Johannes Bosco: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. Januar 2007, 13:00 Uhr
Don Giovanni Melchiorre Bosco (* 16. August 1815 in Becchi/Castelnuovo Don Bosco; † 31. Januar 1888 in Turin) war ein Ordensgründer und Heiliger der katholischen Kirche.
Gedenktag: 31. Januar
Patronat: Jugend, Zauberer
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Kinder und Jugendzeit
Giovanni Melchiorre Bosco wurde am 16. August 1815 in Becchi/Castelnuovo geboren. Seine Eltern, die tiefreligiös waren, hießen Franz Bosco und Margareta Occhiena. Beide heiraten 1812 und waren Bauern. Miteinander bekamen sie zwei Kinder geschenkt, Franz Bosco brachte aus erster Ehe noch einen Sohne mit. 1817 starb der Vater von Johannes, der zum damaligen Zeitpunkt erst zwei Jahre alt war. Die Mutter und ihre Söhne waren von nun an auf sich alleine gestellt.
Im Alter von neun Jahren hatte eine Vision. In einem Traum sah er einige herumlungernder und fluchender Straßenjungen. Dann sah er, als er eingreifen wollte, einen ehrfurchtgebietenden und von innen heraus leuchtender Mann, der zu ihm sagte: "Stelle Dich an die Spitze der Jungen! Nicht mit Schlägen, sondern mit Milde, Güte und Liebe musst Du dir diese zu Freunden gewinnen. Mach dich also gleich daran, sie über die Häßlichkeiten der Sünde und über die Kostbarkeit der Tugend zu belehren."
Giovanni wandte ein, dass er das nicht könne und nicht zu den Burschen über Religion sprechen könne. Er fragte den Mann, wer er denn sei. Dieser meinte nur: "Weil dir derartige Dinge jetzt unmöglich scheinen, musst du sie mit Gehorsam und mit dem Erwerb von Wissen möglich machen." Auf die Frage, wie er dann sich Wissen erwerben könnte, sagt der Mann: "Ich werde dir eine Lehrerin geben, unter deren Anleitung du klug werden kannst, und ohne die jedes Wissen töricht wird." Auf die nochmalige Frage, wer der Mann denn sei, erwiderte dieser: "Ich bin der Sohn derjenigen, die deine Mutter dich dreimal täglich zu grüßen gelehrt hat. Meinen Namen erfrage von meiner Mutter."
In dem selben Augenblick sah Giovanni eine "majestätische Dame". Dies nahm seine Hand und sagte zu ihm: "Schau". Dann sah er eine weitere Vision. Plötzlich waren alle Burschen weg und alle möglichen Tiere tollten herum, darunter Löwen, Schafe, Hunde, Katzen und einige andere Tiere. Die Frau sagte zu Don Bosco: "Hier ist dein Feld, auf dem du arbeiten sollst. Werde demütig, stark, widerstandsfähig; und was du jetzt mit diesen Tieren geschen siehst, das solllst du für meine Kinder tun."
Plötzlich verwandelten sich die wilden Tiere in lauter zahme Lämmer, die den vornehmen Mann und die Frau freudig begrüßen und feierten. Don Bosco fing an zu weinen, weil er nicht verstand. Da sagte die fremde Frau zu ihm: "Zu rechten Zeit wirst Du verstehen!"
Johannes war in seiner Kindheit von Anfang an gezwungen, kräftig mitzuhelfen. Er war unter anderem als Tischler, Schmied, Schneider und Kellner tätig. Dadurch konnte er sich seine schulische Ausbildung finanzieren.
1833 empfing Johannes in Buttigliera d'Asti die Firmung. Damit stieg auch die Klarheit, dass er Priester werden wollte, allerdings wusste er damals noch nicht, wie er diese Berufung leben sollte. Einen bereits geplanten Eintritt bei den Franziskaner sagte er nach einem weiteren Traum ab.
Priesterweihe
Von 1835 bis 1841 studierte Johannes Bosco in Chieri Theologie. Am 25. Oktober 1835 trat er in das Seminar ein. In den sechs Jahre studierte er zwei Jahre lang Philosophie und vier Jahre lang Theologie. Einen offiziellen Abschluss gab es aber nicht. Don Bosco konnte sich daher nicht als "Theologe" bezeichen und absolvierte keinen akademischen Abschluss, da Chieri nicht eine mit einer Univerität verbundenen Hochschule war. Dies hat Don Bosco aber nicht gekümmert.
