Maria Magdalena
Maria Magdalena (a. Maria von Magdala, Maria Magdalene) wird im Lukas-Evangelium (Lk 8,2) als erste der Frauen erwähnt, welche Jesus geheilt hatte. Er trieb sieben Dämonen aus ihr aus. Darauf begleitete sie Jesus und unterstützte ihn auch materiell (Lk 8,3). Sie stand in der Nähe des Kreuzes Jesu (Mt 27,56, Mk 15,40), war bei seinem Begräbnis dabei (Mt 27,61, Mk 15,47) und ging am Ostermorgen mit anderen Frauen zum Grab (Mk 16,1-8, Joh 20,1-10). Ihr ist der auferstandene Herr zuerst erschienen, und er hat sie mit der Botschaft von der Auferstehung zu seinen Jüngern gesandt (Mk 16,9; Joh 20,11-18). Deshalb trägt sie auch den Ehrentitel Apostola Apostolorum (Apostolin der Apostel).
Die abendländische Liturgie setzt seit Papst Gregor d. Gr. voraus, dass sie die Sünderin war, welche Jesus die Füsse wusch (Lk 7,36-50), und dass sie die Schwester von Marta und Lazarus war (Lk 10,38-50; Joh 12,1-8).
Zur außerbiblischen Legendenbildung gehört, dass sie in Ephesus, auf dem Gebiet der heutigen Türkei, starb und dass in Aix-en-Provence in Frankreich eine Reliquie von ihr aufbewahrt wird. Unhaltbar ist die von Dan Brown in seinem Roman "Sakrileg" (The Da Vinci Code) ins Spiel gebrachte These, dass Maria Magdalena mit Jesus verheiratet war oder dass es - wie von einigen behauptet - ein sexuelles Liebesverhältnis der beiden gegeben habe.
Ihr Gedenktag wird am 22. Juli gefeiert. Sie ist unter anderem die Patronin der Städte Marseille, Vezélay und Autun; der reuigen Sünderinnen, Friseure und Kammmacher, der Gärtner, Parfüm- und Puderfabrikanten, der Weingärtner und Weinhändler, der Verführten und der Schüler.