Johann Baptist Reus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Oktober 2010, 13:29 Uhr

Johannes Baptist Reus SJ (* 10. Juli 1868 in Pottenstein, Erzbistum Bamberg; † 21. Juli 1947 in Südbrasilien) war Priester, Mystiker mit geistiger Stigmatisation und Seelenschau.

P. Reus war ein schlichter Pater ohne außergewöhnliche Begabung. Er hat jedoch bis zum letzten Einsatz seiner Persönlichkeit mit der Gnade Gottes mitgewirkt. In seinem priesterlichen Wirken hatte er wenig Erfolg, aber mit seltenem Großmut Gott gedient und darum auch, wie wenige, die Freigebigkeit Gottes erfahren dürfen. In seinem Leben wurde der Schleier zwischen Diesseits und Jenseits weggezogen. Er schaute Gott, die heiligen Engel und Heilige. Er bekam keine Botschaften.

Biographie

Johann Baptist Reus wurde als achtes Kind von elf Kindern, der Metzgermeisters- und Bauerseheleute Johann Reus und Anna Margareta, geb. Hengel von Regenthal, gebore. Am folgenden Tage wurde er in der Pfarrkirche Sankt Bartholomäus getauft und empfing dort seine am 4. April 1880 die Erstkommunion. Er studierte von 1880-1889 am Gymnasium in Bamberg. Er erlernte auch orientalische Sprachen, Kurzschrift und Gesang. Im Reifezeugnis wurde der außerordentliche Fleiß und die vollkommen tadellose Haltung hervorgehoben. Als "Einjährig-Freiwilliger" war er im Heeresdienst. Am 20. Oktober 1090 trat er in das Priesterseminar ein, wurde wie alle Seminaristen in die Herz-Jesu-Bruderschaft aufgenommen, studierte Philosophie und Theologie. Am 2. April 1892 erhielt er die Subdiakonatsweihe, am 16. April 1892 die Diakonatsweihe. Am 30. Juli 1893 empfing er mit 17 anderen Diakonen im Dom zu Bamberg durch Erzbischof Joseph von Schork mit der Priesterweihe. Sein Ziel war es, ein heiliger Priester zu werden. Am folgenden Tage, dem Feste des heilige Ignatius von Loyola, feierte er in der Pfarrkirche seiner Heimat das Primizopfer. Nach einem Jahr der Landesseelsorge in Neuhaus a. d. Pegnitz ging er in das Noviziat der deutschen Jesuiten. Auf seine Bitten um Entsendung in die überseeischen Missionen nach Brasilien gesandt, war er von 1901 bis 1914 in den Städten Rio Grande do Sul und São Leopoldo in der Seelsorge tätig. Von 1914 bis 1947, wirkte er im Seminar von São Leopoldo (in der Erzdiözse Porto Alegre) als Lehrer und Spiritual.

Das größte ist die Liebe

Alle, die P. Reus kannten, bewunderten seine aszetische Strenge und seine unleugbar außergewöhnliche Tugend, aber nur ganz wenige wußten etwas von den ganz seltenen und hohen Gebetsgnaden, mit denen Gott auf seine Großmut antwortete und von denen P. Reus selbst einmal schreibt: „Es will mir scheinen (– und dies schreibe ich ebenfalls, weil das heiligeHerz Jesu es will –,) daß mein Leben nur dazu da ist, zu zeigen, wie der göttliche Priesterfreund seine Priester liebt und in sein liebendes Herz schließt und von ihnen vor allem eine glühende, alles übersteigende Gegenliebe erwartet.“

Verehrung und Seligsprechungsprozess

Nach seinem Tode setzte eine schlagartige Verehrung ein. 1970 wurde unweit seines Grabes in São Leopoldo eine Herz-Jesu-Kirche gebaut. In Brasilien vor allem, aber auch in anderen Ländern, wird P. Johann Baptist Reus viel verehrt und angerufen. In den ersten zehn Jahren nach seinem Tod, wurden mehr als 20 000 auf seine Fürsprache erlangte "Gnaden" veröffentlicht, bis 1996 100 000 mit auffallende Gebetserhörungen. Vizepostulator war in den siebziger Jahren P. Reinaldo Wenzel SJ in Porto Alegre, Brasilien.

Werke

  • Ich sah meinen Engel. Jugenderinnerungen einer Gottbegnadeten (deutsche Ausgabe von ihm herausgegebenen portugisischen Biographie über Antonia Maria Cony.
  • Bekenntnisse. (Autobiografie, geschrieben mit 66 Jahren, bis 1937) und Tagebuch (mit Zeichnungen; Auf Jesu Weisung hin)
  • Lehrbuch "Curso de Liturgia"

Literatur

Weblinks