Johannes Baptista Sproll: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johannes Baptista Sproll''' (*[[2. Oktober]] [[1870]] in Schweinhausen bei Biberach an der Riß; † [[4. März]] [[1949]] in Rottenburg am Neckar) war siebter [[Bischof]] von [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Rottenburg]] und prominenter Gegner des Nazi-Regimes.
 
'''Johannes Baptista Sproll''' (*[[2. Oktober]] [[1870]] in Schweinhausen bei Biberach an der Riß; † [[4. März]] [[1949]] in Rottenburg am Neckar) war siebter [[Bischof]] von [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Rottenburg]] und prominenter Gegner des Nazi-Regimes.
  
Johannes Baptista Sproll wurde als Sohn des Straßenwärters Josef Sproll und seiner Ehefrau Anna Maria, geb. Freuer geboren. Sproll besuchte die Lateinschule in Biberach und das Gymnasium Ehingen. Er studierte von 1890 bis 1894 katholische [[Theologie]] an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Er wurde 16. Juli 1895 zum [[Priester]] geweiht und war Vikar in Hofs und Oberndorf am Neckar. 1897 wurde er Repetent am Wilhelmsstift. 1898 promovierte er mit einer Arbeit über die Rechts- und Verfassungsgeschichte des Tübinger St. Georgen-Stiftes zum Dr. phil.. von 1900-1909 leitete er als Subregens das Priesterseminar in Rottenburg. Im Jahre 1909 wurde er [[Pfarrer]] in Kirchen im Oberamt Ehingen an der Donau. 1912 erfolgte die Erhebung zum Domkapitular, 1913 zum Generalvikar und 1916 zum [[Weihbischof]] der Diözese Rottenburg und [[Titularbischof]] von Almira. Sein Bischofmotto lautete: „Tapfer im Glauben“ („fortiter in fide“) In den Jahren 1919 bis 1920 war er für die Deutsche Zentrumspartei Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung des Freien Volksstaates Württemberg. Am 14. Juni 1927 übernahm er die Leitung der Diözese Rottenburg. Nach seinem Wahlboykott vom 10. April 1938 wurde er am 24. August 1938 aus der Diözese verbannt und ist in sie am 12. Juni 1945 zurückgekehrt.
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[[Johannes]] Baptista Sproll wurde als Sohn des Straßenwärters Josef Sproll und seiner Ehefrau Anna Maria, geb. Freuer geboren. Sproll besuchte die Lateinschule in Biberach und das Gymnasium Ehingen. Er studierte von 1890 bis 1894 katholische [[Theologie]] an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Er wurde 16. Juli 1895 zum [[Priester]] geweiht und war Vikar in Hofs und Oberndorf am Neckar. 1897 wurde er Repetent am Wilhelmsstift. 1898 promovierte er mit einer Arbeit über die Rechts- und Verfassungsgeschichte des Tübinger St. Georgen-Stiftes zum Dr. phil.. von 1900-1909 leitete er als Subregens das Priesterseminar in Rottenburg. Im Jahre 1909 wurde er [[Pfarrer]] in Kirchen im Oberamt Ehingen an der Donau. 1912 erfolgte die Erhebung zum Domkapitular, 1913 zum Generalvikar und 1916 zum [[Weihbischof]] der Diözese Rottenburg und [[Titularbischof]] von Almira. Sein Bischofmotto lautete: „Tapfer im Glauben“ („fortiter in fide“) In den Jahren 1919 bis 1920 war er für die Deutsche Zentrumspartei Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung des Freien Volksstaates Württemberg. Am 14. Juni 1927 übernahm er die Leitung der Diözese Rottenburg. Nach seinem Wahlboykott vom 10. April 1938 wurde er am 24. August 1938 aus der Diözese verbannt und ist in sie am 12. Juni 1945 zurückgekehrt.
  
 
==Widerstand gegen die Nazis==
 
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==Weihe der Diözese an  die [[Gottesmutter]]==
 
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Als [[Papst]] [[Pius XII.]], gedrängt dirch die Mahnung der Rosenkranzkönigin von [[Fatima]], am 31. Oktober und 8. Dezember 1942 die Welt dem [[Unbeflecktes Herz|Unbefleckten Herzen Mariens]] weihte, fühlte sich der Bischof gedrängt, diese Weihe für sein Bistum am 3. Oktober 1943 mit dem Domkapitel nachzuvollziehen. Er weihte das gläubige Volk seiner Diözese für immer dem besonderen Schutz der allerseligsten [[Jungfrau Maria]]. Diese Weihegebet gehört seitdem zum Gebetsgut des Bistums Rttenburg-Stuttgart ([[Gotteslob]], Diözesanteil Freiburg und Rottenburg-Stuttgart Nr. 953). Diese Weihe vollzog erneut sein Nachfolger Bischof [[Gebhard Fürst]] am 3. Oktober 2003.
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Als [[Papst]] [[Pius XII.]], gedrängt dirch die Mahnung der Rosenkranzkönigin von [[Fatima]], am 31. Oktober und 8. Dezember 1942 die Welt dem [[Unbeflecktes Herz|Unbefleckten Herzen Mariens]] weihte, fühlte sich der Bischof gedrängt, diese Weihe für sein Bistum am 3. Oktober 1943 mit dem Domkapitel nachzuvollziehen. Er weihte das gläubige Volk seiner Diözese für immer dem besonderen Schutz der allerseligsten [[Jungfrau Maria]]. Diese Weihegebet gehört seitdem zum Gebetsgut des Bistums Rttenburg-Stuttgart ([[Gotteslob]], Diözesanteil Freiburg und Rottenburg-Stuttgart Nr. 953).
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 12. August 2010, 12:40 Uhr

