Marienthal: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Marienthal''' bei Geisenheim im Landkreis Rüdesheim ist der bedeutendste Wallfahrtsort im [[Bistum Limburg]]. Seit [[1873]] wohnen in Marienthal Franziskaner und betreuen den Wallfahrtsort - mit Unterbrechung im [[Kulturkampf]] - bis zum heutigen Tag. | '''Marienthal''' bei Geisenheim im Landkreis Rüdesheim ist der bedeutendste Wallfahrtsort im [[Bistum Limburg]]. Seit [[1873]] wohnen in Marienthal Franziskaner und betreuen den Wallfahrtsort - mit Unterbrechung im [[Kulturkampf]] - bis zum heutigen Tag. | ||
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== Kirchliche Angebote == | == Kirchliche Angebote == | ||
− | Die | + | Die Eucharistiefeiern sind an den Sonn- und Feiertagen jeweils um 830 Uhr und um 10.30 Uhr. Eine Nachmittagsandacht wird um 14.30 Uhr gehalten. |
− | Montag bis Samstag wird täglich um 10 | + | Montag bis Samstag wird täglich um 10.30 Uhr eine heilige Messe gefeiert, die in der kälteren Jahreszeit anstatt in der Marien-Kapelle in der Hauskapelle des Klosters gefeiert wird. |
− | Die | + | Die jährliche [[Wallfahrt]]szeit beginnt am 1. Mai und endet Mitte Oktober. |
− | + | Der Wallfahrtsort ist Ziel von Wallfahrern aus der Region. Auch zahlreiche Wallfahrtsgruppen, unter ihnen die Diözesanwallfahrt des [[Bistum Limburg|Bistums Limburg]], besuchen den Ort. 2009 wurde das 700-jährige Bestehen der Wallfahrt u.a. mit einer Festwoche gefeiert.<ref>[[Bistum Limburg]]: [http://bistumlimburg.de/index.php?persongroup=&_1=230274&_0=15 700 Jahre Wallfahrt im Kloster Marienthal], Pressemeldung vom 30. April 2009.</ref> | |
− | + | Die Franziskaner bieten in Marienthal "[[Kloster zum Mitleben]]" an. | |
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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Erstmals wurde die Stelle, wo auf oder in einem Baumstumpf ein Vesperbild aufgestellt war, dadurch bekannt, dass der ehemalige Jäger des Juncker Conrad dem Hecker Henn 1309 sein Augenlicht wiedergewann. | Erstmals wurde die Stelle, wo auf oder in einem Baumstumpf ein Vesperbild aufgestellt war, dadurch bekannt, dass der ehemalige Jäger des Juncker Conrad dem Hecker Henn 1309 sein Augenlicht wiedergewann. | ||
− | Die in der Nähe des adeligen Hofes Düppenhausen gelegene Stelle wurde dadurch weithin bekannt, und der Besitzer des Hofes, Hanns Schaffrath, ließ dem wundertätigen Bildnis 1313 eine Kapelle bauen. | + | Die in der Nähe des adeligen Hofes Düppenhausen gelegene Stelle wurde dadurch weithin bekannt, und der Besitzer des Hofes, Hanns Schaffrath, ließ dem wundertätigen Bildnis 1313 eine Kapelle bauen. Diese Kapelle wurde bald zu klein und wich einer Kirche. Baubeginn war 1326, und am 8. September 1330, dem Fest Mariä Geburt, wurde die Kirche durch den Stiftsverweser von Mainz, [[Balduin]], geweiht und mit vier Priestern besetzt. |
− | Der Wallfahrtsort wurde durch Diözesanpriester betreut. | + | Der Wallfahrtsort wurde durch Diözesanpriester betreut. Im 15. Jahrhundert erreichten die Lehren von [[Jan Hus]], [[Petrus Waldes]] und des [[John Wiclif]] Marienthal und brachten die Wallfahrt im Jahr 1463 zum Erliegen. |
− | Eine im 14. Jahrhundert entstandene Priesterbruderschaft - | + | Eine im 14. Jahrhundert entstandene Priesterbruderschaft - die Brüder vom Gemeinsamen Leben, aufgrund ihrer Kleidung auch „Kugelherrn“ genannt – wurden bald darauf von [[Köln]] nach Marienthal berufen. Sie richteten 1468, also 28 Jahre nach der Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes Gutenberg zu Mainz, die erste Klosterdruckerei der Welt in Marienthal unter der Namen „[[Marienthaler Presse]]“ ein. Diese Presse war die sechste Presse in Deutschland und die siebte in Europa. Mitte des 16. Jahrhunderts verließ die Bruderschaft aufgrund wirtschaftlicher Umstände Marienthal. |
− | Die neue Besetzung Marienthals geschah durch vertriebene [[Augustiner-Chorherren]] aus dem Kloster Pfaffenheim-Schwabenheim, welche vom Erzbischof | + | Die neue Besetzung Marienthals geschah durch vertriebene [[Augustiner-Chorherren]] aus dem Kloster Pfaffenheim-Schwabenheim, welche vom Erzbischof [[Daniel Brendel von Homburg]] (Erzdiözese Mainz) in Marienthal eingeführt wurden. Erzbischof [[Wolfgang von Dalberg]] löste das [[Priorat]] auf, weil die Zahl der Chorherren stark zurückgegangen war. |
Erzbischof [[Johann Schweikhard von Kronberg]] übertrug am 3. Dezember 1612 auf Bitten des Jesuitenkollegs zu [[Mainz]] die Wallfahrtsstätte Marienthal den [[Jesuiten]]. Die Jesuiten verblieben bis zur Auflösung des Ordens 1773 in Marienthal. | Erzbischof [[Johann Schweikhard von Kronberg]] übertrug am 3. Dezember 1612 auf Bitten des Jesuitenkollegs zu [[Mainz]] die Wallfahrtsstätte Marienthal den [[Jesuiten]]. Die Jesuiten verblieben bis zur Auflösung des Ordens 1773 in Marienthal. | ||
− | Nach der Auflösung wurde das Gnadenbild in die Pfarrkirche nach [[Geisenheim]] ([[Bistum Limburg]]) übertragen | + | Nach der Auflösung wurde das Gnadenbild in die Pfarrkirche nach [[Geisenheim]] ([[Bistum Limburg]]) übertragen, die Kirche in Marienthal wurde ihrem Schicksal überlassen. 1846 kam neben anderen Besitzungen auch die Kloster-Immobilie an den Fürsten Metternich, und dieser gab seine Zustimmung zur Wiederherstellung der Kirche und des Gnadenortes. Am 8. September 1858 weihte der Limburger Bischof [[Peter Josef Blum]] (im Amt: 1842-1884) die wiederhergestellte Kirche ein und übertrug das Gnadenbild von Geisenheim in die gerade eingeweihte Kirche. |
− | Die Betreuung geschah zuerst durch Diözesanpriester und den – inzwischen wieder zugelassenen - Orden der [[Jesuiten]]. Erst 1873 übernahm der Orden der [[Franziskaner]] der Sächsischen Franziskanerprovinz (ab 1894 Thüringische Provinz mit Provinzialat in [[Fulda]]) den Wallfahrtsort Marienthal. Durch den durch Bismarck hervorgerufenen Kulturkampf wurde am 16. August 1875 die Niederlassung der Franziskaner in Marienthal aufgelöst. Durch Verhandlungen konnte jedoch ein Franziskaner in Marienthal verbleiben. Nach diesem politischen Kampf konnten die Franziskaner nach Marienthal zurückkehren und richteten dort 1888 eine [[Residenz]] ein. Zum [[Konvent]] wurde es 1906 erhoben und steht seither unter der Leitung eine [[Guardian]]s. | + | Die Betreuung geschah zuerst durch Diözesanpriester und den – inzwischen wieder zugelassenen - Orden der [[Jesuiten]]. Erst 1873 übernahm der Orden der [[Franziskaner]] der Sächsischen Franziskanerprovinz (ab 1894 Thüringische Provinz mit Provinzialat in [[Fulda]]) den Wallfahrtsort Marienthal. Durch den durch Bismarck hervorgerufenen [[Kulturkampf]] wurde am 16. August 1875 die Niederlassung der Franziskaner in Marienthal aufgelöst. Durch Verhandlungen konnte jedoch ein Franziskaner in Marienthal verbleiben. Nach diesem politischen Kampf konnten die Franziskaner nach Marienthal zurückkehren und richteten dort 1888 eine [[Residenz]] ein. Zum [[Konvent]] wurde es 1906 erhoben und steht seither unter der Leitung eine [[Guardian]]s. |
