Placidus Wolter: Unterschied zwischen den Versionen
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Erzabt Placidus konsolidierte das Kloster Beuron und die Kongregation. Er »war nicht der Visionär wie sein Bruder Maurus, hatte aber eine gute Hand, das Werk weiterzuführen und auszubauen.« (Jakobus Kaffanke). | Erzabt Placidus konsolidierte das Kloster Beuron und die Kongregation. Er »war nicht der Visionär wie sein Bruder Maurus, hatte aber eine gute Hand, das Werk weiterzuführen und auszubauen.« (Jakobus Kaffanke). | ||
Version vom 5. September 2012, 17:50 Uhr
Placidus (Ernst) Wolter OSB (* 24. April 1828 Bonn; † 13. September 1908 Beuron) war Benediktiner, erster Abt von Maredsous und zweiter Erzabt von Beuron und der Beuroner Benediktinerkongregation. Er ist einer der Wiederbegründer des benediktinischen Mönchtums in Deutschland im 19. Jahrhundert.
Leben und Wirken
Nach Aufnahme des Studiums der Theologie und Philosophie an der Universität Bonn im Jahre 1846 empfing Ernst Wolter 1851 in Köln die Priesterweihe. Anschließend war er an verschieden Stellen als Lehrer und Seelsorger tätig, zuletzt 1854 an der Domschule Aachen. 1855 erfolgte sein Eintritt in die römische Benediktinerabtei St. Paul vor den Mauern, wo er den Ordensnamen Placidus erhielt und 1856 Profess ablegte. Mit dem Segen des sel. Papstes Pius IX. und seines Abtes wurde er zusammen mit seinem Bruder Maurus Wolter zur Neubegründung benediktinischen Lebens ins außerbayerische Deutschland entsandt. Nach einem Versuch in Materborn bei Kleve bezogen die Brüder Wolter ab 1862 das aufgelassen Kloster Beuron im Donautal. Pater Placidus wirkte sodann 1863 als Organisator beim Ausbau des Priorates Beuron, 1869 als Prior in Arnstein, wurde 1874 1. Prior in Maredsous (Belgien) und 1876 zur Aushilfe nach Erdington (England) geschickt. Im Jahr 1878 ernannte ihn sein Bruder Abt Maurus zum 1. Abt von Maredsous. Placidus Wolter wurde als Mitbegründer Beurons und dienstältester Abt der Beuroner Kongregation nach dem Tod seines Bruders Maurus Wolter 1890 zum Erzabt von Beuron und damit zum Haupt der Beuroner Klosterverbandes gewählt, dessen weiten Ausbau er vorantrieb: 1888 Gründung von Mont César (Löwen), 1892 von Maria Laach, 1899 von Gerleve, 1904 von St. Maria bei Kempten, 1906 der Dormitio (Jerusalem); Frauenklöster: 1893 Maredret (Belgien) und 1904 Eibingen; Er unterstütze die angeschlagenen portugiesischen und brasilianischen Benediktinerklöster. In Beuron veranlasste der Erzabt den 1898 Anbau der Gnadenkapelle und den Ausbau der Theologischen Schule.
Erzabt Placidus konsolidierte das Kloster Beuron und die Kongregation. Er »war nicht der Visionär wie sein Bruder Maurus, hatte aber eine gute Hand, das Werk weiterzuführen und auszubauen.« (Jakobus Kaffanke).
Literatur
- Sebastian von Oer: Erzabt Placidus Wolter. Ein Lebensbild, Freiburg: Herder 1909; [P. Sebastian von Oer war Wolters Privatsekretär]
- Peter Häger, Jakobus Kaffanke OSB (Hg.): Zwischen Aufbruch und Beständigkeit. Leben und Wirken des zweiten Beuroner Erzabtes Placidus Wolter (1828–1908), Münster: LIT 2008 (=Beuroner Schriften und Studien 1)