Heiner Koch: Unterschied zwischen den Versionen
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− | * Bischof Heiner Koch sprach sich 2015 für einen anderen Umgang der Kirche mit Homosexuellen aus. "Homosexualität als Sünde darzustellen, ist verletzend. [...] Ich kenne homosexuelle Paare, die Werte wie Verlässlichkeit und Verbindlichkeit in vorbildlicher Weise leben." In der Frage der Wiederzulassung von Gläubigen, die geschieden und wiederverheiratet sind, steht er auf dem Standpunkt, dass solche Menschen, wenn sie "über eine tiefe [[Frömmigkeit]] verfügen", unter bestimmten Bedingungen zur [[Eucharistie]] zugelassen werden können; "das könnte zum Beispiel nach einem langen Gespräch mit dem [[Beichtvater]] erfolgen."<ref>[http://www.domradio.de/themen/ethik-und-moral/2015-02-21/dresdner-bischof-koch-zu-homosexuellen Dresdner Bischof Koch zu Homosexuellen] [[Domradio]] am 21. Februar 2015</ref> Koch kritisierte im September 2021 den Umgang mit homosexuell lebenden Menschen in der katholischen Kirche: "Wir haben uns oft versündigt, es ist furchtbar, was da geschehen ist."<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/31322-koch-als-institution-als-einzelne-haben-wir-schuld-auf-uns-geladen Koch: "Als Institution, als Einzelne haben wir Schuld auf uns geladen"] [[Katholisch.de]] am 20. September 2021</ref> | + | * Bischof Dr. Heiner Koch sprach sich 2015 für einen anderen Umgang der Kirche mit Homosexuellen aus. "[[Homosexualität]] als [[Sünde]] darzustellen, ist verletzend. [...] Ich kenne homosexuelle Paare, die Werte wie Verlässlichkeit und Verbindlichkeit in vorbildlicher Weise leben." In der Frage der Wiederzulassung von Gläubigen, die geschieden und wiederverheiratet sind, steht er auf dem Standpunkt, dass solche Menschen, wenn sie "über eine tiefe [[Frömmigkeit]] verfügen", unter bestimmten Bedingungen zur [[Eucharistie]] zugelassen werden können; "das könnte zum Beispiel nach einem langen Gespräch mit dem [[Beichtvater]] erfolgen."<ref>[http://www.domradio.de/themen/ethik-und-moral/2015-02-21/dresdner-bischof-koch-zu-homosexuellen Dresdner Bischof Koch zu Homosexuellen] [[Domradio]] am 21. Februar 2015</ref> Koch kritisierte im September 2021 den Umgang mit homosexuell lebenden Menschen in der katholischen Kirche: "Wir haben uns oft versündigt, es ist furchtbar, was da geschehen ist."<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/31322-koch-als-institution-als-einzelne-haben-wir-schuld-auf-uns-geladen Koch: "Als Institution, als Einzelne haben wir Schuld auf uns geladen"] [[Katholisch.de]] am 20. September 2021</ref> |
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+ | * In einem ökumenischen Gottesdienst im Mai 2022 zum Tag gegen Queerfeindlichkeit bat Erzbischof Koch um Vergebung für die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung. [[Homophobie]] sei eine "unheilvolle Traditionslinie" in der katholischen Kirche, sagte Koch in der Schöneberger Zwölf-Apostel-Kirche in Berlin. Er warb für Respekt für die Würde jedes Menschen ungeachtet der sexuellen Orientierung und kündigte Maßnahmen im Erzbistum Berlin an, die dies sicherstellen sollen. So wolle das Erzbistum in jeder seiner künftig 35 Pfarreien Beauftragte einsetzen, die sich gegen eine solche Diskriminierung einsetzen. Falls Mitarbeitenden des Erzbistums wegen ihrer sexuellen Orientierung arbeitsrechtliche Konsequenzen drohten, werde er dies zur Chefsache machen und dagegen vorgehen, so der Erzbischof. Bislang sei ihm im Erzbistum aber kein Fall bekannt.<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/34318-erzbischof-koch-bittet-um-vergebung-fuer-homophobie-in-kirche Erzbischof Koch bittet um Vergebung für Homophobie in Kirche] [[Katholisch.de]] am 18. Mai 2022; [https://www.kath.net/news/78447 Will der Erzbischof von Berlin eine neue ‚Gay-Kirche‘?] [[Kath.net]] am 20. Mai 2022</ref> | ||