== Kirche == | == Kirche == | ||
Nachdem die jesuitische Niederlassung Marienthal aufgrund der Aufhebung des Jesuitenordens aufgegeben wurde, sah die Kirche ihrem Niedergang entgegen. Im Jahr 1782 begann der Abbruch der [[Kirche]]. Durch einen Bauunfall, welcher als göttlicher Einschritt angesehen wurde, wurde der Abbruch eingestellt, und die Kirche blieb Ruine. | Nachdem die jesuitische Niederlassung Marienthal aufgrund der Aufhebung des Jesuitenordens aufgegeben wurde, sah die Kirche ihrem Niedergang entgegen. Im Jahr 1782 begann der Abbruch der [[Kirche]]. Durch einen Bauunfall, welcher als göttlicher Einschritt angesehen wurde, wurde der Abbruch eingestellt, und die Kirche blieb Ruine. | ||
− | Grund und Boden kamen 1846 an den Fürsten Metternich auf | + | Grund und Boden kamen 1846 an den Fürsten Metternich auf Schloss [[Johannisberg]]. Dieser gab aufgrund der finanziellen Zusage des preußischen Gesandten am Hof von Petersburg, Baron von Maltitz, seine Zustimmung zur Wiederherstellung der Kirche. |
Zwischen dem Abbruch und der Wiederherstellung der Kirche wuchs im Bereich des Langhauses eine Linde aus der Ruine. Diese Linde wurde zu einer Schnitzerei „Maria Immaculata“ verwendet und in die Fassade des Klostersbaues integriert. | Zwischen dem Abbruch und der Wiederherstellung der Kirche wuchs im Bereich des Langhauses eine Linde aus der Ruine. Diese Linde wurde zu einer Schnitzerei „Maria Immaculata“ verwendet und in die Fassade des Klostersbaues integriert. | ||
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==== Beichtkapelle ==== | ==== Beichtkapelle ==== | ||
− | Von der Kirche gelangt man in die – dreifach unterteilte Beichtkapelle welche im östlichen Teil ein auf Chorhöhe gelegene Seitenkapelle, welche die figürliche Darstellung des Ablebens des Nährvaters Jesu [[Joseph]] beinhaltet. Im Vorraum der Beichtkapelle befindet sich das 1858 geschaffene Hochaltargemälde „Maria, Schutzherrin des Rheingaues“. Das Gemälde schuf der in Geisenheim damals | + | Von der Kirche gelangt man in die – dreifach unterteilte Beichtkapelle welche im östlichen Teil ein auf Chorhöhe gelegene Seitenkapelle, welche die figürliche Darstellung des Ablebens des Nährvaters Jesu [[Joseph]] beinhaltet. Im Vorraum der Beichtkapelle befindet sich das 1858 geschaffene Hochaltargemälde „Maria, Schutzherrin des Rheingaues“. Das Gemälde schuf der in Geisenheim damals ansässige Maler Franz Simmler. Auf diesen Bild zeigt sich im unteren Teil eine Menge, die Gottesmutter verehrender, Menschen vor dem Hintergrund der Rheinebene mit Kloster Marienthal und Schloss Johannisberg vor. Eindeutig zu identifizieren ist Bischof Blum, Fürst Metternich; wohl auch der Architekt und der preußische Gesandte Baron von Maltitz hinter dem Fürsten in der Staffage. |
− | [[Datei:Marienthal - Wallfahrtsplatz - Grabmal.JPG|miniatur|right|Grabmal eines Ritters, 15. Jahrhundert]] | + | [[Datei:Marienthal - Wallfahrtsplatz - Grabmal.JPG|miniatur|right|Grabmal eines Ritters, 15. Jahrhundert]] |
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Den Förderern der Wiedererichtung der Kirche wurde eine bronzene Gedenktafel mit den Konterfeis von Bischof [[Peter Josef Blum]] und den Fürst Clemens Lothar von Metternich gewidmet. Hier, in der Vorhalle der Beichtkapelle befinden sich wiederum Danksagungstafeln. Über dem Ausgang des Beichtkapellenneubaus ist das 1952 hergestellte Glasgemälde, welches Maria mit Kind, die mit Hilfe des Kindes die Schlange besiegt, eingelassen. Für Bischof Blum findet sich eine weitere - schwarze marmorne - Gedenktafel an der Südfront des Querschiffes am Äusseren vor. | Den Förderern der Wiedererichtung der Kirche wurde eine bronzene Gedenktafel mit den Konterfeis von Bischof [[Peter Josef Blum]] und den Fürst Clemens Lothar von Metternich gewidmet. Hier, in der Vorhalle der Beichtkapelle befinden sich wiederum Danksagungstafeln. Über dem Ausgang des Beichtkapellenneubaus ist das 1952 hergestellte Glasgemälde, welches Maria mit Kind, die mit Hilfe des Kindes die Schlange besiegt, eingelassen. Für Bischof Blum findet sich eine weitere - schwarze marmorne - Gedenktafel an der Südfront des Querschiffes am Äusseren vor. | ||
[[Datei:Marienthal - Relief-Fragment.JPG|miniatur|left|Fragment eines Reliefs]] | [[Datei:Marienthal - Relief-Fragment.JPG|miniatur|left|Fragment eines Reliefs]] | ||
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Der Überrest eines Reliefs mit Personendarstellungen befindet sich im Saal zur Verköstigung der Pilger. | Der Überrest eines Reliefs mit Personendarstellungen befindet sich im Saal zur Verköstigung der Pilger. | ||
− | == | + | == Rundgang durch die Anlage == |
[[Datei:Marienthal - Wallfahrtsplatz mit Kirche.JPG|miniatur|right| Am Wallfahrtsplarz errichtete offene Kirche]] | [[Datei:Marienthal - Wallfahrtsplatz mit Kirche.JPG|miniatur|right| Am Wallfahrtsplarz errichtete offene Kirche]] | ||
Südlich der Kirche schließen sich neuere Verkaufsläden für kirchliche Geräte an. Am Zugang zum Klostergelände findet sich als erstes eine Statue von Josef mit Christus vor. Seitlich des Chores der Hauskapelle befindet sich eine Sammlung alter Grenzsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert. | Südlich der Kirche schließen sich neuere Verkaufsläden für kirchliche Geräte an. Am Zugang zum Klostergelände findet sich als erstes eine Statue von Josef mit Christus vor. Seitlich des Chores der Hauskapelle befindet sich eine Sammlung alter Grenzsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert. | ||
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=== Klostergebäude === | === Klostergebäude === | ||
− | Ursprünglich war der Klosterneubau auf dem Hang hinter dem Ostchor projektiert. Eine, weder signierte noch datierte auch nicht mit Maßstab versehene Projektskizze welche auf unsere Zeit gekommen ist zeigt einen Klosterneubau, der eigentlich schon an | + | Ursprünglich war der Klosterneubau auf dem Hang hinter dem Ostchor projektiert. Eine, weder signierte noch datierte auch nicht mit Maßstab versehene Projektskizze welche auf unsere Zeit gekommen ist zeigt einen Klosterneubau, der eigentlich schon an Schloss Neuschwanstein erinnert. |
