Bilokation: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Bilokation erscheint in der katholischen [[Mystik]] als gesicherte Tatsache, die von mehreren Heiligen bezeugt ist, z.B. von [[Antonius von Padua]], [[Franz Xaver (Spanischer Jesuit)|Franz Xaver]], [[Petrus von AIcantara]], [[Philipp Neri]], [[Maria von Agreda]], [[Agnes von Langeac]], [[Mirjam Baouardy]] oder [[Pater Pio]] (auch von: [[Mechthild Thaller-Schönwerth]] oder [[Teresa Higginson]]). | + | Die Bilokation erscheint in der katholischen [[Mystik]] als gesicherte Tatsache, die von mehreren Heiligen bezeugt ist, z.B. von [[Antonius von Padua]]<ref>[[Robert Bellarmin: Großer Katechismus#Die Eucharistie]].</ref>, [[Franz Xaver (Spanischer Jesuit)|Franz Xaver]], [[Petrus von AIcantara]], [[Philipp Neri]], [[Maria von Agreda]], [[Agnes von Langeac]], [[Maria Faustyna Kowalska]], [[Mirjam Baouardy]] oder [[Pater Pio]] (auch von: [[Mechthild Thaller-Schönwerth]] oder [[Teresa Higginson]]). |
Eine einfache Erklärung, die sich auf theologischen Grunde stützt ([[Summa theologica]] 1. q, 51, a. 2), lässt die [[Engel]] dabei mitwirken: ein Engel würde in diesem Fall Gestalt und Stelle der fraglichen Persönlichkeit an einem der Orte an- und eingenommen haben, wo deren Gegenwart konstatiert wurde. Aber dies ist dann nur eine Schein-Bilokation und doch behauptet die Mehrzahl der mystischen Autoren ihre Realität: der Körper selbst ist an den zwei Orten gegenwärtig, wo er wahrgenommen wird (Replikation). Die strengen [[Thomismus|Thomisten]] und andere [[Theologe]]n mit ihnen leugnen die Möglichkeit der Replikation. Für sie ist nur eine in ihrem Wirken zielbestimmte Vervielfältigung (multiplicatio definitiva) des [[Leib]]es auf wunderbare Weise möglich, während sie die raumumschriebene Vervielfältigung (multiplicatio circumscriptiva) als innerlich widerspruchsvoll und daher unmöglich ablehnen. Andere dagegen behaupten die Möglichkeit der letzteren, sei es einfach nur für die innere Ausdehnung (quantitas interna) - so [[Francisco Suárez]], [[Robert Bellarmin]] u. a., bes. [[Jesuiten]] -, sei es selbst für die äußere Ausdehnung (quant. externa) - so [[Johannes Duns Scotus]] und seine Schule.<ref>Y. E. Masson in: [[LThK]] 1. Auflage, Band 2, Sp. 358-359.</ref> | Eine einfache Erklärung, die sich auf theologischen Grunde stützt ([[Summa theologica]] 1. q, 51, a. 2), lässt die [[Engel]] dabei mitwirken: ein Engel würde in diesem Fall Gestalt und Stelle der fraglichen Persönlichkeit an einem der Orte an- und eingenommen haben, wo deren Gegenwart konstatiert wurde. Aber dies ist dann nur eine Schein-Bilokation und doch behauptet die Mehrzahl der mystischen Autoren ihre Realität: der Körper selbst ist an den zwei Orten gegenwärtig, wo er wahrgenommen wird (Replikation). Die strengen [[Thomismus|Thomisten]] und andere [[Theologe]]n mit ihnen leugnen die Möglichkeit der Replikation. Für sie ist nur eine in ihrem Wirken zielbestimmte Vervielfältigung (multiplicatio definitiva) des [[Leib]]es auf wunderbare Weise möglich, während sie die raumumschriebene Vervielfältigung (multiplicatio circumscriptiva) als innerlich widerspruchsvoll und daher unmöglich ablehnen. Andere dagegen behaupten die Möglichkeit der letzteren, sei es einfach nur für die innere Ausdehnung (quantitas interna) - so [[Francisco Suárez]], [[Robert Bellarmin]] u. a., bes. [[Jesuiten]] -, sei es selbst für die äußere Ausdehnung (quant. externa) - so [[Johannes Duns Scotus]] und seine Schule.<ref>Y. E. Masson in: [[LThK]] 1. Auflage, Band 2, Sp. 358-359.</ref> | ||
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− | * [[Harald Grochtmann]]: [[ | + | * [[Harald Grochtmann]]: [[Dissertation]]: ''[[Wunder]]: Kirchlich überprüft, nie widerlegt'' (früher bis zur 6. Auflage unter dem Titel: »Unerklärliche Ereignisse, überprüfte Wunder und juristische Tatsachenfeststellung; [[Marienerscheinungen]], unerklärliche Heilungen, [[Nahrungslos lebende Personen|Nahrungslosigkeit]], Bilokationen, [[Levitation]]en, [[Eucharistisches Wunder|Eucharistische Wunder]], u.v.m. [[SJM Verlag]] 2007 (7. erweiterte Auflage; ISBN 978-3-932426-39-1). |
==Weblinks== | ==Weblinks== |
Aktuelle Version vom 25. November 2020, 09:45 Uhr
Bilokation (bilocatio) ist das gleichzeitige Gegenwärtigsein einer lebenden Person an zwei verschiedenen Orten. Dies wird aus dem Leben mancher Heiliger berichtet.<ref>Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, S. 42, Bilokation (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref> Die Personen wurden von glaubwürdigen Zeugen gleichzeitig an zwei auseinanderliegenden Orten gesehen.
