Werner Pees
Werner Pees (* 3. Mai 1956) ist ein deutscher Kirchenmusiker und Domkapellmeister am Dom zu Bamberg.
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Biografie
Werner Pees studierte Kirchenmusik an der Katholischen Kirchenmusikschule St. Gregorius in Aachen und schloss sein Studium mit dem A-Examen ab. Von 1982 bis 1988 war er Kirchenmusiker am Wetzlarer Dom. Im Oktober 1988 wurde er Leiter des Amtes für Kirchenmusik in Bamberg und Diözesanmusikdirektor des Erzbistums Bamberg. Diese Tätigkeit übte er bis August 2007 aus.
Als Leiter der Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg gründete Pees die Bamberger-Kirchenmusik-Konferenz, ein Gremium bestehend aus Dekanats- und Regionalkantoren, die als Außenstellen des AfK in der Fläche der Diözese fungieren. Ebenso besetzte er auf der Basis der von Erzbischof Dr. Elmar Maria Kredel 1987 in Kraft gesetzten neuen Dienstordnung einzelne Fachbereiche. Durch die Schaffung neuer Kirchenmusikstellen erreichte Pees eine flächendeckende Versorgung mit qualifizierten Musikern, die sich in der Ausbildung nebenberuflicher Kräfte fortsetzte. Bereits zu Beginn seiner Tätigkeit rief er die Publikation Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg ins Leben, eine Informationsschrift mit Fachartikeln, Berichten, Informationen, Fortbildungshinweisen und Konzertkalender.<ref>Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg</ref>
Um der stetig steigenden Nachfrage nach einer qualifizierten diözesanen Chorbetreuung zu entsprechen, initiierte er das als Impuls dienende, zweimal jährlich stattfindende Chortreffen in Vierzehnheiligen, ein Angebot an alle Chorinteressierte des Erzbistums sich bei einem Werkwochenende im Zeichen von Stimmbildung und Erarbeiten neuer Literatur fortzubilden. Als Höhepunkte dieser Seminare fungieren die diözesanen Kirchenmusiktage sowie die Chorpilgerfahrten. Als Arbeitshilfe entstanden die diözesanen Chorhefte Vierzehnheiligen.
1989 gründete Pees am Bamberger Dom die Mädchenkantorei, 1995 die Domkantorei Bamberg und 2002 die Schola Bamberg. Seit 1995 ist er ebenso Domkapellmeister, ein Amt, das er bis heute innehat. Zu seinen Aufgaben gehört heute die Leitung des auf einer langen Tradition (seit 1192) fußenden und 125 Mitglieder umfassenden Domchores, der Bamberger Domkantorei, der Mädchenkantorei am Bamberger Dom und der Schola Bamberg. Mit den Chören des Bamberger Doms, mit denen er in Chorwettbewerben bereits mehrere Preise und Auszeichnungen erhielt, unternimmt Pees regelmäßig Konzertreisen im In- und Ausland. Ebenso ist er mit der Dommusik in Rundfunk und Fernsehen präsent. Im Jahr 2008 erhielt die Dommusik im ehemaligen Kolpinghaus am Kaulberg ein neues Domizil. Es bietet dem Sekretariat der Dommusik, den Domchören und der Werkstatt Neues Geistliches Lied großzügige Proben- und Tagungsräume.
Werke (Auswahl)
Kompositionen
- Dein Wort, o Herr, ist Licht über meinem Weg
- Alles, was atmet, lobe den Herrn
- Amen-Rufe
- Halleluja-Ruf
- Gott, dir sei Lob gesungen Text: Alois Albrecht
- Großes tut Gott, singt ihm Lob! Text: Alois Albrecht
- Gelobet seist du, Herr! Text: Alois Albrecht
- Laß dich rühmen, ewiger Gott Text: Alois Albrecht
- Vertonung des Wahlspruchs Tu solus Dominus von Weihbischof Herwig Gössl (2014).
