Wolfgang von Regensburg: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der Heilige '''Wolfgang von Regensburg''' (* um [[924]] in Pfullingen in Nordschwaben; † [[31. Oktober]] [[994]] in Pupping, Oberösterreich) war ein Missionar und [[Bischof]] von Regensburg. Er ist der Diözesanpatron des [[Bistum Regensburg|Bistums Regensburg]] | + | Der Heilige '''Wolfgang von Regensburg''' (* um [[924]] in Pfullingen in Nordschwaben; † [[31. Oktober]] [[994]] in Pupping, Oberösterreich) war ein Missionar und [[Bischof]] von Regensburg. Er ist der Diözesanpatron des [[Bistum Regensburg|Bistums Regensburg]]. |
== Biografie == | == Biografie == | ||
− | Der Heilige Wolfgang von Regensburg wurde im Jahre 924 in Pfullingen geboren. Er stammte aus schwäbischen Adel. Im Alter von sieben Jahren kam er zur Erziehung in das [[Kloster]] Reichenau am Bodensee, wo er zwölf Jahre lang blieb. 943 ging Wolfgang nach Würzburg und dort bei [[Stephan von Novara]] in die Ausbildung. Ab 956 war er für einen längeren Aufenthalt in Trier und übernahm dort verschiedenste Dienste wie die Leitung der dortigen Domschule. | + | Der Heilige Wolfgang von Regensburg wurde im Jahre 924 in Pfullingen geboren. Er stammte aus schwäbischen Adel. Im Alter von sieben Jahren kam er zur Erziehung in das [[Kloster]] Reichenau am Bodensee, wo er zwölf Jahre lang blieb. 943 ging Wolfgang nach Würzburg und dort bei [[Stephan von Novara]] in die Ausbildung. Ab 956 war er für einen längeren Aufenthalt in Trier und übernahm dort verschiedenste Dienste wie die Leitung der dortigen Domschule. |
− | Nach einer Köln-Reise trat er im Jahre 966 in das Kloster [[Maria Einsiedeln]] ein und übernahm dort die Leitung der Klosterschule. 968 wurde er von Bischof [[Ulrich von Augsburg]] zum [[Priester]] geweiht. 970 unternahm er eine Missionsreise nach Pannonien in Ungarn, wo er | + | Nach einer Köln-Reise trat er im Jahre 966 in das Kloster [[Maria Einsiedeln]] ein und übernahm dort die Leitung der Klosterschule. 968 wurde er von Bischof [[Ulrich von Augsburg]] zum [[Priester]] geweiht. 970 unternahm er eine Missionsreise nach Pannonien in Ungarn, wo er jedoch vorerst ohne Genehmigung des Bischofs missionierte. 972 bekam er vom Bischof Pilgrim von Passau die Erlaubnis zur [[Mission]] für Ungarn. Das ganze wurde ein Fehlschlag. Wolfgang kam nach Passau zurück und wurde auf Empfehlung Bischof Pilgrims durch Otto I. als Nachfolger von Michael, der im Jahre 971 verstorben war, zum Bischof von Regensburg ernannt. |
− | [[Weihnachten]] 972 wurde durch den Kaiser die königliche Investitur vollzogen. Als Reichsfürst empfing er Schwert und Ring als Symbole für die Verleihung der weltlichen Gewalt. Im Januar 973 folgte die Inthronisation und Bischofsweihe in Regensburg durch [[Erzbischof]] [[Friedrich von Salzburg]] und dessen Suffragane, darunter Bischof Pilgrim von Passau. | + | [[Weihnachten]] 972 wurde durch den Kaiser die königliche Investitur vollzogen. Als Reichsfürst empfing er Schwert und Ring als Symbole für die Verleihung der weltlichen Gewalt. Im Januar 973 folgte die Inthronisation und Bischofsweihe in Regensburg durch [[Erzbischof]] [[Friedrich von Salzburg]] und dessen Suffragane, darunter Bischof Pilgrim von Passau. |
− | Wolfgang blieb auch als Bischof seinem [[Orden]]sleben verpflichtet. Er setzte sich für die Reform der Klöster und der geistlichen Betreuung der Weltpriester ein. Ebenso setzte er sich dafür ein, dass Missstände in Klöstern und im [[Klerus]] bekämpft wurden. | + | Wolfgang blieb auch als Bischof seinem [[Orden]]sleben verpflichtet. Er setzte sich für die Reform der Klöster und der geistlichen Betreuung der Weltpriester ein. Ebenso setzte er sich dafür ein, dass Missstände in Klöstern und im [[Klerus]] bekämpft wurden. |
