Anna Katharina Emmerich

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Die selige Anna Maria Emmerich (* 8. September 1774, in Coesfeld, † 9. Februar 1824 in Dülmen) war eine stigmatisierte Augustinerin im Kloster Agnetenburg im deutschen Dülmen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 9. Februar.

Biografie

Anna wuchs in einer äußerst armen Familie auf. Sie war so arm, dass sie nicht einmal im Kloster eingelassen wurde. Von früher Kindheit an hatte sie Träume von Jesu Leben und Visionen von Christus.

Erst mit 24 Jahren wurde sie bei den Augustinerinnen aufgenommen, allerdings nur deswegen, weil eine Freundin, die Orgel spielen konnte, darauf beharrte, nur ins Kloster einzutreten, wenn auch Katharina aufgenommen werden würde.

Katharinas Wunsch, in ihrem Leben Jesus ähnlich zu werden, wurde durch das viele Leid, das sie zu tragen hatte, verwirklicht. Freiwillig bevorzugte sie Bitteres vor Schönem. So geschah es einmal, dass sie in einer Vision Jesus aus dem Tabernakel zu sich kommen sah. Er hielt einen Blumenstrauß und eine Dornenkrone in den Händen und stellte sie vor die Wahl, eines der beiden Dinge für sich zu beanspruchen. Katharina nahm die Dornenkrone und drückte sie fest auf ihren Kopf, was ihr unsägliche Schmerzen bereitete, die sie von diesem Zeitpunkt an bis zu ihrem Lebensende begleiten sollten.

Durch ihre Bereitschaft für die Sünder Buße zu tun und das Leid anderer auf sich zu nehmen, litt sie Angst, größte Verlassenheit und schwere Schmerzen. Nur einer, ihr Bräutigam Jesus Christus, konnte sie trösten. So erschien er ihr des öfteren während der heiligen Kommunion oder während der Anbetung und spendete den Trost, den sie in ihren Qualen so dringend benötigte.

Das Kloster der Augustinerinnen wurde 1811 aufgrund politischer Wirren aufgelöst, was Katharina schwer zu schaffen machte. Sie fand keinen Gefallen mehr an der Welt und stieß ebenso wie auf offene Herzen und Menschen, die bei ihr religiöse Hilfe suchten, auf Ablehnung und Spott.

Nachdem ihr am Fest des heiligen Augustinus auf wunderbare Weise Kreuze, zwei davon blutig, in die Brust eingebrannt worden waren, erschien ihr zu Weihnachten 1811 Jesus, der seiner Dienerin seine fünf Wunden einprägte.

Die letzten zwölf Jahre ihres Lebens verbrachte Anna Katharina Emmerick auf dem Krankenbett, litt schwerste Schmerzen für Christus und die Sünden der Welt, ernährten sich fast nur mehr von Wasser und ertrug zu alledem noch Verleumdungen und Anfeindungen. Denn das Wunder ihrer Stigmatisierung war in die Öffentlichkeit gedrungen, und obwohl sie vom Erzbischof und Medizinern bald schon als übernatürlich erkannt worden waren, gab es viele Leute, die sich darüber lustig machten.

Vor ihrem Lebensende wurden die Visionen und Entrückungen immer länger und intensiver. So sah sie die Heiligen des alten und des neuen Bundes, sie wurde in das gelobte Land geführt, durchwanderte Hölle, Fegefeuer, das Paradies und den Vorhof des Himmels. Die Muttergottes soll ihr das Jesuskind überreicht haben und sie soll mit Engeln und Heiligen verkehrt sein. In ihren Visionen wurden ihr auch Ereignisse, die sich in der Welt soeben ereignet hatten, offenbart. Die begnadete Mystikerin starb am 9. Februar 1824. Ihr Seligsprechungsprozess wurde 1892 eingeleitet.

Im Jahr 2004 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Zum Zeugnis ihrer Seherkraft

„Als ich einst,“ so erzählt Anna Katharina, „vor dem Heiligen Sakramente für das Heil der Kirche betete, war ich auf einmal in eine große, prächtig verzierte Kirche versetzt. Hier sah ich, wie der Statthalter Christi, der Papst, einen kleinen, gelbem, finstern Mann zum Könige salbte. Es war eine große Feierlichkeit, aber es überfiel mich Angst und Trauer, bei diesem Anblick und ich empfand, dass der Heilige Vater sich noch ernster dagegen hätte wehren sollen. Es wurde mir gezeigt, welches Leid dies Haupt dem Heiligen Vater antun und wie entsetzlich viel Blut es noch vergießen werde. Ich sprach von diesem Anblick und meinem Schrecken vor Abbé Lambert, der alles für Einbildung erklärte. Als aber die Nachricht von der Salbung Napoleons durch Pius VII. bekannt wurde, sagte Abbé Lambert: ma soeur muss beten, schweigen.“

Literatur

Gesammelte Werke (Christiana Verlag)

  • Die Geheimnisse des Alten und des Neuen Bundes (AB: ImprimaturRegensburg, den 9.2.1881 Ignatius Bischof von Regensburg; Würzburg, den 24.9.1969 Wittig Generalvikar; NB: Friburgi Brisgoviae, die 8. Nov. 1906 Thomas Archiepps).
  • Das Leben der heiligen Jungfrau MARIA (Imprimatur Würzburg 13. Mai 1964 Wittig Generalvikar).
  • Erstes Lehrjahr Jesu (Imprimatur Würzburg 23. Juni 1954 Dr. Brander Generalvikar).
  • Zweites Lehrjahr Jesu (Imprimatur Würzburg 23. Juni 1954 Dr. Brander Generalvikar).
  • Drittes Lehrjahr Jesu (Imprimatur Würzburg 23. Juni 1954 Dr. Brander Generalvikar).
  • Das bittere Leiden unseres Herrn Jesus Christus (Imprimatur Würzburg 10. Juni 1950 Dr. Fuchs Generalvikar).

Sekundärliteratur

  • Leben, Offenbarungen und Weissagungen gotterleuchteter Seher und Seherinnen von einem Curatpriester, Verlag Georg Josef Manz, Regensburg 1875 (2. Auflage).
  • Visionen und Offenbarungen der seligen Augustinerin Anna Katharina Emmerich, Ein Beitrag über Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft von Carl Borrom. Aug. Warnefried, Verlag Joseph Manz, Regensburg 1877; (Auch aufgenommen auf Kassette [oder evtl. CD]: Kassettenapostolat Erich Hörnle, Bergweg 3, D-88457 Kirchdorf/Iller, Tel. 07354/935332).
  • Franz Spirago, Die selige Anna Katharina Emmerich, Ihr Leben, ihre wunderbaren Gnadengaben und Gesichte, Verlag Gotthard Media, Postfach 119, CH-6410 Goldau, Telefon +41 41 810 33 33, www.gotthardmedia.ch).


Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.