Letztendlich wurde der Klosterbau westlich der Kirche gegenüber, anstelle eines abzubrechenden Gutshofes, mit neun Fensterachsen gebaut. Dieser Bau wurde1938 um mehrere Fensterachsen verlängert. Weitere bauliche Veränderungen folgten. Die letzte größere Veränderungen erfolgte mit der Verlegung der Hauskapelle vom ersten Stock in das Paterre gegenüber der Pforte. Für diese Kapelle wurde an der Südseite ein Chörlein angebaut. | Letztendlich wurde der Klosterbau westlich der Kirche gegenüber, anstelle eines abzubrechenden Gutshofes, mit neun Fensterachsen gebaut. Dieser Bau wurde1938 um mehrere Fensterachsen verlängert. Weitere bauliche Veränderungen folgten. Die letzte größere Veränderungen erfolgte mit der Verlegung der Hauskapelle vom ersten Stock in das Paterre gegenüber der Pforte. Für diese Kapelle wurde an der Südseite ein Chörlein angebaut. | ||
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[[Datei:Marienthal - Kreuzwegkapelle am Rundweg.JPG|miniatur|left|eine Kapelle des Kreuzwegsa am Ringweg]] | [[Datei:Marienthal - Kreuzwegkapelle am Rundweg.JPG|miniatur|left|eine Kapelle des Kreuzwegsa am Ringweg]] | ||
− | Ein Ringweg, welcher von der Kirche nördlich in das Kapelle mit Aufgang zum Kreuzberg]]sich dort anschließende Tal führt und zu dieser zurückführt, ist von Kapellen, welche die Stationen des [[Kreuzweg]]s beinhalten, gesäumt. Diese Kapellen wurden bereits am 8.9.1859 eingeweiht. Die farbig | + | Ein Ringweg, welcher von der Kirche nördlich in das Kapelle mit Aufgang zum Kreuzberg]]sich dort anschließende Tal führt und zu dieser zurückführt, ist von Kapellen, welche die Stationen des [[Kreuzweg]]s beinhalten, gesäumt. Diese Kapellen wurden bereits am 8.9.1859 eingeweiht. Die farbig gefassten Reliefs stammen von einem nicht namentlich bekannten Künstler. Die letzte Station „Auferstehung Jesu, welche erhöht über dem Pilgerhaus sich befindet, wurde um 1970 von Bruder Lambert aus dem Kloster Marienthal als Mosaik-Darstellung neugestaltet. |
Von diesem Ringweg führt auf der westlichen Seite ein Weg zu „Ketteler-Kapelle“. | Von diesem Ringweg führt auf der westlichen Seite ein Weg zu „Ketteler-Kapelle“. | ||
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− | Zwischen der 8. und 9. Kreuzwegstation befindet sich eine Herz-Jesu-Statue. Diese stand ursprünglich im Park des Krankenhauses Maria Wörth zu Bad Kreuznach. Während des NS-Regimes kam die Befürchtung der [[Waldbreitbacher Brüder]] auf, | + | Zwischen der 8. und 9. Kreuzwegstation befindet sich eine Herz-Jesu-Statue. Diese stand ursprünglich im Park des Krankenhauses Maria Wörth zu Bad Kreuznach. Während des NS-Regimes kam die Befürchtung der [[Waldbreitbacher Brüder]] auf, dass das Krankenhaus geschlossen werden könnte; daher schenkte man diese Figur dem Wallfahrtsort Marienthal. |
Diesen Ringweg ist angeschlossen ein „Trimm-Dich-Pfad – für die Seele“. Sinn- und Überlegungssätze führen zur Meditation. | Diesen Ringweg ist angeschlossen ein „Trimm-Dich-Pfad – für die Seele“. Sinn- und Überlegungssätze führen zur Meditation. | ||
[[Datei:Marienthal - Sieben-Schmerzen-Kapelle (2).JPG|miniatur|left|Kapelle am Aufgang zum Kreuzberg und Friedhof]] | [[Datei:Marienthal - Sieben-Schmerzen-Kapelle (2).JPG|miniatur|left|Kapelle am Aufgang zum Kreuzberg und Friedhof]] | ||
[[Datei:Marienthal - Kreuzberg und 7-Schmerzen Mariens-Kapelle.JPG|miniatur|right|Kapelle mit Aufgang zum Kreuzberg]] | [[Datei:Marienthal - Kreuzberg und 7-Schmerzen Mariens-Kapelle.JPG|miniatur|right|Kapelle mit Aufgang zum Kreuzberg]] | ||
− | Der obere Teil des inmitten des Ringweges gelegene Pilger-Wiese enthält eine Anlage mit dem „Tau-Zeichen“ und den darüber geschriebenen Satz „Gott liebt Dich“. Dieses Arragement, aus 2011, besteht aus Blumen und war die Idee von Guardin Pater Bernold Geyer als | + | Der obere Teil des inmitten des Ringweges gelegene Pilger-Wiese enthält eine Anlage mit dem „Tau-Zeichen“ und den darüber geschriebenen Satz „Gott liebt Dich“. Dieses Arragement, aus 2011, besteht aus Blumen und war die Idee von Guardin Pater Bernold Geyer als Abschluss und Übergang der Pilger-Wiese zum Rundweg. |
=== Stationen der Sieben Schmerzen Mariens === | === Stationen der Sieben Schmerzen Mariens === | ||
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|Berard Wingenfeld | |Berard Wingenfeld | ||
|P | |P | ||
− | |Geboren am 7.9.1906 in [[Haselstein]], Studium mit dem | + | |Geboren am 7.9.1906 in [[Haselstein]], Studium mit dem Abschluss zu Dr.phil et theol. Veröffentlichte 1955 Die Archetypen der Selbstwerdung bei Carl Gustav Jung.Verstorben am 7.12.1985 |
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Auf dem bergabwärtsführenden Weg ist seitlich erhöht eine „Meditationsstätte“ mit der Statue „Maria, Königin des Friedens“. Die Figur schuf 1906 Bildhauer Steinlein zu Eltville. Der Weg endet bei dem Pilgerplatz. | Auf dem bergabwärtsführenden Weg ist seitlich erhöht eine „Meditationsstätte“ mit der Statue „Maria, Königin des Friedens“. Die Figur schuf 1906 Bildhauer Steinlein zu Eltville. Der Weg endet bei dem Pilgerplatz. | ||
− | === Stationen | + | === Stationen zu den sieben Freuden Mariens === |
− | Der vom Friedhof herkommende Weg endet gegenüber dem 1915 angelegten Franziskaner-Gärtlein. Hinter diesem schließt sich | + | Der vom Friedhof herkommende Weg endet gegenüber dem 1915 angelegten Franziskaner-Gärtlein. Hinter diesem schließt sich die Anlage „[[Sieben Freuden Mariens]]“ an. Sieben Reliefs, an Stelen angebracht sind geschaffen durch Schwester [[Christophoro Janssen]] OSB aus der Abtei St. Hildegard. Diese plastischen Kunstwerke sind Stiftungen des Ehepaares Schnorrenberger aus Mainz. Die Anlage wurde initiiert durch die Vereinigung „Freundeskreis Marienthal“. Die Anlage für innere Sammlung wurde am [[17. Juni]] [[2007]] von Kardinal [[Karl Lehmann]], [[Bischöfe von Mainz|Bischof]] von [[Mainz]], geweiht. |
− | An | + | An diese Anlage schließt sich ein von einen Bach durchflossenes Gärtlein an, das man über |
− | den Verekund-Steg | + | den Verekund-Steg - Namensgeber ist Pater Verekund Scheffel - verlässt. Von hier aus führt der Weg zur Ketteler-Kapelle. |
=== Ketteler-Kapelle === | === Ketteler-Kapelle === | ||