Notenausgaben
- Bamberger Kinderchorbüchlein. Amt für Kirchenmusik, Bamberg 1992.
- Chorhefte Vierzehnheiligen. Amt für Kirchenmusik Bamberg, Jahrgänge 1996 bis 2006
- Bamberger Chorbuch. Amt für Kirchenmusik, Bamberg 2007.
- Vesper zum 1000-jährigen Bestehen des Bistums Bamberg. Musik: Wolfram Buchenberg, Text: Alois Albrecht, Bamberger Dommusik 2007.
- Max Jobst (1908–1943). Missa Christus vincit. Bamberger Dommusik 2015.
Schriften
- Porträt über Josef Gabriel Rheinberger. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg, Heft 1, Februar 1989.
- Poträt über Petr Eben. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg, Heft 2 Juni 1989.
- Wissenswertes rund um den Kinderchor. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg, Heft 5, September 1990.
- Die Messen Mozarts. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg, Heft 8, Dezember 1991.
- Der Diözesanteil II des Gotteslobes. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg, Heft 15, Dezember 1994.
- Fröhlich sein, Gutes tun – und die Orgel pfeifen lassen. Prälat Wich zum 70. Geburtstag. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg, Heft 20, Juli 1999.
- Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg 1988–2007. In: Stationen der Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg, Bamberg 2007, S. 73–78.
- Chorerzieher, Ratgeber und väterlicher Freund. Domkapellmeister Paul Joseph Metschnabl zum 100. Geburtstag, in: Fränkischer Tag Bamberg 25. Juni 2010.
- Wie der Mensch zu Ton kommt. Überlegungen zur Einstudierung Neuer Musik mit Laienchören. In: Musica sacra 133. Jahrgang Heft 1, 1. Februar 2013, ISSN 0179-356-X, S. 6–10.
Diskografie
- Venite Populi, Chor- und Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts, Mädchenkantorei am Bamberger Dom, Markus Willinger Orgel, Bamberg 1995.
- Josef Gabriel Rheinberger, Messen für Frauenchor, Mädchenkantorei am Bamberger Dom, Georg Hagel Orgel, BRmedia 2002.
- Heinrich II.: Gregorianischer Krönungsritus, Schola Bamberg, Christophorus 2002.
- Gregorianische Gesänge für Kaiserin Kunigunde – nova historia, Schola Bamberg, Christophorus 2004.
- Weihnachten in Europa, Chöre am Bamberger Dom, Bayerischer Rundfunk 2004.
- Vor dir sind tausend Jahre wie ein Tag, Buchenberg-Vesper, Domkantorei Bamberg, Bläser der Bamberger Symphoniker, Cavalli records 2007.
- Josef Gabriel Rheinberger - Messen für Frauenchor, Mädchenkantorei am Bamberger Dom, 2010.
- Otto von Bamberg: Officium für das Fest des hl. Bischofs Otto, Schola Bamberg, Christophorus 2010.
- Pilgrimage to Santiago – Vocalmusik für St. Jacob, Schola Bamberg, Christophorus 2011.
Auszeichnungen
- 1997: 1. Preis beim Bayerischen Chorwettbewerb in Regensburg
- 2005: 1. Preis beim Bayerischen Chorwettbewerb in Neustadt an der Aisch
Literatur
- Ludger Stühlmeyer: Musica semper reformanda. Musikpraxis im Erzbistum Bamberg im 19. und 20. Jahrhundert. Auf neuen Wegen. In: Stationen der Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg. Bamberg 2007, S. 71.
- Barbara Stühlmeyer: Die Domschola in Bamberg. Ein Interview mit Bambergs Domkapellmeister Werner Pees. In: Karfunkel, Zeitschrift für erlebbare Geschichte. Nr. 92, Wald-Michelbach 2011, S. 122f.
Weblinks
Anmerkungen
<references />