Beuroner Benediktinerkongregation: Unterschied zwischen den Versionen

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* Petrus Borne, 1965–1976 ([[Abtei Tholey|Tholey]])
 
* Petrus Borne, 1965–1976 ([[Abtei Tholey|Tholey]])
 
* Laurentius Hoheisel, 1976–1995 ([[Abtei Grüssau-Wimpfen|Grüssau-Wimpfen]])
 
* Laurentius Hoheisel, 1976–1995 ([[Abtei Grüssau-Wimpfen|Grüssau-Wimpfen]])
* Anno Schoenen, seit 1995 ([[Abtei Maria Laach|Maria Laach]])
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* Anno Schoenen, 1995–2008 ([[Abtei Maria Laach|Maria Laach]])
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* Albert Schmidt, seit 2008 (Beuron)
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 17. April 2008, 09:05 Uhr

Erzabtei Beuron

Der Beuroner Benediktinerkongregation gehören 10 Männer- und 10 Frauenklöster an. Schwerpunkte im monastischen Leben der Beuroner Kongregation sind die Pflege der Liturgie, das Leben in Gemeinschaft und die Offenheit für Gäste, sowie das Miteinander von Mönchen und Nonnen in der gleichen Kongregation.

Die Kongregation wird vom Abtpräses geleitet, der durch das Generalkapitel für sechs Jahre gewählt ist. Ihm stehen zwei Äbte und zwei Äbtissinnen als Rat zur Seite. Auf der jährlich tagenden Äbtekonferenz treffen sich die Höheren Oberen und Oberinnen zum Austausch.

Die Beuroner Benediktinerkongregation steht unter dem Patronat des hl. Martin von Tours.

Geschichte

Anfänge

Ab den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts erlebte das benediktinische Mönchtum weltweit einen ungeahnten Aufschwung. Die Erneuerung erfolgte in Frankreich seit 1833 von Solesmes und in Deutschland zuerst von Bayern und seit 1863 von Beuron aus. 1883 schlossen sich die Klosterverbände auf Wunsch von Papst Leo XIII. zur Benediktinischen Konföderation zusammen.

Die Gründer der Beuroner Kongregation sind die beiden Brüder Maurus (1825-1890) und Placidus Wolter (1828-1908) aus Bonn, die als Priester des Erzbistums Köln 1856/57 Mönche von St. Paul vor den Mauern in Rom (Cassinensische Benediktinerkongregation), geworden waren. Da es ausserhalb Bayerns in Deutschland damals keine Benediktinerklöster mehr gab, wurden sie von Papst Pius IX. 1860 zur Neubelebung des Benediktinerordens in ihre Heimat entsandt.

Niederlassungsmöglichkeiten in Altenberg, Knechtsteden und Maria Laach und später in Arnstein/Lahn wurden vergeblich abgeklärt. Nach einem vergeblichen Gründungsversuch in Materborn bei Kleve am Niederrhein begann 1862 die Besiedlung des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstiftes Beuron in Hohenzollern. P. Maurus wurde dort 1863 erster Prior, und 1868 Abt. 1872 erfolgte eine erste Tochtergründung in Maredsous/Belgien und 1873 wurden die ersten Konstitutionen für die Beuroner Kongregation durch Rom bestätigt.

Die Vertreibung der Beuroner Mönche im Kulturkampf (1875 -1887) führte zu drei Exilsgründungen:

  1. Erdington bei Birmingham (1876 bis 1919)
  2. Emaus in Prag (1880)
  3. Seckau/Steiermark (1883).

Ab 1885 leitete Erzabt Maurus Wolter die Beuroner Kongregation von Seckau aus. Im gleichen Jahr fand deren erstes Generalkapitel im noch offiziell geschlossenen Kloster Beuron statt. 1887 konnten die Mönche wieder nach Beuron zurückkehren. 1888 wurde in Löwen/Belgien ein Studienhaus eingerichtet, aus dem 1899 die Abtei Mont César-Keizersberg hervorging. 1889 erfolgte die Gründung des ersten Frauenklosters St. Gabriel in Prag-Smichnow. 1893 wurde die alte Abtei Maria Laach (1093 - 1802) wiedererrichtet und ein zweites Frauenkloster in Maredret/Belgien kam hinzu.

Erste Auslandaktivitäten

Ab 1894 unterstützte die Beuroner Kongregation die Reform der Brasilianischen Kongregation, ab 1897 die Reform italienischer Klöster.

1904 entstanden die Abtei St. Joseph, Gerleve und noch das Frauenkloster St. Hildegard, Eibingen. 1906 wurde Mariä Heimgang (Dormitio) auf dem Sion, Jerusalem, errichtet (1951 aus der Beuroner Kongregation ausgeschieden).

Der Erste Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg bildete einen massiven Einschnitt. In der Folge des Krieges trennten sich 1920 die belgischen Klöster von der Beuroner Kongregation und bildeten eine eigene belgische Kongregation.

1919 wurde der Konvent aus Erdington ausgewiesen. 1922 wurde das Kloster Weingarten durch die vertriebenen Mönche aus Erdington wiederbelebt.