− | Diese erreicht man von dem westlichen Weg des Ringweges bergaufwärts auf etwas halber Höhe. Diese offene Wegkapelle mit einer Kopie des Marienthalers Gnadenbildes steht an der Stelle einer Kapelle, welche der Lieblingsaufenthalt Bischof [[Wilhelm Emmanuel von Ketteler|Ketteler]] war. Hier ordnete er - überlieferungsgemäß – seine Gedanken zu seinen sozialen und kirchlichen Arbeiten. Die baufällige Kapelle wurde abgetragen, und die Stanislaus-Kongregation des Lehrlingshauses in [[Mainz]] | + | Diese erreicht man von dem westlichen Weg des Ringweges bergaufwärts auf etwas halber Höhe. Diese offene Wegkapelle mit einer Kopie des Marienthalers Gnadenbildes steht an der Stelle einer Kapelle, welche der Lieblingsaufenthalt Bischof [[Wilhelm Emmanuel von Ketteler|Ketteler]] war. Hier ordnete er - überlieferungsgemäß – seine Gedanken zu seinen sozialen und kirchlichen Arbeiten. Die baufällige Kapelle wurde abgetragen, und die Stanislaus-Kongregation des Lehrlingshauses in [[Mainz]] entschloss sich, zum 50. Todestag des Bischofs Ketteler diese als Gedenkstätte neu zu errichten. Die Ketteler-Gedenkstätte wurde am 28. 8.1927 eingeweiht. |
Von hier aus führen Wanderwege in die nähere und weitere Umgebung. So unter anderen auch in den Ortsteil "Marienthal" und am "Waldrand" entlang laufend die Straße überquerend zu Antoniuskapelle. | Von hier aus führen Wanderwege in die nähere und weitere Umgebung. So unter anderen auch in den Ortsteil "Marienthal" und am "Waldrand" entlang laufend die Straße überquerend zu Antoniuskapelle. | ||
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[[Datei:Geisenheim - Antoniuskapelle.JPG|miniatur|left|Geisenheim - Antoniuskapelle]] | [[Datei:Geisenheim - Antoniuskapelle.JPG|miniatur|left|Geisenheim - Antoniuskapelle]] | ||
− | Diese "Ein-Mann-Kapelle" wurde 1744 von den Kapuzinern des Konvents [[Nothgottes]] errichtet und bis zur dessen Auflösung 1813 betreut. Nach der Vertreibung der Kapuziner 1813 wurde das Heiligtum behütet durch Bewohner der angrenzenden Orte. | + | Diese "Ein-Mann-Kapelle" wurde 1744 von den Kapuzinern des Konvents [[Nothgottes]] errichtet und bis zur dessen Auflösung 1813 betreut. Nach der Vertreibung der Kapuziner 1813 wurde das [[Heiligtum]] behütet durch Bewohner der angrenzenden Orte. |
Nach der Übernahme 1873 von Marienthal durch die Franziskaner betreuten Ordensangehörige bis 1930 diese Antonius-Kapelle. Nach Aufgabe derBetreuung übernahmen dies wiederum die Brwohner von [[Geisenheim]]. | Nach der Übernahme 1873 von Marienthal durch die Franziskaner betreuten Ordensangehörige bis 1930 diese Antonius-Kapelle. Nach Aufgabe derBetreuung übernahmen dies wiederum die Brwohner von [[Geisenheim]]. | ||
− | Im Jahr 1973 wurde die | + | Im Jahr 1973 wurde die Figur des hl. [[Antonius]] gestohlen und ist seither verschollen. 1975 wurde dann eine Figur, welche Pater Lambert aus dem Kloster Marienthal schuf, als "Übergangslösung" in die Nische eingestellt. Im Jahr 1994 besorgte der Förderverein Kulturdenkmale dann eine neue Figur des hl. Antonius. Diese Figur wurde dann am 18. März 2005 gestohlen und als Ersatz kam die "Übergangslösung" von 1973 wieder in die Nische. |
Im Monat Juli des Jahres 2010 wurde in der Kapelle ein Feuer entfacht, so dass die Kapelle durch die Stadt Geisenheim, Abteilung Bauhof gerichtet werden musste. Ein Jahr später - am 1. Juli 2011 - wurde wieder Feuer entfacht und die Lambertsche Antoniusfigur zerschlagen. In einer mühseligen Arbeit wurde die Figurentrümmer von einer Geisenheimerin wieder zusammengefügt. Die so neu erstandene Figur wurde nach erfolgter Renovierung wieder in die Nische eingestellt und die Nische mit einer Glasscheibe verschlossen. | Im Monat Juli des Jahres 2010 wurde in der Kapelle ein Feuer entfacht, so dass die Kapelle durch die Stadt Geisenheim, Abteilung Bauhof gerichtet werden musste. Ein Jahr später - am 1. Juli 2011 - wurde wieder Feuer entfacht und die Lambertsche Antoniusfigur zerschlagen. In einer mühseligen Arbeit wurde die Figurentrümmer von einer Geisenheimerin wieder zusammengefügt. Die so neu erstandene Figur wurde nach erfolgter Renovierung wieder in die Nische eingestellt und die Nische mit einer Glasscheibe verschlossen. | ||
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An der westlichen Fassade der Kapelle wurde eine moderne Vespergruppe - aus Metall - angebracht. Diese zeigt Jesus nicht auf den Schoß der Gottesmutter liegend sondern seitlich stehend Maria überragend. | An der westlichen Fassade der Kapelle wurde eine moderne Vespergruppe - aus Metall - angebracht. Diese zeigt Jesus nicht auf den Schoß der Gottesmutter liegend sondern seitlich stehend Maria überragend. | ||
− | Von hier aus führt ein Waldweg nach Eibingen und zur [[ | + | Von hier aus führt ein Waldweg nach Eibingen und zur [[Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Eibingen]] |
== Quellen == | == Quellen == | ||
+ | * [http://www.franziskaner-marienthal.de/Geschichte.644.0.html franziskaner-marienthal.de/Geschichte] | ||
* Eugen Duell, Salve Regina Pacis – Rheingauer Marienbuch, Geisenheim 2000, ISBN 3-00 005687-4, Seite 14f | * Eugen Duell, Salve Regina Pacis – Rheingauer Marienbuch, Geisenheim 2000, ISBN 3-00 005687-4, Seite 14f | ||
* Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter Gottes Marienthal /Rheingau | * Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter Gottes Marienthal /Rheingau | ||
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'''Siehe auch:''' [[Benediktinerinnen Abtei St. Hildegard in Eibingen]], [[Kreuzwege im Freien]] | '''Siehe auch:''' [[Benediktinerinnen Abtei St. Hildegard in Eibingen]], [[Kreuzwege im Freien]] | ||
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<references /> | <references /> | ||
− | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Bistum Limburg]] |
− | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Franziskanerkloster]] |
− | [[Kategorie:Wallfahrtsorte]] | + | [[Kategorie:Wallfahrtsorte in Deutschland]] |
Aktuelle Version vom 27. April 2022, 08:40 Uhr
Marienthal bei Geisenheim im Landkreis Rüdesheim ist der bedeutendste Wallfahrtsort im Bistum Limburg. Seit 1873 wohnen in Marienthal Franziskaner und betreuen den Wallfahrtsort - mit Unterbrechung im Kulturkampf - bis zum heutigen Tag.
kath. Pfarrei Geisenheim | |
---|---|
Ort | Marienthal |
Kirche | St. Maria |
'Gottesdienste' | |
Montag bis Samstag | 10.30 Uhr heilige Messe |
Sonn- und Feiertage | 8.30 Uhr und 10.30 Uhr Heilige Messe 14.30 Uhr Marienlob oder Sonntagsvesper |
Bistum | Limburg |
Sonstiges | Franziskanerkloster und Marien-Wallfahrt |
Website | Marienthal |
Inhaltsverzeichnis
Kirchliche Angebote
Die Eucharistiefeiern sind an den Sonn- und Feiertagen jeweils um 830 Uhr und um 10.30 Uhr. Eine Nachmittagsandacht wird um 14.30 Uhr gehalten.
