Johann Baptist Reus: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Johann]] Baptist Reus wurde als achtes [[Kind]] von elf [[Kind]]ern, der Metzgermeisters- und Bauerseheleute Johann Reus und Anna Margareta, geb. Hengel von Regenthal, | + | [[Johann]] Reus war ein schlichter [[Pater]] ohne außergewöhnliche Begabung. Er hat jedoch bis zum letzten Einsatz seiner Persönlichkeit mit der [[Gnade]] [[Gott]]es mitgewirkt. In seinem priesterlichen Wirken hatte er wenig Erfolg, aber mit seltenem [[Großmut]] [[Gott]] gedient und darum auch, wie wenige, die [[Freigebigkeit]] Gottes erfahren dürfen. In seinem Leben wurde der Schleier zwischen Diesseits und Jenseits weggezogen. Er schaute [[Gott]], die heiligen [[Engel]] und [[Heilige]]. Er bekam keine Botschaften. |
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+ | [[Johann]] Baptist Reus wurde als achtes [[Kind]] von elf [[Kind]]ern, der Metzgermeisters- und Bauerseheleute Johann Reus und Anna Margareta, geb. Hengel von Regenthal, geboren. Am folgenden Tage wurde er in der Pfarrkirche Sankt Bartholomäus [[Taufe|getauft]] und empfing dort am 4. April 1880 die [[Erstkommunion]]. Er studierte von 1880-1889 am Gymnasium in Bamberg. Er erlernte auch orientalische Sprachen, Kurzschrift und Gesang. Im Reifezeugnis wurde der außerordentliche Fleiß und die vollkommen tadellose Haltung hervorgehoben. Als "Einjährig-Freiwilliger" war er im Heeresdienst. Am 20. Oktober 1890 trat er in das [[Priesterseminar]] ein, wurde wie alle Seminaristen in die Herz-Jesu-Bruderschaft aufgenommen, studierte [[Philosophie]] und [[Theologie]]. Am 2. April 1892 erhielt er die [[Subdiakonat]]sweihe, am 16. April 1892 die [[Diakonat]]sweihe. Am 30. Juli 1893 empfing er mit 17 anderen [[Diakon]]en im Dom zu Bamberg durch [[Erzbischof]] [[Joseph von Schork]] mit der [[Priesterweihe]]. Sein Ziel war es, ein heiliger [[Priester]] zu werden. Am folgenden Tage, dem Feste des heilige [[Ignatius von Loyola]], feierte er in der Pfarrkirche seiner Heimat das [[Primiz]]opfer. Nach einem Jahr der Landesseelsorge in Neuhaus a. d. Pegnitz ging er in das [[Noviziat]] der deutschen [[Jesuiten]]. Auf seine Bitten um Entsendung in die überseeischen Missionen nach Brasilien, war er von 1901 bis 1914 in den Städten Rio Grande do Sul und São Leopoldo in der [[Seelsorge]] tätig. Von 1914 bis 1947, wirkte er im Seminar von São Leopoldo (in der Erzdiözse Porto Alegre) als Lehrer und Spiritual. | ||
==Das größte ist die [[Liebe]]== | ==Das größte ist die [[Liebe]]== | ||
− | Alle, die P. Reus kannten, bewunderten seine [[Aszese|aszetische]] [[Strenge]] und seine unleugbar außergewöhnliche [[Tugend]], aber nur ganz wenige wußten etwas von den ganz seltenen und hohen Gebetsgnaden, mit denen Gott auf seine Großmut antwortete und von denen P. Reus selbst einmal schreibt: „Es will mir scheinen (– und dies schreibe ich ebenfalls, weil das heilige[[Herz Jesu]] es will –,) daß mein Leben nur dazu da ist, zu zeigen, wie der göttliche Priesterfreund seine [[Priester]] liebt und in sein liebendes Herz schließt und von ihnen vor allem eine glühende, alles übersteigende Gegenliebe erwartet.“ | + | Alle, die P. Reus kannten, bewunderten seine [[Aszese|aszetische]] [[Strenge]] und seine unleugbar außergewöhnliche [[Tugend]], aber nur ganz wenige wußten etwas von den ganz seltenen und hohen Gebetsgnaden, mit denen Gott auf seine Großmut antwortete und von denen P. Reus selbst einmal schreibt: „Es will mir scheinen (– und dies schreibe ich ebenfalls, weil das heilige [[Herz Jesu]] es will –,) daß mein Leben nur dazu da ist, zu zeigen, wie der göttliche Priesterfreund seine [[Priester]] liebt und in sein liebendes Herz schließt und von ihnen vor allem eine glühende, alles übersteigende Gegenliebe erwartet.“ |