1920 erfolgte die Wiedererrichtung der Abtei Neresheim (1095-1803) und die Schwestern aus Prag wurden in die Steiermark vertrieben.

1922 erfolgte die Wiedererrichtung der in der Säkularisation aufgelösten Abtei St. Matthias in Trier, die bis 1950 zur Beuroner Kongregation gehörte und sich nachher der belgischen Kongregation anschloss.

1924 wurde das ehemalige Zisterzienserkloster Grüssau/Schlesien (1292-1810) wiederbesiedelt und als Benediktinerabtei errichtet. Im selben Jahr schlossen sich die zwei Frauenklöster Herstelle und Kellenried der Kongregation an und Mönche aus Emaus begannen die Besiedelung von Lubin, Polen (1939 von den Nazionalsozialisten aufgelöst, heute bei der belgischen Kongregation).

Neuaufbruch

1926 bezogen Beuroner Mönche das Stift Neuburg bei Heidelberg durch Beuroner Mönche bezogen, das 1928 zur Abtei erhoben wurde.

Von 1927 bis 1947 gehörte die Abtei St. Benediktsberg, Vaals in Holland, zur Beuroner Kongregation und wechselte dann zur Solesmenser Kongregation.

Seit 1931 beteiligt sich Beuron an der Japan-Mission. 1936 entstand das Kloster Tonogaoka, das 1940 an die Kongregation von St. Ottilien übergeben wurde.

Föderatives System

Auf dem 14. Generalkapitel in Neresheim 1936 wurde die Ablösung des Erzabt-Systems durch ein föderatives Präses-System beschlossen. Seither wird einer der amtierenden Äbte jeweils für die Zeit zwischen zwei ordentlichen Generalkapiteln zum Abtpräses gewählt (in der Regel für 6 Jahre), wobei Wiederwahl möglich ist. Erster Abtpräses wurde der Abt von Gerleve, Raphael Molitor (gest. 1948).

Der Zweite Weltkrieg

1939, vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, erreichte die Beuroner Kongregation den höchsten Personalstand mit nahezu 1500 Mitgliedern - 1101 in den Männerklöstern und 386 in den Frauenklöstern. Der Krieg führte bei den Männerklöstern zu hohen Verlusten durch Gefallene, durch Blockierung des Nachwuchses aufgrund von Auflösungen, durch die Kriegsereignisse und durch das Ausscheiden ausländischer Klöster aus der Kongregation. Die Zahl der Nonnen stieg durch den Anschluss mehrer Klöster an die Kongregation.

Neugründungen der Nachkriegszeit

1949 eröffneten die aus Grüssau vertriebenen Mönche das Gotteslob im ehemaligen Ritterstift in Bad Wimpfen und es erfolgte die Wiedererrichtung der Abtei Tholey, Saar (ca. 750 bis 1794) durch Mönche von Trier, Beuron und Maria Laach. Die von Beuron 1949 übernommene Gründung in Las Condes/Chile trat 1975 der neugegründeten Kongregation Cono Sur bei.

1951 wurden die ersten Mönche von Gerleve nach nach Nütschau/Holstein in der norddeutschen Diaspora gesandt. 1975 wurde das Kloster als selbständiges Priorat errichtet.

Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Engelthal (1268-1803) wurde 1962 von Herstelle aus wiederbesiedelt und 1965 zur Abtei erhoben.

Die Abtei Säben, Südtirol (seit 1699) wurde 1974 der Beuroner Kongregation aggregiert und 1995 inkorporiert.

Die Abtei Varensell (1948) und die Abtei Fulda (Kloster seit 1626, Abtei seit 1898) wurden 1982 inkorporiert.

1988 errichtete die Abtei Eibingen im ehemaligen Zisterzienserkloster Marienrode bei Hildesheim (1125 -1806) ein abhängiges Priorat und das Priorat Aasebakken bei Kopenhagen wurde in die Beuroner Kongregation aufgenommen.

Klöster

Männerklöster

Frauenklöster

Leitung

Erzäbte

  • Maurus Wolter, 1885–1890 (Beuron)
  • Placidus Wolter, 1890–1908 (Beuron)
  • Ildefons Schober, 1908–1917 (Beuron)
  • Raphael Molitor, 1918–1922 (Gerleve; Sonderregelung)
  • Raphael Walzer 1922–1936 (Beuron)

Abtpräsides

  • Raphael Molitor, 1936–1948 (Gerleve)
  • Bernhard Durst, 1948–1960 (Neresheim)
  • Benedikt Reetz, 1960–1964 (Beuron)
  • Petrus Borne, 1965–1976 (Tholey)
  • Laurentius Hoheisel, 1976–1995 (Grüssau-Wimpfen)
  • Anno Schoenen, 1995–2008 (Maria Laach)
  • Albert Schmidt, seit 2008 (Beuron)

Literatur

  • Basilius Senger (Hg.): Die Beuroner Benediktiner-Kongregation und ihre Klöster, Beuron, 2. Aufl., 1997

Weblinks

Siehe auch: Benediktinische Konföderation