Cyprian von Karthago
Caecilius Thascius Cyprianus (* um 200 bis 210, † 14. September 258 nahe bei Karthago) war Bischof von Karthago, Kirchenschriftsteller und Märtyrer.
Patronat: gegen die Pest. Gedenktag: 16. September.
Biografie
Cyprian war der Sohn reicher heidnischer Eltern. Er erhielt die Rhetorenausbildung und war selbst vor seiner Bekehrung, (Taufe 246) als Lehrer der Rhetorik tätig. 248/249 wurde er Bischof von Karthago. Wegen der decisch-valerianischen Verfolgung musste er als Untergrundbischof und im Verborgenen wirken, was er durch Briefe an die verfolgten Christen auch tat.
Nach Beendigung der Verfolgungen setzte er sich im Ketzertaufstreit mit dem Problem jener Christen auseinander, die vom Glauben abgefallen waren, da ihre Menschenfurcht größer als ihre Gottesfurcht gewesen war. Die in der Verfolgung abgefallenen Christen verlangten Rekonziliation und die Bekenner, die die Bußgewalt beanspruchten, übten diese großzügig aus. Cyprian verlangte jedoch ein ordentlichen Bußverfahren. Erst in den Jahren 251–252 konnte er sich durchsetzen. Seit 255 geriet er mit Papst Stephan I. in Streit um die Ketzertaufe. In Rom war es üblich, Mitglieder einer häretischen Gemeinschaft, die in die Kirche übertreten wollten, einfach durch Handauflegung aufzunehmen, während Cyprian eine Wiederholung der Taufe verlangte.
Erneute Christenverfolgungen unter Kaiser Valerian kosteten Cyprian schließlich das Leben. Nachdem der Bischof verbannt worden war, enthauptete man ihn am 14. September 258 bei Karthago.
Werk
Cyprian war einer der wichtigsten Kirchenschriftsteller der frühen Christenheit. Er war ein Zeit- und Leidensgenosse von Papst Kornelius.
Seine wichtigsten Schriften sind de lapsis und de unitate catholicae ecclesiae. Die Schrift de lapsis – über die Gefallenen – hat ihre Bedeutung darin, dass sie einerseits die Buße der Gefallenen zu zulässig erklärt anderseits die ordentliche, d. h. vom Bischof verwaltete, Buße zur Bedingung macht.
Die Schrift de unitate catholicae ecclesiae – über die Einheit der katholischen Kirche – begründet die Unteilbarkeit der Kirche mit der Einheit des Episkopates unter bischöflichen Verfassung. Hier fließen die Kirchenbegriffe des Clemensbriefes und des Ignatius von Antiochien zusammen.
Weblinks
- Eintrag im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)