Auferstehung Christi
Die Auferstehung (des Fleisches, der Toten) ist die Vereinigung der unsterblichen Seele eines bereits verstorbenen Menschen durch Gott mit einem neuen Leib zu einem völlig neuen Leben. Sie ist keineswegs mit der wunderbaren Auferweckung von kürzlich Verstorbenen gleichzusetzen, wie Jesus dies etwa an Lazarus oder der Tochter der Jairus als Zeichen seiner göttlichen Macht vollbracht hatte. Denn diese sind schließlich doch gestorben.
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Auferstehung in der Antike
Im antiken Judentum war der Glaube an die Auferstehung allmählich mehr und mehr verbreitet, etwa unter den Pharisäern. Er ist aber kein Allgemeingut des Alten Testaments. Man erwartete eine gleichzeitige Auferstehung aller Menschen am Ende der Zeiten, wenn Gott einen "neuen Himmel und eine neue Erde" erschaffen würde. Manche stellten sich vor, dieser auferstandene Leib würde hell leuchten "wie ein Stern" (vgl. Dan 12). Allerdings gab es auch andere Gruppen, etwa die Sadduzäer, die die Auferstehung und zum Teil sogar ein im übrigen als schattenhafte Weiterexistenz gedachtes Leben nach dem Tod leugneten (siehe auch Sadduzäerfrage).
Unter den heidnischen Völkern des Mittelmeerraumes galt eine Auferstehung der Toten, im christlichen Sinne, als unvorstellbare Unmöglichkeit. Manche Philosophen, etwa Platon, sahen zwar ein Weiterleben der Seele in irgendeiner Form vor, nicht jedoch in jener vollendenden Weise, dass diese Seele in einem verklärten Leib "wohnen" würde.
Auferstehung Jesu Christi
Der Glaube an die Auferstehung von Jesus Christus ist die Basis des christlichen Glaubens. Am dritten Tag nach der Kreuzigung Christi kamen die Frauen, so das glaubwürdige Zeugnis der Evangelien, zu seinem Grab, fanden dieses jedoch leer vor. Engel verkündeten ihnen, dass Christus auferstanden sei. Kurz darauf begann dieser tatsächlich, mehreren seiner Jünger zu erscheinen. Diese Erscheinungen hatten objektiv fassbaren Charakter, wenn auch nicht in einem naturwissenschaftlich aufklärbaren Sinne.
Die Eigenschaften seines auferstandenen Leibes waren für die Jünger völlig unerwartet. Einerseits aß und trank Jesus mit ihnen, man konnte seinen Leib anfassen, die Spuren der Nägel von der Kreuzigung waren an Händen und Füßen zu sehen. Gleichzeitig erschien und verschwand Jesus, wie es ihm beliebte, zudem konnte er auch so auftreten, dass ihn die Jünger nicht erkannten. Außerdem leuchtete der Leib - entgegen den Erwartungen im Alten Testament - nicht.
Nachdem Jesus seinen Jüngern 40 Tage lang erschienen war, stieg er in den Himmel auf (vgl. Christi Himmelfahrt), so dass seine Präsenz unter den Seinen seither abermals neue Gestalt gewonnen hat.
Kontroversen rund um die Auferstehung
Unter dem Eindruck des modernen wissenschaftlichen Weltbildes, das es bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts für undenkbar hielt, die biblischen Wunderberichte mit den "Naturgesetzen" zu vereinbaren (die heute gleichfalls als wissenschaftliche Setzung erkannt sind), breiteten sich in der christlichen Theologie, zunächst im Protestantismus, wachsende Zweifel am Auferstehungsglauben aus. Um der christlichen Botschaft einen existenziellen Gehalt zu sichern, entwarf vornehmlich die Liberale Theologie im Anschluss an die so gen. Deutsche Exegese eine moderne Deutung der Auferstehung. Knapp zugespitzt gesagt: So wird die Gemeinde der Christen zur Urheberin des Anspruchs Christi, welche sie dem "historischen Jesus" zuordnet, der nicht im physischen Sinne als auferstanden geglaubt werden müsse. Zu Zeiten des Modernismus griff diese Hypothese auch in die katholische Theologie über. Ungeachtet dessen hat die Kritik der Religionskritik, etwa durch die École biblique zu Jerusalem, mittlerweile die Glaubwürdigkeit der Evangelien bekräftigt. Gerade wissenschaftliche Methoden räumen heute Missverständnisse aus, die es dem 19. und 20. Jahrhundert so massiv erschwerten, die Auferstehung Jesu, Grund der christlichen Hoffnung, "noch" zu glauben. Wir dürfen wieder hoffen.
Links
Artikel des anglikanischen Theologen N. T. Wright über die Argumente für die Auferstehung: [1]