Missionszentrale der Franziskaner: Unterschied zwischen den Versionen
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Tragende Mitglieder der Missionszentrale der Franziskaner sind die Franziskanerprovinzen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Österreich, Südtirols, Ungarns und Rumäniens. Assoziierte Mitglieder sind verschiedene Franziskanerprovinzen in Lateinamerika, Asien und Afrika. | Tragende Mitglieder der Missionszentrale der Franziskaner sind die Franziskanerprovinzen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Österreich, Südtirols, Ungarns und Rumäniens. Assoziierte Mitglieder sind verschiedene Franziskanerprovinzen in Lateinamerika, Asien und Afrika. | ||
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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2017, 11:58 Uhr
Die Missionszentrale der Franziskaner ist Hilfswerk, Missionswerk und Entwicklungs- und Menschenrechtpolitische Organisation des mitteleuropäischen Franziskanerordens. Sie wurde 1969 von Pater Andreas Müller OFM als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils (II. Vatikanum) gegründet.
Tragende Mitglieder der Missionszentrale der Franziskaner sind die Franziskanerprovinzen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Österreich, Südtirols, Ungarns und Rumäniens. Assoziierte Mitglieder sind verschiedene Franziskanerprovinzen in Lateinamerika, Asien und Afrika.
Die Missionszentrale der Franziskaner hat ihren Hauptsitz in Bonn-Bad Godesberg. Sie unterhält außerdem Büros in Berlin, Brüssel und Wien (Franziskaner für Mittel- und Osteuropa).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das II. Vatikanische Konzil beauftragte die verschiedenen Orden, ihre Wurzeln und Ursprünge zu suchen und wieder zu entdecken. Der Franziskanerorden wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts vom heiligen Franziskus von Assisi gegründet: Für Franziskus war die Hinwendung und Sorge zu den Ärmsten der Armen und zu den Ausgegrenzten der Kern der christlichen Botschaft. Diese Hinwendung wollten er und seine Brüder aktiv leben.
Für Pater Andreas Müller OFM (*1926) war der Auftrag des II. Vatikanischen Konzils der Impuls, ein Hilfswerk zu gründen, das sich weltweit um die Ärmsten der Armen kümmert und hilft, die Reichtümer dieser Welt gerecht zu verteilen. In einem reichen Land lebend, war es für ihn damals klar, dass sich die von Franziskus gelebte Hinwendung zu den Armen in der heutigen Zeit vor allem auf die Länder des Südens konzentrieren muss. Dabei hegte er große Sympathie für die Theologie der Befreiung, die in Lateinamerika auch und vor allem von den Franziskanern praktiziert wurde.
Vom Erzbistum Köln kostengünstig Räumlichkeiten für den Aufbau des Hilfswerkes zur Verfügung gestellt, baute Pater Andreas, der die Missionszentrale bis 2002 als Geschäftsführer leitete, mit einigen Mitbrüdern die Missionszentrale der Franziskaner nach und nach zu einem Hilfswerk aus, das in den Ländern der "3.Welt" Projekte unterstützt, die sich an den Grundsätzen der franziskanischen Ideenlehre und der Theologie der Befreiung orientieren. Gleichzeitig sah er die Notwendigkeit, in Deutschland und Europa ein Bewusstsein für Gerechtigkeit und Frieden in der Einen Welt zu entwickeln. Die Missionszentrale der Franziskaner verfügt darum über eine Bildungsabteilung, die Seminare, Tagungen und Publikationen zu Themen der Einen Welt anbietet und ein Berliner Büro, das in der Bundeshauptstadt aktiv Lobbyarbeit betreibt.
Heute (2008) wird die Missionszentrale der Franziskaner von Pater Stephan Ottenbreit OFM als Präsidenten und Markus Hoymann als Geschäftsführer geleitet. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden.
Grundsätze
Die Grundsätze der Arbeit der Missionszentrale der Franziskaner orientieren sich an der Ideenwelt des heiligen Franziskus von Assisi. Sie können kurz mit den Schlagwörtern
- Solidarität mit den Armen und Ausgegrenzten
- Bewahrung der Schöpfung (Ökologie)
- Basisdemokratie
- Dialog der Religionen und Kulturen
charakterisiert werden.
Mit den von der Missionszentrale gesammelten Spenden werden weltweit in über 60 Ländern Projekte in den Arbeitsbereichen soziale und pastorale Entwicklung, Bildung, Menschenrechte, Ökologie und Kirche finanziert. Dabei gelten u.a. die Grundsätze, dass
- die Projekte von den Betroffenen selbst initiiert worden sein müssen
- die Projekte sozial nachhaltig sein müssen
- die Projekte ökologisch ausgerichtet sein müssen
- die Projekte Hilfe zur Selbsthilfe darstellen
- die Projekte durch Franziskaner oder Franziskanerinnen befürwortet sein müssen.
Kein Projekt wird zu 100 Prozent von der Missionszentrale finanziert. Längerfristige Finanzierungen laufen in der Regel nach drei Jahren aus, wobei der Beitrag der Missionszentrale von Jahr zu Jahr geringer wird.
In der Bildungsarbeit bemüht sich die Missionszentrale der Franziskaner Stimme der Stimmlosen zu sein und den Dialog zwischen den gesellschaftlichen Gruppen, den Religionsgemeinschaften und den Kulturen zu fördern. Dies tut sie durch das Angebot von Seminaren, befreiungstheologischen Sommerschulen, Freiwilligendiensten und durch die Veröffentlichung von Publikationen, die die Fragen der Gegenwart vor allem aus der Sicht des Südens beleuchten.
Aufbau und Arbeitsschwerpunkte
Die Missionszentrale der Franziskaner gliedert sich in
- Hauptverwaltung (Bonn): mit Spender- und Spenderinnenbetreuung
- Projektabteilung (Bonn): zur Prüfung und Abwicklung von Projektanträgen aus aller Welt
- Bildungsabteilung (Bonn): als Instrument der Bewusstseinsschaffung für die Fragen der Einen Welt
- Büro Berlin: als Filiale der Bildungsabteilung. Einrichtung zur Vermittlung von Freiwilligen in soziale Projekte der Franziskaner in Südamerika und Indien
- Wiener Büro (Wien): als österreichisches Hilfswerk mit Arbeitsschwerpunkt in Mittel- und Osteuropa.