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+ | * Im Erzbistum Berlin sind Segnungen von homosexuellen Paaren möglich. Erzbischof Dr. Heiner Koch stellt es seinen hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern frei, dies zu tun. Er werde nicht gegen sie disziplinarisch vorgehen, wenn sie solche Paare in besonderen persönlichen Situationen aus seelsorgerischen Gründen segnen, heißt es in einem am 25. August 2023 veröffentlichten Brief Kochs an die Seelsorgerinnen und Seelsorgern des Erzbistums. Er selbst werde als Erzbischof erst dann homosexuelle Paare segnen, wenn der Vatikan eine solche Segnung offiziell für die katholische Kirche erlaube. Einer Segnung vorangehen soll laut Koch jeweils ein Gespräch mit dem Paar zur "Gewissensbildung und -entscheidung". Die Regelung gilt analog auch für wiederverheiratet Geschiedene, die ihre Beziehung segnen lassen möchten.<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/46683-erzbischof-koch-segnung-homosexueller-paare-im-erzbistum-moeglich Erzbischof Koch: Segnung homosexueller Paare im Erzbistum möglich] [[Katholisch.de]] am 25. August 2023</ref> Koch verwies in dem Schreiben darauf, dass seiner Entscheidung Kontroversen und zum Teil emotionale und harte Diskussionen vorausgegangen seien, da sich unterschiedliche theologische Ansätze und kirchenpolitische Perspektiven gegenüberstünden; jedoch hätten sich auf beiden Seiten große Liebe zur Kirche und große Leidenschaft zur Verkündigung gezeigt. Der Erzbischof legte die vorgebrachten Gründe gegen und für solche Segnungen dar und wies auf das Nachsynodale Apostolische Schreiben ''[[Amoris laetitia]]'' von Papst Franziskus hin, wo der Papst schreibt, es sei nicht mehr möglich zu behaupten, dass alle, die in irgendeiner 'irregulären' Situation lebten, sich in einem Zustand der [[Todsünde]] befinden und die [[heiligmachende Gnade]] verloren hätten. (''Amoris laetitia'' Nr. 301; Text des Schreiben von Erzbischof Dr. Koch: [https://www.erzbistumberlin.de/fileadmin/user_mount/PDF-Dateien/Erzbistum/Erzbischof/20230821PaareDieSichLieben.pdf]) | ||
=== Zulassung zur eucharistischen Kommunion === | === Zulassung zur eucharistischen Kommunion === | ||
− | * Wortbeitrag von Erzbischof Dr. Heiner Koch am 5. Oktober 2015 auf der Bischofssynode in Rom: "Ist für Menschen, die unumkehrbare Brüche in ihrem Leben erlebt und erlitten haben, kein Platz am Tisch des Herrn? Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden? Mir wird immer wieder deutlich, dass die Frage der Zulassung der | + | * Wortbeitrag von Erzbischof Dr. Heiner Koch am 5. Oktober 2015 auf der Bischofssynode in Rom: "Ist für Menschen, die unumkehrbare Brüche in ihrem Leben erlebt und erlitten haben, kein Platz am Tisch des Herrn? Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden? Mir wird immer wieder deutlich, dass die Frage der Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Eucharistie nicht in erster Linie eine Frage nach der Unauflöslichkeit des Sakraments der Ehe ist. Für viele Menschen stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit in Frage. Nicht wenige Betroffene ziehen sich bei uns aufgrund der von ihnen empfundenen Zurückweisung mit ihren Kindern von der Kirche zurück. Zuletzt und zutiefst aber geht es für viele um den christlichen Glauben und um Gott und seine Barmherzigkeit. Über die Frage der Zulassung zur Eucharistie wird für viele Gott fragwürdig."<ref>[http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=2928&cHash=5b8961f7a51bbd54369dd03214eefd46 Deutsche Bischofskonferenz, 8. Oktober 2015]</ref> |