Montag bis Samstag wird täglich um 10.30 Uhr eine heilige Messe gefeiert, die in der kälteren Jahreszeit anstatt in der Marien-Kapelle in der Hauskapelle des Klosters gefeiert wird.
Die jährliche Wallfahrtszeit beginnt am 1. Mai und endet Mitte Oktober.
Der Wallfahrtsort ist Ziel von Wallfahrern aus der Region. Auch zahlreiche Wallfahrtsgruppen, unter ihnen die Diözesanwallfahrt des Bistums Limburg, besuchen den Ort. 2009 wurde das 700-jährige Bestehen der Wallfahrt u.a. mit einer Festwoche gefeiert.<ref>Bistum Limburg: 700 Jahre Wallfahrt im Kloster Marienthal, Pressemeldung vom 30. April 2009.</ref>
Die Franziskaner bieten in Marienthal "Kloster zum Mitleben" an.
Geschichte
Erstmals wurde die Stelle, wo auf oder in einem Baumstumpf ein Vesperbild aufgestellt war, dadurch bekannt, dass der ehemalige Jäger des Juncker Conrad dem Hecker Henn 1309 sein Augenlicht wiedergewann.
Die in der Nähe des adeligen Hofes Düppenhausen gelegene Stelle wurde dadurch weithin bekannt, und der Besitzer des Hofes, Hanns Schaffrath, ließ dem wundertätigen Bildnis 1313 eine Kapelle bauen. Diese Kapelle wurde bald zu klein und wich einer Kirche. Baubeginn war 1326, und am 8. September 1330, dem Fest Mariä Geburt, wurde die Kirche durch den Stiftsverweser von Mainz, Balduin, geweiht und mit vier Priestern besetzt.
Der Wallfahrtsort wurde durch Diözesanpriester betreut. Im 15. Jahrhundert erreichten die Lehren von Jan Hus, Petrus Waldes und des John Wiclif Marienthal und brachten die Wallfahrt im Jahr 1463 zum Erliegen.
Eine im 14. Jahrhundert entstandene Priesterbruderschaft - die Brüder vom Gemeinsamen Leben, aufgrund ihrer Kleidung auch „Kugelherrn“ genannt – wurden bald darauf von Köln nach Marienthal berufen. Sie richteten 1468, also 28 Jahre nach der Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes Gutenberg zu Mainz, die erste Klosterdruckerei der Welt in Marienthal unter der Namen „Marienthaler Presse“ ein. Diese Presse war die sechste Presse in Deutschland und die siebte in Europa. Mitte des 16. Jahrhunderts verließ die Bruderschaft aufgrund wirtschaftlicher Umstände Marienthal.
Die neue Besetzung Marienthals geschah durch vertriebene Augustiner-Chorherren aus dem Kloster Pfaffenheim-Schwabenheim, welche vom Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (Erzdiözese Mainz) in Marienthal eingeführt wurden. Erzbischof Wolfgang von Dalberg löste das Priorat auf, weil die Zahl der Chorherren stark zurückgegangen war.
Erzbischof Johann Schweikhard von Kronberg übertrug am 3. Dezember 1612 auf Bitten des Jesuitenkollegs zu Mainz die Wallfahrtsstätte Marienthal den Jesuiten. Die Jesuiten verblieben bis zur Auflösung des Ordens 1773 in Marienthal.
Nach der Auflösung wurde das Gnadenbild in die Pfarrkirche nach Geisenheim (Bistum Limburg) übertragen, die Kirche in Marienthal wurde ihrem Schicksal überlassen. 1846 kam neben anderen Besitzungen auch die Kloster-Immobilie an den Fürsten Metternich, und dieser gab seine Zustimmung zur Wiederherstellung der Kirche und des Gnadenortes. Am 8. September 1858 weihte der Limburger Bischof Peter Josef Blum (im Amt: 1842-1884) die wiederhergestellte Kirche ein und übertrug das Gnadenbild von Geisenheim in die gerade eingeweihte Kirche.
Die Betreuung geschah zuerst durch Diözesanpriester und den – inzwischen wieder zugelassenen - Orden der Jesuiten. Erst 1873 übernahm der Orden der Franziskaner der Sächsischen Franziskanerprovinz (ab 1894 Thüringische Provinz mit Provinzialat in Fulda) den Wallfahrtsort Marienthal. Durch den durch Bismarck hervorgerufenen Kulturkampf wurde am 16. August 1875 die Niederlassung der Franziskaner in Marienthal aufgelöst. Durch Verhandlungen konnte jedoch ein Franziskaner in Marienthal verbleiben. Nach diesem politischen Kampf konnten die Franziskaner nach Marienthal zurückkehren und richteten dort 1888 eine Residenz ein. Zum Konvent wurde es 1906 erhoben und steht seither unter der Leitung eine Guardians.
Kirche
Nachdem die jesuitische Niederlassung Marienthal aufgrund der Aufhebung des Jesuitenordens aufgegeben wurde, sah die Kirche ihrem Niedergang entgegen. Im Jahr 1782 begann der Abbruch der Kirche. Durch einen Bauunfall, welcher als göttlicher Einschritt angesehen wurde, wurde der Abbruch eingestellt, und die Kirche blieb Ruine.
Grund und Boden kamen 1846 an den Fürsten Metternich auf Schloss Johannisberg. Dieser gab aufgrund der finanziellen Zusage des preußischen Gesandten am Hof von Petersburg, Baron von Maltitz, seine Zustimmung zur Wiederherstellung der Kirche.
Zwischen dem Abbruch und der Wiederherstellung der Kirche wuchs im Bereich des Langhauses eine Linde aus der Ruine. Diese Linde wurde zu einer Schnitzerei „Maria Immaculata“ verwendet und in die Fassade des Klostersbaues integriert.
Im Jahr 1951 wurden umfangreiche Baumaßnahmen duchgeführt. An der Südseite der Kirche wurde eine Beichtkapelle und an der Nordseite eine Sakristei angebaut. Im Jahr 1966 wurde die offene Kirche für die zahlreichen Pilger nördlich der Kirche errichtet.
In den Jahren 1974 und 1975 wurde der Chorraum neugestaltet.
Führung
Kirche
Man betritt die Kirche durch den von einen Tympanon bekrönten Haupteingang an der Westseite der Kirche. Der Tympanon wird von einem Wimperg überragt. Die Steinmetzarbeiten aus der Entstehungszeit der Kirche. Der Tympanon zeigt Christus als Weltenkönig mit seiner Mutter Maria als Himmelskönigin in der oberen Hälfte darunter die Verkündigungsszene mit dem Heiligen Geist als Taube und dem Erzengel Gabriel, flankiert werden beide durch die hl. Katharina und dem hl. Antonius dem Einsiedler.
Nach Eintritt bemerkt man unter der Empore angebrachte Danksagungs-Tafeln die Wandflächen bedeckend. Solche steinerne Tafeln finden sich auch an anderen Stellen der Kirche wieder. An den Säulen der Empore befinden sich Figuren der Einsiedler Antonius und Paulus vor.
An den Aussenmauern der Kirche zieht sich ein Bilderfries herum, welche die Rosenkranzgeheimnisse beinhalten und durch den Kunstmaler August Franz Martin aus Kiedrich 1889 bis 1890 gestaltet wurde.