==Verehrung und Seligsprechungsprozess== | ==Verehrung und Seligsprechungsprozess== | ||
− | Nach seinem [[Tod]]e setzte eine schlagartige Verehrung ein. 1970 wurde unweit seines Grabes in São Leopoldo eine Herz-Jesu-Kirche gebaut. In Brasilien vor allem | + | Nach seinem [[Tod]]e setzte eine schlagartige Verehrung ein. 1970 wurde unweit seines Grabes in São Leopoldo eine Herz-Jesu-Kirche gebaut. In Brasilien, vor allem aber auch in anderen Ländern, wird P. Johann Baptist Reus viel verehrt und angerufen. In den ersten zehn Jahren nach seinem Tod, wurden mehr als 20.000 auf seine Fürsprache erlangte "Gnaden" veröffentlicht, bis 1996 100.000 mit auffallende Gebetserhörungen. Vizepostulator war in den siebziger Jahren P. Reinaldo Wenzel [[SJ]] in Porto Alegre, Brasilien. |
==Werke== | ==Werke== | ||
− | * Ich sah meinen Engel. Jugenderinnerungen einer Gottbegnadeten (deutsche Ausgabe von ihm herausgegebenen portugisischen | + | * Ich sah meinen Engel. Jugenderinnerungen einer Gottbegnadeten (deutsche Ausgabe von ihm herausgegebenen portugisischen Biografie über [[Antonia Maria Cony]]. |
* Bekenntnisse. (Autobiografie, geschrieben mit 66 Jahren, bis 1937) und Tagebuch (mit Zeichnungen; Auf Jesu Weisung hin) | * Bekenntnisse. (Autobiografie, geschrieben mit 66 Jahren, bis 1937) und Tagebuch (mit Zeichnungen; Auf Jesu Weisung hin) | ||
* Lehrbuch "Curso de Liturgia" | * Lehrbuch "Curso de Liturgia" | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | * [[Ferdinand | + | *[[Ferdinand Baumann]]: Ein Apostel des [[Herz-Jesu-Verehrung|Herzens Jesu:]] [[Pater]] Johann Baptist Reus (1868 - 1947), [[Kanisius Verlag]] Fribourg 1960 (584 Seiten). |
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* [[Alfons Maria Weigl]]: Das größte ist die Liebe. Aus dem Leben und dem Wirken des großen Mystikers P. Johannes Reus SJ. [[Grignion Verlag|Verlag St. Grignionhaus]] Altötting 1982 (252 Seiten; 4. Auflage; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]]). | * [[Alfons Maria Weigl]]: Das größte ist die Liebe. Aus dem Leben und dem Wirken des großen Mystikers P. Johannes Reus SJ. [[Grignion Verlag|Verlag St. Grignionhaus]] Altötting 1982 (252 Seiten; 4. Auflage; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]]). | ||
* Schwester Angela (Ursuline): P. Johannes Baptist Reus SJ. [[Gott]] entflammt ein Herz [[Lins Verlag]] (48 Seiten; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau 29. August 1963 [[Generalvikar]] Dr. Hirt). | * Schwester Angela (Ursuline): P. Johannes Baptist Reus SJ. [[Gott]] entflammt ein Herz [[Lins Verlag]] (48 Seiten; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau 29. August 1963 [[Generalvikar]] Dr. Hirt). | ||
* [[Alfons Maria Weigl]]: P. Reus SJ ein neuer großer Helfer (Gebetserhörungen), [[Grignion Verlag|Verlag St. Grignionhaus]] Altötting 1980 (120 Seiten; 2. erweiterte Auflage). | * [[Alfons Maria Weigl]]: P. Reus SJ ein neuer großer Helfer (Gebetserhörungen), [[Grignion Verlag|Verlag St. Grignionhaus]] Altötting 1980 (120 Seiten; 2. erweiterte Auflage). | ||
