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+ | '''Francisco Marto''' (* [[11. Juni]] [[1908]] in Aljustrel, [[Portugal]]; † [[4. April]] [[1919]]) war einer der Seherkinder der [[Marienerscheinung]]en von [[Fatima]] im Jahre [[1916]]-[[1917]]. Er ist [[heiliggesprochen]]. Sein [[liturgisch]]er Gedenktag ist der [[20. Februar]]. | ||
− | == | + | ==Biografie== |
− | Francisco Marto war der Vetter von [[Lúcia dos Santos]]. Er wurde am 11. Juni 1908 geboren. | + | [[Francisco]] Marto war der Vetter von [[Lúcia dos Santos]]. Er wurde am 11. Juni 1908 geboren. Er war wortkarg und legte schon früh eine erstaunliche Liebe zur Natur an den Tag. Am liebsten hütete er seine Schafe zwischen abgelegenen Felsen, wo er sich verstecken konnte. Dort spielte er auf seiner Mundharmonika, sang selbsterdichtete Lieder dazu oder betete. |
+ | Der neunjährige Francisco, hielt trotz Todesdrohungen an das ihm von der Madonna auferlegte Schweigegebot über den Inhalt der [[Privatoffenbarung|Offenbarungen]]. Seine kindliche Liebe zum göttlichen Heiland war so groß, dass er immer nur tun wollte, was den Herrn trösten könnte. | ||
− | So schreibt Lucia über Francisco: Wenn ich ihn fragte: Francisco, warum rufst du nicht mich und Jacinta, dass wir mit dir beten?, antwortete er: Ich bete lieber allein, um nachzudenken und unseren Herrn zu trösten, der so traurig ist! Ein anderes Mal fragte Lucia: Francisco, was tust du lieber: den Heiland trösten oder die Sünder bekehren, damit keine Seele mehr in die Hölle kommt? Darauf Francisco: Ich tröste lieber den Heiland. Hast du nicht gemerkt, wie Unsere Liebe Frau letzten Monat so traurig wurde, als sie sagte, dass die Menschen den Herrgott nicht mehr beleidigen sollen, der schon so sehr beleidigt wurde? Ich möchte den Heiland trösten und dann die Sünder bekehren, damit sie ihn nicht mehr beleidigen. Francisco erkrankte an der "Spanischen Grippe". Seine Biographen beschreiben, wie er sein Leiden in großer Geduld und Liebe zum Heiland ertrug. Am Abend vor seinem Tod besuchte ihn Lucia. Sie sagte zu ihm: Francisco, auf Wiedersehen! Wenn du diese Nacht in den Himmel kommst, vergiß mich dort nicht, hörst du! - Ich werde dich nicht vergessen, sei beruhigt. Dann ergriff er ihre rechte Hand, drückte sie eine Zeitlang kräftig und schaute sie mit Tränen in den Augen an. – Dann auf Wiedersehen, Francisco, bis im Himmel. - Auf Wiedersehen im Himmel! | + | So schreibt Lucia über Francisco: Wenn ich ihn fragte: Francisco, warum rufst du nicht mich und [[Jacinta Marto|Jacinta]], dass wir mit dir beten?, antwortete er: Ich bete lieber allein, um nachzudenken und unseren Herrn zu trösten, der so traurig ist! Ein anderes Mal fragte Lucia: Francisco, was tust du lieber: den Heiland trösten oder die Sünder bekehren, damit keine Seele mehr in die Hölle kommt? Darauf Francisco: Ich tröste lieber den Heiland. Hast du nicht gemerkt, wie Unsere Liebe Frau letzten Monat so traurig wurde, als sie sagte, dass die Menschen den Herrgott nicht mehr beleidigen sollen, der schon so sehr beleidigt wurde? Ich möchte den Heiland trösten und dann die Sünder bekehren, damit sie ihn nicht mehr beleidigen. Francisco erkrankte an der "Spanischen Grippe". Seine Biographen beschreiben, wie er sein Leiden in großer Geduld und Liebe zum Heiland ertrug. Am Abend vor seinem Tod besuchte ihn Lucia. Sie sagte zu ihm: Francisco, auf Wiedersehen! Wenn du diese Nacht in den Himmel kommst, vergiß mich dort nicht, hörst du! - Ich werde dich nicht vergessen, sei beruhigt. Dann ergriff er ihre rechte Hand, drückte sie eine Zeitlang kräftig und schaute sie mit Tränen in den Augen an. – Dann auf Wiedersehen, Francisco, bis im Himmel. - Auf Wiedersehen im [[Himmel]]! |
− | Am selben Tag, dem 4. April 1919 um 22 Uhr, gab er, knapp elfjährig, seine Seele dem Schöpfer zurück. | + | Am selben Tag, dem 4. April 1919 um 22 Uhr, gab er, knapp elfjährig, an der "Spanischen Grippe" erkrankt, seine Seele dem [[Schöpfer]] zurück. |
− | Anlässlich der Wallfahrt von Papst Johannes Paul II. nach | + | ==Selig- und Heiligsprechung== |
