Reinhold Stecher: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. November 2008, 10:36 Uhr
Reinhold Stecher (* 22. Dezember 1921 in Innsbruck), zweiter Bischof der Diözese Innsbruck.
Leben
Stecher maturierte 1939 mit Auszeichnung am Humanistischen Gymnasium Angerzellgasse in Innsbruck und leiste anschließend acht Monate "Reichsarbeitsdienst" in Ehrwald und Nassereith. Im November 1939 trat er in das Priesterseminar in St. Michael (Matrei a. Brenner) ein; nach dessen Aufhebung durch die Gestapo 1940 studierte er in St. Georgen am Längsee (Kärnten). Im Frühjahr 1941 wurde er in Zusammenhang mit einer Protest-Wallfahrt nach Maria Waldrast für zweieinhalb Monate durch die Gestapo inhaftiert.
Am 1. September 1941 zur Wehrmacht eingezogen und zum Funker ausgebildet folgte der Fronteinsatz am Ilmensee, zwischen Petersburg-Leningrad und Moskau. Er nahm 1941/42 an der dortigen Schlacht teil, wurde am Karfreitag 1942 verwundet und kam zur Genesung in die Heimat. Danach folgte ein weiterer Fronteinsatz in Nordkarelien. Von dort marschierte er über Finnland, Lappland, Norwegen (3600 km) zu Fuß). Anfang November 1945 war er wieder in Tirol. Unmittelbar danach trat er in das Priesterseminar im Canisianum in Innsbruck ein.
1947 empfing er in Schwaz von Bischof Dr. Paulus Rusch die Priesterweihe; mit ihm wurden u. a. sein Bruder Vigil Stecher OFM und der spätere Missionsbischof Bonifaz Madersbacher OFM geweiht.
Nach einem weiteren Studium an der Theologischen Fakultät Innsbruck und seelsorgerischer Arbeit u. a. bei der Katholischen Jugend Innsbruck-Mühlau, der Hausmission Innsbruck-Saggen und als Vizepräses des Kolping-Werkes war er von 1949 bis 1956 Präfekt am Bischöflichen Studienheim und Gymnasium "Paulinum". 1951 promovierte er zum Doktor der Theologie.
Von 1956 bis 1981 war Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck bzw. ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes. Von 1956 bis 1958 lehrte er zusätzlich Religion an Handelsakademie, Handelsschule und Realschule. Von 1965 bis 1970 war er Spiritual im Priesterseminar der Diözesen Innsbruck und Feldkirch.
Am 15. Dezember 1980 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum zweiten Diözesanbischof von Innsbruck (Wahlspruch: "servire et confidere – Dienen und Vertrauen"). Am 25. Jänner 1981 spendete ihm sein Vorgänger, Dr. Paulus Rusch, die Bischofsweihe.
In der Österreichischen Bischofskonferenz nahm Stecher in der Folge die Aufgabe des Referatsbischof für "Caritas" und "Frauen" wahr und vertrat die Österreichische Bischofskonferenz in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Am 23. November 1997 weihte er Alois Kothgasser SDB zu seinem Nachfolger als Bischof von Innsbruck.
Stecher zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Er übersiedelte ins Personalhaus des Sanatoriums Hochrum (jetzt Privatklinik Hochrum) der Kreuzschwestern in Rum. Dort lebt er bis heute. Er hilft in der Seelsorge aus, macht Krankenbesuche und hält Exerzitien und Vorträge im In- und Ausland. Er malt und schreibt Bücher. Mit dem Erlös aus dem Verkauf seiner Werke unterstützt er seelsorgliche und soziale Projekte im In- und Ausland.
Ehrungen (Auswahl)
- 1981 Ehrenzeichen des Landes Tirol
- 1987 Ehrenring des Landes Tirol (höchste Auszeichnung des Landes)
- 1993 Ehrenbürger der Stadt Innsbruck
- 1993 Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich
- 1994 Ehrendoktorat der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck ("Für Verdienste um die Schaffung eines Klimas der Toleranz und des Dialogs")
- 2003 Ehrenbürger der Gemeinde Velipoje (Albanien) für seine Verdienste um die Dorfentwicklung (Kirchenbau und Wasserversorgung)