Tapferkeit
Kardinaltugenden |
Die Tapferkeit (lat. fortitudo) ist eine der vier Kardinaltugenden.
Die Tapferkeit lässt in Schwierigkeiten standhalten und im Erstreben des Guten durchhalten. Sie hilft, innere und äußere Hindernsse zu überwinden. Sie festigt die Entschlossenheit, der Versuchung zu widerstehen. Sie überwndet die Angst, auch vor dem Tod, und lässt in Prüfungen und Verfolgungen standhalten. Sie macht bereit, für eine gerechte Sache sogar das eigene Leben zu opfern.
Tapferkeit darf nicht mit Tollkühnheit verwechselt werden, die eine unkluge Karikatur der Tapferkeit ist, der Mangel an Tapferkeit ist die Feigheit, (die sich manchmal zur Tarnung "Klugheit" nennt).
Gewalttätigkeit ist nicht Tapferkeit. Sie ist die Explosion einer blinden Energie, die den Menschen, der sich ihr überlässt, entwürdigt, weil sie ihn vom Niveau der verständigen Überlegung auf die Ebene der Leidenschaft herabzieht. Und dort, wo der Gewalttätige die Selbstkontrolle behält, sucht er doch unwürdige Wege, um sich durchzusetzen, Wege der Hinterlist, der Überraschung, der physischen Überwältigung eines Gegners, der schwächer und vielleicht wehrlos ist. Er nutzt den Schock aus, das Entsetzen, das er erzeugt, den nervlichen Zusammenbruch der Betroffenen. So wird klar ersichtlich, wer in diesem ungleichen Kampf der wahrhaft Feige ist.<ref>Dienst am Frieden#36. Papst Paul VI.: Botschaft zum Weltfriedenstag 1978 vom 8. Dezember 1977</ref>
Literatur
- Katechismus der Katholischen Kirche, Abschnitt 1808.
- Josef Pieper: Vom Sinn der Tapferkeit, Hegner, Leipzig 1934; neueste Ausgabe: Sammelband "Über die Tugenden", 2. Auflage, Kösel, München 2008. ISBN 9783466401727
Anmerkungen
<references />