Johannes Baptista Sproll (*2. Oktober 1870 in Schweinhausen bei Biberach an der Riß; † 4. März 1949 in Rottenburg am Neckar) war siebter Bischof von Rottenburg und prominenter Gegner des Nazi-Regimes.

Biographie

Johannes Baptista Sproll wurde als Sohn des Straßenwärters Josef Sproll und seiner Ehefrau Anna Maria, geb. Freuer geboren. Sproll besuchte die Lateinschule in Biberach und das Gymnasium Ehingen. Er studierte von 1890 bis 1894 katholische Theologie an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Er wurde 16. Juli 1895 zum Priester geweiht und war Vikar in Hofs und Oberndorf am Neckar. 1897 wurde er Repetent am Wilhelmsstift. 1898 promovierte er mit einer Arbeit über die Rechts- und Verfassungsgeschichte des Tübinger St. Georgen-Stiftes zum Dr. phil.. von 1900-1909 leitete er als Subregens das Priesterseminar in Rottenburg. Im Jahre 1909 wurde er Pfarrer in Kirchen im Oberamt Ehingen an der Donau. 1912 erfolgte die Erhebung zum Domkapitular, 1913 zum Generalvikar und 1916 zum Weihbischof der Diözese Rottenburg und Titularbischof von Almira. Sein Bischofmotto lautete: „Tapfer im Glauben“ („fortiter in fide“) In den Jahren 1919 bis 1920 war er für die Deutsche Zentrumspartei Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung des Freien Volksstaates Württemberg. Am 14. Juni 1927 übernahm er die Leitung der Diözese Rottenburg. Nach seinem Wahlboykott vom 10. April 1938 wurde er am 24. August 1938 aus der Diözese verbannt und ist in sie am 12. Juni 1945 zurückgekehrt.

Widerstand gegen die Nazis

Schon früh hatte er erkannt, dass der Nationalsozialismus mit dem Christentum nicht vereinbar ist und predigte mutig gegen die Nazis. Während der NS-Zeit bezog der Bischof öffentlich Stellung gegen das Terror-Regime, sein demonstratives Fernbleiben bei der Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs am 10. April 1938 führte zu einem Ermittlungsverfahren und inszenierten Demonstrationen gegen ihn. Ende August 1938 wurde Sproll seiner Diözese verwiesen, in die er erst 1945 zurückkehren konnte. Er lebte dann in Krumbad (Diözese Augsburg), dem Ortsteil der Stadt Krumbach (Schwaben), Landkreis Günzburg. Am 1. August 1940 haben Erzbischof Conrad Gröber aus Messkirch und der Generalvikar der Diözese Rottenburg im Auftrag von Sproll wegen des Euthanasieprogramms (der Krankenmorde) in der NS-Tötungsanstalt Grafeneck in Berlin protestiert, dies war ein Jahr vor dem öffentlichen Protest des Bischofs von Münster Clemens August Graf von Galen.

Weihe der Diözese an die Gottesmutter

Als Papst Pius XII., gedrängt dirch die Mahnung der Rosenkranzkönigin von Fatima, am 31. Oktober und 8. Dezember 1942 die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens weihte, fühlte sich der Bischof gedrängt, diese Weihe für sein Bistum am 3. Oktober 1943 mit dem Domkapitel nachzuvollziehen. Er weihte das gläubige Volk seiner Diözese für immer dem besonderen Schutz der allerseligsten Jungfrau Maria. Diese Weihegebet gehört seitdem zum Gebetsgut des Bistums Rttenburg-Stuttgart (Gotteslob, Diözesanteil Freiburg und Rottenburg-Stuttgart Nr. 953).

Literatur

  • Paul Kopf, Johannes Baptista Sproll, Leben und Wirken, Verlag Jan Thorbecke Sigmaringen 1988 (ISBN 3-7995-4115-2010).
  • Stephan Sproll (Dissertation): "Ich bin der Bischof und bleibe der Bischof von Rottenburg". Das Leben von Joannes Baptista Sproll. Schwabenverlag Ostfildern 2009 (820 Aeiten).


Vorgänger
Paul Wilhelm Keppler
† Bischof von Rottenburg
1927 - 1949
Nachfolger
Carl Joseph Leiprecht