Jacques-Paul Migne: Unterschied zwischen den Versionen

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Zu beachten ist außerdem, dass er nicht viele Helfer hatte: Der Benediktiner Jean-Baptiste Pitra - damals Prior der Abtei Saint-Germain-des-Pres in Paris und später Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche und Kardinal - war zwar nicht der einzige, aber sicher der wichtigste der ihm zur Verfügung stehenden Fachleute, wie Migne selbst in einem der Registerbände der  »Patrologia Latina« bezeugt. Weiter sind zu erwähnen Pau! Drach, der sich um die griechischen Texte kümmerte, und  - auf einer zwar bescheideneren, aber ebenso wertvollen Ebene - die Mitarbeiter, die ihn beim Lesen der Korrekturfahnen unterstützten.
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Zu beachten ist außerdem, dass er nicht viele Helfer hatte: Der [[Benediktiner]] [[Jean-Baptiste Pitra]] - damals Prior der Abtei Saint-Germain-des-Pres in Paris und später Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche und Kardinal - war zwar nicht der einzige, aber sicher der wichtigste der ihm zur Verfügung stehenden Fachleute, wie Migne selbst in einem der Registerbände der  »Patrologia Latina« bezeugt. Weiter sind zu erwähnen Pau! Drach, der sich um die griechischen Texte kümmerte, und  - auf einer zwar bescheideneren, aber ebenso wertvollen Ebene - die Mitarbeiter, die ihn beim Lesen der Korrekturfahnen unterstützten.
  
 
==Weblinks==
 
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Version vom 3. Juni 2019, 04:08 Uhr

Jacques-Paul Migne (*25. Oktober 1800 in St-Flour † 24. Oktober 1875 in Paris) war Priester und größter französischer Verleger theologischer Werke im 19. Jahrhundert.

Biografie

Jacques-Paul Migne war seit 1824 Priester in Orléans. Ab 1833 war er als Journalist in Paris tätig und gründete mehrere Zeitungen und Zeitschriften, die er wieder aufgab. 1836 eröffnete er eine große Verlagsanstalt mit Druckerei, Schriftgießerei, Buchbinderei und Buchhandlung. Neben anderen theologischen Reihenwerken wird bis heute sein Name mit den zwei Hauptreihen der »Patrologia Latina« und der »Patrologie Graeco-Latina« verbunden.

Veröffentlichte Werke (verbreitet auch auf CD)

  • 1838-1840 „Cursus Scripturae Sacrae“ in 25 Bänden (die besten der damals auffindbaren Bibelkommentare) Paris
  • 1839-45 Theologiae cursus completus“ in 25 Bänden (später um drei weitere ergänzt) Paris (Eine Zusammenstellung der wichtigsten Theoologen zwischen 16. und 19. Jahrhundert)
  • 1840-45 Scripturae sanctae cursus completus. 28 Bde. Paris
  • 1842-1843 »Démonstration vangeélique des plus célebres défenseurs du Christianisme« 18 Bände -plus zwei Einführungs- und Abschlußbände - der (Sammlung apologetischer Texte)
  • 1844-66 Collection intégrale et universelle des orateurs sacrés. 99 Bde. Paris
  • 1844-52 Encyclopédie théologique. 52 Bde. Paris
  • »Cours complet d'Histoire Ecclésiastique« Studiengang für Kirchengeschichte in 27 Bänden
  • 1844-55 Patrologiae cursus completus. Series latina [PL bzw. MPL]. 217 Bde. und 4 Reg.-Bde. Paris (Werden ständig nachgedruckt vom Verlag Brepols in Turnhaout, Belgien)
  • 1855-66 Nouvelle encyclopédie théologique. 53 Bde. Paris 1851-59; Troisième et dernière encyclopédie théologique. 66 Bde. Paris
  • 1866»Summa aurea de Laudibus Beatissimae Virginis Mariae« in 13 Bändenzu
  • 1987- Patrologiae cursus completus. Series greca [PG bzw. MPG]. 161 Bde. Paris 1857-66; »Center for Patristic Publications« in Athen) Es handelt sich nicht um einen bloßen anastatischen Nachdruck der Bände des Migne, sondern um ein neues Verlagsprojekt (März 2008 –161 Bände). Das Werk bietet den photographischen Nachdruck der Texte des Migne, stellt ihm aber eine »Einführung zur griechischen Ausgabe« (Eisagogikà tês elleníkes ekóseos) voran, die den Inhalt jedes Bandes auch dank einer auf den letzten Stand gebrachten Bibliographie aktualisiert