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+ | === [[Frauenpriestertum]] === | ||
+ | * Erzbischof Heiner Koch kann sich Priesterinnen in der katholischen Kirche vorstellen, aber nur in Einheit mit der Weltkirche. In einem Interview mit der "Berliner Zeitung" vom 23. März 2022 sagte Koch, dass er nicht wolle, "dass von uns aus wieder eine Spaltung der Kirche ihren Ausgang nimmt" und betonte, die Gemeinschaft mit dem Papst nicht verlassen zu wollen. In den grundlegenden Überzeugungen des Glaubens brauche es Einheit. Zugleich sei aber die wesentliche Frage, wie viel Gemeinsamkeit in der Kirche nötig und wie viel Verschiedenheit in ihr möglich und sinnvoll sei. "Ich meine, dass mehr Verschiedenheit möglich wäre", so Koch. Sein Vorschlag wäre, die Diakonenweihe für Frauen zu öffnen. "Aber ich halte es auch für notwendig, dass wir die Frage, ob Frauen Priesterinnen werden können, auf universaler Ebene ins Gespräch bringen", betonte der Erzbischof. | ||
+ | Theologisch sieht Koch beide Positionen als begründet an, sowohl die wesenhafte Verschiedenheit von Männern und Frauen, die sich auf die Zulassung zum Sakrament der Priesterweihe auswirke, als auch die Überzeugung, dass Männer und Frauen gleichermaßen getauft, gefirmt und von Gottes Geist geführt werden, so dass "jeder, Mann und Frau, Christus darstellen" kann.<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/33614-erzbischof-koch-kann-sich-priesterinnen-vorstellen Erzbischof Koch kann sich Priesterinnen vorstellen] [[Katholisch.de]] am 23. März 2022</ref> | ||
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+ | === Familie === | ||
+ | Erzbischof Heiner Koch hat erklärt, Familie bedeute „für uns in der Kirche, auch wenn das manche nicht wahrhaben wollen, immer alles, das heißt alle Formen, in denen Menschen zusammenleben“; auch der alte Mensch gehöre zur Familie.<ref>[https://de.catholicnewsagency.com/news/13181/erzbischof-koch-familie-bezeichnet-alle-formen-in-denen-menschen-zusammenleben Erzbischof Koch: Familie bezeichnet „alle Formen, in denen Menschen zusammenleben“] [[CNA]] am 17. Mai 2023</ref> | ||
== Veröffentlichungen == | == Veröffentlichungen == | ||
* Kirchliche Jugendarbeit unter der Grundperspektive der Befreiung des Menschen zum Sein. Uni Bonn 1980+1985 (137 Seiten). | * Kirchliche Jugendarbeit unter der Grundperspektive der Befreiung des Menschen zum Sein. Uni Bonn 1980+1985 (137 Seiten). | ||
− | * Miteinander leben - miteinander glauben : Perspektiven u. Modelle kirchl. Jugendarbeit (Werkbücher zur Jugendarbeit; Bd. 1). Patmos | + | * Miteinander leben - miteinander glauben : Perspektiven u. Modelle kirchl. Jugendarbeit (Werkbücher zur Jugendarbeit; Bd. 1). [[Patmos Verlag]] Düsseldorf 1984 (138 Seiten, ISBN 3-491-72147-4). |
* Schützen-Betbuch: Gottesdienste, Gebete, Lieder und Hilfen zum geistlichen Gespräch (mit Annette Soete), [[Bachem Verlag]] Köln 2011 (220 Seiten, ISBN 3-7616-2534-0). | * Schützen-Betbuch: Gottesdienste, Gebete, Lieder und Hilfen zum geistlichen Gespräch (mit Annette Soete), [[Bachem Verlag]] Köln 2011 (220 Seiten, ISBN 3-7616-2534-0). | ||