* P. Leo Kohler [[SJ]]: Lebensbild des P. J. Baptist Reus (Selbstverlag des Vizepostulators). | * P. Leo Kohler [[SJ]]: Lebensbild des P. J. Baptist Reus (Selbstverlag des Vizepostulators). | ||
+ | * in: [[Ferdinand Holböck]]: Hsgr. [[Arnold Guillet]], [[Herz-Jesu-Heilige|Große Herz-Jesu-Verehrer aus allen Jahrhunderten]], [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein – Salzburg 1990, S. 332-341 (1. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]] Ordinariat Salzburg am 3. November 1988 (Zl. 967/88). | ||
+ | *in: [[Ferdinand Holböck]]: Das Allerheiligste und die Heiligen, [[Eucharistie|Eucharistische Heilige]] aus allen Jahrhunderten der [[Kirchengeschichte]], [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein / Schweiz 1979, S. 408-415 (1. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]]: Salzburg, Jacob Mayr [[Weihbischof]] und [[Generalvikar]]). | ||
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Aktuelle Version vom 25. November 2021, 09:05 Uhr
Johann Baptist Reus SJ (* 10. Juli 1868 in Pottenstein, Erzbistum Bamberg; † 21. Juli 1947 in Südbrasilien) war Priester, Mystiker mit geistiger Stigmatisation und Seelenschau.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Johann Reus war ein schlichter Pater ohne außergewöhnliche Begabung. Er hat jedoch bis zum letzten Einsatz seiner Persönlichkeit mit der Gnade Gottes mitgewirkt. In seinem priesterlichen Wirken hatte er wenig Erfolg, aber mit seltenem Großmut Gott gedient und darum auch, wie wenige, die Freigebigkeit Gottes erfahren dürfen. In seinem Leben wurde der Schleier zwischen Diesseits und Jenseits weggezogen. Er schaute Gott, die heiligen Engel und Heilige. Er bekam keine Botschaften.
Biografie
Johann Baptist Reus wurde als achtes Kind von elf Kindern, der Metzgermeisters- und Bauerseheleute Johann Reus und Anna Margareta, geb. Hengel von Regenthal, geboren. Am folgenden Tage wurde er in der Pfarrkirche Sankt Bartholomäus getauft und empfing dort am 4. April 1880 die Erstkommunion. Er studierte von 1880-1889 am Gymnasium in Bamberg. Er erlernte auch orientalische Sprachen, Kurzschrift und Gesang. Im Reifezeugnis wurde der außerordentliche Fleiß und die vollkommen tadellose Haltung hervorgehoben. Als "Einjährig-Freiwilliger" war er im Heeresdienst. Am 20. Oktober 1890 trat er in das Priesterseminar ein, wurde wie alle Seminaristen in die Herz-Jesu-Bruderschaft aufgenommen, studierte Philosophie und Theologie. Am 2. April 1892 erhielt er die Subdiakonatsweihe, am 16. April 1892 die Diakonatsweihe. Am 30. Juli 1893 empfing er mit 17 anderen Diakonen im Dom zu Bamberg durch Erzbischof Joseph von Schork mit der Priesterweihe. Sein Ziel war es, ein heiliger Priester zu werden. Am folgenden Tage, dem Feste des heilige Ignatius von Loyola, feierte er in der Pfarrkirche seiner Heimat das Primizopfer. Nach einem Jahr der Landesseelsorge in Neuhaus a. d. Pegnitz ging er in das Noviziat der deutschen Jesuiten. Auf seine Bitten um Entsendung in die überseeischen Missionen nach Brasilien, war er von 1901 bis 1914 in den Städten Rio Grande do Sul und São Leopoldo in der Seelsorge tätig. Von 1914 bis 1947, wirkte er im Seminar von São Leopoldo (in der Erzdiözse Porto Alegre) als Lehrer und Spiritual.
