Alfons Maria Stickler

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Alfons Maria Kardinal Stickler

Alfons Maria Kardinal Stickler SDB (Dr. iur. utr., Dr. h.c. mult.; *23. August 1910 in Neunkirchen in Niederösterreich; † 12. Dezember 2007 im Vatikan) war Kurienkardinal und emeritierter Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche.

Biografie

Alfons Maria Stickler trat in das Noviziat bei den Salesianern Don Boscos ein und legte am 15. August 1928 die Profess ab. Er studierte Philosophie und Theologie in Benediktbeuren, Turin und Rom. Er empfing in der Lateranbasilika am 27. März 1937 die Priesterweihe in Rom. Er studierte kirchliches und weltliches Recht in Roman der Päpstlichen Lateranuniversität und erlangte 1940 den Doctor utriusque iuris. Danach lehrte er Kirchenrecht und kirchliche Rechtsgeschichte an der päpstlichen Salesianeruniversiät Turin und war seit 1948 Ordinarius.Von 1953 -1958 war er Dekan der katholischen Fakultät. Er übersiedelte von Turin nach Rom. In den Jahren 1958 bis 1966 war er Rektor der Universität der Salesianer. In drei Kommissionen arbeitete er als Peritus des Zweiten Vatikanischen Konzils. Am Aschermittwoch 1971 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Präfekten der vatikanischen Bibliothek.

Während seiner Amtszeit als Präfekt (bis 1983) setzte sich Stickler für die Erhaltung und Modernisierung der Vatikan-Bibliothek ein. Unter anderem wurde unter seiner Leitung ein atombombensicherer Bunker errichtet, in dem die wichtigsten Schätze der Bibliothek (unter anderem der Codex Vaticanus) untergebracht sind.

Bischof und Kardinal

Am 8. September 1983 wurde er durch Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Golsena, zum Archivar und Probibliothekar der Heiligen Römischen Kirche ernannt. Durch den Papst selbst, empfing er am 1. November die Bischofsweihe in der Sixtinischen Kapelle.<ref>Predigt DAS 1983, S. 1166-1168</ref> Mitkonsekratoren waren dei Kardiäle Eduardo Martínez Somalo und Rosalio Castillo Lara. An Allerheiligen wurde er zum Titularerzbischof von Volsinium ernannt. Am 7. Juli 1984 wurde er Proarchivar der Römischen Kurie. Am 25. Mai 1985 folgte seine Aufnahme in das Kardinalskollegium und seine Ernennung zum Kardinaldiakon von San Giorgio in Velabro. Schon zwei Tage später bekleidete er das Amt des Archivars im vatikanischen Geheimarchiv und Bibliothekar der Vatikanischen Bibliothek. Am 1. Juli 1988 trat er von seinen Kurienämtern zurück. Am 29. Juni 1996 erhob Papst Johannes Paul II. ihn zum Kardinalpriester von San Giorgio in Velabro.

Trotz seines fortgeschrittenen Alters reiste Kardinal Stickler, ein Freund und Förderer der Tridentinischen Liturgie, bis vor kurzem oftmals noch nach Deutschland und Österreich, wo er bei Festlichkeiten und Weihen Pontifikalämter im traditionellen römischen Ritus zelebrierte. Am 29. Januar 1996 wurde er unter Beibehaltung seiner Titeldiakonie zum Kardinalpriester pro hac vice ernannt. Kardinal Stickler lebte weiterhin in Rom und war seit dem Tod des niederländischen Kardinals Johannes Willebrands am 2. August 2006 der älteste lebende Kardinal der Welt. Als vorläufige letzte Ruhestätte wurde die Grabstätte der Salesianer Don Boscos auf dem Gelände der Calixtus-Katakombe gewählt.

Ehrungen

Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Wien, Bologna und Siena, der Medieval Academy der Vereinigten Staaten, Ehrensenator der Universität Heidelberg.

  • Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
  • Kulturpreis für Wissenschaft von Niederösterreich

Werke

Er veröffentlichte zahlreiche Artikel über Kirchenrechtsgeschichtliche Themen. Er ist Herausgeber zweier wissenschaftlicher Reihe "Studia Gratiana.".

Weblinks

Anmerkungen

<references />