* Keiner glaubt allein. Ermutigungen für Familien, [[St. Benno Verlag]] Leipzig 2015 (64 Seiten, ISBN 3-7462-4565-6). | * Keiner glaubt allein. Ermutigungen für Familien, [[St. Benno Verlag]] Leipzig 2015 (64 Seiten, ISBN 3-7462-4565-6). |
Version vom 26. August 2023, 14:20 Uhr
Dr. Heiner Koch (* 13. Juni 1954 in Düsseldorf) ist Erzbischof von Berlin und Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz.<ref>Papst ernennt Heiner Koch zum neuen Berliner Erzbischof Kath.net am 8. Juni 2015
Die fehlerlose Familie gibt es nicht katholisch.de am 29. September 2014</ref>
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Heiner Koch wurde am 13. Juni 1954 in Düsseldorf geboren. Sein Vater war Justizamtsrat, seine Mutter Hausfrau. Koch hat eine ältere Schwester, die im Stadtteil Eller in der Gemeinde St. Gertrud aufwuchs und dort KJG- und Ministrantenleiter war.
Nach dem Abitur am Düsseldorfer Geschwister-Scholl-Gymnasium studierte Heiner Koch Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Das Studium beendete er mit dem Staatsexamen in Erziehungswissenschaft und der Promotion zum Dr. theol. mit der Arbeit über "Befreiung zum Sein als Grundperspektive christlicher Religionspädagogik".
Priester
Die Priesterweihe erfolgte am 13. Juni 1980, Kochs 26. Geburtstag, im Kölner Dom. Anschließend war er bis Ende 1983 Kaplan an St. Martinus in Kaarst. In den folgenden sechs Jahren waren Arbeiten in der Jugendseelsorge seine Schwerpunkte. Er war als Stadtjugendseelsorger und BDKJ-Präses im Stadtdekanat Neuss tätig. Ab 1. April 1984 übernahm Koch als Hochschulpfarrer die Seelsorge an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und war gleichzeitig Subsidiar an St. Paulus in Düsseldorf.
Im Jahr 1989 wurde ihm die Leitung der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Kölner Generalvikariat übertragen; zugleich war er auch Diözesan-Frauen- und Männerseelsorger und kfd-Diözesanpräses. Ab 1. November 1992 übernahm Koch die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge im Generalvikariat. Seit Oktober 2002 war er auch stellvertretender Generalvikar im Erzbistum.
Ab 1989 war Koch auch Rector ecclesiae der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in der Kölner Marzellenstraße; von 1993 bis 1998 war er zudem Subsidiar an der Hohen Domkirche. Seit 1. August 1998 gehörte er als Residierender Domkapitular dem Kölner Metropolitankapitel an. Papst Johannes Paul II. ernannte Koch am 19. September 1993 zum Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore) und am 10. Februar 1996 zum Päpstlichen Ehrenprälaten (Prälat).
Für den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ist Koch seit 1995 als Bundespräses zuständig. An der Vorbereitung und Durchführung des Weltjugendtags in Köln war er im Zeitraum von 2002 bis 2005 als dessen Generalsekretär führend beteiligt.
Bischof
Weihbischof
Am 17. März 2006 wurde Koch zum Weihbischof in Köln und zum Titularbischof des untergegangenen irischen Bistums Ros Cré ernannt. Die Bischofsweihe fand am 7. Mai 2006 statt. Hauptkonsekrator war Joachim Kardinal Meisner. Mitkonsekratoren waren Manfred Melzer und Rainer Maria Woelki. Sein bischöflicher Wahlspruch lautet: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Der Herr ist nahe.“ (Phil 4,4-5). Koch wurde damit Nachfolger von Weihbischof Norbert Trelle, der am 11. Februar als Bischof von Hildesheim eingeführt wurde. Koch war für den Pastoralbezirk Süd im Erzbistum zuständig. Im Jahr 2012 wurde er Vorsitzender des Caritasverbandes im Erzbistum Köln. Seit 2007 war er „Regimentsbischof“ der Prinzen-Garde Köln 1906 e.V.