Wenn sich die Bilokation auch naturwissenschaftlich nicht erklären lässt, lässt sich ebenso wenig naturwissenschaftlich ihre übernatürliche Möglichkeit ausschließen.<ref>Katholisches Handlexikon, S. 42.</ref>
Die Bilokation erscheint in der katholischen Mystik als gesicherte Tatsache, die von mehreren Heiligen bezeugt ist, z.B. von Antonius von Padua<ref>Robert Bellarmin: Großer Katechismus#Die Eucharistie.</ref>, Franz Xaver, Petrus von AIcantara, Philipp Neri, Maria von Agreda, Agnes von Langeac, Maria Faustyna Kowalska, Mirjam Baouardy oder Pater Pio (auch von: Mechthild Thaller-Schönwerth oder Teresa Higginson).
Eine einfache Erklärung, die sich auf theologischen Grunde stützt (Summa theologica 1. q, 51, a. 2), lässt die Engel dabei mitwirken: ein Engel würde in diesem Fall Gestalt und Stelle der fraglichen Persönlichkeit an einem der Orte an- und eingenommen haben, wo deren Gegenwart konstatiert wurde. Aber dies ist dann nur eine Schein-Bilokation und doch behauptet die Mehrzahl der mystischen Autoren ihre Realität: der Körper selbst ist an den zwei Orten gegenwärtig, wo er wahrgenommen wird (Replikation). Die strengen Thomisten und andere Theologen mit ihnen leugnen die Möglichkeit der Replikation. Für sie ist nur eine in ihrem Wirken zielbestimmte Vervielfältigung (multiplicatio definitiva) des Leibes auf wunderbare Weise möglich, während sie die raumumschriebene Vervielfältigung (multiplicatio circumscriptiva) als innerlich widerspruchsvoll und daher unmöglich ablehnen. Andere dagegen behaupten die Möglichkeit der letzteren, sei es einfach nur für die innere Ausdehnung (quantitas interna) - so Francisco Suárez, Robert Bellarmin u. a., bes. Jesuiten -, sei es selbst für die äußere Ausdehnung (quant. externa) - so Johannes Duns Scotus und seine Schule.<ref>Y. E. Masson in: LThK 1. Auflage, Band 2, Sp. 358-359.</ref>
Eine weitere Erklärung besteht in der Präsenzen-Differenzierung: an einem Ort ist die Person ekstatisch-physisch zugegen und gleichzeitig wird dieselbe Person an einem zweiten Ort in Form einer mehr psychischen Gegenwart erfahren (Erscheinung) gegenwärtig.<ref>Udo Zelinka in: LThK 3. Auflage, Band 2, Sp. 461.</ref> Die Parapsychologie hat für die Bilokation rationale Erklärungsversuche.
Die Bilokation wird in der Antike u. a. v. Pythagoras berichtet, außerdem im Schamanismus und Yoga.<ref>Udo Zelinka in: LThK 3. Auflage, Band 2, Sp. 461.</ref>
Der Bilokation Ähnliches, gilt von der gleichzeitigen Gegenwart Christi in allen konsekrierten Hostien auf der ganzen Welt.<ref>Katholisches Handlexikon, S. 42.</ref>
Literatur
- Harald Grochtmann: Dissertation: Wunder: Kirchlich überprüft, nie widerlegt (früher bis zur 6. Auflage unter dem Titel: »Unerklärliche Ereignisse, überprüfte Wunder und juristische Tatsachenfeststellung; Marienerscheinungen, unerklärliche Heilungen, Nahrungslosigkeit, Bilokationen, Levitationen, Eucharistische Wunder, u.v.m. SJM Verlag 2007 (7. erweiterte Auflage; ISBN 978-3-932426-39-1).
Weblinks
Anmerkungen
<references />