Henri de Lubac: Unterschied zwischen den Versionen
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*Hans Urs von Balthasar, ''Henri de Lubac. Sein organisches Lebenswerk'', Einsiedeln 1976. | *Hans Urs von Balthasar, ''Henri de Lubac. Sein organisches Lebenswerk'', Einsiedeln 1976. | ||
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Version vom 8. November 2006, 17:46 Uhr
Der Theologe Henri de Lubac, Jesuit seit 1913, wurde am 20. Februar 1896 in Cambrai geboren und 1927 zum Priester geweiht. Er lehrte seit 1929-1950 und 1953-1960 an der Theologischen Fakultät in Lyon (Fourviere) als Professor für Fundamentaltheologie, Dogmatik und Religionsgeschichte. Lubac gehört zu den wirkungsmächtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts, indem ihm in minutiöser Arbeit eine Wiederbegegnung der Gegenwart mit den theologischen Konzepten der Kirchenväter gelang. Lubac wendet sich gegen das neuzeitliche System der natura pura und leistet wesentliche Beiträge zu einem integralen Verständnis von Natur und Gnade.
Bereits sein erstes größeres Werk, "Catholicisme" von 1938, revitalisierte den Grundgedanken katholischen Dogmas, dass die Christen als Gemeinschaft in Christus in die Welt gesandt sind. Einen weiteren durchschlagenden Erfolg erzielte "Surnaturel" von 1946. Überdies leistete Lubac dem Antisemitismus heftigen Widerstand, der von 1940-1944 auch in Frankreich wütete. Lubac verteidigte zwar das Grundanliegen von Teilhard de Chardin, setzt sich aber sehr kritisch mit den Schwächen seiner Deutung der Evolution auseinander.
Lubac wurde in den 1950er Jahren durch seinen Orden in seiner Wirkungskraft beschnitten, da er der Nouvelle théologie zugerechnet wurde (ohne diese schematische Zuordnung zu akzeptieren). Er wurde jedoch zu keinem Zeitpunkt vom Papst selbst gemaßregelt. Im Gegenteil: Schon Pius XII. las Lubac, aber ohne sich zu ihm zu äußern. Johannes XXIII. öffnete ihm den Zugang zum Konzil. Die von ihm maßgeblich mitbeeinflusste Konzeption wurde durch Papst Paul VI. in der Ekklesiologie des II. Vatikanum durchgesetzt, vgl. Lumen Gentium. Zu seinen bekanntesten Schülern zählt Hans Urs von Balthasar, auch Johannes Paul II. und Benedikt XVI. haben Lubac rezipiert und fortgeführt.
Im Jahr 1983 wurde Lubac zum Kardinal erhoben. Er starb am 4. September 1991 in Paris.
Literatur
- Henri de Lubac, Catholicisme. Les aspects sociaux du dogme, Paris 1938 (dt. 1943, 2. Aufl. 1970: Glauben aus der Liebe; übersetzt von H.U. v.Balthasar).
- Ders., Corpus mysticum. L'eucharistie et l'église au moyen age, Paris 1944.
- Ders., Le drame de l'humanisme athée, Paris 1944.
- Ders., Proudhon et le christianisme, Paris 1945.
- Ders., De la connaissance de Dieu, Paris 1945.
- Ders., Surnaturel. Etudes historiques, Paris 1946.
- Ders., Sur les chemins de Dieu, Paris 1956.
- Ders., Le mystere du surnaturel, Paris 1965.
- Ders., La foi chretienne, Paris 1969.
- Ders., Memoire sur l'occasion de mes ecrits,
- Hans Urs von Balthasar, Henri de Lubac. Sein organisches Lebenswerk, Einsiedeln 1976.