Heinrich der Zänkerer, zu dieser Zeit Herzog von Bayern, vertraute seine vier Kinder Bischof Wolfgang zur Erziehung an. Von diesen vier Kindern wurde ein Sohn Bischof, eine Tochter Äbtissin, die anderen beiden wurden heilig- bzw. seliggesprochen: Der älteste Sohn Heinrich, der später als hl. [[Heinrich II.]] Kaiser des deutschen Reiches wurde, und seine Schwester, die sel. [[Gisela von Ungarn]], die wesentlich zur Bekehrung ihres Gemahls, dem hl. König [[Stephan von Ungarn|Stephan I.]], beitrug, der als erster König von Ungarn sein Land christianisierte. So war Wolfgangs zunächst gescheiterter Versuch der Missionierung der Ungarn über den Umweg seiner Erziehertätigkeit letztendlich doch von Erfolg gekrönt. | Heinrich der Zänkerer, zu dieser Zeit Herzog von Bayern, vertraute seine vier Kinder Bischof Wolfgang zur Erziehung an. Von diesen vier Kindern wurde ein Sohn Bischof, eine Tochter Äbtissin, die anderen beiden wurden heilig- bzw. seliggesprochen: Der älteste Sohn Heinrich, der später als hl. [[Heinrich II.]] Kaiser des deutschen Reiches wurde, und seine Schwester, die sel. [[Gisela von Ungarn]], die wesentlich zur Bekehrung ihres Gemahls, dem hl. König [[Stephan von Ungarn|Stephan I.]], beitrug, der als erster König von Ungarn sein Land christianisierte. So war Wolfgangs zunächst gescheiterter Versuch der Missionierung der Ungarn über den Umweg seiner Erziehertätigkeit letztendlich doch von Erfolg gekrönt. | ||
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973 verzichtete Wolfgang auf seine bischöfliche Rechte über Böhmen und ermöglichte so die Gründung der [[Erzbistum Prag|Diözese Prag]]. 974 verließ Wolfgang Regensburg und zog sich in das Kloster Mondsee zurück, das zum Hochstift Regensburg gehörte. Längere Zeit verweilte er auch in einer Klause am heutigen Wolfgangsee. Später entstand dort die Kirche St. Wolfgang am Wolfgangsee. Dieses freiwillig gewählte "Exil" war allerdings nicht Flucht vor seiner bischöflichen Verantwortung, sondern Folge eines Loyalitätskonflikte, da der Bayernherzog Heinrich der Zänkerer aufgrund seiner ständigen Versuche, die Reichskrone gewaltsam an sich zu reißen, vorübergehend in Ungnade gefallen war. | 973 verzichtete Wolfgang auf seine bischöfliche Rechte über Böhmen und ermöglichte so die Gründung der [[Erzbistum Prag|Diözese Prag]]. 974 verließ Wolfgang Regensburg und zog sich in das Kloster Mondsee zurück, das zum Hochstift Regensburg gehörte. Längere Zeit verweilte er auch in einer Klause am heutigen Wolfgangsee. Später entstand dort die Kirche St. Wolfgang am Wolfgangsee. Dieses freiwillig gewählte "Exil" war allerdings nicht Flucht vor seiner bischöflichen Verantwortung, sondern Folge eines Loyalitätskonflikte, da der Bayernherzog Heinrich der Zänkerer aufgrund seiner ständigen Versuche, die Reichskrone gewaltsam an sich zu reißen, vorübergehend in Ungnade gefallen war. | ||
− | 976 kehrte Wolfgang nach Regensburg zurück und widmete sich dort der Festigung des [[Glauben]]s und der Missionierung. Die Diözese war groß und reichte bis nach Ungarn. 978 begleitete Wolfgang Otto II. im Heer nach Frankreich. | + | 976 kehrte Wolfgang nach Regensburg zurück und widmete sich dort der Festigung des [[Glauben]]s und der Missionierung. Die Diözese war groß und reichte bis nach Ungarn. 978 begleitete Wolfgang Otto II. im Heer nach Frankreich. |
983 gründete Wolfgang das [[Benediktiner]]innen[[kloster]] Mittelmünster St. Paul in Regensburg, das als Reformkloster den bestehenden Klöstern als Modell für eine Verbesserung des Ordenslebens diente. | 983 gründete Wolfgang das [[Benediktiner]]innen[[kloster]] Mittelmünster St. Paul in Regensburg, das als Reformkloster den bestehenden Klöstern als Modell für eine Verbesserung des Ordenslebens diente. | ||
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− | Wolfgang wurde am 7. Oktober 1052 von Papst [[Leo IX.]] heilig gesprochen | + | Wolfgang wurde am 7. Oktober 1052 von Papst [[Leo IX.]] heilig gesprochen. |
== Weblinks == | == Weblinks == |
Aktuelle Version vom 31. Oktober 2019, 16:01 Uhr
Der Heilige Wolfgang von Regensburg (* um 924 in Pfullingen in Nordschwaben; † 31. Oktober 994 in Pupping, Oberösterreich) war ein Missionar und Bischof von Regensburg. Er ist der Diözesanpatron des Bistums Regensburg.