Bischof von Dresden-Meißen
Am 18. Januar 2013 wurde Weihbischof Heiner Koch durch Papst Benedikt XVI. zum 49. Diözesanbischof des Bistums Dresden-Meißen ernannt. Seine Amtseinführung nahm der Metropolit der Berliner Kirchenprovinz, Rainer Maria Kardinal Woelki, am 16. März 2013 in der Dresdener Hofkirche vor.
Erzbischof von Berlin
Papst Franziskus ernannte Heiner Koch am 8. Juni 2015 zum Erzbischof von Berlin. Bis zu seiner Einführung dort am 19. September 2015 amtierte er als Apostolischer Administrator mit bischöflichen Rechten im Bistum Dresden-Meißen, also mit gegenüber einem Diözesanadministrator erweiterten Befugnissen.<ref>www.bistum-dresden-meissen.de.</ref> Am 19. September 2015 wurde er als Erzbischof von Berlin eingeführt.
Sein Wappen verbindet das Wappen des Berliner Erzbistums mit dem bischöflichen Wappen Heiner Kochs. Die vier Felder zeigen die Wappen der vorreformatorischen Vorgängerdiözesen Brandenburg, Havelberg, Cammin und Lebus. Der Stern im Herzschild ist Symbol für die Gottesmutter Maria als Stern des Meeres und erinnert gleichzeitig an den Stern von Betlehem, der die Weisen zur Krippe führte ({{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Heiner Koch |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 2{{#if:2|,2}} 2{{#if:2|,2}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">2{{#if:2|,2}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}), die im Kölner Dom verehrt werden. Das fließende Wasser verweist auf Christus als Quelle des ewigen Lebens ({{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Heiner Koch |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 4{{#if:14|,14}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Der Fluss „zeigt die enge Verbindung des Erzbischofs mit seiner rheinischen Heimat im Erzbistum Köln, an die Elbe, die durch sein bisheriges Bistum Dresden-Meißen fließt, sowie an Spree und Havel, die Flüsse seiner jetzigen Heimat, dem Erzbistum Berlin.“<ref>Erzbistum Berlin: Das Wappen von Erzbischof Dr. Heiner Koch, abgerufen am 22. August 2015.</ref>
Überdiözesane Aufgaben
Seit 2014 ist Heiner Koch Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied der Gemeinsamen Konferenz der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 2015 bestimmte ihn mit Kardinal Reinhard Marx und Bischof Franz-Josef Bode zu Delegierten für die XIV. Ordentliche Generalversammlung der Weltbischofssynode im Oktober 2015 in Rom.
