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− | Der spätere '''Pius VII.''' war als Theologieprofessor tätig, bevor ihn sein Vorgänger 1782 zum Bischof und am 4. Februar 1785 zum Kardinal ernannt hatte. Bis zu seiner Wahl zum Papst am 14. März 1800 blieb er Bischof von Imola. Aufgeschlossen für die modernen Geistesströmungen, hatte er 1797 mit einer Predigt für Aufsehen gesorgt, da er die Demokratie für vereinbar mit der katholischen Religion hielt: zu einem Zeitpunkt, als die Öffentlichkeit nur vage Vorstellungen davon hatte, ob und wie eine demokratische Regierungsform (die USA wurden erst 1776 gegründet) überhaupt funktionieren kann. Die furchtbare Grausamkeit in Folge der frz. Revolution, insbesondere die Schreckensherrschaft von 1793, schien die demokratische Idee nicht zu begünstigen. | + | Zum Nachfolger des in napoleonischer Zeit als "''Pius der Letzte''" verspotteten Papstes [[Pius VI.]] wählte das unter dem Schutz Österreichs auf der Laguneninsel ''S.Gregorio Maggiore'' bei Venedig 1800 zusammengerufene [[Konklave]], an dem 35 Kardinäle teilnahmen, den Benediktinertheologen ''Luigi Barnaba Graf Chiaramonti'' (Ordensname: Gregor), der am 14. August 1742 in Cesena (wie sein Vorgänger) geboren wurde. |
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− | Pius VII. weigerte sich in Venedig zu bleiben und zog nach Rom, wo er den genialen Diplomaten [[Ercole Consalvi]] zu seinem Kardinalstaatssekretär machte. Das lange Pontifikat bis zum Tode des Papstes 20. August 1823 blieb überschattet durch die Umwälzungen auf dem gesamten europäischen Kontinents. Zeitweilig um Übereinstimmung mit Napoleon Bonaparte ringend (Konkordat von 1801), wurde der Papst doch immer wieder drangsaliert. Im Jahr 1804 salbte Pius VII. den Beherrscher ganz Europas zum Kaiser der Franzosen. Die Krone setzte sich [[Napoleon]] jedoch selber auf. Nach der Besetzung des Kirchenstaates 1809 wurde der Papst gefangengenommen und zum Verzicht auf das ''Patrimonium Petri'' gezwungen, widerrief aber alsbald seine Unterschrift. Nicht zuletzt durch die Gefangenschaft und die große Popularität im einfachen Volk war das Prestige des Papstes so erstarkt, dass 1815 auf dem [[Wiener Kongress]] eine Restauration des Kirchenstaates möglich wurde, der erst zwischen 1860 und 1870 definitiv aufgegeben werden musste. | + | Pius VII. weigerte sich in Venedig zu bleiben und zog nach Rom, wo er den genialen Diplomaten [[Ercole Consalvi]] zu seinem Kardinalstaatssekretär machte. Das lange Pontifikat bis zum Tode des Papstes 20. August 1823 blieb überschattet durch die Umwälzungen auf dem gesamten europäischen Kontinents. Zeitweilig um Übereinstimmung mit Napoleon Bonaparte ringend (Konkordat von 1801), wurde der Papst doch immer wieder drangsaliert. Im Jahr 1804 salbte Pius VII. den Beherrscher ganz Europas zum Kaiser der Franzosen. Die Krone setzte sich [[Napoleon]] jedoch selber auf. Nach der Besetzung des Kirchenstaates 1809 wurde der Papst gefangengenommen und zum Verzicht auf das ''Patrimonium Petri'' gezwungen, widerrief aber alsbald seine Unterschrift. Nicht zuletzt durch die Gefangenschaft und die große Popularität im einfachen Volk war das Prestige des Papstes so erstarkt, dass 1815 auf dem [[Wiener Kongress]] eine Restauration des Kirchenstaates möglich wurde, der erst zwischen 1860 und 1870 definitiv aufgegeben werden musste. Pius VII. hat zwei Kardinäle ernannt, die später Papst wurden: [[Leo XII.]] und [[Pius VIII.]] |
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Aktuelle Version vom 20. März 2018, 20:58 Uhr
Pius VII. (* 14. August 1742 in Cesena; † 20. August 1823 in Rom), mit zivilem Namen Luigi Barnaba Graf Chiaramonti, war Papst von 1800 bis 1823.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Zum Nachfolger des in napoleonischer Zeit als "Pius der Letzte" verspotteten Papstes Pius VI. wählte das unter dem Schutz Österreichs auf der Laguneninsel S.Gregorio Maggiore bei Venedig 1800 zusammengerufene Konklave, an dem 35 Kardinäle teilnahmen, den Benediktinertheologen Luigi Barnaba Graf Chiaramonti (Ordensname: Gregor), der am 14. August 1742 in Cesena (wie sein Vorgänger) geboren wurde.
Der spätere Pius VII. war als Theologieprofessor tätig, bevor ihn sein Vorgänger 1782 zum Bischof und am 4. Februar 1785 zum Kardinal ernannt hatte. Bis zu seiner Wahl zum Papst am 14. März 1800 blieb er Bischof von Imola. Aufgeschlossen für die modernen Geistesströmungen, hatte er 1797 mit einer Predigt für Aufsehen gesorgt, da er die Demokratie für vereinbar mit der katholischen Religion hielt: zu einem Zeitpunkt, als die Öffentlichkeit nur vage Vorstellungen davon hatte, ob und wie eine moderne, demokratische Regierungsform (die USA wurden erst 1776 gegründet) überhaupt funktionieren kann. Die furchtbare Grausamkeit in Folge der frz. Revolution, insbesondere die Schreckensherrschaft von 1793, schien die demokratische Idee nicht zu begünstigen.
Pontifikat
Pius VII. weigerte sich in Venedig zu bleiben und zog nach Rom, wo er den genialen Diplomaten Ercole Consalvi zu seinem Kardinalstaatssekretär machte. Das lange Pontifikat bis zum Tode des Papstes 20. August 1823 blieb überschattet durch die Umwälzungen auf dem gesamten europäischen Kontinents. Zeitweilig um Übereinstimmung mit Napoleon Bonaparte ringend (Konkordat von 1801), wurde der Papst doch immer wieder drangsaliert. Im Jahr 1804 salbte Pius VII. den Beherrscher ganz Europas zum Kaiser der Franzosen. Die Krone setzte sich Napoleon jedoch selber auf. Nach der Besetzung des Kirchenstaates 1809 wurde der Papst gefangengenommen und zum Verzicht auf das Patrimonium Petri gezwungen, widerrief aber alsbald seine Unterschrift. Nicht zuletzt durch die Gefangenschaft und die große Popularität im einfachen Volk war das Prestige des Papstes so erstarkt, dass 1815 auf dem Wiener Kongress eine Restauration des Kirchenstaates möglich wurde, der erst zwischen 1860 und 1870 definitiv aufgegeben werden musste. Pius VII. hat zwei Kardinäle ernannt, die später Papst wurden: Leo XII. und Pius VIII.
Die Schreiben des Papstes werden in der Liste von Lehramtstexten gesammelt.
Literatur
J. Leflon, Pie VII. Des abbayes bénédictines à la Papauté, Paris 1958.
Weblinks
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)
Vorgänger Pius VI. |
Papst 1800 - 1823 |
Nachfolger Leo XII. |