Das Gnadenbild, eine Pietà („Maria mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß“), auch Vesperbild genannt, in einer Säule aus Onyx-Marmor mit Glasschrein vor dem nördlichen Gestühl ist der eigentliche Mittelpunkt dieser Kirche. In einer Nische links vom Gnadenbild befindet sich die Statue „Ecce Homo“. Im Chor, hinter dem freistehenden Altar, steht die von Bildhauer Schröder aus Altlünen gefertigte Kreuzigungsgruppe. Diese ist in Eiche geschnitzt und bronzefarbig gefasst. Im unteren Teil des Kreuzes ist der Tabernakel integriert. Die Kirchenfenster zeigen Bilder von Heiligen aus den drei franziskanischen Orden, 1890 von A.F. Martin aus Kiedrich geschaffen.
Über dem Hauptportal zwischen den Orgeln befindet sich ein Fenster aus 1928, geschaffen von Kraus zu Mainz, mit dem Bildnis des hl. Franziskus mit der Gottesmutter und Christus.
Beichtkapelle
Von der Kirche gelangt man in die – dreifach unterteilte Beichtkapelle welche im östlichen Teil ein auf Chorhöhe gelegene Seitenkapelle, welche die figürliche Darstellung des Ablebens des Nährvaters Jesu Joseph beinhaltet. Im Vorraum der Beichtkapelle befindet sich das 1858 geschaffene Hochaltargemälde „Maria, Schutzherrin des Rheingaues“. Das Gemälde schuf der in Geisenheim damals ansässige Maler Franz Simmler. Auf diesen Bild zeigt sich im unteren Teil eine Menge, die Gottesmutter verehrender, Menschen vor dem Hintergrund der Rheinebene mit Kloster Marienthal und Schloss Johannisberg vor. Eindeutig zu identifizieren ist Bischof Blum, Fürst Metternich; wohl auch der Architekt und der preußische Gesandte Baron von Maltitz hinter dem Fürsten in der Staffage.
Den Förderern der Wiedererichtung der Kirche wurde eine bronzene Gedenktafel mit den Konterfeis von Bischof Peter Josef Blum und den Fürst Clemens Lothar von Metternich gewidmet. Hier, in der Vorhalle der Beichtkapelle befinden sich wiederum Danksagungstafeln. Über dem Ausgang des Beichtkapellenneubaus ist das 1952 hergestellte Glasgemälde, welches Maria mit Kind, die mit Hilfe des Kindes die Schlange besiegt, eingelassen. Für Bischof Blum findet sich eine weitere - schwarze marmorne - Gedenktafel an der Südfront des Querschiffes am Äusseren vor.
Überreste aus der Kapelle
Neben den Gnadenbild in der Kirche hat sich ein Grabmal vom ausgehenden 15. Jahrhundert erhalten. Dieses befindet sich heute gut bedacht unter der offenen Kirche am Wallfahrtsplatz.
Der Überrest eines Reliefs mit Personendarstellungen befindet sich im Saal zur Verköstigung der Pilger.
Rundgang durch die Anlage
Südlich der Kirche schließen sich neuere Verkaufsläden für kirchliche Geräte an. Am Zugang zum Klostergelände findet sich als erstes eine Statue von Josef mit Christus vor. Seitlich des Chores der Hauskapelle befindet sich eine Sammlung alter Grenzsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Nördlich der Kirche schließt sich der 1966 erbaute überdachte Altarraum an. Darin befindet sich eine überlebensgroße Darstellung der Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes aus der Zeit um 1500. Diese Darstellung war ehemalsKünstler in Eltville. Der Pilgerplatz bietet für 2000 Wallfahrer Raum. Altar, Ambo und Kanzel sind durch Bronzeplastiken des Künstlers Arnold Morkramer geschmückt. Die Plastik am Hochaltar ist Joh. 15,1-2 entnommen: „Ich bin der wahre Weinstock....“; die Darstellung am Ambo ist Joh. 15,6 entnommen: „Wer nicht in mir bleibt...“, und die zwei Darstellungen an der Kanzel sind ebenfalls dem Evangelium Johannes entnommen, nämlich 15,9 „Wie mich der Vater geliebt“ und „Bleibt in meiner Liebe“.
Ein mittelalterliches Grabdenkmal mit der Darstellung des Schultheis von Geisenheim, den Ritter Henne von Hoch-Weissel, welcher 1485 verstorben ist, war ursprünglich in der Kirche und wurde an diese Nordseite transferiert.
Klostergebäude
Ursprünglich war der Klosterneubau auf dem Hang hinter dem Ostchor projektiert. Eine, weder signierte noch datierte auch nicht mit Maßstab versehene Projektskizze welche auf unsere Zeit gekommen ist zeigt einen Klosterneubau, der eigentlich schon an Schloss Neuschwanstein erinnert.
Letztendlich wurde der Klosterbau westlich der Kirche gegenüber, anstelle eines abzubrechenden Gutshofes, mit neun Fensterachsen gebaut. Dieser Bau wurde1938 um mehrere Fensterachsen verlängert. Weitere bauliche Veränderungen folgten. Die letzte größere Veränderungen erfolgte mit der Verlegung der Hauskapelle vom ersten Stock in das Paterre gegenüber der Pforte. Für diese Kapelle wurde an der Südseite ein Chörlein angebaut.
Kreuzweg
Ein Ringweg, welcher von der Kirche nördlich in das Kapelle mit Aufgang zum Kreuzberg]]sich dort anschließende Tal führt und zu dieser zurückführt, ist von Kapellen, welche die Stationen des Kreuzwegs beinhalten, gesäumt. Diese Kapellen wurden bereits am 8.9.1859 eingeweiht. Die farbig gefassten Reliefs stammen von einem nicht namentlich bekannten Künstler. Die letzte Station „Auferstehung Jesu, welche erhöht über dem Pilgerhaus sich befindet, wurde um 1970 von Bruder Lambert aus dem Kloster Marienthal als Mosaik-Darstellung neugestaltet.
Von diesem Ringweg führt auf der westlichen Seite ein Weg zu „Ketteler-Kapelle“.
Zwischen der 8. und 9. Kreuzwegstation befindet sich eine Herz-Jesu-Statue. Diese stand ursprünglich im Park des Krankenhauses Maria Wörth zu Bad Kreuznach. Während des NS-Regimes kam die Befürchtung der Waldbreitbacher Brüder auf, dass das Krankenhaus geschlossen werden könnte; daher schenkte man diese Figur dem Wallfahrtsort Marienthal.
Diesen Ringweg ist angeschlossen ein „Trimm-Dich-Pfad – für die Seele“. Sinn- und Überlegungssätze führen zur Meditation.
Der obere Teil des inmitten des Ringweges gelegene Pilger-Wiese enthält eine Anlage mit dem „Tau-Zeichen“ und den darüber geschriebenen Satz „Gott liebt Dich“. Dieses Arragement, aus 2011, besteht aus Blumen und war die Idee von Guardin Pater Bernold Geyer als Abschluss und Übergang der Pilger-Wiese zum Rundweg.
Stationen der Sieben Schmerzen Mariens
Im Jahr 1866 wurden am Weg des Osthanges Stationen mit den sieben Schmerzen Mariens errichtet. Diese ursprünglich freiaufgestellten Reliefs wurden 1909, in die seit 1903 durch Architekt Hartmann aus Geisenheim geplanten und erbauten Kapellen, integriert. Als Endpunkt steht erhöht eine Vespergruppe. Maria mit ihrem toten Sohn Jesu auf den Schoß und das leere Kreuz.
Klosterfriedhof
Der Weg von hier – der Vespergruppe - führt zum Klosterfriedhof. Auf diesem Friedhof wurde der am 23.12.1893 verstorbene Franziskaner Xaver Bleike als erster bestattet. Bisher wurden 62 Bestattungen vorgenommen. Als letzter wurde der am 3.6.2012 verstorbene Pater Felix Mayer hier zur letzten Ruhe der Erde übergeben.
