Maria Theresia Tauscher: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Maria]] [[Theresia]] Tauscher mit bürgerlichem Namen Anna Maria wurde als Tochter eines lutherischen Superintendenten in der Mark Brandenburg (heute Polen), geboren. Obwohl protestantisch aufgewachsen, zeigte sie früh eine große Marienverehrung, was Befremden im puritanischen Elternhaus auslöste. Mit fünf Jahren träumte sie von [[Jesus]], der umringt von vielen [[Kind]]ern war. »Das Bild des lieben Heilandes erweckte in mir das Verlangen: dass doch alle Kinder den Heiland lieben möchten wie ich.« 1865 zog sie mit ihren Eltern nach Berlin, wo sie sich nie so recht wohlfühlte, fand aber im Gnadauer Mädchenpensionat (Sachsen-Anhalt) der protestantischen »Herrnhuter Brüdergemeine« einen Ort, wo sie sich geborgen fühlte. | [[Maria]] [[Theresia]] Tauscher mit bürgerlichem Namen Anna Maria wurde als Tochter eines lutherischen Superintendenten in der Mark Brandenburg (heute Polen), geboren. Obwohl protestantisch aufgewachsen, zeigte sie früh eine große Marienverehrung, was Befremden im puritanischen Elternhaus auslöste. Mit fünf Jahren träumte sie von [[Jesus]], der umringt von vielen [[Kind]]ern war. »Das Bild des lieben Heilandes erweckte in mir das Verlangen: dass doch alle Kinder den Heiland lieben möchten wie ich.« 1865 zog sie mit ihren Eltern nach Berlin, wo sie sich nie so recht wohlfühlte, fand aber im Gnadauer Mädchenpensionat (Sachsen-Anhalt) der protestantischen »Herrnhuter Brüdergemeine« einen Ort, wo sie sich geborgen fühlte. | ||
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− | [[Osservatore Romano]] 9. Juli 2010, verfasst von [[Stefan Wirth]]. | + | Artikel im [[Osservatore Romano]], 9. Juli 2010, verfasst von [[Stefan Wirth]]. |
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Aktuelle Version vom 24. Oktober 2017, 14:07 Uhr
Maria Theresia Tauscher (* 19. Juni 1855 in Sandow, Preußen (heute Polen); † 20. September 1938 in Sittard) war Gründerin der Kongregation der »Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu« und ist eine Selige. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 30. Oktober (Erzbistum Berlin).
Biografie
Maria Theresia Tauscher mit bürgerlichem Namen Anna Maria wurde als Tochter eines lutherischen Superintendenten in der Mark Brandenburg (heute Polen), geboren. Obwohl protestantisch aufgewachsen, zeigte sie früh eine große Marienverehrung, was Befremden im puritanischen Elternhaus auslöste. Mit fünf Jahren träumte sie von Jesus, der umringt von vielen Kindern war. »Das Bild des lieben Heilandes erweckte in mir das Verlangen: dass doch alle Kinder den Heiland lieben möchten wie ich.« 1865 zog sie mit ihren Eltern nach Berlin, wo sie sich nie so recht wohlfühlte, fand aber im Gnadauer Mädchenpensionat (Sachsen-Anhalt) der protestantischen »Herrnhuter Brüdergemeine« einen Ort, wo sie sich geborgen fühlte.
Mit 30 Jahren wurde sie Leiterin einer Kölner Anstalt für Geisteskranke, die von einem protestantischen Direktor geführt wurde. Ihre am 30. Oktober 1888 (Gedenktag im Erzbistum Berlin!) in der Kölner Basilika »Zu den heiligen Aposteln« erfolgte Konversion zur Katholischen Kirche führte zum Zerwürfnis mit ihrer Familie und zur Kündigung ihrer Arbeitsstelle.
Sie kehrte später nach Berlin zurück, wurde Gesellschaftsdame und mietete dann ein Haus, ihr erstes »St.-Josephs-Kinderheim« in der Pappelallee, in das sie am 2. Juli 1891 mit drei Waisenkindern einzog. Das Haus entwickelte sich zum ersten Kloster der Kongregation der »Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu«. Die Gründerin kannte für sich und ihren Orden nur ein Ziel: »Tränen trocknen, Seelenwunden heilen und unschuldige Kinder zum Herzen Jesu führen.« Von Beginn an stand sie vor großen Schwierigkeiten: Das Waisenhaus, das bald 200 Kinder aufnahm, wurde zwar von der Kirche unterstützt, nicht aber das Klosterleben. Sogar in katholischen Zeitschriften warnte man davor, die Nonnen finanziell zu unterstützen. Doch Mutter Maria Theresia gab nicht auf, schrieb eifrig Bettelbriefe und gründete bald in ganz Europa und Amerika weitere »Josephsheime«. Im niederländischen Sittard (Bistum Roermond) errichtete die Generaloberin das Mutterhaus der 1904 in den Karmeliterorden aggregierten, von Pius XI. 1930 approbierten und heute mit über500 Mitgliedern in 14 Ländern vertretenen Kongregation.
Mit 83 Jahren verstarb am 20. September 1938 in Sittard die Maria Theresia Tauscher, die in der Not die »Antwort der Liebe wagte«. Sie wurde im Pontifikat Papst Benedikt XVI. am 13. Mai 2006 seliggesprochen.
Quelle
Artikel im Osservatore Romano, 9. Juli 2010, verfasst von Stefan Wirth.