Die niederen Weihen empfing Don Bosco am 29. März 1840. Das Subdiakonat folgte am 19. September des selben Jahrens. 1941 wurde er am 27. März zum Diakon geweiht. Am 5. Juni 1841 wird er in Turin zum von Erzbischof Fransoni zum Priester geweiht. Damit wurde aus Giovanni Bosco Don Bosco.
Anfänge des Oratoriums
Die ersten Jahre verbrachte der Neupriester in Turin im "Convitto ecclesiastico" (kirchlichen Konvikt) bei der Kirche San Francesco. Dort waren einer Reihe junger Priester. Es gab für die Neupriester auch weitere Voresungen in Moral- und Pastoraltheologie. In dieser Zeit lernte Don Bosco auch die schlimme Situation der Jugend in Turin kenne. Bereits einem Monat nach dem Eintritt ins Convitto hatte er am 8. Dezember ein Erlebnis mit dem 16-jährigen Bartolomeo Garelli, das für ihn prägend war. Bartolomeo hatte beide Eltern verloren und war arm und ungebildet. An jenem Tag bekam er von Don Bosco nach der Hl. Messe eine Katechismusstunde. Bartolomeo war so begeister von der Methode des Priesters, dass er am nächsten Tage weitere Jungs mit sich brachte. Das ganze entwickelte sich immer rascher, dass bald die Räumlichkeiten zu eng wurden. Die Sorgen um die jungen Burschen sollte sein Lebenswerk werden. Nach der Konviktszeit ging Don Bosco für zwei Jahre zum Rifugio, einem Werk von Marchesa Barolo. Er half auch in Gefängnissen aus. Inzwischen ist die Zahl der Burschen, um die er sich zu kümmern hatte, in die Hunderte gestiegen.
Im Oktober 1844 hatte er die Niederlassung im Rifugio beegonnen. Am 8. Dezember des selben Jahres nahm er den offiziellen Namen "Oratorium des hl. Franz von Sales" angenommen. Im Juli 1845 übersiedelte er für zwei Monate nach San Martino dei Molassi, 1845 dann bis Anfang 1846 für vier Monate in die Casa Moretta. 1846 wurde dann der Prato Filippi angemietet. Doch auch hier blieb er nicht lang. Am 5. April 1846 ging es weiter zur Tettoia Pinardi im Nordwesten von Turin im Stadtteil Valdocco. Das ganze war eine Lagerhalle. Später folgten weitere Häuser, darunter die Casa Pinardi. In all diesem Umzugstrubel wurde Don Bosco schwer krank, seine Jungs beteten um Genesung. Für einige Monate ging Don Bosco zur Erholung in seine Heimat zurück und kehrte am 3. November 1846 mit seiner Mutter Margerita zurück, die bald darauf von allen nur mehr als "Mamma Margherita" gerufen wurde.
Die Gründung der Kongregation
Seine Idee des Oratoriums war jetzt ausgereift. Er wollte den Burschen auf allen Ebenen helfen, einerseits Arbeit- und Freizeitmöglichkeiten und ihnen andererseits auch ein Leben mit Gott vermitteln. Für die Bildung brauchte Don Bosco Bücher. So begann er notgedrungen selbst mit dem Buchschreiben. Bei der Ausbildung hatte Don Bosco dann ein weiteres Problem, dass er kaum die notwendigen Lehrkräfte hatte. Don Bosco kam immer mehr zur Einsicht, dass dies nur durch eine Kongregation gelöst weden konnte. Die Casa Pinardi wurde das Herz des ganzen Werkes. Er ließt dort ab Oktober 1953 das Gebäude erweitern. Das ganze wurde zum Internat umgebaut. Auf dem Gelände entstanden gleich drei Kirchen. Der ursprüngliche Schuppen wurde zur Urkirche der salesianischen Bewegung, die Capella Pinardi. Es entstand dann die Kirche von San Francesco di Sales und später die Basilika Maria Ausiliatrice. Das Oratorium wurde rasch in ganz Turin und darüber hinaus bekannt. Es entstanden bald weitere Zweigstellen.
