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*Johann Looshorn, Geschichte des Bistums Bamberg, Band 1, Seite 370ff, Bamberg 1886 | *Johann Looshorn, Geschichte des Bistums Bamberg, Band 1, Seite 370ff, Bamberg 1886 | ||
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Aktuelle Version vom 17. Juni 2013, 21:50 Uhr
Gunther (reg. 1057-1065) war Bischof von Bamberg
Biografie
Gunther - "natus ex primis palatii" - ist als Domherr 1046 unter den Namen Guzzo und als Subdiakon 1051 in Bamberg bezeugt. Er stieg 1054 zum Kanzler für Italien unter Kaiser Heinrich III. auf. Durch die Ernennung Anno zum Erzbischof von Köln wurde er Propst zu Goslar. 1057 wurde er - wohl mit Hilfe des Erzbischofs Anno von Köln - zum Bischof von Bamberg am 16. August gewählt und am selben Tag konsegriert .
In Bamberg hielt er 1058 eine Synode ab, welche sich mit der Bekehrung der noch heidnischen Slaven befaßte, eine weitere Diözesansynode 1059 befasste sich mit der Abfassung scharfer Bestimmungen gegen die, die sich dem kanonischen Zehnt- und Eherecht nicht fügen wollten.
Mit dem Edelfreien Reginold Walpot stiftete Gunther - vor 1060 - das Kollegiatstift St. Maria et St. Gangolf zu Bamberg.
Einem Ezzo regte Gunther zum geistlichen Dichtungsgesang "Von den Wundern Christi" an. Diese Dichtung gilt als der Anfang der eigentlichen deutschen Literatur.
Im Spätherbst 1064 begann Gunther - welcher die Reisevorbereitungen durch fremde Gebiete traf - mit dem Erzbischof von Mainz Siegfried, dem Bischof Wilhelm von Utrecht und dem Bischof Otto von Regensburg eine Wallfahrt in das Heilige Land - trotz Widerspruch des Domkapitels Bamberg - zu unternehmen.
Diesem Pilgerzug hängten sich 7000 Personen an. Am 12.4.1065 erreichten diese Jerusalem. Am 26.4.1065 begann die Rückreise in die Heimat, die Gunther nicht mehr erreichte.
Auf gefährlicher Rückreise, erkannte Gunther in Ungarn, daß er sein Bistum nicht mehr erreichen werde und bat, seinen Leichnam mit nach Bamberg zu nehmen. Er verstarb am 23.6.1065 in Oedenburg als weiterer Sterbeort wird auch Weißenburg in Ungarn vermeldet. Seinen letzten Wunsch entsprechend wurde sein Leichnam - welcher in kostbaren Tuch gehüllt wurde - nach Bamberg überführt. Von den 7000 Personen, welche am Pilgerzug teilgenommen hatten, kamen keine 2000 mehr zurück.
Seine sterblichen Überreste wurden vor dem Altar St. Gertrud im Bamberger Domes bestattet.
Nach seinem Tode verherrlichte Ezzo diesen poetisch und Lambert von Hersfeld, welcher bereits 1064 eine Wallfahrt in das Hl. Land unternahm - einen Reisebericht.
Quellen
- Friedrich Wachter, Generalpersonalschematismus der Erzdiözese Bamberg,lfde Nr. 3488, Bamberg 1908
- Johannes Kist, Fürst- und Erzbistum Bamberg, Seite 26f., Bamberg 1962
- Johann Looshorn, Geschichte des Bistums Bamberg, Band 1, Seite 370ff, Bamberg 1886
Weblinks
Vorgänger Adalbero von Eppenstein |
† Bischof von Bamberg 1057-1065 |
Nachfolger Hermann I. |