Das größte ist die Liebe
Alle, die P. Reus kannten, bewunderten seine aszetische Strenge und seine unleugbar außergewöhnliche Tugend, aber nur ganz wenige wußten etwas von den ganz seltenen und hohen Gebetsgnaden, mit denen Gott auf seine Großmut antwortete und von denen P. Reus selbst einmal schreibt: „Es will mir scheinen (– und dies schreibe ich ebenfalls, weil das heilige Herz Jesu es will –,) daß mein Leben nur dazu da ist, zu zeigen, wie der göttliche Priesterfreund seine Priester liebt und in sein liebendes Herz schließt und von ihnen vor allem eine glühende, alles übersteigende Gegenliebe erwartet.“
Verehrung und Seligsprechungsprozess
Nach seinem Tode setzte eine schlagartige Verehrung ein. 1970 wurde unweit seines Grabes in São Leopoldo eine Herz-Jesu-Kirche gebaut. In Brasilien, vor allem aber auch in anderen Ländern, wird P. Johann Baptist Reus viel verehrt und angerufen. In den ersten zehn Jahren nach seinem Tod, wurden mehr als 20.000 auf seine Fürsprache erlangte "Gnaden" veröffentlicht, bis 1996 100.000 mit auffallende Gebetserhörungen. Vizepostulator war in den siebziger Jahren P. Reinaldo Wenzel SJ in Porto Alegre, Brasilien.
Werke
- Ich sah meinen Engel. Jugenderinnerungen einer Gottbegnadeten (deutsche Ausgabe von ihm herausgegebenen portugisischen Biografie über Antonia Maria Cony.
- Bekenntnisse. (Autobiografie, geschrieben mit 66 Jahren, bis 1937) und Tagebuch (mit Zeichnungen; Auf Jesu Weisung hin)
- Lehrbuch "Curso de Liturgia"
Literatur
- Ferdinand Baumann: Ein Apostel des Herzens Jesu: Pater Johann Baptist Reus (1868 - 1947), Kanisius Verlag Fribourg 1960 (584 Seiten).
- Alfons Maria Weigl: Das größte ist die Liebe. Aus dem Leben und dem Wirken des großen Mystikers P. Johannes Reus SJ. Verlag St. Grignionhaus Altötting 1982 (252 Seiten; 4. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis).
- Schwester Angela (Ursuline): P. Johannes Baptist Reus SJ. Gott entflammt ein Herz Lins Verlag (48 Seiten; Imprimatur Freiburg im Breisgau 29. August 1963 Generalvikar Dr. Hirt).
- Alfons Maria Weigl: P. Reus SJ ein neuer großer Helfer (Gebetserhörungen), Verlag St. Grignionhaus Altötting 1980 (120 Seiten; 2. erweiterte Auflage).
- P. Leo Kohler SJ: Lebensbild des P. J. Baptist Reus (Selbstverlag des Vizepostulators).
- in: Ferdinand Holböck: Hsgr. Arnold Guillet, Große Herz-Jesu-Verehrer aus allen Jahrhunderten, Christiana Verlag Stein am Rhein – Salzburg 1990, S. 332-341 (1. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis Ordinariat Salzburg am 3. November 1988 (Zl. 967/88).
- in: Ferdinand Holböck: Das Allerheiligste und die Heiligen, Eucharistische Heilige aus allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte, Christiana Verlag Stein am Rhein / Schweiz 1979, S. 408-415 (1. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis: Salzburg, Jacob Mayr Weihbischof und Generalvikar).