Hier bestattete Ordensmitglieder
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Name | P/B | Biographisches | Bild | Weblinks | |
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Eugen Auerbach | P | Geboren am 9.12.1938 in Bad Orb. Trat 1963 in den Orden ein. War Kaplan in Wiesbaden, Kelkheim sowie Seelsorger in Ulm, Sigmaringen-Gorheim und in Marienthal. Er starb am 18. März 1987. | |||
Johannes Berchmann-Boes | P | Geboren am 14.1.1873 in Düsseldorf. Trat zuerst in den Orden der Kartäuser ein und wechselte 1899 in Franziskanerorden. Tätig als Volksmissionar, Exerzitienmeister und Domprediger zu Fulda. Er starb am 18. Mai1950. | |||
Xaver Bleike | B | 29.12.1872 – 21.12.1893 | |||
Apollinar Blisch | P | Geboren in Eddersheim am 10.6.1894, trat er im Jahr 1914 in den Orden ein und starb am 17. Januar 1933. | |||
Adam Brennig | B | 26.6.1840 – 24.9. 1925 | |||
Johannes Brühler | B | 16.2.1866 – 11.6.1927 | |||
Arsenius Crass | P | Gebroren zu Frankfurt am Main am 30.11.1901 trat er 1923 in den Orden ein. Erwarb sich einen Ruf als Betreuer der Ordensbibliotheken. Er verstarb am 20.8.1989. | [randomhouse.de] | ||
Anton Denn - | 30.5.1875 – 21.5.1953 | [1] | |||
Benigius Dries | B | Geboren am 24.4.1909 inn Kostheim, 1930 Eintritt in den Orden. Er starb am 25. Dezember 1938 im Kloster Ulm | |||
Petrus Ernst | P | 1.10.1878 – 8.6.1951 | |||
Siegfried Faber | B | Geboren am 7.2.1908, von Beruf Schneider, trat 1939 in den Orden ein und starb in Rüdesheim am 2. September 1976. | |||
Gentil Fiedler | B | Geboren in Neuensee bei Lichtenfels am 13.12.1877, trat er 1901 in den Orden ein und war als Gärtner und Koch tätig. Er verstarb am 19.3.1951 in Wiesbaden. | |||
Sturmius Fischer | B | Geboren in Dittlafrod am 18.5.1901 trat er 1925 dem Orden bei, diente als Bäcker und Koch und verstarb am 28.10.1974. | |||
Ulfried Fröhlich | B | Geboren am 26.4.1895 in Seeshausen, trat er 1935 in den Orden ein und war Mitglied des Konvents Marienthal, als solcher verstorben am 6.6.1979. | |||
Christoph Füller | B | Geboren zu Wam 10.2.1903, war Oekonom. Organist und Pförtner im Wallfahrtsort Marienthal seit 1958 und verstarb am 21.1.1982. | |||
Eduard Fuhrmann | P | 26.6.1872 – 16.8.1867 | |||
Rogerius Gering | B | geboren am 12.10.1902 zu Mues. Trat 1926 dem Orden des hl. Franziskus bei, war in verschiedenen Klöstern als Gärtner tätig und ab 1962 bis zu seinem Tod in Rüdesheim am 5. April 1978 im Konvent Marienthal tätig. | |||
Zeno Gruber | B | Geboren am 15.5.1932 in Multenberg. Diente als Küster und Gärtner und verstarb am 28.10.2000. | |||
Christoph Füller | B | geboren zu Hildesheim am 17.12.1894 trat er 1921 dem Orden bei und diente als Koch. Er verstarb am 7.9.1973. | |||
Inonzenz Hartung | P | Geboren am 10.1.1876 zu Fulda-Haras. Trat 1897 dem Franziskanerorden bei und verstarb am 5.2.1933. | |||
Dietger Hatterscheid | B | geboren am 26.9.1947 in Freiburg im Breisgau diente er in verschiedenen Klöstern bevor er 1982 bis zu seinem Tode am 6.10.1988 in den Konvent Marienthal versetzt wurde. | |||
Damian Helmke | P | Geboren am 25.7.1888 in Ottbergen, trat er 1909 in den Orden ein. War Volksmissionar, auch Guardian in Bornhofen und Marienthal. Verstarb am 5.11.1970 in Rüdesheim | [2] | ||
Benno Holtsteger | B | Geboren zu Bremen am 9.4.1904. Trat dem Orden der Franziskaner 1928 bei. Er erlag wohl einen Herzanfall am Altar der Wallfahrtskirche Marienthal – 25.2.1962 | |||
Leoold Janssen | P | 10.6.1984 – 24.10.1928 | [5] | ||
Guido Keller | P | 1.3.1830 – 8.3.1906 | [6] | ||
Leo Kircher | P | 17.3.1875 – 3.10.1910 | |||
Rainer Klüber | P | Geboren in Rückers am 23.10.1885 war er Ordensmann und Pfarrkurat an St. Bonifaz in Mannheim. Er verstarb am 26.1.1966 in Marienthal. | [7] | ||
Gabriel Köhne | P | Geboren am 16.5.1867 in Bochum-Hamme, 1886 Eintritt in den Orden, Oekonom und Definitor und verstarb am 1.12.1935 | [9] | ||
Menander Lang | B | 12.11.1890 – 24.8.1960 | |||
Hilarion Langendörfer | B | Geboren am 1.10.1872 in Langenweiden trat er 1902 in den Orden der Franziskaner ein war tätig als Koch und Gärtner; er verstarb am 5.4.1953 in Hadamar. | [10] | ||
Clemens Masbaum | P | 3.11.1901 – 11.7.1979 | |||
Joseph Maucorps | B | 9.12.1860 – 5.8.1941 | |||
Felix Mayer | P | Geboren am 18. 8. 1936 in Freiburg im Breisgau und auf den Namen Karl getauft. Nach einer Gärtnerlehre trat er 1957 in den Orden ein und empfing als Spätberufener 1978 die Priesterweihe. An folgenden Orten war er tätig: Bornhofen, Fulda, Gorheim, Marienthal, Sigmaringen, Ulm, Wangen im Allgäu. Pater Felix verstarb am 3.6.2012 in Rüdesheim. | [13] | ||
Honorat Mersmann | P | Geboren am 20.5.1887 in Kiel, trat er 1912 in den Orden ein und verstarb als Ordens - Priesterjubilar am 13.3.1970 | |||
Franz Miller | B | 10.10.1910 – 12.2.1978 | |||
Beda Modest | B | 3.7.1834 – 7.8.1906 | [16] | ||
Winfried Morlath | P | 6.12.1904 – 9.9.1973 | |||
Contardo Müller | P | Geboren zu Fliedern am 5.5.1937, trat er den Franziskaner-Orden 1960 bei; war u.a. Kaplan in Mannheim, Kurat in Freiburg an St. Cyrakius, wurde Guardian in Marienthal und verstarb am 17.6.1998. | [17] | ||
Gervasius Müller | P | 22.5.1910 – 15.6.1976 | |||
Theophil Nann | P | Geboren zu Köln am 12.12.1900, trat er 1927 dem Orden bei und starb als Ordensjubilar am 7. Mai 1977 in Eltville. | |||
Petrus Ostern | B | Geboren zu Geisenheim am 22.4.1882. War Sammler für das Kommissariat des Heiligen Landes in Sao Paulo. Erwarb sich Ruf als Maler und Heilkundiger. Am 8.11.1947 verstorben. | [18]
[] | ||
Otto Otterbein | P | 5.11.1880 – 25.11.1950 | |||
Adam Pfeifer | Pf. | 7.1.1903 – 22.8.1988 | [19] | ||
Eduard Reck | B | geboren zu Wilflingen am 11.7.1867 verstarb er - der 1901 in den Orden eintrat - am 13.5.1950. | |||
Fulgens Reith | P | Geboren am 7.5.1888 in Kleinsasse; Definitor, Oekonom, Präses. Er war in Fulda und Warensleyden tätig. Verstorben am 10.12.1963 in Wiesbaden. | |||
Ludwig Reul | P | 22.4.1912 – 14.9.1984; Benediktiner (OSB) | [20] | ||
