Charakter ist das Credo des Gottesvolkes, das Papst Paul VI. am 30. Juni 1968 feierlich verkündet hat.
Altkirchliche Bekenntnisse
- Apostolisches Glaubensbekenntnis
- Glaubensbekenntnis des Epiphanius (um 374)
- Nizänisches Glaubensbekenntnis (325)
- Nizäno-Konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis (381)
- Glaubensbekenntnis von Chalcedon (451)
- Quicumque oder Das Athanasische Glaubensbekenntis (ungefähr 5. Jahrhundert)
- Tridentinisches Glaubensbekenntnis (1546)
- Credo des Gottesvolkes (Paul VI., 1968)
Ökumenische Version
Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz beschloss zwischen dem 21. und dem 24. Februar 1972 in Freising, dass die neuen ökumenischen Übersetzungen des Apostolischen und Nicänischen Glaubensbekenntnisses, des Gloria, des Sanctus, des Agnus Dei und des Gloria Patri in allen deutschen Bistümern ab Pfingsten den 21. Mai 1972 benutzt werden sollen. Diese sind gemeinsam erarbeitete Texte der Römisch-katholischen, altkatholischen und evangelischen Kirche.
Literatur
- Gustave Martelet: Mit Jesus an Gott glauben, Das Glaubensbekenntnis neu entdecken, Aus dem Französischen übersetzt von Theresa Kripp Otto Müller Verlag Salzburg 1982 (95 Seiten).
Weblinks
- Liturgical Use of Creeds: Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)