Positionen
Sexuelle Orientierung
- Bischof Dr. Heiner Koch sprach sich 2015 für einen anderen Umgang der Kirche mit Homosexuellen aus. "Homosexualität als Sünde darzustellen, ist verletzend. [...] Ich kenne homosexuelle Paare, die Werte wie Verlässlichkeit und Verbindlichkeit in vorbildlicher Weise leben." In der Frage der Wiederzulassung von Gläubigen, die geschieden und wiederverheiratet sind, steht er auf dem Standpunkt, dass solche Menschen, wenn sie "über eine tiefe Frömmigkeit verfügen", unter bestimmten Bedingungen zur Eucharistie zugelassen werden können; "das könnte zum Beispiel nach einem langen Gespräch mit dem Beichtvater erfolgen."<ref>Dresdner Bischof Koch zu Homosexuellen Domradio am 21. Februar 2015</ref> Koch kritisierte im September 2021 den Umgang mit homosexuell lebenden Menschen in der katholischen Kirche: "Wir haben uns oft versündigt, es ist furchtbar, was da geschehen ist."<ref>Koch: "Als Institution, als Einzelne haben wir Schuld auf uns geladen" Katholisch.de am 20. September 2021</ref>
- In einem ökumenischen Gottesdienst im Mai 2022 zum Tag gegen Queerfeindlichkeit bat Erzbischof Koch um Vergebung für die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung. Homophobie sei eine "unheilvolle Traditionslinie" in der katholischen Kirche, sagte Koch in der Schöneberger Zwölf-Apostel-Kirche in Berlin. Er warb für Respekt für die Würde jedes Menschen ungeachtet der sexuellen Orientierung und kündigte Maßnahmen im Erzbistum Berlin an, die dies sicherstellen sollen. So wolle das Erzbistum in jeder seiner künftig 35 Pfarreien Beauftragte einsetzen, die sich gegen eine solche Diskriminierung einsetzen. Falls Mitarbeitenden des Erzbistums wegen ihrer sexuellen Orientierung arbeitsrechtliche Konsequenzen drohten, werde er dies zur Chefsache machen und dagegen vorgehen, so der Erzbischof. Bislang sei ihm im Erzbistum aber kein Fall bekannt.<ref>Erzbischof Koch bittet um Vergebung für Homophobie in Kirche Katholisch.de am 18. Mai 2022; Will der Erzbischof von Berlin eine neue ‚Gay-Kirche‘? Kath.net am 20. Mai 2022</ref>
- Im Erzbistum Berlin sind Segnungen von homosexuellen Paaren möglich. Erzbischof Dr. Heiner Koch stellt es seinen hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern frei, dies zu tun. Er werde nicht gegen sie disziplinarisch vorgehen, wenn sie solche Paare in besonderen persönlichen Situationen aus seelsorgerischen Gründen segnen, heißt es in einem am 25. August 2023 veröffentlichten Brief Kochs an die Seelsorgerinnen und Seelsorgern des Erzbistums. Er selbst werde als Erzbischof erst dann homosexuelle Paare segnen, wenn der Vatikan eine solche Segnung offiziell für die katholische Kirche erlaube. Einer Segnung vorangehen soll laut Koch jeweils ein Gespräch mit dem Paar zur "Gewissensbildung und -entscheidung". Die Regelung gilt analog auch für wiederverheiratet Geschiedene, die ihre Beziehung segnen lassen möchten.<ref>Erzbischof Koch: Segnung homosexueller Paare im Erzbistum möglich Katholisch.de am 25. August 2023</ref> Koch verwies in dem Schreiben darauf, dass seiner Entscheidung Kontroversen und zum Teil emotionale und harte Diskussionen vorausgegangen seien, da sich unterschiedliche theologische Ansätze und kirchenpolitische Perspektiven gegenüberstünden; jedoch hätten sich auf beiden Seiten große Liebe zur Kirche und große Leidenschaft zur Verkündigung gezeigt. Der Erzbischof legte die vorgebrachten Gründe gegen und für solche Segnungen dar und wies auf das Nachsynodale Apostolische Schreiben Amoris laetitia von Papst Franziskus hin, wo der Papst schreibt, es sei nicht mehr möglich zu behaupten, dass alle, die in irgendeiner 'irregulären' Situation lebten, sich in einem Zustand der Todsünde befinden und die heiligmachende Gnade verloren hätten. (Amoris laetitia Nr. 301; Text des Schreiben von Erzbischof Dr. Koch: [1])