+ | Anlässlich der Wallfahrt von [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] nach [[Fatima]] wurde er am 13. Mai 2000 gemeinsam mit seiner Schwester [[Jacinta Marto|Jacinta]] selig gesprochen. Mit Francisco und Jacinta wurden zum ersten Mal [[Kind]]er seliggesprochen, die nicht [[Märtyrer]] waren. | ||
+ | Das [[Wunder]] für die Heiligsprechung der zwei Seherkinder Francisco und Jacintha Marto geschah an Lukas Yurie (5 Jahre alt) im Jahre 2013. Er fiel am 3. März aus 6 ½ Metern Höhe von einem Fenster auf die Straße. Er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung mit Verlust von Gehirngewebe im linken vorderen Stirnlappen. Lukas fiel in eine tiefe und schwere Bewusstlosigkeit und erlitt zweimal einen Herzstillstand. Die Ärzte gaben ihm wenig Überlebenschancen. Die Eltern Joao Batista und Luzilla Yurie, begannen zu [[Jesus Christus|Jesus]] und zu unserer Lieben Frau von [[Fatima]] zu beten. Am nächsten Tag riefen sie den Karmel von Campo Mourao an und baten, dass die Schwestern für Lukas beteten. Die Schwester, die das Telefonat entgegennahm, leitete die Nachricht nicht gleich weiter. Sie meinte, dass das Kind nicht überleben werde, und beruhigte uns mit der Absicht, dass sie die Nachricht am nächsten Tag der Schwesterngemeinschaft weitergeben werde. Eine andere Schwester lief zu den Reliquien der Seligen Francisco und Jacintha, die in der nahen Kapelle standen. Sie spürte den inneren Impuls zu ihnen zu beten: „Ihr Hirtenkinder, rettet diesen Kleinen, der ein [[Kind]] ist wie ihr!“ Und sie konnte die ganze Schwesterngemeinschaft des Karmel überzeugen, um die [[Fürbitte]] der Hirtenkinder zu beten. In gleicher Weise machten es auch alle in der Familie Yurie. Zwei Tage später, am 9. März, nahmen sie Lukas die Intubation ab, und er erwachte problemlos und war klar, und er begann zu reden. Am 11. März verließ er die Intensivstation, und am 15. März konnte er heimgehen. Es war eine Heilung, bei der die Ärzte - selbst ungläubige – keine Erklärung geben konnten. Lukas war komplett wohl auf, ohne Krankheitssymptome oder Folgeschäden, sei es seine Intelligenz oder sein Charakter.<ref>[http://www.stjosef.at/index.php?id=news&newsnr=6494 Das Wunder, welches zur Heiligsprechung der Fatima-Kinder führte] st.josef.at am 11. Mai 2017</ref> | ||
− | + | [[Papst Franziskus]] reiste zum 100. Jahrestag der Marienerscheinungen von 1917 nach [[Fatima]] und sprach am Folgetag dem 13. Mai 2017 die Geschwister Francisco Marto und [[Jacinta Marto]] heilig. | |
+ | ==Literatur== | ||
+ | * [[Stefan Wirth]]: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Von [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] in den Jahren 2000 bis 2002 kanonisierte Selige und Heilige, Band 6, S. 44-47 [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 2009 (1. Auflage; ISBN 987-3-7171-1174-0). | ||
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+ | == Weblinks == | ||
+ | * ''Das Leben des heiligen Francisco Marto'', Dr. [[Manfred Hauke]] erläutert die Erscheinungen, den Schmerzens- und Leidensweg der Kinder sowie die Rückkehr zum Glauben von [[Fatima]] durch die [[Kind]]er: [http://kathtv.org/nc/kategorien/detail/video/das-leben-des-heiligen-francisco-marto/ Video] bei [[K-TV]] | ||
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+ | '''Siehe auch:''' [[Lúcia dos Santos]], [[Jacinta Marto]] | ||
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Aktuelle Version vom 14. September 2024, 16:17 Uhr
Francisco Marto (* 11. Juni 1908 in Aljustrel, Portugal; † 4. April 1919) war einer der Seherkinder der Marienerscheinungen von Fatima im Jahre 1916-1917. Er ist heiliggesprochen. Sein liturgischer Gedenktag ist der 20. Februar.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Francisco Marto war der Vetter von Lúcia dos Santos. Er wurde am 11. Juni 1908 geboren. Er war wortkarg und legte schon früh eine erstaunliche Liebe zur Natur an den Tag. Am liebsten hütete er seine Schafe zwischen abgelegenen Felsen, wo er sich verstecken konnte. Dort spielte er auf seiner Mundharmonika, sang selbsterdichtete Lieder dazu oder betete. Der neunjährige Francisco, hielt trotz Todesdrohungen an das ihm von der Madonna auferlegte Schweigegebot über den Inhalt der Offenbarungen. Seine kindliche Liebe zum göttlichen Heiland war so groß, dass er immer nur tun wollte, was den Herrn trösten könnte.