Verlegerisches Wirken aus pastoralen Gründen

Der französische Priester Jacques-Paul Migne nimmt wegen seines immensen verlegerischen Werkes, das er aus pastoralen Gründen - das heißt zur Gewährleistung einer angemessenen Weiterbildung für den Klerus - geschaffen hat, einen herausragenden Platz in der Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts ein. Sein Werk ist um so verdienstvoller, als es in der schwierigen Gesamtsituation entstanden ist, in der sich Frankreich nach dem überstandenen Sturm der Revolution befand. Mignes Plan war die Herausgabe einer umfassenden und zu erschwinglichen Preisen erhältlichen Bibliothek - der »Bibliothecae Cleri universae. Sive cursuum completorum in singulos scientiae ecclesiasticae« - zur Unterstützung der Ausbildung in den Priesterseminaren und anschließend als Hilfsmittel für die Priester bei ihrem privaten Studium.

Migne hatte diese Bibliothek in einem Umfang von bis zu zweitausend Bänden geplant. Leider wurde das gigantische Unternehmen von einer schrecklichen Feuersbrunst unterbrochen, die im Februar 1868 die Räumlichkeiten der Verlagsanstalt und der großen Druckerei von Petit-Montrouge in Paris verwüstete.

Texte der Kirchenväter

Grundlegend für dieses bewundernswerte kulturelle Projekt war nach Migne die Veröffentlichung der Werke der lateinischen und griechischen Kirchenväter, deren frühere Ausgaben entweder unauffindbar oder sehr teuer waren oder gar nicht existierten. Als Ergebnis stehen uns heute zur Verfügung: die »Patrologia latina« (222 Bände; von Tertullian bis Innozenz III [1216]) und die »Patrologia graeca« mit 168 Bänden (in diesen steht neben dem griechischen Originaltext eine Fassung in lateinischer Sprache;168 Bände; von Clemens Romanus bis zum Konzil von Florenz [1439]), die in den Jahren 1844 bis 1866 veröffentlicht wurden - zu dem unglaublich niedrigen Preis von damals fünf Francs für die lateinischen und acht Francs für die griechischen Bände. Die Reihe der lateinischen Patrologie sollte die Veröffentlichung der Autoren lateinischer Sprache von Tertullian bis zum Tod Innozenz III. (1216) enthalten; die griechische Patrologie umfasste außer den Kirchenvätern auch die byzantinischen kirchlichen Schriftsteller bis zur Eroberung von Konstantinopel. .

Das damalige Mammutprojekt

Wie es Migne ohne die Mittel, über die wir heute verfügen, vermochte, in seinen Verlagsräumen von Petit-Montrouge solche Mengen an früheren Ausgaben und Handschriften aus allen Teilen Europas zusammenzutragen, versetzt uns in Staunen. Am meisten verwundert aber die Tatsache, dass Migne - obwohl er kein Fachgelehrter war - in der Lage gewesen ist, eine derart sorgfältige Auswahl der Texte vorzunehmen.

Zu beachten ist außerdem, dass er nicht viele Helfer hatte: Der Benediktiner Jean-Baptiste Pitra - damals Prior der Abtei Saint-Germain-des-Pres in Paris und später Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche und Kardinal - war zwar nicht der einzige, aber sicher der wichtigste der ihm zur Verfügung stehenden Fachleute, wie Migne selbst in einem der Registerbände der »Patrologia Latina« bezeugt. Weiter sind zu erwähnen Pau! Drach, der sich um die griechischen Texte kümmerte, und - auf einer zwar bescheideneren, aber ebenso wertvollen Ebene - die Mitarbeiter, die ihn beim Lesen der Korrekturfahnen unterstützten.

Weblinks