Osmund Rindermann | P | Geboren zu Mengenrode am 28.12.1879, war Volksmissionar und starb am 27. Januar 1945 im Konvent Marienthal | |||
Oswald Ruhl | P | 25.11.1891 – 23.4.1928 | |||
Severin Schacht | P | Zu Köln am Rhein am 10.12.1901 geboren. Hatte im Orden die Ämter eines Guardians und Definitors inne, war tätig als Volksmissionar und Exerzitizienmeister. Er starb am 24. November 1954. | |||
Marian Schäfer | B | Geboren im Württembergischen Mörsingen am 14.11.1902. Dem Orden der Franziskaner trat er 1925 bei. Er verstarb am 22.6.1950 zu Marienthal. | |||
Verekund Scheffel | B | 7. 6. 1914 – 3.12.2011 | [21] | ||
Adrian Schmitt | P | 1.7.1880 -28.11.1930 | |||
Leopold Schmitt | B | 29.7.1887 – 12.1.1953 | |||
Jakob Schneider | B | Geboren am 5.11.1870 zu Istergiesel bei Fulda. Trat 1898 in den Orden der Franziskaner ein. War tätig als Schreiner. Als Ordensjubilar verstarb er am 16.3.1955. | |||
Angelus Schüpfer | P | Geboren zu Retzbach am 14.4.1873. Verstarb er am 28.9.1946 in Marienthal | [22] | ||
Felix Schulze-Bokum | P | 7.5.1863 – 8.6.1912 | [23] | ||
Evarist Storch | P | Zu Dietershausen am 2.10.1887 geboren, trat er 1906 dem Orden bei. Hatte das Amt eines Missionsprokurators inne. Am 29.11.1931 verstorben | |||
Augustin Uhrland | P | Geboren am 18.9.1879 zu Dresden, trat er 1898 in den Orden, war Ordens- und Priesterjubilar. Er verstarb am 25.12.1954 | [24] | ||
Desisderius Warzawa | P | Geboren am 23.5.1878 zu Kreuzendorf in Oberschlesien trat er 1897 dem Franziskanerorden bei. Verstarb am 22.3.1932 in Wiesbaden. | |||
Godehard Weisenstein | B | 6.11.1838 – 28.11.1907 | |||
Berard Wingenfeld | P | Geboren am 7.9.1906 in Haselstein, Studium mit dem Abschluss zu Dr.phil et theol. Veröffentlichte 1955 Die Archetypen der Selbstwerdung bei Carl Gustav Jung.Verstorben am 7.12.1985 | |||
Meinrad Wolf | B | 17.5.1874 – 17.10.1919 | [25] | ||
Platz Maria Königin des Friedens
Auf dem bergabwärtsführenden Weg ist seitlich erhöht eine „Meditationsstätte“ mit der Statue „Maria, Königin des Friedens“. Die Figur schuf 1906 Bildhauer Steinlein zu Eltville. Der Weg endet bei dem Pilgerplatz.
Stationen zu den sieben Freuden Mariens
Der vom Friedhof herkommende Weg endet gegenüber dem 1915 angelegten Franziskaner-Gärtlein. Hinter diesem schließt sich die Anlage „Sieben Freuden Mariens“ an. Sieben Reliefs, an Stelen angebracht sind geschaffen durch Schwester Christophoro Janssen OSB aus der Abtei St. Hildegard. Diese plastischen Kunstwerke sind Stiftungen des Ehepaares Schnorrenberger aus Mainz. Die Anlage wurde initiiert durch die Vereinigung „Freundeskreis Marienthal“. Die Anlage für innere Sammlung wurde am 17. Juni 2007 von Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, geweiht.
An diese Anlage schließt sich ein von einen Bach durchflossenes Gärtlein an, das man über den Verekund-Steg - Namensgeber ist Pater Verekund Scheffel - verlässt. Von hier aus führt der Weg zur Ketteler-Kapelle.
Ketteler-Kapelle
Diese erreicht man von dem westlichen Weg des Ringweges bergaufwärts auf etwas halber Höhe. Diese offene Wegkapelle mit einer Kopie des Marienthalers Gnadenbildes steht an der Stelle einer Kapelle, welche der Lieblingsaufenthalt Bischof Ketteler war. Hier ordnete er - überlieferungsgemäß – seine Gedanken zu seinen sozialen und kirchlichen Arbeiten. Die baufällige Kapelle wurde abgetragen, und die Stanislaus-Kongregation des Lehrlingshauses in Mainz entschloss sich, zum 50. Todestag des Bischofs Ketteler diese als Gedenkstätte neu zu errichten. Die Ketteler-Gedenkstätte wurde am 28. 8.1927 eingeweiht.
Von hier aus führen Wanderwege in die nähere und weitere Umgebung. So unter anderen auch in den Ortsteil "Marienthal" und am "Waldrand" entlang laufend die Straße überquerend zu Antoniuskapelle.
Antoniuskapelle
Diese "Ein-Mann-Kapelle" wurde 1744 von den Kapuzinern des Konvents Nothgottes errichtet und bis zur dessen Auflösung 1813 betreut. Nach der Vertreibung der Kapuziner 1813 wurde das Heiligtum behütet durch Bewohner der angrenzenden Orte.
Nach der Übernahme 1873 von Marienthal durch die Franziskaner betreuten Ordensangehörige bis 1930 diese Antonius-Kapelle. Nach Aufgabe derBetreuung übernahmen dies wiederum die Brwohner von Geisenheim.
Im Jahr 1973 wurde die Figur des hl. Antonius gestohlen und ist seither verschollen. 1975 wurde dann eine Figur, welche Pater Lambert aus dem Kloster Marienthal schuf, als "Übergangslösung" in die Nische eingestellt. Im Jahr 1994 besorgte der Förderverein Kulturdenkmale dann eine neue Figur des hl. Antonius. Diese Figur wurde dann am 18. März 2005 gestohlen und als Ersatz kam die "Übergangslösung" von 1973 wieder in die Nische.
Im Monat Juli des Jahres 2010 wurde in der Kapelle ein Feuer entfacht, so dass die Kapelle durch die Stadt Geisenheim, Abteilung Bauhof gerichtet werden musste. Ein Jahr später - am 1. Juli 2011 - wurde wieder Feuer entfacht und die Lambertsche Antoniusfigur zerschlagen. In einer mühseligen Arbeit wurde die Figurentrümmer von einer Geisenheimerin wieder zusammengefügt. Die so neu erstandene Figur wurde nach erfolgter Renovierung wieder in die Nische eingestellt und die Nische mit einer Glasscheibe verschlossen.
In der Kapelle künden Votivgaben bzw. Danksagungsinschiften von erflehten Hilfen.
An der westlichen Fassade der Kapelle wurde eine moderne Vespergruppe - aus Metall - angebracht. Diese zeigt Jesus nicht auf den Schoß der Gottesmutter liegend sondern seitlich stehend Maria überragend.
Von hier aus führt ein Waldweg nach Eibingen und zur Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Eibingen
Quellen
- franziskaner-marienthal.de/Geschichte
- Eugen Duell, Salve Regina Pacis – Rheingauer Marienbuch, Geisenheim 2000, ISBN 3-00 005687-4, Seite 14f
- Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter Gottes Marienthal /Rheingau
Siehe auch: Benediktinerinnen Abtei St. Hildegard in Eibingen, Kreuzwege im Freien
Weblinks
Anmerkungen
<references />