Zulassung zur eucharistischen Kommunion
- Wortbeitrag von Erzbischof Dr. Heiner Koch am 5. Oktober 2015 auf der Bischofssynode in Rom: "Ist für Menschen, die unumkehrbare Brüche in ihrem Leben erlebt und erlitten haben, kein Platz am Tisch des Herrn? Wie fehlerlos und wie heil muss man sein, um zum Mahl des Herrn eingeladen zu werden? Mir wird immer wieder deutlich, dass die Frage der Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Eucharistie nicht in erster Linie eine Frage nach der Unauflöslichkeit des Sakraments der Ehe ist. Für viele Menschen stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit in Frage. Nicht wenige Betroffene ziehen sich bei uns aufgrund der von ihnen empfundenen Zurückweisung mit ihren Kindern von der Kirche zurück. Zuletzt und zutiefst aber geht es für viele um den christlichen Glauben und um Gott und seine Barmherzigkeit. Über die Frage der Zulassung zur Eucharistie wird für viele Gott fragwürdig."<ref>Deutsche Bischofskonferenz, 8. Oktober 2015</ref>
Frauenpriestertum
- Erzbischof Heiner Koch kann sich Priesterinnen in der katholischen Kirche vorstellen, aber nur in Einheit mit der Weltkirche. In einem Interview mit der "Berliner Zeitung" vom 23. März 2022 sagte Koch, dass er nicht wolle, "dass von uns aus wieder eine Spaltung der Kirche ihren Ausgang nimmt" und betonte, die Gemeinschaft mit dem Papst nicht verlassen zu wollen. In den grundlegenden Überzeugungen des Glaubens brauche es Einheit. Zugleich sei aber die wesentliche Frage, wie viel Gemeinsamkeit in der Kirche nötig und wie viel Verschiedenheit in ihr möglich und sinnvoll sei. "Ich meine, dass mehr Verschiedenheit möglich wäre", so Koch. Sein Vorschlag wäre, die Diakonenweihe für Frauen zu öffnen. "Aber ich halte es auch für notwendig, dass wir die Frage, ob Frauen Priesterinnen werden können, auf universaler Ebene ins Gespräch bringen", betonte der Erzbischof.
Theologisch sieht Koch beide Positionen als begründet an, sowohl die wesenhafte Verschiedenheit von Männern und Frauen, die sich auf die Zulassung zum Sakrament der Priesterweihe auswirke, als auch die Überzeugung, dass Männer und Frauen gleichermaßen getauft, gefirmt und von Gottes Geist geführt werden, so dass "jeder, Mann und Frau, Christus darstellen" kann.<ref>Erzbischof Koch kann sich Priesterinnen vorstellen Katholisch.de am 23. März 2022</ref>
Familie
Erzbischof Heiner Koch hat erklärt, Familie bedeute „für uns in der Kirche, auch wenn das manche nicht wahrhaben wollen, immer alles, das heißt alle Formen, in denen Menschen zusammenleben“; auch der alte Mensch gehöre zur Familie.<ref>Erzbischof Koch: Familie bezeichnet „alle Formen, in denen Menschen zusammenleben“ CNA am 17. Mai 2023</ref>
Veröffentlichungen
- Kirchliche Jugendarbeit unter der Grundperspektive der Befreiung des Menschen zum Sein. Uni Bonn 1980+1985 (137 Seiten).
- Miteinander leben - miteinander glauben : Perspektiven u. Modelle kirchl. Jugendarbeit (Werkbücher zur Jugendarbeit; Bd. 1). Patmos Verlag Düsseldorf 1984 (138 Seiten, ISBN 3-491-72147-4).
- Schützen-Betbuch: Gottesdienste, Gebete, Lieder und Hilfen zum geistlichen Gespräch (mit Annette Soete), Bachem Verlag Köln 2011 (220 Seiten, ISBN 3-7616-2534-0).
- Keiner glaubt allein. Ermutigungen für Familien, St. Benno Verlag Leipzig 2015 (64 Seiten, ISBN 3-7462-4565-6).
Weblinks
- Datenbankeintrag bei Catholic-Hierarchy.org (engl.)
- Literatur von und über Heiner Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Vorgänger Joachim Reinelt |
† Bischof von Dresden-Meißen 2013-2015 |
Nachfolger Sedisvakanz |
Vorgänger Rainer Kardina Woelki |
‡ Erzbischof von Berlin Seit 2015 |
Nachfolger --- |
Anmerkungen
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