So schreibt Lucia über Francisco: Wenn ich ihn fragte: Francisco, warum rufst du nicht mich und Jacinta, dass wir mit dir beten?, antwortete er: Ich bete lieber allein, um nachzudenken und unseren Herrn zu trösten, der so traurig ist! Ein anderes Mal fragte Lucia: Francisco, was tust du lieber: den Heiland trösten oder die Sünder bekehren, damit keine Seele mehr in die Hölle kommt? Darauf Francisco: Ich tröste lieber den Heiland. Hast du nicht gemerkt, wie Unsere Liebe Frau letzten Monat so traurig wurde, als sie sagte, dass die Menschen den Herrgott nicht mehr beleidigen sollen, der schon so sehr beleidigt wurde? Ich möchte den Heiland trösten und dann die Sünder bekehren, damit sie ihn nicht mehr beleidigen. Francisco erkrankte an der "Spanischen Grippe". Seine Biographen beschreiben, wie er sein Leiden in großer Geduld und Liebe zum Heiland ertrug. Am Abend vor seinem Tod besuchte ihn Lucia. Sie sagte zu ihm: Francisco, auf Wiedersehen! Wenn du diese Nacht in den Himmel kommst, vergiß mich dort nicht, hörst du! - Ich werde dich nicht vergessen, sei beruhigt. Dann ergriff er ihre rechte Hand, drückte sie eine Zeitlang kräftig und schaute sie mit Tränen in den Augen an. – Dann auf Wiedersehen, Francisco, bis im Himmel. - Auf Wiedersehen im Himmel!
Am selben Tag, dem 4. April 1919 um 22 Uhr, gab er, knapp elfjährig, an der "Spanischen Grippe" erkrankt, seine Seele dem Schöpfer zurück.
Selig- und Heiligsprechung
Anlässlich der Wallfahrt von Papst Johannes Paul II. nach Fatima wurde er am 13. Mai 2000 gemeinsam mit seiner Schwester Jacinta selig gesprochen. Mit Francisco und Jacinta wurden zum ersten Mal Kinder seliggesprochen, die nicht Märtyrer waren.
Das Wunder für die Heiligsprechung der zwei Seherkinder Francisco und Jacintha Marto geschah an Lukas Yurie (5 Jahre alt) im Jahre 2013. Er fiel am 3. März aus 6 ½ Metern Höhe von einem Fenster auf die Straße. Er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung mit Verlust von Gehirngewebe im linken vorderen Stirnlappen. Lukas fiel in eine tiefe und schwere Bewusstlosigkeit und erlitt zweimal einen Herzstillstand. Die Ärzte gaben ihm wenig Überlebenschancen. Die Eltern Joao Batista und Luzilla Yurie, begannen zu Jesus und zu unserer Lieben Frau von Fatima zu beten. Am nächsten Tag riefen sie den Karmel von Campo Mourao an und baten, dass die Schwestern für Lukas beteten. Die Schwester, die das Telefonat entgegennahm, leitete die Nachricht nicht gleich weiter. Sie meinte, dass das Kind nicht überleben werde, und beruhigte uns mit der Absicht, dass sie die Nachricht am nächsten Tag der Schwesterngemeinschaft weitergeben werde. Eine andere Schwester lief zu den Reliquien der Seligen Francisco und Jacintha, die in der nahen Kapelle standen. Sie spürte den inneren Impuls zu ihnen zu beten: „Ihr Hirtenkinder, rettet diesen Kleinen, der ein Kind ist wie ihr!“ Und sie konnte die ganze Schwesterngemeinschaft des Karmel überzeugen, um die Fürbitte der Hirtenkinder zu beten. In gleicher Weise machten es auch alle in der Familie Yurie. Zwei Tage später, am 9. März, nahmen sie Lukas die Intubation ab, und er erwachte problemlos und war klar, und er begann zu reden. Am 11. März verließ er die Intensivstation, und am 15. März konnte er heimgehen. Es war eine Heilung, bei der die Ärzte - selbst ungläubige – keine Erklärung geben konnten. Lukas war komplett wohl auf, ohne Krankheitssymptome oder Folgeschäden, sei es seine Intelligenz oder sein Charakter.<ref>Das Wunder, welches zur Heiligsprechung der Fatima-Kinder führte st.josef.at am 11. Mai 2017</ref>
Papst Franziskus reiste zum 100. Jahrestag der Marienerscheinungen von 1917 nach Fatima und sprach am Folgetag dem 13. Mai 2017 die Geschwister Francisco Marto und Jacinta Marto heilig.
Literatur
- Stefan Wirth: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Von Papst Johannes Paul II. in den Jahren 2000 bis 2002 kanonisierte Selige und Heilige, Band 6, S. 44-47 Christiana Verlag Stein am Rhein 2009 (1. Auflage; ISBN 987-3-7171-1174-0).
Weblinks
- Das Leben des heiligen Francisco Marto, Dr. Manfred Hauke erläutert die Erscheinungen, den Schmerzens- und Leidensweg der Kinder sowie die Rückkehr zum Glauben von Fatima durch die Kinder: Video bei K-TV
Siehe auch: Lúcia dos Santos, Jacinta Marto
Anmerkungen
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