Zu dieser Zeit wurde immer wieder auch von Wundern berichtet. Der bekannteste Fall ist die Auferweckung eines gewissen Carlo, eines Burschen aus dem Oratorium, der verstarb als Don Bosco nicht da war. Als Don Bosco zurückkehrte, ging er in das Haus, wo der Leichnam war. Er ging zum Jungen und rief ihn zurück ins Leben. Er nahm ihn die Beichte ab und fragte ihn dann, ob er lieber leben möchte oder lieber zurück in die Ewigkeit möchte. Carlo wollte zurück in die Ewigkeit.
1851 kam es im Oratorium zur ersten priesterlichen Einkleidung von vier Jugendlichen. Einer davon war Giuseppe Buzzetti, der ein Leben lang bei Don Bosoco blieb und dem der Heilige eine geheimnisvolle Prophezeiung machte: "Wir werden alles unter uns teilen". Später wurde er der erste Nachfolger von Don Bosco.
Die erste Profess der Salesianer fand dann am 25. März 1855 statt: Michael Rua (1837 - 1910), der 1960 zum Priester geweiht wurde. Im Einverständnis mit seinem Bischof reiste 1858 Don Bosco nach Rom und wollte beim Papst die Erlaubnis für den neuen Orden bekommen. Don Bosco gelang, dass der neue Orden direkt dem Papst und nicht einem Ortsbischof unterstellt wurde. Unter den ersten 18 der Ur-Salesianer fehlt zu diesem Zeitpunkt bereits einer wieder: Domenico Savio, der 1854 von Don Bosco aufgenommen wurde und der in seinem Streben nach Heiligkeit allen zum Vorbild wurde, starb am 9. März 1857 mit nur 15 Jahren. Fast hundert Jahre später wurde er von Papst Pius XII. selig gesprochen. Noch weitere Schicksalschläge fanden zu dieser Zeit statt: Am 25. November 1856 starb Mamma Margerita, die Mutter des Heiligen. 1860 starb auch Don Cafasso, der geistliche Begleiter von Don Bosco. Cafasso wurde 1947 von Pius XII. heiliggesprochen.
1863 wurde das erste Haus außerhalb von Turin gegründet.
Mit Maria Mazzarello gründete er auch eine weibliche Gemeinschaft, die sich "Töchter Mariä, Hilfe der Christen" nannt. Heute sind dies die Don-Bosco-Schwestern. Außerdem gründete er 1870 auch ein Initiative für Laien, die "Vereinigung der Salesianischen Mitarbeiter".
Wichtig für Don Bosco war auch die Literatur und Publikationen. Er schrieb zahlreiche Briefe und Schulbücher. 1877 gründete er die "Salesianischen Nachrichten". In den letzten Jahren schrieb er mit den "Erinnerungen" auch eine Autobiographie, übrigens auf Wunsch des damaligen Papstes.
Tod und Heiligsprechung
Am 31. Januar 1888 starb Don Bosco in Turin. Am 1. April 1934 wurde er heiliggesprochen.
Der Traum des Don Bosco
Don Bosco hatte seit seiner Kindheit viele "Träume", die man in die Kategorie der Visionen einordnen kann. Seine vielleicht berühmteste Vision hatte er 1862. Er sah das vom Papst geführte Schiff der Kirche, das zwischen zwei Säulen Zuflucht fand. Auf der einen Säule war die Heiligste Eucharistie, auf der anderen Säule war die Unbefleckte Empfängnis. Rund um das Schiff des Papstes befanden sich die Schiffe der Guten, die bei der Kirche bleiben wollten. Der Papst wurde in der Vision getroffen und starb, ein anderer nahm seinen Thron ein. Dadurch verloren die Feinde den Mut und zerstreuten sich.
Zitate von Don Bosco
"Die Lehrer sollen sich immer daran erinnern, dass die Schule nichts anderes ist als ein Mittel Gutes zu tun."
"Man erreicht mehr mit einem freundlichen Blick, mit einem guten Wort der Ermunterung, das Vertrauen einflößt, als mit vielen Vorwürfen."
"Betrachte die Schüler als deine Brüder. Liebenswürdigkeit, Einfühlungsvermögen, Rücksicht, das ist der Schlüssel zu ihren Herzen."
Literatur
Giuseppe Ghiberti: Don Bosco begegnen, Augsburg 2005, ISBN 3936484511