Kevelaer: Unterschied zwischen den Versionen
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− | * | + | * Robert Plötz: Maria, Trösterin der Betrübten, Zur Geschichte der Wallfahrt nach Kevelaer und ihr Bild, Kevelaer 2007 (92 Seiten; ISBN 978-3-7666-0801-7). |
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Version vom 13. Februar 2011, 23:02 Uhr
Koordinaten: <geo>51 35 4 N 6 14 39 E</geo>
Kevelaer ist der größte Marienwallfahrtsort in Nordwesteuropa. Kevelaer liegt am Niederrhein, 100 km nördlich von Köln und 100 km westlich von Münster, nahe der holländischen Grenze.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seit dem Beginn der Wallfahrt in Zeiten des Dreißigjährigen Krieges (1642) hat Kevelaer immer grenzüberschreitend Beter aus Deutschland und dem benachbarten Ausland angezogen. Das kleine Gnadenbild (7,5 x 11 cm), ein Kupferstich von 1640, zeigt die Trösterin der Betrübten, wie sie in Luxemburg verehrt wird (Zur Vorgeschichte). Der dargestellte Typus der mit dem spanischen Mantel bekleideten Gottesmutter tritt 1492 bereits in Antwerpen auf, von woher der Kupferstich mutmaßlich stammt. Zur Kulturpolitik der span. Habsburger gehörte bewusst die Förderung der Wallfahrtsorte, etwa auch von Scherpenheuvel.
1642
Das 1642 von einem Handelsreisenden gestiftete, sofort spontan stark besuchte Heiligenhäuschen, mit dem unscheinbaren, aber wundertätigen Bild, wurde 1654 zu einer Kapelle umgestaltet, die der Kuppel der Wallfahrtskirche von Scherpenheuvel nachempfunden ist. Die Kevelaer Wallfahrtskirche ("Kerzenkapelle") von 1645 folgt dem Vorbild von Zand bei Roermond. Eine wichtige historische Quelle stellt das so gen. "Protokoll" der Synode von Venlo (zuständig war das Bistum Roermond) dar, die am 11. Februar 1647 die Wallfahrt nach Kevelaer billigte. Es ist allerdings bislang nicht als Originaldokument aufgefunden, sondern nur in einer späten Wiedergabe aus dem 18. Jahrhundert erhalten.
Über mehrere Jahrhunderte wurde die Wallfahrt von streng asketisch ausgerichteten flämischen Oratorianern angeleitet (ehem. Oratorium ist das Priesterhaus am Kapellenplatz), bis die Wallfahrt unter napoleonischer Herrschaft zum Erliegen kam. Im 19. Jahrhundert wurde das Wallfahrtsgeschehen unter Leitung des Bistums Münster wieder zu einer neuen Hochblüte gebracht, insbesondere während des Kulturkampfs und danach. Die neugotische Marienkirche (seit 1923 Basilika) stammt von 1864, ihr Turm von 1884.
1948
Durch beide Weltkriege beeinträchtigt, konnte Kevelaer in der Nachkriegszeit weiter stets steigende Besucherzahlen aufweisen. Im Jahr 1948 tagte hier der I. internationale Pax Christi Kongress. Daher wurde das moderne Pilgerzentrum von 1982 Forum Pax Christi genannt (bzw. Pax Christi-Kapelle und Petrus Canisius-Haus). Jüngst wurde die ehem. Klosterkapelle an der Friedenstraße als Maria Königin Kapelle in das Wallfahrtsgeschehen neu eingegliedert, wenn auch etwas separat gelegen.
Gegenwart
In jüngerer Zeit wurde die Attraktivität des Ortes durch besondere Initiativen, etwa Kongresse, die 1985 begründete Motorradfahrerwallfahrt, die Tamilenwallfahrt (siehe: Weblink) und die noch ausbaufähige Internationale Jugendwallfahrt weiter gesteigert.
Am 2. Mai 1987 besuchte Papst Johannes Paul II. den Wallfahrtsort; im September 1987 tagte dort der Marianisch-Mariologische Weltkongress, den auch Kardinal Joseph Ratzinger besuchte. Wallfahrtsleiter ist seit 2006 der Pfarrer an St. Marien Kevelaer, Domkapitular Dr. Stefan Zekorn.
Literatur
- Emil Valasek, Artikel "Kevelaer", in: Marienlexikon (Hg. R. Bäumer-L. Scheffczyk), Bd. 3, St. Ottilien 1991, mit weiterem Literaturnachweis
- Robert Plötz: Maria, Trösterin der Betrübten, Zur Geschichte der Wallfahrt nach Kevelaer und ihr Bild, Kevelaer 2007 (92 Seiten; ISBN 978-3-7666-0801-7).