Biografie
Der Heilige Wolfgang von Regensburg wurde im Jahre 924 in Pfullingen geboren. Er stammte aus schwäbischen Adel. Im Alter von sieben Jahren kam er zur Erziehung in das Kloster Reichenau am Bodensee, wo er zwölf Jahre lang blieb. 943 ging Wolfgang nach Würzburg und dort bei Stephan von Novara in die Ausbildung. Ab 956 war er für einen längeren Aufenthalt in Trier und übernahm dort verschiedenste Dienste wie die Leitung der dortigen Domschule.
Nach einer Köln-Reise trat er im Jahre 966 in das Kloster Maria Einsiedeln ein und übernahm dort die Leitung der Klosterschule. 968 wurde er von Bischof Ulrich von Augsburg zum Priester geweiht. 970 unternahm er eine Missionsreise nach Pannonien in Ungarn, wo er jedoch vorerst ohne Genehmigung des Bischofs missionierte. 972 bekam er vom Bischof Pilgrim von Passau die Erlaubnis zur Mission für Ungarn. Das ganze wurde ein Fehlschlag. Wolfgang kam nach Passau zurück und wurde auf Empfehlung Bischof Pilgrims durch Otto I. als Nachfolger von Michael, der im Jahre 971 verstorben war, zum Bischof von Regensburg ernannt.
Weihnachten 972 wurde durch den Kaiser die königliche Investitur vollzogen. Als Reichsfürst empfing er Schwert und Ring als Symbole für die Verleihung der weltlichen Gewalt. Im Januar 973 folgte die Inthronisation und Bischofsweihe in Regensburg durch Erzbischof Friedrich von Salzburg und dessen Suffragane, darunter Bischof Pilgrim von Passau.
Wolfgang blieb auch als Bischof seinem Ordensleben verpflichtet. Er setzte sich für die Reform der Klöster und der geistlichen Betreuung der Weltpriester ein. Ebenso setzte er sich dafür ein, dass Missstände in Klöstern und im Klerus bekämpft wurden.
Heinrich der Zänkerer, zu dieser Zeit Herzog von Bayern, vertraute seine vier Kinder Bischof Wolfgang zur Erziehung an. Von diesen vier Kindern wurde ein Sohn Bischof, eine Tochter Äbtissin, die anderen beiden wurden heilig- bzw. seliggesprochen: Der älteste Sohn Heinrich, der später als hl. Heinrich II. Kaiser des deutschen Reiches wurde, und seine Schwester, die sel. Gisela von Ungarn, die wesentlich zur Bekehrung ihres Gemahls, dem hl. König Stephan I., beitrug, der als erster König von Ungarn sein Land christianisierte. So war Wolfgangs zunächst gescheiterter Versuch der Missionierung der Ungarn über den Umweg seiner Erziehertätigkeit letztendlich doch von Erfolg gekrönt.
973 verzichtete Wolfgang auf seine bischöfliche Rechte über Böhmen und ermöglichte so die Gründung der Diözese Prag. 974 verließ Wolfgang Regensburg und zog sich in das Kloster Mondsee zurück, das zum Hochstift Regensburg gehörte. Längere Zeit verweilte er auch in einer Klause am heutigen Wolfgangsee. Später entstand dort die Kirche St. Wolfgang am Wolfgangsee. Dieses freiwillig gewählte "Exil" war allerdings nicht Flucht vor seiner bischöflichen Verantwortung, sondern Folge eines Loyalitätskonflikte, da der Bayernherzog Heinrich der Zänkerer aufgrund seiner ständigen Versuche, die Reichskrone gewaltsam an sich zu reißen, vorübergehend in Ungnade gefallen war.
976 kehrte Wolfgang nach Regensburg zurück und widmete sich dort der Festigung des Glaubens und der Missionierung. Die Diözese war groß und reichte bis nach Ungarn. 978 begleitete Wolfgang Otto II. im Heer nach Frankreich.
983 gründete Wolfgang das Benediktinerinnenkloster Mittelmünster St. Paul in Regensburg, das als Reformkloster den bestehenden Klöstern als Modell für eine Verbesserung des Ordenslebens diente.
Bei einer Pastoralreise wurde er in Pupping in der heutigen Diözese Linz schwer krank. Er ließ sich in die Kapelle des hlg. Otmar tragen, empfing dort die letzte heilige Kommunion und starb wenige Stunden später am 31. Oktober 994. Sein Grab befindet sich in der Krypta der Klosterkirche St. Emmeram in Regensburg.
Wolfgang wurde am 7. Oktober 1052 von Papst Leo IX. heilig gesprochen.
Weblinks
- Hl. Wolfgang - 31. Oktober PROPRIUM; SCHOTT-MESSBUCH
- Kurzbiographie des heiligen Wolfgang
- Eintrag im Heiligenlexikon
Vorgänger Michael |
† Bischof von Regensburg 973-994 |
Nachfolger Gebhard I. |